Arbeitgeberzuschuss zur betrieblichen Altersvorsorge:
Vorteile und alles Wichtige zum Arbeitgeberzuschuss
mehrWert Redaktion
5. Juli 2024
Die finanzielle Sicherheit im Alter ist für viele Menschen von großer Bedeutung. Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) ist eine beliebte Möglichkeit, um im Ruhestand gut abgesichert zu sein. Ein wichtiger Faktor der betrieblichen Altersvorsorge für Arbeitnehmer ist der Arbeitgeberzuschuss, der einen großen Vorteil dieses Modells darstellt. Im Folgenden erklären wir dir alles, was du über den Arbeitgeberzuschuss zur betrieblichen Altersvorsorge wissen musst!
Was ist der Zuschuss des Arbeitgebers zur bAV?
Der Zuschuss des Arbeitgebers zur betrieblichen Altersvorsorge ist eine finanzielle Unterstützung, die von Arbeitgebern in Deutschland für ihre Mitarbeiter angeboten wird. Bei Optionen der bAV, die über die Entgeltumwandlung funktionieren, also der
und den Pensionsfonds,
ist dein Arbeitgeber sogar gesetzlich dazu verpflichtet, einen Zuschuss von mindestens 15 Prozent zu deiner betrieblichen Altersvorsorge zu zahlen. Voraussetzung dafür ist, dass dein Arbeitgeber durch die Entgeltumwandlung Sozialversicherungsbeiträge spart. Die gesetzlichen Bestimmungen sehen seit dem 01. Januar 2022 auch vor, dass die Bezuschussung unabhängig vom Alter des Vertrags erfolgen muss. Bislang galt die Verpflichtung nur für neuere Verträge. Durch den Zuschuss kann der Arbeitgeber die Altersvorsorge fördern. Die genaue Höhe der Bezuschussung kann unterschiedlich ausfallen. Da der Arbeitgeber bei Gehältern, die unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze von aktuell 7050 Euro liegen, häufig weitaus mehr als 15 Prozent an Sozialversicherungsbeiträgen spart, bietet sich auch ein höherer Zuschuss an.
Wie funktioniert der Arbeitgeberzuschuss?
Der Arbeitgeberzuschuss funktioniert in der Regel so, dass der Arbeitgeber einen festgelegten Betrag in deinen bAV-Vertrag einzahlt. Bei einer Entgeltumwandlung müssen das mindestens 15 Prozent sein, es gibt aber auch Arbeitgeber, die einen weitaus höheren Zuschuss zahlen. Dieser Betrag erhöht deine spätere Rente oder die Kapitalauszahlung, je nachdem, für welche Auszahlungsform du dich entschieden hast. Du profitierst also von einer höheren Altersabsicherung, ohne dass du den vollen Beitrag allein tragen musst. Wie bereits erwähnt, bekommst du den Zuschuss nur dann, wenn dein Arbeitgeber durch die Entgeltumwandlung Sozialversicherungsbeiträge spart. Um diese Voraussetzung zu erfüllen, muss der Arbeitgeberzuschuss aus sozialversicherungspflichtigen Bestandteilen des Bruttogehalts gezahlt werden. Sozialabgabenpflichtig sind Gehälter unter der Beitragsbemessungsgrenze. Aktuell sind das 7050 Euro (2024). Liegt dein Einkommen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze, spart dein Arbeitgeber keine Sozialversicherungsbeiträge und ist dementsprechend auch nicht dazu verpflichtet, dir einen Zuschuss zu bezahlen. Um zu prüfen, ob dein Arbeitgeber deine Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge auch tatsächlich bezuschusst, kannst du bei der Versicherung nachfragen.
Vorteile und Gründe für den Zuschuss
Die Vorteile des Arbeitgeberzuschusses zur betrieblichen Altersvorsorge liegen auf der Hand:
Bessere Altersvorsorge: Der Arbeitgeberzuschuss ermöglicht dir als Arbeitnehmer eine bessere finanzielle Absicherung im Alter. Und das, ohne dass du allein für die Beiträge aufkommen musst
Attraktivität des Arbeitgebers: Der Arbeitgeberzuschuss zur bAV erhöht die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber, da er einen zusätzlichen Benefit für die Mitarbeitenden darstellt. Besonders mit freiwilligen und höheren Zuschüssen als gesetzlich vorgegeben können sich Unternehmen von anderen Arbeitgebern positiv abheben
Bindung der Mitarbeitenden: Auch bei bestehenden Mitarbeitenden kann ein Arbeitgeber durch den Zuschuss Pluspunkte sammeln. Ein hoher Zuschuss kann die Motivation steigern und die Mitarbeiterbindung fördern
Steuerliche Vorteile: Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge sind steuerlich begünstigt
Steuerliche Aspekte beim Arbeitgeberbeitrag
Die betriebliche Altersvorsorge ist eine wichtige Möglichkeit, deine finanzielle Zukunft zu sichern. Daher wird sie sogar vom Staat gefördert. Folgendes musst du über die betriebliche Altersvorsorge und die damit einhergehenden steuerlichen und sozialen Abgaben wissen:
Staatliche Förderung: Die Entgeltumwandlung der betrieblichen Altersvorsorge wird vom Staat gefördert. 292 Euro deines Einkommens kannst du monatlich sozialabgabenfrei in deine Altersvorsorge einzahlen, steuerfrei sind Einzahlungen von rund 584 Euro. Abgaben und Steuern fallen nur auf dein verbleibendes Einkommen an
Angaben in der Steuererklärung: In deiner Steuererklärung musst du während der Ansparphase keine Angaben machen. Schließlich wird das umgewandelte Gehalt direkt von deinem Bruttolohn abgezogen, wodurch die Beiträge ohnehin in der Jahresabrechnung der Lohnsteuern berücksichtigt werden
Abzüge in der Auszahlungsphase: Auf deine Rente musst du in der Auszahlungsphase leider hohe Abgaben zahlen. Bist du gesetzlich versichert, musst du den vollen Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung zahlen. Das sind 2023 rund 16,2 Prozent. Zusätzlich musst du auch den Pflegeversicherungsbeitrag zahlen, das sind 2,55 Prozent. Diese Abzüge fallen an, wenn du als gesetzlich versicherter Rentner mehr als 169,75 Euro im Monat ausgezahlt bekommst
Geringere gesetzliche Rente: Deine gesetzliche Rente fällt aufgrund der Entgeltumwandlung niedriger aus. Schließlich zahlst du durch die Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge in der Ansparphase geringere Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung. Die Berechnung deiner Rentenansprüche basiert auf deinem Bruttoeinkommen, das nach den Beiträgen zur bAV übrig ist
Vertrag anpassen: Kannst du durch die gesetzliche Neuerung jetzt von dem Arbeitgeberzuschuss profitieren, musst du möglicherweise deinen Vertrag anpassen. Denn die Beiträge werden durch den Zuschuss natürlich angehoben. Ist es dir nicht möglich, mehr Geld als bisher einzuzahlen, musst du möglicherweise den Vertrag umgestalten. Da es nicht immer möglich ist, den Vertrag anzupassen, kannst du auch überlegen, ob der Arbeitgeberzuschuss in einen neuen Vertrag fließen soll. Lass dich am besten von einem Experten beraten
Zuschusshöhe: Eine Entgeltumwandlung lohnt sich besonders dann, wenn dein Arbeitgeber einen Zuschuss von mindestens 20 Prozent zahlt. Bekommst du als Arbeitnehmer aktuell nur 15 Prozent, kannst du bei Gehaltsverhandlungen einen höheren Zuschuss für deine betriebliche Altersvorsorge fordern
Insgesamt ist es entscheidend, dass du dich als Arbeitnehmer frühzeitig über die verschiedenen Möglichkeiten informierst und mit deinem Arbeitgeber sprichst. Bist du dir unsicher, kannst du dich von Versicherungsexperten, die auf die betriebliche Altersvorsorge spezialisiert sind, beraten lassen.
Häufig gestellte Fragen zum Arbeitgeberzuschuss in der bAV
Kann ich meinen Vertrag für die betriebliche Altersvorsorge kündigen?
Die bAV zu kündigen geht in der Regel leider nicht. Alternativ kannst du deinen Vertrag aber beitragsfrei stellen.
Gibt es außer der lebenslangen Rente eine andere Möglichkeit, mir das Gesparte auszahlen zu lassen?
Ja, die meisten Verträge ermöglichen drei Auszahlungsmöglichkeiten: die lebenslange Rente, die einmalige Kapitalauszahlung und eine Teilauszahlung. Bei der Teilauszahlung bekommst du einen gewissen Anteil des Gesparten bei Renteneintritt und den Rest in Form einer monatlichen Rente.
Beeinflussen meine angesparten Beiträge meinen Anspruch auf Sozialleistungen?
Nein, denn während der Ansparphase sind Leistungen aus der bAV nicht auf staatliche Sozialleistungen anrechenbar.