Krankengeld vs. Krankentagegeld

Was ist der Unterschied?

mehrWert Redaktion
Geschrieben von

mehrWert Redaktion

Aktualisiert am

25. Juni 2024

Lesezeit
1 Minute
mehrWert - Krankentagegeld – deine Absicherung im Krankheitsfall

Kannst du aufgrund einer Krankheit für einen längeren Zeitraum nicht arbeiten, geht das meist mit einem Teilverlust des Einkommens einher. Damit du nicht gänzlich ohne finanzielle Möglichkeiten dastehst, gibt es in Deutschland das sogenannte Krankengeld. In diesem Zusammenhang hast du aber mit Sicherheit auch schon einmal den Begriff Krankentagegeld gehört. Beide Leistungen sollen deine finanzielle Belastung im Krankheitsfall mildern. Trotz der ähnlichen Ziele gibt es wichtige Unterschiede zwischen den Leistungen. Im Folgenden erklären wir dir die Unterschiede zwischen Krankentagegeld und Krankengeld, damit du entscheiden kannst, welche Option für deine Lebenssituation sinnvoll ist!

Das Wichtigste auf einen Blick 

  • Krankengeld: Bist du gesetzlich versichert und länger als sechs Wochen arbeitsunfähig, zahlt deine Krankenkasse dir Krankengeld. Die Höhe der Zahlungen ist abhängig von deinem Gehalt. Die Bezugsdauer ist auf 78 Wochen innerhalb von drei Jahren beschränkt

  • Krankentagegeld: Krankentagegeld erhältst du, wenn du eine Krankentagegeldversicherung abgeschlossen hast. Da es sich um eine private Zusatzversicherung handelt, kannst du über die Dauer und Höhe der Leistung selbst entscheiden

  • Leistungen: Beide Angebote sollen den Verlust des Einkommens bei längerer Krankheit abfedern. Die Leistungen der Krankentagegeldversicherung kannst du an deine individuellen Lebensumstände anpassen. Das Krankengeld erhältst du für einen festen Zeitraum, wenn du aufgrund einer Erkrankung länger arbeitsunfähig bist

  • Entscheidung: Ob eine Krankentagegeldversicherung für dich sinnvoll ist, hängt von deiner Lebenssituation ab. Bist du privat versichert, solltest du unbedingt eine Krankentagegeldversicherung abschließen, da du sonst im Krankheitsfall keine gesetzlichen Leistungen erhältst

Unterschiede zwischen Krankengeld und Krankentagegeld

Krankengeld und Krankentagegeld sind zwei sehr ähnliche, aber doch verschiedene Arten der finanziellen Unterstützung. Wirst du für einen längeren Zeitraum krank und danach arbeitsunfähig, sollen diese Leistungen die finanziellen Folgen der Krankheit abschwächen.

Krankengeld erhältst du von deiner gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Anspruch auf diese Leistung haben:

  • Arbeitnehmer

  • Auszubildende

  • Empfänger von Arbeitslosengeld I

Selbstständige und freiberuflich tätige Menschen erhalten nur dann Krankengeld, wenn sie freiwillig gesetzlich versichert sind oder einen Wahltarif mit Krankengeldanspruch abgeschlossen haben.

Für die ersten sechs Wochen deiner Krankheit erhältst du deinen vollen Lohn. Wenn du länger krankgeschrieben bist, tritt nach der sechsten Woche der Anspruch auf Krankengeld ein. Die Höhe des Krankengelds beträgt in der Regel 70 Prozent deines Bruttoeinkommens, aber nicht mehr als 90 Prozent des Nettogehalts. Um die Leistung zu erhalten, musst du einen Antrag bei deiner Krankenkasse stellen.

Krankentagegeld dagegen ist eine private Zusatzversicherung, die neben der gesetzlichen Krankenversicherung abgeschlossen werden kann. Den genauen Leistungsumfang kannst du an deine Lebensumstände anpassen. Die Voraussetzungen für den Leistungsfall und auch die Höhe und Dauer der Auszahlung legst du bei Versicherungsabschluss durch die Auswahl des entsprechenden Tarifs fest.

Du siehst, ein großer Unterschied zwischen Krankengeld und Krankentagegeld besteht in den Voraussetzungen, der Höhe und der Dauer des Leistungsbezugs. Während Krankengeld nur bei Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Krankheiten gezahlt wird, kannst du Krankentagegeld auch erhalten, wenn du aufgrund einer Schwangerschaft oder wegen Rehabilitationsmaßnahmen nicht arbeiten kannst.

Wie funktioniert die Beantragung von Krankengeld?

Krankengeld kannst du beantragen, wenn du länger als sechs Wochen krank bist und dadurch deiner Arbeit nicht nachgehen kannst. Diese sechs Wochen müssen nicht an einem Stück verlaufen, sondern gelten für insgesamt zwölf Monate. Bist du also im Juni für drei Wochen und dann im Dezember wegen derselben Krankheit für drei Wochen arbeitsunfähig, werden diese Zeiträume zusammengerechnet. In dieser Zeit erhältst du dein reguläres Gehalt als Lohnfortzahlung. Wirst du im Januar dann erneut aufgrund derselben Ursache krankgeschrieben, musst du Krankengeld beantragen.

Das ist für dich einfach: Dein Arbeitgeber informiert deine Krankenkasse über das Ende der Lohnfortzahlung. Die Bescheinigung der Arbeitsunfähigkeit wird mittlerweile von den meisten Arztpraxen direkt an die Krankenkasse übermittelt. Ist das bei dir nicht der Fall, musst du die Arbeitsunfähigkeit selbst an deine Versicherung senden. Deine Krankenversicherung schickt dir anschließend einen Brief zu, indem alle Unterlagen für die Beantragung enthalten sind. In der Regel musst du lediglich deine Kontodaten und deine Arbeitgeber der letzten zwölf Monate angeben. Die Unterlagen schickst du an deine Krankenversicherung zurück. Nachdem deine Angaben geprüft wurden, erhältst du dein Krankengeld rückwirkend zum ersten Tag nach Ende der Lohnfortzahlung.

Krankentagegeldversicherung: Bedeutung und Leistungen

Wie bereits erklärt, ist die Krankentagegeldversicherung eine private Zusatzversicherung, die den Verlust deines Einkommens während einer Erkrankung abfedern soll. Sie ist eine sinnvolle Option für Menschen, die eine zusätzliche Absicherung wünschen. Besonders wichtig ist diese Versicherung aber für Privatversicherte. Sie erhalten nach den sechs Wochen Lohnfortzahlung kein gesetzliches Krankengeld.

Hast du eine Krankentagegeldversicherung abgeschlossen, profitierst du von den an deine Lebensumstände angepassten Leistungen. Über die Höhe und die Dauer der Zahlungen bestimmst du bei Versicherungsabschluss selbst. Auch die Voraussetzungen für den Leistungsfall sind flexibler. Als Frau erhältst du beispielsweise vor und nach der Geburt deines Kindes Mutterschaftsgeld. Um Krankentagegeld zu bekommen, musst du also nicht zwangsläufig aufgrund einer Krankheit arbeitsunfähig sein.

Das Krankentagegeld viele Facetten und erfordert eine professionelle Begleitung. Wir liefern dir alle wichtigen Informationen und eine persönliche Beratung. Trag dich ein. Wir melden uns.

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Vor- und Nachteile von Krankengeld und Krankentagegeld

Obwohl die Leistungen sehr ähnlich sind, hat die Umsetzung jeweils Vor- und Nachteile. Die Vorteile des Krankentagegelds sind unter anderem:

Nachteile hat das Krankentagegeld nur wenige. Du zahlst natürlich zusätzliche Beitragskosten für die Versicherung, was deine monatlichen Ausgaben erhöht.

Das gesetzliche Krankengeld bietet ebenfalls Vorteile:

Du siehst, beide Optionen bieten Vor- und Nachteile. Ob du eine Krankentagegeldversicherung abschließen solltest, hängt von deinen persönlichen Lebensumständen ab.

Entscheidungshilfen: Welche Option passt besser zu deinen Bedürfnissen?

Bist du gesetzlich versichert und hast einen Anspruch auf Krankengeld, lohnt sich die Krankentagegeldversicherung nur, wenn die gesetzlichen Zahlungen zu niedrig sind, um deinen Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Rechne also frühestmöglich aus, wie hoch das Krankengeld für dich ausfallen würde. In der Regel erhältst du 70 Prozent deines Bruttoeinkommens, aber nicht mehr als 90 Prozent des Nettogehalts.

Für privat versicherte Personen lohnt sich eine Krankentagegeldversicherung dagegen sehr. In diesem Fall hast du nämlich nach Ende der Lohnfortzahlung keinen Anspruch auf gesetzliche Leistungen. Für Beamte gilt das nicht, denn sie erhalten im Krankheitsfall fristlose Bezüge von ihrem Dienstherrn.

Die Krankentagegeldversicherung kannst du bereits ab unter 10 Euro abschließen.

Finde die beste Absicherung bei Krankheit für dich

Sowohl das Krankengeld als auch die Krankentagegeldversicherung bieten dir zwei wichtige Möglichkeiten für die finanzielle Absicherung im Krankheitsfall. Während das Krankengeld von der gesetzlichen Krankenversicherung gezahlt wird und dadurch eine festgelegte Höhe und Dauer hat, ist das Krankentagegeld Teil einer privaten Zusatzversicherung. So kannst du die Leistungen an deine individuelle Lebenssituation anpassen.

Welche Option besser für dich ist, hängt von deinen Lebensumständen ab. Hast du Anspruch auf Krankengeld, lohnt sich die Zusatzversicherung nur, wenn du Angst vor einer Versorgungslücke im Krankheitsfall hast. Berechne dafür die Höhe deines Krankengeldanspruchs. Bist du privat versichert, lohnt sich die Krankentagegeldversicherung sehr. Denn in diesem Fall hast du nach Ende der Lohnfortzahlung keinen Anspruch auf gesetzliche Leistungen.

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Häufig gestellte Fragen zum Krankengeld und Krankentagegeld

Das ist abhängig von deinem Gehalt. Du erhältst 70 Prozent deines Bruttoeinkommens, aber höchstens 90 Prozent deines Nettogehalts. Die Beitragsbemessungsgrenze für das Jahr 2024 bestimmt, dass du maximal 70 Prozent von 5175 Euro monatlich bekommst.

Als arbeitsunfähig giltst du, wenn du für einen vorübergehenden Zeitraum deiner Arbeit nicht nachgehen kannst. Das ist der Fall, wenn du für eine gewisse Zeit krankgeschrieben bist. Berufsunfähig sind Menschen, die auf Dauer ihrem Beruf nicht mehr nachgehen können.

In der Regel musst du bei Versicherungsabschluss einige Fragen zu deinem Gesundheitszustand beantworten. Für die Beantragung von Krankengeld ist keine Gesundheitsprüfung nötig.