Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten
Alles über die Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten
Anja Glorius
13. Juni 2024
Als Student ist es wichtig, auch an deine zukünftige Karriere zu denken und dich abzusichern. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung speziell für Studenten ist dabei von großer Bedeutung. Denn auch wenn du noch im Studium bist, können plötzliche gesundheitliche Einschränkungen deine finanzielle Zukunft gefährden. In diesem Artikel erfährst du, warum eine Berufsunfähigkeitsversicherung speziell auf die Bedürfnisse von Studenten zugeschnitten ist. Du erfährst, welche Vorteile sie bietet und worauf du bei der Auswahl achten solltest. Sorge vor und schütze deine Zukunft mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung, die auf Studenten zugeschnitten ist.
Darum ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten wichtig
In den letzten Jahren haben sich die Gründe, warum Menschen früher aus ihrem Beruf ausscheiden, deutlich verändert. In den vergangenen Jahrzehnten waren vor allem Erkrankungen des Bewegungsapparats – wie zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall oder chronische Rückenleiden – dafür verantwortlich, warum Menschen vor dem Renteneintritt ihrer beruflichen Tätigkeit nicht weiter nachgehen konnten.
Heutzutage ist dies jedoch etwas anders: Immer weniger Menschen arbeiten in Handwerksbetrieben und in der Industrie, mehr sind dafür in Büros tätig. Die Hauptursachen für Berufsunfähigkeit sind heutzutage zum größten Teil psychische Erkrankungen und Nervenerkrankungen. Rund 35 Prozent aller Fälle entfallen auf diese Leiden, die jeden von uns treffen können.
Das Problem dabei: Vor psychischen Erkrankungen ist niemand geschützt – sie können auch schon in jungen Jahren auftreten. Ein Beispiel ist das Burnout-Syndrom, von dem oft schon Berufseinsteiger betroffen sind, die im Job unter Leistungsdruck stehen. Dazu kommt, dass körperliche Erkrankungen oder Unfälle jederzeit unerwartet eintreten und ebenfalls zu einem Ausscheiden aus dem bisherigen Beruf führen können.
Gerade junge Menschen, die erst frisch ins Berufsleben gestartet sind, überschätzen oft die staatliche Absicherung in einem solchen Fall.
Denn: Berufseinsteiger haben zunächst keinen Anspruch auf eine staatliche Erwerbsminderungsrente. Dieser Schutz ist erst nach einer Mindestversicherungsdauer von fünf Jahren innerhalb der gesetzlichen Rentenversicherung gegeben. Dazu kommt, dass du innerhalb der vergangenen fünf Versicherungsjahre mindestens für drei Jahre Pflichtbeiträge bezahlt hast.
Sofern eine Erwerbsminderungsrente bezahlt wird, genügt diese häufig nicht zur Erhaltung des bisherigen Einkommensniveaus. Sie berechnet sich anhand unterschiedlicher Faktoren, wie dem Einkommen und den Beitragsjahren. Die maximale Erwerbsminderungsrente beträgt häufig nur ein Drittel des bisherigen Bruttolohns.
Dazu kommt: Du erhältst deine Erwerbsminderungsreste erst dann, wenn du aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr als sechs Stunden irgendeiner beruflichen Tätigkeit nachgehen kannst. Die Erwerbsminderungsrente in voller Höhe erhältst du sogar nur dann, wenn du nur noch weniger als drei Stunden pro Tag arbeiten kannst.
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Dies zeigt, wie wichtig es ist, bereits als junger Mensch eine BU abzuschließen. Dies kannst du bereits während deines Studiums tun, was sich häufig finanziell für dich lohnt.
So kannst du als Student bei der BU sparen
Schließt du deine BU bereits während deines Studiums ab, stehen die Chancen für eine günstige Versicherungsprämie gut. Der Grund dafür ist einerseits, dass du bereits mit jungem Alter in die BU eintrittst, was vom Versicherer durch niedrige Beiträge honoriert wird. Andererseits verläuft die Risikoprüfung bei unter 30-Jährigen oft besonders unkompliziert, wenn bei ihnen bisher keine Vorerkrankungen vorliegen. Der Versicherer geht somit ein geringeres Risiko für eine Berufsunfähigkeit ein und kann aus diesem Grund günstigere Tarife anbieten.
Die sogenannte Leistungseinschränkung macht es dir möglich, dass du auch mit einer schweren Erkrankung eine BU abschließen kannst. In diesem Fall wird eine Erkrankung aus dem Versicherungsschutz ausgeschlossen. Das bedeutet: Für diese spezielle Erkrankung erhältst du keine Leistungen. Tritt eine Berufsunfähigkeit jedoch aus einem anderen Grund ein, erhältst du dennoch deine monatliche BU-Rente ausbezahlt.
Die Risikoprüfung bei der BU für Studenten: Auf die Berufsgruppe kommt es an
Ein wichtiger Bestandteil der Aufnahme in eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist die Risikoprüfung, die ein Versicherer stets bei der Anmeldung durchführt. Damit möchte die Versicherungsgesellschaft dein persönliches Risiko für eine Berufsunfähigkeit besser einschätzen. Relevant für die Risikoprüfung ist unter anderem die Einstufung verschiedener Berufe in Risikogruppen.
Obgleich du als Student häufig noch nicht genau weißt, in welche berufliche Richtung du dich nach deinem Abschluss entwickeln möchtest, haben Akademiker tendenziell eher ein niedrigeres Risiko, berufsunfähig zu werden. Auch deine Tätigkeit als Student wird bei einigen Versicherern schon zu einer gewissen Gruppe gezählt. Welche Fachrichtung du dabei studierst, spielt dafür allerdings keine Rolle.
Diese Arten der BU gibt es für Studenten
Man unterscheidet zwischen zwei Arten der Berufsunfähigkeitsversicherung:
Die selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung
Die Berufsunfähigkeitszusatzversicherung
Eine Berufsunfähigkeitszusatzversicherung ist eine Zusatzpolice, die im Rahmen einer bestehenden Lebensversicherung abgeschlossen werden kann. Der Abschluss kann allerdings auch in Verbindung mit einer Rentenversicherung oder Risikolebensversicherung erfolgen. Ein Vorteil dieser Variante ist, dass im Falle einer Berufsunfähigkeit die ganze Beitragszahlung von einer Versicherungsgesellschaft ausgeht. Das bedeutet, dass beispielsweise auch Beiträge für die Rentenversicherung oder die Absicherung von Hinterbliebenen über die Berufsunfähigkeitszusatzversicherung abgesichert sind.
Bei der selbstständigen BU geht es dagegen ausschließlich um die Absicherung der Berufsunfähigkeit – es handelt sich um eine eigenständige Police, die dich vor dem Ernstfall schützt. Du bezahlst die Beiträge also nur für die Absicherung dieses Risikos ein.
Ob tatsächlich eine Berufsunfähigkeit vorliegt, entscheidet jedoch stets der Versicherer. Er beruft sich dabei einerseits auf einer ärztlichen Diagnose, andererseits auch auf die individuelle Betrachtung der derzeitigen beruflichen Tätigkeit. Normalerweise liegt für Versicherer dann eine Berufsunfähigkeit vor, wenn du deinem bisherigen Beruf zu weniger als 50 Prozent weiter nachgehen kannst.
Darauf solltest du bei einer BU für Studenten achten
Möchtest du als Student eine BU abschließen, solltest du dich nicht für irgendein Angebot entscheiden, sondern die Konditionen verschiedener Versicherungen genau vergleichen.
Besonders wichtig ist dabei vor allem, dass ein Versicherungsvertrag flexibel an deine Bedürfnisse angepasst werden kann. Denn als Student kannst du noch nicht sicher wissen, in welche Richtung sich deine Karriere nach deinem Abschluss entwickeln wird. Dazu kommt mitunter, dass eine Versicherung, die während deiner Studienzeit noch für dich passend war, später im Berufsleben oft nicht mehr deiner Einkommenssituation gerecht wird. Heiratest du zum Beispiel oder wird ein Kind geboren, beeinflusst dies auch deine Berufsunfähigkeitsversicherung, die entsprechend an deine neue Lebenssituation angepasst werden sollte.
So wichtig ist die Nachversicherungsgarantie bei der BU
Eine Nachversicherungsgarantie macht es dir möglich, deine Versicherungsleistung auch noch nach dem Vertragsabschluss anpassen zu können.
Das heißt: Du kannst deine Berufsunfähigkeitsrente auch während der Laufzeit noch erhöhen, wenn sich deine Lebenssituation verändert, wie beispielsweise durch die Geburt eines Kindes.
Allerdings sind die Bedingungen für eine solche Anpassung von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich. Es gilt jedoch immer, dass eine Erhöhung innerhalb der Nachversicherungsgarantie ohne eine erneute Risikoprüfung erfolgt.
Als junger Mensch solltest du außerdem darauf achten, dass dein Versicherungsschutz weltweit gültig ist. Denn gerade hochqualifizierte Arbeitnehmer sind heutzutage immer öfter beruflich im Ausland unterwegs. Dieses Risiko solltest du in jedem Fall mit absichern.
BU für Studenten und Steuern: Was wichtig ist
Beziehst du eine Berufsunfähigkeitsrente, musst du diese im Rentenbezug versteuern. Die genaue Höhe hängt jedoch davon ab, wie lange du die BU-Rente voraussichtlich beziehen wirst.
Dabei gilt: Je länger der geplante Zeitraum des BU-Rentenbezugs ist, desto höher ist auch der Ertragsanteil – also der steuerpflichtige Anteil – deiner Rente.
Du kannst deine Beiträge für die BU allerdings von der Steuer absetzen.
Voraussetzung dafür ist jedoch, wenn der bereits von der Steuer abgesetzte Betrag für die Pflege- und Krankenversicherung nicht mehr als 1.900 Euro beträgt. Für Selbstständige liegt die Grenze bei maximal 2.800 Euro. Das bedeutet, dass die Zahlungen für die BU nur bis zu diesem Betrag aufaddiert werden können.
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Häufig gestellte Fragen zur BU für Studenten
Welche Risiken deckt die Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten ab?
Als berufsunfähig giltst du dann, wenn du aus gesundheitlichen Gründen deinem letzten Beruf voraussichtlich dauerhaft nicht mehr nachgehen kannst. Der Grund für die Erkrankung spielt dabei normalerweise keine Rolle. Die meisten Versicherer schreiben als Voraussetzung für die Auszahlung einer BU-Rente eine Berufsunfähigkeit von mindestens 50 Prozent vor.
Was leistet eine BU-Versicherung für Studenten?
Du erhältst aus deiner BU-Versicherung eine monatliche Rente ausbezahlt. Deren Höhe wird bereits beim Vertragsabschluss festgelegt. Die Versicherungsgesellschaft zahlt dir jedoch nur finanzielle Leistungen aus. Sie organisiert also keine Haushaltshilfe, wie es beispielsweise bei der privaten Unfallversicherung der Fall ist.
Brauche ich als Student eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Je frühzeitiger du eine Berufsunfähigkeitsversicherung als Student abschließt, umso besser. Als junger, gesunder Mensch ohne nennenswerte Vorerkrankungen kannst du von deutlich günstigeren Leistungen profitieren als ältere Menschen, die bereits voll im Berufsleben stehen.