Die OP-Versicherung für Pferde
So schützt du dein Pferd
mehrWert Redaktion
20. Juni 2024
Du liebst dein Pferd. Es ist dein Freund und treuster Begleiter. Die Liebe zu einem solchen Tier geht oft mit großen emotionalen, aber auch finanziellen Investitionen einher. Als stolzer Pferdebesitzer gehört es zu deinen Aufgaben, dich um die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Tieres zu kümmern. Doch leider können Pferde, wie Menschen auch, krank werden oder einen Unfall haben. Die damit einhergehende Behandlung beim Tierarzt führt oft zu großen Kosten. Hier kommt die OP-Versicherung für Pferde ins Spiel. Damit du deinem treuen Begleiter die bestmögliche medizinische Versorgung ermöglichen kannst, unterstützt dich eine OP-Versicherung finanziell. Alles, was du über OP-Versicherungen für Pferde wissen musst, erklären wir dir im Folgenden!
Was ist eine OP-Versicherung für Pferde?
Dein Pferd ist dein treuster Begleiter. Aber was, wenn es krank wird oder einen Unfall hat, wodurch eine Operation nötig wird? Schließlich kostet bereits eine einzige Kolikoperation bis zu 8000 Euro. So eine Behandlung kann für viele Menschen zu einer finanziellen Notsituation führen. Um dich vor den finanziellen Konsequenzen eines kranken Pferdes zu schützen, kannst du eine OP-Versicherung abschließen. Sie bietet dir finanziellen Schutz im Falle von notwendigen Operationen, sei es aufgrund von Unfällen, Krankheiten oder anderen gesundheitlichen Problemen, die einen chirurgischen Eingriff erfordern.
OP-Versicherungen für Pferde funktionieren ähnlich wie Krankenversicherungen für Menschen. Du zahlst einen monatlichen oder jährlichen Beitrag und dafür übernimmt die Versicherung die Kosten für Operationen und andere, im Versicherungsschutz enthaltene, Leistungen. Übernommen werden in der Regel:
Operationskosten
Vollnarkose und Teilnarkose
Vor- und Nachbehandlung
Arzneimittel
Maßnahmen zur Diagnostik
Die genauen Leistungen sowie der Deckungsumfang sind von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich. Nicht übernommen werden von einer OP-Versicherung allerdings in der Regel Impfungen, Wurmkuren und andere Vorsorgeuntersuchungen. Mit einer Krankenversicherung für Pferde kannst du dich auch für solche Kosten absichern, allerdings kostet ein solcher Schutz zwischen 200 und 500 Euro monatlich. Eine OP-Versicherung bietet dir zwar keinen voll umfassenden Schutz, ist dafür aber deutlich günstiger.
Warum eine OP-Versicherung für dein Pferd wichtig ist
Für eine OP-Versicherung gibt es einige gute Gründe:
Medizinische Versorgung: Pferde sind anfällig für eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen, die eine Operation erfordern können. Besonders bei Turnier- oder Wettkampfpferden ist das Verletzungsrisiko enorm hoch. Mit einer OP-Versicherung kannst du sicherstellen, dass dein Pferd trotz hoher Behandlungskosten die bestmögliche Versorgung erhält
Hohe Kosten: Die Kosten für tiermedizinische Behandlungen sind bekanntermaßen sehr hoch. Eine Kolikoperation kostet bis zu 8000 Euro, die Operation einer Fraktur liegt zwischen 2500 bis 4000 Euro. Ist dein Pferd verletzt, möchtest du aber natürlich eine Behandlung ermöglichen. Die OP-Versicherung unterstützt dich dabei, deinem Pferd die nötige Operation zu geben, ohne dass du in eine finanzielle Notsituation kommst
Welche chirurgischen Eingriffe deckt die OP-Versicherung ab?
Die genauen Leistungen sind je nach Versicherer unterschiedlich. Bei der Barmenia-Versicherung beispielsweise kannst du dich mit dem Kolik-Schutz nur für Kolikoperationen absichern. Dort kannst du aber auch aus drei weiteren Tarifen auswählen, die jeweils alle Operationen abdecken. Der Monatsbeitrag für den Kolik-Schutz ist etwa zehn Euro günstiger. Unbedingt übernehmen sollte deine OP-Versicherung Operationen des Bauchraums. Koliken sind nämlich die häufigste Ursache für einen chirurgischen Eingriff bei Pferden. Aber auch Behandlungen von Frakturen, unfallbedingten Wunden und des Gebisses sollten von der Versicherung übernommen werden.
Kosten einer OP-Versicherung für Pferde
Die Kosten für eine OP-Versicherung hängen von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören:
Versicherungsanbieter und Deckungsumfang: Die Kosten variieren zwischen den Versicherungsanbietern. Doch auch intern gibt es oft verschiedene Angebote zu verschiedenen Preisen. Auch der Deckungsumfang der Police beeinflusst die Kosten
Alter: Je älter dein Pferd ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für Erkrankungen. Um das Risiko auszugleichen, verlangen die Versicherer bei älteren Pferden höhere Versicherungsbeiträge
Gesundheitszustand: Wenn dein Pferd bereits eine Vorerkrankung hat, verlangen viele Versicherer einen Risikozuschlag. Zudem kann es zu Leistungsausschlüssen kommen. Daher solltest du dein Pferd möglichst versichern, wenn es noch gesund ist
Rasse: Ist dein Pferd rassentypisch anfällig für bestimmte Gesundheitsprobleme, kann es zu höheren Versicherungsbeiträgen kommen
Verwendungszweck: Da Wettkampf- oder Turnierpferde ein höheres Verletzungsrisiko aufweisen, sind die Versicherungsbeiträge in der Regel höher
Selbstbeteiligung: Suchst du dir einen Tarif mit Selbstbeteiligung aus, sind die monatlichen Beitragskosten in der Regel geringer. Allerdings sollte dir bewusst sein, dass du so im Leistungsfall einen gewissen Prozentanteil der OP-Kosten selbst tragen musst
Im Gegensatz zur umfassenden Krankenversicherung für Pferde ist die OP-Versicherung deutlich günstiger. Während du für eine Krankenversicherung zwischen 200 bis 500 Euro im Monat bezahlst, kannst du deine OP-Versicherung schon ab sieben Euro erhalten. Bei den besonders günstigen Tarifen solltest du aber überprüfen, ob wirklich alle nötigen Operationen abgedeckt sind. Auch ob es sich bei den Leistungen lediglich um Zuschüsse handelt, musst du prüfen. Denn auch wenn eine OP mit 1000 Euro bezuschusst wird, deckt das noch lange nicht die Kosten der meisten Operationen.
Leistungen und Bedingungen verschiedener Anbieter im Vergleich
Viele Versicherungsunternehmen bieten verschiedene Tarife für die OP-Versicherung für Pferde an. Wir schauen uns heute die Angebote der Barmenia und der Allianz an:
Barmenia: Wie bereits erwähnt, bietet die Barmenia-Versicherung zusätzlich zu den regulären OP-Tarifen einen reinen Kolikschutz an. Inbegriffen sind Unterbringungskosten und die Nachbehandlung für 14 Tage. In den anderen Tarifen werden die Unterbringungskosten pro Tag bezuschusst. Der günstigste Tarif bietet fünfzehn Euro pro Tag für maximal sieben Tage, während der teuerste Tarif 14 Tage lang die Kosten unbegrenzt übernimmt. Zudem sind in dem günstigsten Tarif lediglich 2500 Euro Zuschuss pro Operation enthalten. Für eine volle Kostenübernahme musst du eins der anderen Angebote auswählen. Bei der Barmenia beträgt die Wartezeit drei Monate bei Operationen aufgrund von Krankheiten und fünf Tage für Bauchhöhlen-OPs. Bei Unfällen entfällt die Wartezeit
Allianz: Die Allianz bietet vier Versicherungstarife an. Die Nachbehandlung wird in den beiden günstigeren Tarife für zehn Tage, in den teureren Tarifen für 15 Tage übernommen. Darin sind auch die Unterbringungskosten enthalten. Bei allen Tarifen beträgt die Wartezeit für Kolikoperationen sieben Tage, bei Krankheit drei Monate und bei Unfällen entfällt sie. Zudem kannst du zum Smart- und Komfort-Tarif einen Krankenvollschutz buchen, bei dem ambulante und stationäre Behandlungen ohne OP auch übernommen werden. Im Premium-Tarif ist das bereits inbegriffen
Tipps zur Auswahl der besten OP-Versicherung für dein Pferd
Damit dein Pferd bestmöglich abgesichert ist, solltest du auf einige Dinge achten:
Wartezeit: Die meisten Versicherer verlangen eine Wartezeit. Das bedeutet, dass du einige Tage, Wochen oder Monate warten musst, bevor du den Versicherungsschutz in Anspruch nehmen kannst. Die Wartezeiten variieren je nach Versicherer und oftmals auch je nach Krankheit
Preis-Leistungs-Verhältnis: Achte beim Vergleich verschiedener Versicherer auf die angebotenen Leistungen und die damit einhergehenden Preise. Für einen Krankenvollschutz musst du tiefer in die Tasche greifen als für eine reine OP-Versicherung, dafür ist dein Pferd rundum abgesichert. Überprüfe unbedingt auch die verschiedenen Tarife, die von einem Versicherer angeboten werden
Selbstbeteiligung: Wie bereits erklärt, kannst du mit einer Selbstbeteiligung deinen monatlichen Versicherungsbeitrag verringern. Du trägst im Leistungsfall dann einen Teil der Kosten selbst. Überleg dir gut, wie viel Geld du im Notfall ausgeben kannst
Vorerkrankungen: Wenn dein Pferd bereits Vorerkrankungen hat, solltest du unbedingt darauf achten, dass es nicht zu unnötigen Leistungsausschlüssen kommt. Sie können je nach Versicherer variieren, daher solltest du dir Angebote von verschiedenen Versicherern einholen
Häufig gestellte Fragen zur OP-Versicherung für Pferde
Ich bin häufig mit meinem Pferd im Ausland. Gilt der Versicherungsschutz dort auch?
Das kommt auf deine Versicherungspolice an. Einige Versicherer bieten einen weltweiten, andere lediglich einen europaweiten Auslandsschutz an.
Kann ich eine OP-Versicherung nachträglich abschließen?
Nein, das ist in der Regel nicht möglich. Die Versicherung übernimmt lediglich Operationen, die in der Zukunft liegen. Wurde die Erkrankung vor Versicherungsabschluss festgestellt, werden die Kosten ebenfalls nicht gedeckt.
Ab welchem Alter kann ich mein Pferd versichern?
In der Regel geht das ab dem dritten Lebensmonat. Da die Versicherung für junge Pferde günstiger ist, solltest du frühestmöglich einen Versicherungsschutz abschließen.