Berufsunfähigkeitsversicherung als Polizist
Schutz vor unvorhergesehenen Herausforderungen
mehrWert Redaktion
13. Juni 2024
Als Polizist stehst du jeden Tag im Dienst, um für die Sicherheit anderer zu sorgen. Du trägst täglich eine große Verantwortung, um das Wohl der Gesellschaft zu schützen. Aber hast du mal darüber nachgedacht, was passiert, wenn du selbst in eine Situation gerätst, die verhindert, dass du deinen Dienst weiter ausführen kannst? Unvorhergesehene Ereignisse wie Krankheiten oder Unfälle können jeden treffen. Deshalb erklären wir dir im Folgenden, warum die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) für Polizisten so wichtig ist.
Berufsunfähigkeitsversicherung für Polizisten: Warum sie wichtig ist
Als Polizist trägst du eine enorme Verantwortung. Du stellst dich täglich verschiedenen Risiken und setzt dein Leben ein, um die Sicherheit der Gesellschaft zu gewährleisten. Aber während du jeden Tag für das Wohl anderer sorgst, soll deine eigene Sicherheit nicht in Vergessenheit geraten. Nicht selten müssen Polizisten vor dem Renteneintritt ihren Beruf verlassen, sei es aufgrund von Krankheiten, den Folgen eines Unfalls oder aus Überforderung. Die finanziellen Folgen eines solchen Schicksalsschlags können groß sein. Daher ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll. Auch folgende Aspekte sprechen für die Wichtigkeit der BU:
Ruhegehalt: Grundsätzlich haben Beamte einen Anspruch auf das sogenannte Ruhegehalt von ihrem Dienstherrn, wenn sie dienstunfähig werden. Dieser Anspruch besteht aber erst nach einer Dienstzeit von fünf Jahren. Die Höhe der Zahlung ist von der Anzahl der geleisteten Dienstjahre abhängig und fällt in der Regel deutlich geringer aus als dein reguläres Einkommen
Beamte auf Widerruf: Beamte auf Widerruf und Polizisten auf Probe haben keinen Anspruch auf ein Ruhegehalt. Um zu verhindern, dass du mit deiner Familie durch eine ohnehin belastende Situation auch noch Geldprobleme bekommst, gibt es die Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie unterstützt dich, wenn du, aus welchem Grund auch immer, nicht mehr in der Lage bist, deinen Beruf auszuüben
Berufsunfähig trotz Beamtenstatus: Es herrscht der verbreitete Irrglaube, dass Beamte nicht berufsunfähig werden können, weil sie in dem Sinne keinen klassischen Beruf ausüben, sondern ein Amt bekleiden. Tatsächlich ist für die Berufsunfähigkeit aber vollkommen egal, wie genau dein Beruf heißt. Wichtig ist nur, ob du sechs Monate lang nur noch 50 Prozent deiner aktuellen Tätigkeit ausüben kannst. Du bist also berufsunfähig, wenn du statt deinen regulären 40 Stunden nur noch 20 Stunden arbeiten kannst. Zudem gibt es für Beamte die Dienstunfähigkeit. Diese wird von deinem Dienstherrn festgestellt und gilt, wenn du innerhalb von sechs Monaten drei Monate dienstunfähig warst. Das muss ebenfalls für die kommenden sechs Monate gelten. Giltst du als dienstunfähig, heißt das also nicht automatisch, dass du auch berufsunfähig bist
Was ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung dient dazu, die finanziellen Risiken aufzufangen, die mit einer Berufsunfähigkeit verbunden sind. Dir wird im Leistungsfall eine regelmäßige Rente, die BU-Rente, ausgezahlt. Sie soll den Verdienstausfall ausgleichen und dir helfen, deinen Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Die Ursache für deine Berufsunfähigkeit spielt bei den meisten Versicherungen keine Rolle und kann von Herzkrankheiten bis zu psychischen Erkrankungen reichen. Allerdings musst du nachweisen können, dass du aktuell nicht mehr in der Lage bist, deinem zuletzt ausgeübten Beruf nachzugehen. Daher solltest du unbedingt frühzeitig mit deinem Arzt sprechen. Dieser kann dir die Berufsunfähigkeit bescheinigen.
Viele Beamte interessieren sich daher für eine Dienstunfähigkeitsversicherung, da sich diese Versicherung auf das Urteil des Dienstherrn verlässt. Ein selbst erbrachter Nachweis ist somit nicht nötig. Tatsächlich gibt es diese Versicherung aber so gar nicht: Stattdessen gibt es die Berufsunfähigkeitsversicherung mit einer Dienstunfähigkeitsklausel. Im alltäglichen Sprachgebrauch wird sie aber auch oft als Dienstunfähigkeitsversicherung bezeichnet. Sie gilt nur für Beamte, die von ihrem Dienstherrn als dienstunfähig eingestuft worden sind. Entschieden wird das oft auf der Grundlage eines amtsärztlichen Gutachtens. Beachte dabei aber auch, dass dein Dienstherr dich auch zu einer Umschulung verpflichten oder dich auf eine andere Position versetzen kann. Für die einfache Berufsunfähigkeitsversicherung ist die Meinung des Dienstherrn egal. Kannst du deine Einschränkung für die Versicherung nachweisen, erhältst du deine Rente.
Besondere Anforderungen an BU für Polizisten
Eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung ist auf deine persönliche Situation abgestimmt. Folgende Faktoren solltest du bei dem Abschluss einer BU beachten:
Höhe der Rente: Die Höhe der im Leistungsfall ausgezahlten Rente muss an deine Lebensumstände angepasst werden. Daher bestimmst du bei Versicherungsabschluss selbst über die Rentenhöhe. Am besten orientierst du dich daran, was du bei einer Dienstunfähigkeit als Ruhegehalt erhalten würdest. Je nachdem wie alt du bist, sind das zwischen 35 und 71,75 Prozent deines Gehalts
Abstrakte Verweisung: Dein Vertrag sollte die abstrakte Verweisung ausdrücklich ausschließen. Andernfalls kann die Versicherung von dir verlangen, im Fall einer Berufsunfähigkeit eine andere Tätigkeit auszuüben
Nachversicherungsgarantie: Die Nachversicherungsgarantie ermöglicht es dir, die Rentenhöhe zu erhöhen, ohne dass du erneut Gesundheitsfragen beantworten musst. Das ist besonders wichtig, da sich im Laufe deines Lebens deine finanziellen Bedürfnisse ändern können, sei es aufgrund einer Gehaltserhöhung oder familiären Veränderungen wie der Geburt eines Kindes
Dynamische Erhöhung: Mit der dynamischen Erhöhung steigt deine BU-Rente jährlich an. Damit soll die Inflation ausgeglichen werden
Was kostet eine Berufsunfähigkeitsversicherung als Polizist?
Die monatlichen Beitragskosten für eine Berufsunfähigkeitsversicherung hängen von unterschiedlichen Faktoren ab. Zudem variieren sie je nach Versicherer. Daher solltest du unbedingt verschiedene Angebote vergleichen! Auch dein Alter und Gesundheitszustand beeinflussen die Kosten. Und je höher die gewünschte Rentenhöhe ist, desto höher sind deine monatlichen Beiträge. Besonders bei der Kostenkalkulation in der Berufsgruppe Polizei ist, dass du je nach Beamtenstatus und Besoldungsgruppe mehr oder weniger bezahlen musst. Relevant ist außerdem, wie viel Bürodienst deine ausgeübte Tätigkeit beinhaltet. Es lässt sich also keine pauschale Aussage treffen.
Schließung der Versorgungslücke im Polizeidienst
Wie bereits erklärt, haben Beamte einen Anspruch auf Ruhegehalt. Da dieser Anspruch aber erst nach fünf Jahren Dienstzeit gilt und die Höhe abhängig von den geleisteten Dienstjahren ist, entsteht für viele berufsunfähige Polizisten eine Versorgungslücke. Zudem fällt das Ruhegehalt in der Regel deutlich geringer aus als das reguläre Einkommen. Daher ist eine private Zusatzversicherung wie die BU ein wichtiger Baustein für Polizisten. Besonders für Beamte auf Widerruf und Polizisten auf Probe ist eine BU sinnvoll, da sie keinen Anspruch auf ein Ruhegehalt haben.
Gesundheitsprüfung und Tarifwahl
Bei der Beantragung einer Berufsunfähigkeitsversicherung führt der Versicherer eine Gesundheitsprüfung durch. Dafür musst du einige Fragen zu deinem Gesundheitszustand beantworten. Es ist wichtig, dass du alle medizinischen Informationen ehrlich angibst, damit du im Ernstfall nicht von einer Leistungsverweigerung betroffen bist.
Achte bei der Wahl der Versicherung und des Tarifs unbedingt darauf, dass du eine Dienstunfähigkeitsklausel in deinem Vertrag stehen hast. So bist du für alle Fälle abgesichert. Grundsätzlich sollte dein Tarif deinen Lebensumständen entsprechen. Bist du dir unsicher, was für dich wichtig ist und welche Optionen es gibt, kannst du dich von einem Versicherungsexperten beraten lassen.
Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamte: Welche Kosten entstehen?
Was eine Dienstunfähigkeitsversicherung kostet, lässt sich pauschal nicht sagen. Zum einen können die Kosten von Versicherer zu Versicherer variieren. Zum anderen hängt die Prämienhöhe von folgenden Faktoren ab:
Eintrittsalter bei Versicherungsbeginn
die Höhe der gewünschten Rente
Versicherungslaufzeit (bis wann soll der Schutz gelten?)
Berufsgruppe und
eventuelle Risikozuschläge bei Vorerkrankungen
Beispielhaft kann gesagt werden: Ein dreißigjähriger Beamter (ohne Vorerkrankungen) im Verwaltungsdienst zahlt für eine gewünschte DU-Rente in Höhe von 1.000 Euro und eine Absicherung bis zum 63. Lebensjahr etwa 45 Euro monatlich.
mehrWert Berufsunfähigkeitsversicherung
Häufig gestellte Fragen zur BU für Polizisten
Wann gelte ich als Polizist als dienstunfähig?
Die Dienstunfähigkeit wird von deinem Dienstherrn festgestellt. Dieser verlässt sich auf ein amtsärztliches Gutachten. Grundsätzlich gilt, dass du für eine Dienstunfähigkeit drei von sechs Monaten unfähig gewesen sein musst, deine berufliche Tätigkeit auszuüben. Das muss ebenfalls für die kommenden sechs Monate gelten.
Wie hoch sollte meine monatliche BU-Rente sein?
Um die durch eine Dienstunfähigkeit entstehende Versorgungslücke zu schließen, sollte deine BU-Rente ungefähr so hoch sein wie ein mögliches Ruhegehalt.
Wann muss ich eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen?
Es gibt für die Berufsunfähigkeitsversicherung keine Versicherungspflicht. Du schließt sie also freiwillig ab. Grundsätzlich gilt: Je früher du eine BU abschließt, desto besser. Junge und gesunde Menschen zahlen nämlich geringere Beiträge.