Krankenversicherung für Expats

Krankenversicherung für Expats in Deutschland – Alles, was du wissen solltest

Daniel Seeger
Geschrieben von

Daniel Seeger

Aktualisiert am

16. November 2023

mehrWert - Krankenversicherung für Expats

Das deutsche Gesundheitssystem gilt als eines der besten weltweit: Als Bürger in Deutschland genießt du eine exzellente medizinische Versorgung sowie eine finanzielle Abdeckung bei Krankheitsausfällen und Pflegeleistungen. Führungs- und Fachkräfte ausländischer Firmen, die in Deutschland arbeiten, profitieren von einer Krankenversicherung für Expats in Deutschland. Alles, was du zum Thema wissen solltest, stellen wir dir hier vor.

Das Wichtigste auf einen Blick 

  • Freie Wahl: Expats, die dauerhaft in Deutschland leben möchten, haben die Wahl zwischen einer gesetzlichen und einer privaten Krankenversicherung

  • Befristete Gültigkeit: Krankenversicherungen für Expats mit befristetem Aufenthaltstitel sind in der Regel bis zu fünf Jahre lang gültig 

  • Wichtige Voraussetzung: Expats mit einem befristeten Aufenthaltstitel in Deutschland müssen für die Einreise und Visumsverlängerung eine gültige Krankenversicherung vorweisen

  • Flexible Anpassung: Viele Krankenversicherungen bieten spezielle Tarife für Expats in Deutschland an, die sich flexibel anpassen lassen

Krankenversicherung für Expats – wann ist sie sinnvoll?

Ein längerer Aufenthalt im Ausland ist heute für viele Menschen zum Alltag geworden – ob für ein Work & Travel Jahr, als temporär Angestellter in Deutschland oder auch als Gastwissenschaftler. Bist du als Ausländer für längere Zeit in Deutschland tätig, ist es wichtig, dass du einen zuverlässigen Versicherungsschutz hast. Nur so ist sichergestellt, dass du im Ernstfall die medizinische Behandlung bekommst, die du brauchst – ohne dafür teure Kosten aus eigener Tasche bezahlen zu müssen.

Sowohl für ausländische Expats, die längerfristig nach Deutschland kommen, als auch für deutsche Expats im Ausland gibt es spezielle Tarife bei den Versicherungsgesellschaften. Der Leistungsumfang kann bei vielen Tarifen individuell angepasst werden.

Das deutsche Krankenversicherungssystem: Die wichtigsten Informationen

Die Kosten für medizinische Behandlungen, einen Aufenthalt im Krankenhaus oder auch für Medikamente werden in Deutschland von den Krankenkassen bezahlt. Verlegst du deinen Wohnsitz dauerhaft nach Deutschland, kannst du dich entweder über deinen Arbeitgeber krankenversichern oder suchst dir deine Versicherung selbst aus. Dabei hast du die Wahl zwischen einer gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung. Wenn dir als Expat in Deutschland etwas geschieht, wirst du jedem Fall medizinisch versorgt. Dies geschieht im Ernstfall auch dann, wenn du keinen Versicherungsstatus vorweist. Die Behandlungskosten kannst du zwar auch im Nachgang noch begleichen – allerdings erfolgt dies aus eigener Tasche, wenn du keine Krankenversicherung für Expats abgeschlossen hast. Aus diesem Grund schreibt der Gesetzgeber eine abgeschlossene Krankenversicherung für Ausländer vor, die in Deutschland dauerhaft leben und arbeiten. Die Versicherung bewahrt dich somit auch vor hohen Arztrechnungen.

Für Expats mit einem befristetem Aufenthalt von beispielsweise zwei oder drei Jahren ist dagegen eine befristet gültige Expat-Versicherung das Richtige, die wie eine Langzeit-Auslandskrankenversicherung funktioniert.

Wer in Deutschland sozialversicherungspflichtig ist

Nimmst du in Deutschland eine Arbeit auf, unterliegst du für gewöhnlich auch der Sozialversicherungspflicht. Das bedeutet, dass du als Arbeitnehmer von deinem Bruttolohn Abgaben in die Renten, Pflege- und Unfall- sowie auch in die Arbeitslosen- und Krankenversicherung einzahlst. In der Regel sind sowohl alle in- als auch ausländischen Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig und müssen entsprechende Abgaben leisten.

Es gibt allerdings auch Ausnahmen: Vom deutschen Sozialversicherungsrecht unbeachtet bleiben ausländische Arbeitnehmer, die

Expatriates, die ihren dauerhaften Wohnsitz nicht in Deutschland haben, aber sich mehrere Jahre hier aufhalten, können eine spezielle Krankenversicherung für Expatriates abschließen. Diese ist in der Regel bis zu fünf Jahre lang gültig.

Welche Leistungen muss eine Krankenversicherung für Expats beinhalten?

Verfügst du über einen befristeten Aufenthaltstitel in Deutschland, musst du sowohl bei der Einreise als auch bei einer Visumsverlängerung einen Nachweis über eine gültige Krankenversicherung vorlegen. Entscheidend sind dabei die folgenden Kriterien: 

Die gesetzliche Krankenversicherung für Expats in Deutschland

Knapp 90 Prozent der Bürger in Deutschland sind gesetzlich krankenversichert. Sowohl Menschen aus dem EU-Ausland als auch Nicht-EU-Bürger aus Drittstaaten können sich jederzeit in Deutschland gesetzlich versichern lassen. Auszubildende, Fachkräfte oder auch Trainees, die von Firmen als Expats in Deutschland tätig sind und nicht mehr als 62.550 Euro jährlich verdienen, werden über das öffentliche Gesundheitssystem abgedeckt. Ehepartner, Lebensgefährten und Kinder bis zu einem Alter von einschließlich 25 Jahren können in einigen Fällen über die Familienversicherung mitversichert werden, sofern ihr Einkommen weniger als 450 Euro monatlich beträgt.

Möchtest du dich als Expat in Deutschland gesetzlich krankenversichern lassen, stehen dir dafür knapp 100 Krankenkassen zur Verfügung. Die gesetzliche Krankenversicherung bietet dir sämtliche medizinisch notwendige Leistungen im Krankheitsfall. Das schließt sowohl ambulante Behandlungen bei Kassenärzten als auch Aufenthalte im Krankenhaus und Behandlungen beim Zahnarzt mit ein.

Bist du für länger als sechs Wochen krank, springt die Krankenkasse nach der sechsten Woche ein und übernimmt deine Gehaltszahlung: Du erhältst dann noch 70 Prozent deines bisherigen Lohns. Innerhalb 36 Monaten kannst du diese Zahlung maximal für 78 Wochen in Anspruch nehmen.
Möchtest du dich gesetzlich krankenversichern, setze dich einfach mit der gewünschten Krankenkasse in Verbindung. Sie wird dir dann eine Krankenversichertenkarte ausstellen, mit der du dich bei einem Kassenarzt deiner Wahl behandeln lassen kannst.

Die private Krankenversicherung für Expats in Deutschland

Möchtest du dich als Expat in Deutschland privat versichern, kannst du aus über 40 privaten Krankenversicherungen wählen. Diese bieten dir unterschiedliche Leistungsspektren, weshalb wir dir im Vorfeld einen ausführlichen Vergleich empfehlen.

Bist du privat krankenversichert, genießt du eine hochwertigere und umfassendere medizinische Versorgung. Insbesondere für dich als Expat in Deutschland ist dies von Vorteil: So kannst du zum Beispiel einen Arzt anfordern, der Englisch, Spanisch oder eine andere Sprache spricht, in der du dich besser verständigen kannst.

Ein weiterer Vorteil: Du kannst bis zu 80 Prozent der Versicherungskosten als Privatversicherter steuerlich geltend machen.

Doch nicht jeder Expat in Deutschland ist dazu berechtigt, sich privat zu versichern: Beträgt dein jährliches Gehalt weniger als 62.550 Euro, kannst du dich nur gesetzlich versichern.

Du kannst als Expat in Deutschland unter den folgenden Voraussetzungen Mitglied in einer PKV werden:

Insbesondere als junger Expat ohne besondere Krankenvorgeschichte und mit einem guten Einkommen profitierst du vom Wechsel in eine PKV. Du bist für gewöhnlich mindestens 18 Monate versichert und kannst die Police mit einer Kündigungsfrist von zwei Monaten vor dem Ablauf der ersten 18 Monate oder auch im Falle einer Beitragserhöhung wechseln.

Die PKV für Expats im Detail

Zur Berechnung der Beitragshöhe in der gesetzlichen Krankenversicherung wird stets dein Einkommen herangezogen. Bei der PKV ist dies anders: Hier spielen deine Krankenvorgeschichte, dein Alter und weitere Faktoren eine Rolle bei der Beitragsberechnung.

Normalerweise hast du die Möglichkeit, die Selbstbeteiligung selbst mitzubestimmen. Je höher die Selbstbeteiligung, desto niedriger fallen die monatlichen Krankenkassenbeiträge aus.  

Möchtest du dich als Expat in Deutschland privat krankenversichern, so begleichst du eine Arztrechnung zunächst aus eigener Tasche und reichst die Rechnung danach bei der Krankenkasse ein. Nach einigen Wochen wird dir der Betrag dann erstattet. Das bedeutet: Du gehst zwar in Vorkasse, erhältst aber im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung die Kosten zu 100 Prozent zurück. 

Gut abgesichert mit der richtigen Krankenversicherung für Expats in Deutschland

Möchtest du als Expat länger in Deutschland leben und arbeiten, empfehlen wir dir den Abschluss einer gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung, die zu deinen Bedürfnissen passt. Prüfe auch, ob die private Krankenversicherung für dich eine bessere Lösung als die gesetzliche Versicherung darstellen könnte. Verfügst du über einen befristeten Aufenthaltstiel, empfehlen wir dir einen speziellen Tarif für Expats, den dir viele gesetzliche Kassen anbieten. Vor einem Versicherungsabschluss solltest du in jedem Fall einen ausführlichen Vergleich der Angebote durchführen.

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Häufig gestellte Fragen zur Krankenversicherung für Expats

GKV oder PKV – was ist für Expats besser geeignet?

Sowohl die GKV als auch die PKV bieten sowohl Vor- als auch Nachteile für Expats in Deutschland.

Beim deutschen Gesundheitssystem greift das sogenannte Solidaritätsprinzip. Das bedeutet eine gemeinsame Übernahme der Gesundheitskosten. Diese bringt in der GKV zum Beispiel mit sich, dass Gutverdiener die Krankenversicherung von Menschen mit niedrigem Einkommen mitfinanzieren.

Wenn du als Expat planst, länger in Deutschland zu leben und dich fest einzubürgern, lohnt es sich, Mitglied in der GKV zu werden. Bei einem kurzen oder zeitlich befristeten Aufenthalt in Deutschland ist das Angebot bei privaten Krankenkassen oder eine spezielle, befristete Expat-Versicherung oft günstiger für dich.

Welche weiteren Versicherungen sind für Expats in Deutschland sinnvoll?

Neben einzelnen Krankenversicherungen stehen dir als Expat in Deutschland auch Kombi-Angebote der Versicherer zur Verfügung. Diese beinhalten weitere Policen, wie zum Beispiel eine Reise-Haftpflichtversicherung oder eine Unfallversicherung. Die Laufzeit dieser Versicherungspakete betragen in der Regel fünf Jahre, hängen allerdings stets vom jeweiligen Versicherer ab.