Brauche ich eine BU in der Ausbildung?
Alles zur BU in der Ausbildung
mehrWert Redaktion
18. September 2024
Die Ausbildungszeit ist eine prägende Phase im Leben junger Menschen. Während Fähigkeiten für die berufliche Zukunft erlernt werden, wird ungern an die möglichen Risiken gedacht, die das Leben begleiten können. Aber was passiert, wenn deine Gesundheit plötzlich durch einen Unfall oder eine Krankheit stark eingeschränkt wird und die gewählte Berufslaufbahn gefährdet ist? Hier kommt die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) als Vorsorgemaßnahme ins Spiel. Im Folgenden erklären wir dir, warum eine BU auch während der Ausbildung schon sinnvoll ist und worauf du achten solltest, um deine berufliche Zukunft abzusichern!
BU für Auszubildende: Warum es wichtig ist
Jede vierte Person wird berufsunfähig. Zwar sind auch Auszubildende gesetzlich gegen eine Erwerbsunfähigkeit abgesichert, aber im ersten Ausbildungsjahr erhältst du nur dann Erwerbsminderungsrente, wenn die Erwerbsunfähigkeit durch einen Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit entstanden ist. Erst ab dem zweiten Jahr der Beitragszahlung in die gesetzliche Rentenversicherung bist du auch bei Erkrankungen und Freizeitunfällen abgesichert. Zudem bekommst du nur dann Erwerbsminderungsrente ausgezahlt, wenn du keiner Arbeit mehr nachgehen kannst. Auch die Zahlungen fallen meist recht gering aus.
Daher ist eine zusätzliche private Absicherung gegen Berufsunfähigkeit sinnvoll. Eine BU ist also für jeden Menschen ein essenzieller finanzieller Schutz. Sie ist eine Form der Vorsorge, die dich vor den finanziellen Folgen absichert, die mit einer dauerhaften Einschränkung deiner beruflichen Leistungsfähigkeit einhergehen. Wirst du durch eine Erkrankung oder einen Unfall arbeitsunfähig, zahlt die Versicherung dir eine monatliche Rente, um deinen Lebensunterhalt abzudecken. Damit der Leistungsfall eintritt, darfst du nicht mehr als 50 Prozent deiner regulären Arbeitszeit berufsfähig sein. So wird der finanzielle Verlust deines Einkommens aufgefangen und du kannst deinen Lebensstandard aufrechterhalten. Die Höhe der BU-Rente bestimmst du bei Vertragsabschluss selbst. In der Regel sollte sie etwa 70 bis 80 Prozent deines Nettoeinkommens abdecken. Bei Auszubildenden gibt es aber eine Höchstgrenze von 1500 Euro.
Auch wenn es als junger Mensch ein eher geringes Risiko gibt, berufsunfähig zu werden, lohnt es sich für Auszubildende trotzdem, früh eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Die Wahrscheinlichkeit einer Berufsunfähigkeit mag zwar gering sein, aber vollständig auszuschließen ist das Risiko nicht. Zudem zahlen junge, gesunde Menschen in der Regel geringere Beiträge und sind nicht von Leistungsausschlüssen betroffen.
Wie funktioniert die BU-Absicherung in der Ausbildung?
Die BU-Absicherung in der Ausbildung ist einfach: Du suchst dir eine passende Versicherung aus und zahlst nach Vertragsabschluss monatliche Beitragsgebühren. Wirst du berufsunfähig, zahlt die Versicherung deine BU-Rente in der von dir vorher bestimmten Höhe regelmäßig aus. So wird der Verlust deines Einkommens ausgeglichen und du kannst deine Lebenshaltungskosten weiter decken.
Leistungen der BU während der Ausbildungszeit
Wirst du berufsunfähig, zahlt die BU eine monatliche Rente, die dir helfen sollen, deine Lebenshaltungskosten zu decken. Die genauen Leistungen einer BU können je nach Versicherer und individuellem Vertrag variieren. In der Regel zahlt die Versicherung dir aber deine Rente, sobald die Berufsunfähigkeit von einem Arzt festgestellt wurde. Auf folgende Faktoren solltest du bei Vertragsabschluss achten:
Ausbildungsunfähigkeit: Dein Versicherungsvertrag sollte auch die Absicherung bei Ausbildungsunfähigkeit vorsehen. Das bedeutet, dass der Leistungsfall eintritt, wenn du deine Ausbildung aus gesundheitlichen Gründen nicht beenden oder du nicht in deinem angestrebten Beruf arbeiten kannst
Höhe der Rente: Die meisten Versicherungen haben für Auszubildende eine Obergrenze von 1500 Euro für die Berufsunfähigkeitsrente. Generell solltest du dir überlegen, wie viel Geld du monatlich für die Beiträge zur Verfügung hast. Zudem musst du bedenken, dass die BU-Rente im Leistungsfall deine monatlichen Kosten decken sollte
Altersvorsorge: Du solltest unbedingt berücksichtigen, dass du im Fall einer Berufsunfähigkeit keine Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung zahlst. Das wirkt sich langfristig schwer auf deine gesetzliche Rentenzahlung im Ruhestand aus. Um zu verhindern, dass du in eine Altersarmut gerätst, sollte die Höhe deiner BU-Rente dir ermöglichen, Geld für die Altersvorsorge beiseitezulegen
Beitragsdynamik: Die Beitragsdynamik stellt sicher, dass deine BU-Rente jährlich um einen festgelegten Prozentsatz steigt. Mit dieser Regelung soll die Inflation ausgeglichen werden
Nachversicherungsgarantie: Die Nachversicherungsgarantie erlaubt es dir, mit einer eher geringeren Berufsunfähigkeitsrente zu starten, um von den geringen Beiträgen zu profitieren. Sie ermöglicht nämlich eine spätere Erhöhung der BU-Rente, ohne erneute Gesundheitsprüfung. So kannst du, wenn du deine Ausbildung abgeschlossen hast und mehr Geld zur Verfügung hast, höhere Beiträge zahlen und somit eine höhere BU-Rente absichern
Abstrakte Verweisung: In deinem Versicherungsvertrag sollte die abstrakte Verweisung unbedingt explizit ausgeschlossen werden. Ist das nicht der Fall, kann dein Versicherer nämlich von dir verlangen, dass du im Fall einer Berufsunfähigkeit eine andere Tätigkeit ausübst, die deinen Fähigkeiten entspricht
Anzeigepflicht bei Jobwechsel: Auch diese Klausel sollte ausgeschlossen werden. So kannst du ohne erneute Risikoprüfung deine Arbeitsstelle oder deinen Beruf wechseln. Dasselbe gilt auch für den Wechsel der Ausbildung
Hast du Vorerkrankungen, kann der Versicherer gewisse Leistungen ausschließen oder von dir einen Risikozuschlag verlangen. Lass dich von einem Versicherungsexperten beraten, um die für dich beste Absicherung zu garantieren!
Kosten und Tarife: Welche Beiträge zahlen Auszubildende?
Die Beitragskosten für eine Berufsunfähigkeitsversicherung sind von verschiedenen Faktoren abhängig, darunter:
von der Höhe der BU-Rente
von deinem Gesundheitszustand
von deinem Alter
von deinem Beruf
von potenziell gefährlichen Hobbys
In der Regel zahlst du als junger, gesunder Mensch deutlich geringere Beiträge als ältere Menschen. Daher lohnt sich der frühzeitige Abschluss einer BU. Als 18-jährige Person in einer kaufmännischen Ausbildung kannst du schon ab 26,41 Euro monatlich eine BU-Rente von 1000 Euro erhalten. Bei einer körperlich belastenden Ausbildung kannst du mit Beiträgen ab 50 Euro rechnen. Als Fliesenleger in Ausbildung dagegen zahlst du rund 150 Euro.
Anbietervergleich: Die besten BU-Tarife für Auszubildende
Der für dich beste Anbieter ist abhängig von deinem Ausbildungsberuf. Von Experten empfohlen werden besonders
die Continentale
die Alte Leipziger
die Ergo
die HDI
und die Baloise
Um eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu finden, die an deine individuellen Bedürfnisse angepasst ist, kannst du dich von einem Versicherungsexperten beraten lassen.
Was passiert mit der BU nach der Ausbildung?
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung und dem Eintritt ins Berufsleben besteht die Notwendigkeit einer Berufsunfähigkeitsversicherung weiterhin. In der Regel kannst du deinen Versicherungsvertrag nach der Ausbildung einfach weiterführen. Hast du einen Vertrag mit Nachversicherungsgarantie abgeschlossen, kannst du deine BU-Rente anheben und an deinen neuen Bedarf anpassen. Grundsätzlich ist es sinnvoll, die Bedingungen der Berufsunfähigkeitsversicherung regelmäßig zu prüfen und gegebenenfalls an eine veränderte Lebenssituation angleichen.
mehrWert Berufsunfähigkeitsversicherung
Häufig gestellte Fragen zur BU in der Ausbildungen
Wie lange wird die BU-Rente ausgezahlt?
Das kommt auf deine Versicherungsbedingungen an. Sinnvoll ist eine Auszahlung bis zum gesetzlichen Renteneintritt.
Wie wirken sich Vorerkrankungen auf die Versicherungsprämien aus?
Vorerkrankungen können zu höheren Beiträgen durch Risikozuschläge und zu Leistungsausschlüssen führen. Daher lohnt es sich, die BU so früh wie möglich abzuschließen.
Kann ich die Berufsunfähigkeitsversicherung kündigen?
Ja, eine BU kannst du, wie jede andere Versicherung auch, kündigen. Achte dabei auf die in deinem Vertrag festgehaltenen Fristen.