Pferdehalterhaftpflichtversicherung
Schutz für dich und dein Pferd
mehrWert Redaktion
20. Juni 2024
Pferde sind nicht nur treue Begleiter, sondern auch wertvolle Partner in zahlreichen sportlichen Disziplinen. Doch neben allen Freuden, die das Reiten und die Pflege eines Pferdes mit sich bringen, geht die Haltung eines Pferdes auch mit Risiken einher, die sowohl für dich als auch für das Pferd weitreichende Folgen haben können. So kann sich das Pferd beispielsweise losreißen und Schäden verursachen. Um dich vor den finanziellen Folgen eines Unfalls zu schützen, gibt es die Pferdehalterhaftpflichtversicherung. Mit dieser Haftpflichtversicherung kannst du den Alltag mit deinem Pferd mit einem sicheren Gefühl genießen. Im Folgenden erzählen wir dir alles, was du über die Pferdehalterhaftpflichtversicherung wissen musst!
Was ist eine Pferdehalterhaftpflichtversicherung?
Reiten ist berechtigterweise ein verbreitetes Hobby – wenig bereitet so viel Freude wie das Ausreiten auf dem Rücken des geliebten Tieres oder die Pflege des eigenen Pferdes. Aber was passiert, wenn dein Pferd sich vor einem lauten Geräusch erschreckt, sich losreißt und einen Unfall verursacht? Ein 600 Kilogramm schweres Tier ist in einem Notfall nicht leicht zu bändigen. Als Halter musst du für die verursachten Schäden aufkommen, egal ob es sich um einen Sach- oder Personenschaden handelt.
Um dich vor den oft gravierenden finanziellen Folgen eines solchen Unfalls zu schützen, solltest du eine Pferdehalterhaftpflichtversicherung abschließen. Abgedeckt werden alle Schäden, die durch dein Pferd verursacht werden können. Dazu gehören Schäden an fremdem Eigentum, Verletzungen von Personen durch das Pferd und eventuelle rechtliche Kosten, die im Zusammenhang mit dem Schaden entstehen. Zudem erhältst du durch die Versicherung auch einen passiven Rechtsschutz. Das bedeutet, dass deine Versicherung auch dann die Kosten übernimmt, wenn du zu Unrecht für einen Schaden angeklagt wirst und dich gegen die Forderungen verteidigen musst. Anders als die Hundehalterhaftpflichtversicherung gibt es für Pferdehalter keine Versicherungspflicht. Abschließen solltest du sie als Pferdebesitzer trotzdem unbedingt.
Warum ist Pferdehalterhaftpflicht wichtig?
Die Pferdehalterhaftpflichtversicherung ist die wohl wichtigste Versicherung, um die Zeit mit deinem geliebten Vierbeiner vollständig genießen zu können. Schließlich sind Pferde groß und schwer genug, um Schäden anzurichten, die dich in eine finanzielle Notlage bringen können. Jetzt magst du dir denken: „Aber ich habe doch schon eine private Haftpflichtversicherung?” Diese kommt aber lediglich für Schäden auf, die durch Kleintiere wie Katzen, Meerschweinchen und Vögel entstehen. Eine zusätzliche Absicherung ist also unabdingbar.
Mit Sicherheit gehst du gerne mit deinem geliebten Pferd ausreiten. Vielleicht hast du auch schon einmal mitbekommen, wie sich dein Pferd durch alltägliche Geräusche wie beispielsweise Hupen erschreckt. Ist der Schrecken allerdings so groß, dass er den Fluchtreflex deines Tieres auslöst, gibt es in der Regel kein Halten mehr. Auf der Flucht ist das Pferd nicht mehr zu kontrollieren und kann große Schäden anrichten oder sogar andere Menschen verletzen. Ganz egal, ob du schuld bist oder nicht, für all diese Schäden musst du als Pferdehalter selbst aufkommen. Um dich vor dem finanziellen Ruin zu bewahren, ist eine entsprechende Haftpflichtversicherung von großer Bedeutung.
Leistungen der Pferdehalterhaftpflichtversicherung
Die genauen Leistungen einer Pferdehalterhaftpflichtversicherung variieren je nach Anbieter und entsprechendem Tarif. Du solltest vor Abschluss der Versicherung auf die Deckung von folgenden Leistungen achten:
Deckungssumme: Pferde können große und dementsprechend auch teure Schäden verursachen. Besonders Personenschäden führen häufig zu hohen Kosten. Daher sollte deine Pferdehalterhaftpflichtversicherung eine entsprechend hohe Versicherungssumme abdecken. Mindestens zehn Millionen Euro sollten für Personen- und Sachschäden versichert sein
Personen-, Sach- und Vermögensschäden: Die Haftpflichtversicherung prüft die Schadensansprüche, übernimmt berechtigte Schadenersatzforderungen und wehrt unberechtigte Ansprüche für dich ab
Halterpflicht: Vergisst du, das Tor des Stalls zu schließen, wodurch dein Pferd ausbricht und Schäden verursacht, hast du gegen deine Halterpflichten verstoßen. Auch solche Schäden sollten im Versicherungsschutz inbegriffen sein
Deckschäden: Besitzt du einen Hengst, sollten Deckschäden von der Versicherung übernommen werden. Deckt dein Pferd eine fruchtbare Stute unabsichtlich, kann das für dich teuer werden, beispielsweise, wenn die Stute ein Turnierpferd ist und durch die Schwangerschaft eine gewisse Zeit ausfällt
Fohlen: Besitzt du eine Stute, sollte deine Versicherung in den ersten Lebensmonaten auch Fohlen abdecken
Reitbeteiligung: Wird dein Pferd von anderen Menschen außer dir geritten, musst du unbedingt darauf achten, dass fremde Reiter im Versicherungsschutz inbegriffen sind. In den meisten Tarifen sind Mitglieder deiner Familie sowie deine Freunde mitversichert, ohne dass du zusätzlich dafür zahlen musst. Das solltest du aber genau überprüfen
Forderungsausfalldeckung: Erleidest du durch eine dritte, nicht-versicherte Person einen Sach- oder Personenschaden, kommt deine Versicherung für deine Schadensersatzansprüche auf, wenn dein Tarif die Forderungsausfalldeckung beinhaltet
Überlege dir gut, welche Leistungen für dich und dein Pferd relevant sind. Die wichtigsten Leistungen sollten unbedingt von deinem Versicherungsschutz gedeckt sein.
Kosten einer Pferdehalterhaftpflichtversicherung
Auch die Beitragskosten sind je nach Anbieter und Tarif verschieden. Für den günstigsten Tarif zahlst du bei der Allianz elf Euro monatlich, für den teuersten 22 Euro. Letzterer deckt Schäden bis zu 100 Millionen Euro ab sowie unbegrenzt Schäden an geliehenen Gegenständen.
Indem du einen Tarif mit Selbstbeteiligung wählst, kannst du deine Versicherungsbeiträge senken. Die Selbstbeteiligung sollte allerdings nicht zu hoch sein, denn im Leistungsfall musst du diese Kosten selbst tragen. Eine Selbstbeteiligung von etwa 150 Euro ist sinnvoll.
Wie finde ich die passende Pferdehalterhaftpflichtversicherung?
Folgende Faktoren solltest du beim Versicherungsabschluss bedenken:
Individuelle Bedürfnisse: Deine Pferdehalterhaftpflicht sollte an deine individuellen Bedürfnisse angepasst sein. Hast du eine Stute, ist ein Tarif, der Deckschäden abgedeckt, überflüssig. Dafür sollten Fohlen in den ersten Monaten mitversichert sein
Turniere: Nimmst du mit deinem Pferd an Rennen oder Turnieren teil, sollte der Versicherungsschutz dies nicht ausdrücklich ausschließen
Ausland: Bist du mit deinem Pferd im Ausland unterwegs, sollten die Versicherungsleistungen auch außerhalb Deutschlands gültig sein. In vielen Tarifen ist ein Auslandsschutz inbegriffen, möglicherweise aber regional und zeitlich begrenzt
Preis-Leistungs-Verhältnis: Die oben genannten Leistungen sollten von deinem Versicherungstarif unbedingt abgedeckt werden. Die Beiträge sollten deine Möglichkeiten aber trotzdem nicht übersteigen. Ein teurer Tarif bedeutet nicht zwangsläufig, dass du besonders umfangreiche Leistungen erhältst. Gleichzeitig ist ein günstiger Tarif nicht automatisch gleichzusetzen mit schlechten Leistungen
Der Versicherungsschutz sollte deinen individuellen Anforderungen entsprechen. Bist du dir unsicher, welche Leistungen relevant sind, kannst du dich von einem Versicherungsexperten beraten lassen.
Häufig gestellte Fragen zur Pferdehalterhaftpflichtversicherung
Zahlt die Pferdehalterhaftpflichtversicherung auch dann, wenn ich mich selbst beim Reiten verletze?
Nein, dafür ist die private Unfallversicherung zuständig.
Zahlt die Pferdehalterhaftpflicht, wenn mein Pferd krank ist?
Nein. Möchtest du dein Pferd für diesen Fall versichern, kannst du eine Krankenversicherung oder einen OP-Schutz abschließen.
Ich habe mehrere Pferde. Benötige ich für jedes Pferd eine eigene Versicherung?
Ja, tatsächlich musst du jedes Pferd einzeln versichern.