E-Bike Versicherung
Gut abgesichert unterwegs: Die E-Bike-Versicherung
mehrWert Redaktion
12. Dezember 2023
Mehr und mehr Menschen entscheiden sich für den Kauf eines E-Bikes oder Pedelecs: Inzwischen sind es schon mehr als vier Millionen Modelle, die auf unseren Straßen unterwegs sind. Dabei kann es natürlich auch jederzeit zu einem Unfall oder einem Verlust durch Diebstahl kommen. Hier stellt sich die Frage: Reicht eine normale Haftpflichtversicherung aus, wenn es zu einem Schaden oder Verlust kommt? Und was leistet eine E-Bike-Versicherung genau? Die wichtigsten Fragen beantworte ich dir hier.
Darum ist eine E-Bike-Versicherung sinnvoll
E-Bikes sind oft keine günstige Anschaffung: Je nach Modell und Ausstattung kosten sie schnell 2.000 Euro oder sogar mehr. Aus diesem Grund solltest du dich am besten bereits frühzeitig damit befassen, eine E-Bike-Versicherung abzuschließen, um dein E-Bike vor verschiedenen Risiken zu schützen. Die E-Bike-Versicherung leistet unter anderem bei Diebstahl und Vandalismus, bei Sach- und Personenschäden und übernimmt auch etwaige Kosten für Reparaturen und die Wartung deines E-Bikes sowie für dessen Akku.
Die Police bewahrt dich somit vor teuren Schäden bei einer Beschädigung und leistet Ersatz, falls dein Rad gestohlen wird. Eine E-Bike-Versicherung kannst du sowohl als Einzelversicherung oder als Ergänzung zu einer bestehenden Hausratversicherung abschließen.
Beachte dabei, dass eine E-Bike-Versicherung nicht mit einer normalen Fahrradversicherung verglichen werden kann: Bei dieser ist die Versicherungssumme deutlich höher, da E-Bikes für gewöhnlich teurer sind als ein Fahrrad. Dementsprechend höher ist auch die Deckungssumme der Police. Weiterhin sind über eine E-Bike-Versicherung normalerweise auch Sachschäden oder konkrete Beschädigungen an Verschleißteilen wie dem Antrieb oder dem Akku versichert. Diesen Schutz bietet dir eine Fahrradversicherung nicht.
E-Bikes und die Versicherungspflicht
Als E-Bikes werden inzwischen fast alle motorisierten Fahrräder bezeichnet. Dennoch gibt es einen klaren Unterschied zwischen Pedelecs und tatsächlichen E-Bikes. Hier sollten zunächst zwei Arten von Antrieben voneinander abgegrenzt
Modelle mit Tretunterstützung
Modelle, die vom Lenker aus gesteuert werden
Für die Varianten mit Tretunterstützung erschuf man einst die Bezeichnung „Pedelec“, die sich bis heute jedoch nicht durchgesetzt hat. Der Motor von Modellen mit diesem Antrieb arbeitet nur, wenn du selbst in die Pedale trittst. Zwar musst du dich auf einem solchen Bike körperlich nicht so anstrengen wie auf einem Fahrrad, aber dennoch aktiv betätigen, um dich fortbewegen zu können.
Wann aber ist ein E-Bike nun versicherungspflichtig?
Sogenannte S-Pedelecs mit einer Leistung von 4 kW, die mit Tretunterstützung eine Geschwindigkeit von bis zu 45 km/h erreichen dürfen, unterliegen der Versicherungspflicht. Dasselbe gilt auch für sämtliche Modelle, deren Motoren du über einen Griff am Lenker steuerst und bei denen du nicht selbst in die Pedale treten musst, um damit zu fahren.
Aus rechtlicher Sicht werden die Varianten in drei Klassen unterschieden:
Schwach motorisierte E-Bikes mit einer Maximalgeschwindigkeit von 20 km/h ohne Helmpflicht, mit denen du innerorts teilweise auf Radwegen fahren darfst
Modelle bis zu einer Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h, aus rechtlicher Sicht Mofas
Modelle bis zu einer Maximalgeschwindigkeit von 45 km/h, wie zum Beispiel das S-Pedelec, aus rechtlicher Sicht Kleinkrafträder
E-Bikes ohne Versicherungspflicht kannst du aber auch im Rahmen einer privaten Haftpflichtversicherung oder Hausratversicherung gegen Haftpflichtschäden oder Diebstahl absichern. S-Pedelecs zeichnen sich durch eine höhere Motorleistung und eine Geschwindigkeit von 45 km/h aus – zum Führen dieser benötigst du somit mindestens einen Mofa-Führerschein und es besteht Helmpflicht. Darüber hinaus benötigst du ein Versicherungskennzeichen, um mit S-Pedelecs am Straßenverkehr teilnehmen zu dürfen.
Die E-Bike-Versicherung als Ergänzung zur Hausratversicherung
Viele Hausratversicherungen bieten dir die Möglichkeit, auch dein E-Bike im Rahmen derselben Police abzusichern. Beachte dabei allerdings, dass sich die Leistungen zwischen den einzelnen Anbietern sehr voneinander unterscheiden können. Der Diebstahlschutz greift bei der Hausratversicherung beispielsweise nur dann, wenn dein E-Bike sich zum Zeitpunkt der Entwendung an einem abgeschlossenen Ort – wie zum Beispiel einer Garage – befunden hat. Bist du mit deinem E-Bike unterwegs, ist ein Diebstahl nicht über die Versicherung abgedeckt. Überlege dir deshalb gut, ob eine separate Versicherung für dein E-Bike die bessere Lösung für dich darstellen könnte.
Wann die E-Bike-Versicherung leistet
Wenn du eine E-Bike-Versicherung als Einzelversicherung abschließt, hast du bei vielen Versicherern die Möglichkeit, den Schutz individuell an deine Bedürfnisse anzupassen und auf Wunsch besondere Leistungen hinzu zu buchen.
Diebstahl: Die E-Bike-Versicherung übernimmt die Kosten, wenn dein E-Bike auch außerhalb deines Grundstücks oder deines Hauses entwendet wird. Abhängig vom jeweiligen Vertrag übernimmt der Versicherer auch eine Schadensregulierung im Falle des Diebstahls einzelner Teile, wie zum Beispiel dem Akku
Schaden durch Eigen- oder Fremdverschulden: Abhängig vom gewählten Deckungsumfang trägt deine E-Bike-Versicherung auch Schäden, die aufgrund einer Panne, eines Sturzes oder eines Unfalls entstehen können
Sachschaden: Die Versicherung übernimmt unterschiedliche Arten von Sachschäden, wie zum Beispiel bei einem Defekt des Akkus, bei Schäden durch eine fehlerhafte Konstruktion oder bei Elektronikschäden.
Im Falle eines Diebstahls erstattet dir die Versicherung die Kosten für die Wiederanschaffung eines gleichwertigen E-Bikes, jedoch nur maximal bis zur vereinbarten Deckungssumme. Bei einem Defekt übernimmt die E-Bike-Versicherung die Kosten für eine Reparatur sowie für die Beschaffung von Ersatzteilen.
Was die E-Bike-Versicherung nicht übernimmt
Es gibt gewisse Schadensfälle, die von einer E-Bike-Versicherung nicht übernommen werden. Dazu gehören vor allem Schäden, die vorsätzlich oder durch grobe Fahrlässigkeit entstehen. Um fahrlässiges Verhalten handelt es sich zum Beispiel dann, wenn dein E-Bike gestohlen wird, weil du vergessen hast, es in der Öffentlichkeit abzuschließen.
Was die E-Bike-Versicherung nicht übernimmt
Wie auch vor dem Abschluss anderer Versicherungen empfehle ich dir, zunächst verschiedene E-Bike-Versicherungen miteinander zu vergleichen. Ein genauer Vergleich ist allerdings nur dann möglich, wenn du genau weißt, welche Leistungen der Tarif beinhalten sollte.
Bei einem Vergleich solltest du dir daher vor allem die folgenden Fragen stellen:
Wie hoch ist die Selbstbeteiligung (sofern vorhanden)?
Wie erfolgt die Erstattung – zum Neuwert, Zeitwert oder als fester Betrag im Falle eines Diebstahls?
Schreibt der Versicherer die Verwendung eines bestimmten E-Bike-Schlosses vor?
Welche Leistungen sind enthalten – und was wird nicht übernommen?
Werden auch Elektronikschäden erstattet?
Sind Extras wie Seitentaschen, Helme oder Körbe über den Versicherungsschutz abgedeckt?
Besonders achten solltest du auf die Deckungssumme: Sie sollte hoch genug sein, um im Ernstfall die Kosten für ein gleichwertiges E-Bike abzudecken. Ist die Deckungssumme nicht hoch genug, bezahlst du im Schadensfall die Differenz aus eigener Tasche.
So viel kostet eine E-Bike-Versicherung
Häufig gestellte Fragen zur E-Bike-Versicherung
Genügt eine Haftpflichtversicherung zur Absicherung des E-Bikes?
Grundsätzlich lassen sich E-Bikes über die Haftpflichtversicherung versichern, allerdings gibt es inzwischen eine Vielzahl an Tarifen für E-Bikes und Pedelecs. Diese bieten dir nicht nur den gewöhnlichen Haftpflichtschutz, sondern auch weitere Zusatzleistungen – wie zum Beispiel eine Vollkaskoversicherung, Diebstahlschutz, Reparaturen oder Pannenhilfe. Ob du diese Police selbst benötigst, entscheidest du selbst. Besitzt du allerdings ein sehr teures Modell, das du häufig nutzt, ist der Abschluss in jedem Fall sinnvoll.
Was ist im Schadensfall zu tun?
Sollte dein E-Bike beschädigt oder entwendet worden sein, ist es wichtig, dass du die Versicherung so schnell wie möglich darüber in Kenntnis setzt. Idealerweise übermittelst du der Versicherung mitsamt der Schadensmeldung auch Fotos vom Unfall- oder Diebstahlsort. Hast du noch einen Kaufbeleg von deinem E-Bike, lege am besten eine Kopie von diesem bei.