Krebsversicherung
Bedeutung, Vorteile und Nachteile der Krebsversicherung
Daniel Seeger
11. Februar 2025

Die Vorsorge und Früherkennung von Krebserkrankungen sind von entscheidender Bedeutung, um die Heilungschancen zu verbessern und das Risiko von schwerwiegenden Folgen zu verringern. Neben einer gesunden Lebensweise und regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen ist der Abschluss einer Krebsversicherung sinnvoll, um deine finanzielle Sicherheit im Falle einer Krebserkrankung zu gewährleisten. Was für Vor- und Nachteile eine solche Versicherung hat und worauf du bei der Auswahl der Krebsversicherung achten solltest, erklären wir dir hier.
Das Wichtigste auf einen Blick
Einmalzahlung: Im Falle einer Krebserkrankung zahlt dir die Krebsversicherung eine bei Vertragsabschluss vereinbarte Einmalzahlung aus. Im Schnitt sind das 10.000 bis 100.000 Euro
Freie Verfügung: Für die ausgezahlte Summe gibt es im Rahmen der Krebsversicherung keine Vorgaben, wofür genau du das Geld ausgeben darfst. Du darfst vollkommen frei darüber verfügen
Zusätzliche Leistungen: Einige Versicherer bezahlen im Fall einer Krebserkrankung weitere gesundheitliche Maßnahmen für dich. Dazu können psychologische Beratungen und Vorsorgeuntersuchungen gehören
Gesundheitszustand: Anders als bei anderen Zusatzversicherungen wird bei der Krebsversicherung nicht zwangsläufig nach deinem Gesundheitszustand gefragt. Dadurch entgehst du der Gefahr der Ablehnung, wenn du vorbelastet bist
Was ist eine Krebsversicherung?
Eine Krebsversicherung ist eine spezielle Form der Krankenversicherung, die finanziellen Schutz im Falle einer Krebserkrankung bietet. Du zahlst monatlich einen Versicherungsbeitrag und sobald bei dir Krebs diagnostiziert wird, bekommst du einmalig eine vorher festgelegte Versicherungssumme ausgezahlt.
Deine reguläre Krankenversicherung wird so ergänzt und du kannst dank der Krebsversicherung Kosten wie Zuzahlungen für von der Krankenkasse nicht übernommene Therapien abdecken. So musst du dir im Fall einer Krebserkrankung nicht auch noch Sorgen um finanzielle Belastungen machen. Die Höhe der Einmalzahlung legst du gemeinsam mit deinem Versicherer fest. Bei der Nürnberger Versicherung werden mindestens 10.000 und maximal 100.000 Euro ausgezahlt. Du darfst frei entscheiden, was du mit dem ausgezahlten Geld von der Krebsversicherung machen möchtest. So kannst du davon deine Miete oder deine medizinischen Behandlungen bezahlen, aber du könntest auch nach der Behandlung in den Urlaub fahren oder dir einen Lebenstraum erfüllen.
Allerdings unterstützt dich deine Krebsversicherung im besten Fall nicht erst, wenn du bereits an Krebs erkrankt bist. Stattdessen gibt es einige Versicherer, die die Kosten für Vorsorgeuntersuchungen abdecken, die nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden. Dazu gehören unter anderem Bluttests zur Früherkennung von Prostatakrebs.
Die Angebote variieren nach Versicherer, also solltest du unbedingt verschiedene Krebsversicherungen vergleichen und einen Tarif wählen, der deinen Wünschen ausreichend entspricht.
Es gibt verschiedene Arten von Krebsversicherungen. So kann die Krebsversicherung ein Teil deiner betrieblichen Krankenversicherung sein oder als Zusatzversicherung abgeschlossen werden.
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Vorteile einer Krebsversicherung
Eine Krebsversicherung bietet dir bei einer Krebserkrankung verschiedene Vorteile. Dazu zählen unter anderem:
Finanzielle Sicherheit: Eine Krebserkrankung kann mit erheblichen finanziellen Belastungen einhergehen. Während die reguläre Krankenversicherung viele medizinische Leistungen abdeckt, gibt es dennoch bestimmte Ausgaben, die nicht vollständig übernommen werden. Medizinische Behandlungen, Medikamente, Rehabilitation und längere Arbeitsausfälle können deine finanzielle Situation stark beeinflussen. Die Einmalzahlung aus der Krebsversicherung sorgt dafür, dass du zusätzlich zu der Belastung, die durch die Krebsdiagnose entsteht, nicht auch noch vor finanziellen Engpässen Angst haben musst. Du kannst dich beruhigt auf deine Genesung konzentrieren. Die Auszahlung erfolgt steuerfrei
Bestmögliche Behandlung: Um dir das beste Umfeld während einer Krebsbehandlung zu bieten, bieten einige Versicherer Leistungen wie Einbettzimmer, die freie Krankenhauswahl und Chefarztbehandlungen an. Einen solchen Tarif findest du unter anderem bei der HanseMerkur-Versicherung. Dort kannst du sogar die Behandlung durch Spezialisten in Anspruch nehmen. Auch deinen Eigenanteil bei Krankenhausfahrten werden von der Krebsversicherung der HanseMerkur übernommen
Vorsorgeuntersuchungen: Viele Krebsversicherungen bieten auch Leistungen zu Früherkennung und Vorsorge an. Das ist besonders wichtig, da eine frühzeitige Krebsdiagnose deine Heilungschancen stark erhöhen kann. Die Versicherung kann Vorsorgeuntersuchungen, Screening-Tests und andere Maßnahmen zur Krebs-Früherkennung abdecken. Die Deutsche KrebsVersicherung bietet unter anderem körperliche Untersuchungen, ein großes Blutbild und Ultraschalluntersuchungen an. Bei Frauen werden Röntgenuntersuchungen der Brust (Mammographie) gemacht, bei Männern Bluttests zur Früherkennung von Prostatakrebs
Kinder können mitversichert werden: Um auch für deine Liebsten die bestmögliche Behandlung im Fall einer Krebsdiagnose sicherzustellen, sind deine Kinder in der Krebsversicherung mitversichert. Die Nürnberger Versicherung bietet dir 50 Prozent der vereinbarten Versicherungssumme pro Kind an, dafür musst du einen monatlichen Zusatzbeitrag zahlen. Auch der Gesundheitszustand deiner Kinder wird von der Nürnberger Versicherung nicht überprüft, solange die Krebserkrankung nicht bereits vor Antragstellung diagnostiziert wurde
Beratung: Bei einigen Krebsversicherungen ist nicht nur die medizinische Betreuung, sondern auch der psychologische Aspekt mitversichert. Eine Krebserkrankung ist nicht nur für den Körper belastend, sondern stellt auch eine psychische Belastung dar. Daher ist es unabdingbar, eine Form der psychologischen Beratung in Anspruch zu nehmen. Die Nürnberger Versicherung bietet psychologische Beratung an, stellt aber zusätzlich auch medizinische Beratung zur Verfügung
Tagegeld: Viele Krebspatienten müssen während der Behandlung ihrer Krebserkrankung einige Zeit im Krankenhaus verbringen. Dafür bieten einige Versicherer Tagegeld an. Das bedeutet, dass du für jeden Tag, den du stationär aufgrund einer Krebserkrankung in einem Krankenhaus verbringst, eine bestimmte Geldsumme gezahlt bekommst. Diese Summe wird in deinem Vertrag festgehalten, variiert im Schnitt aber zwischen 50 und 200 Euro. Auch für Kur- und Rehamaßnahmen bieten einige Versicherer ein Tagegeld an.
Krebsversicherung
Nachteile einer Krebsversicherung
Trotz der vielen Vorteile einer Krebsversicherung, gibt es auch Nachteile. Dazu gehören:
Wartezeit: Bei einigen Versicherungen gilt ab Vertragsabschluss eine Wartezeit, bevor Leistungen der Krebsversicherung in Anspruch genommen werden können. Bei der Nürnberger Versicherung sind das beispielsweise sechs Monate. Erkrankst du während dieser Wartezeit an Krebs, erhältst du keine Leistungen und der Vertrag endet. Allerdings verspricht die Nürnberger, dir in diesem Fall dein bisher eingezahltes Geld in die Krebsversicherung zurückzuerstatten
Gesundheitsfragen: Bei der Antragstellung für die Krebsversicherung musst du auch Fragen zu deinem Gesundheitszustand beantworten. Dazu gehören auch Angaben zu familiären Risiken und ob du Raucher bist. Einige Versicherer lehnen Anträge von risikobehafteten Menschen ab, andere erhöhen deine Beiträge. Bei der HanseMerkur zahlst du als Raucher einen Raucherbeitrag. Auch bei der Nürnberger steigt in diesem Fall dein Beitrag für die Krebsversicherung, allerdings wird hier nicht nach familiären Vorerkrankungen gefragt. Hast du selbst in der Vergangenheit schon eine Krebserkrankung überstanden, kann es durchaus sein, dass du von den Krebsversicherungen abgelehnt wirst. Trotzdem solltest du alle Fragen unbedingt wahrheitsgemäß beantworten
Faktoren, die man bei der Auswahl einer Krebsversicherung berücksichtigen sollte
Leistungsumfang: Achte darauf, dass die häufigsten Krebsarten versichert sind. Gibt es ein familiäres Risiko für bestimmte Krebserkrankungen, sollten diese unbedingt abgedeckt sein. Häufig werden Anfangsstadien von Krebsarten mit guter Prognose vom Leistungsumfang ausgeschlossen, um den monatlichen Beitrag zu reduzieren. Du solltest dir gut überlegen, ob dir ein etwas niedriger Monatsbeitrag so wichtig ist, dass du im Falle einer Erkrankung nicht von deiner Versicherung profitieren kannst. Auch Leistungen wie Vorsorgeuntersuchungen sollten im Versicherungsschutz enthalten sein
Wartezeit: Wie bereits erwähnt, kommt es bei einigen Versicherern zu Wartezeiten. Ist dir ein sofortiger Versicherungsschutz wichtig, solltest du einen Vertrag ohne Wartezeit abschließen. Eine Krebsversicherung ohne Wartezeit bietet unter anderem die Deutsche KrebsVersicherung an
Laufzeit: Es gibt Krebsversicherungen, die nur bis zu einem bestimmten Lebensalter laufen. So bietet die Versicherung Getsurance nur eine Absicherung bis zum 70. Lebensjahr an. Andere Versicherungen, wie beispielsweise die HanseMerkur, bieten wiederum einen lebenslangen Schutz an
Vorbelastung: Hast du aufgrund deiner Familiengeschichte ein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken, solltest du dir eine Versicherung aussuchen, die dich trotzdem annimmt und deinen Beitrag deshalb nicht erhöht. Die Krebsart sollte unbedingt in deinem Versicherungsschutz eingeschlossen sein!
Höhe der Einmalzahlung: Die Höhe der Einmalzahlung ist von Versicherungsanbieter zu Versicherungsanbieter unterschiedlich. Einige bieten als Höchstsumme 100.000 Euro an, andere nur 10.000 Euro. Du solltest dir bei dieser Auswahl bewusst sein, dass eine Krebserkrankung sehr hohe Kosten verursachen kann, für die 10.000 Euro möglicherweise zu wenig sein könnten
Beitragszahlung: Achte darauf, dass die monatlichen Beiträge für die Krebsversicherung in dein Budget passen. Dabei solltest du auch bedenken, dass sich deine finanzielle Situation mit der Zeit ändern kann. Wähle also eine Versicherung aus, die einen umfassenden Versicherungsschutz bietet und dennoch faire monatliche Beiträge verlangt
Vergleich von Versicherungen: Informiere dich unbedingt über verschiedene Versicherer und beachte auch die internen Unterschiede von Tarifen. Hierbei können dir auch unabhängige Berater oder Versicherungsmakler helfen. Sie können verschiedene Krebsversicherungen vergleichen und dir mit Berücksichtigung deiner individuellen Situation die bestmöglichen Optionen empfehlen
Sorgenfreie Vorsorge für den Ernstfall
Eine Krebsversicherung kann eine sinnvolle Ergänzung zu deiner regulären Krankenversicherung sein. Sie gibt dir im Falle einer Krebserkrankung die Möglichkeit, dich voll und ganz auf deine Genesung zu konzentrieren und von finanziellen Belastungen Abstand zu nehmen. Durch eine gründliche Abwägung der Vor- und Nachteile und Berücksichtigung deiner individuellen Bedürfnisse findest du eine passende Krebsversicherung für dich.
mehrWert Beratung vereinbarenHäufig gestellte Fragen zur Krebsversicherung
Ab wie viel Jahren darf ich eine Krebsversicherung abschließen?
Du musst mindestens 18 Jahre alt sein, um eine Krebsversicherung abschließen zu können.
Gibt es eine Altersbegrenzung für den Abschluss einer Krebsversicherung?
Die Altersbegrenzungen können je nach Anbieter variieren. Einige Versicherungen bieten den Abschluss bis 60 Jahre an, andere haben keine Grenzen.
Wann ist eine Krebsversicherung sinnvoll?
Eine Krebsversicherung kann für Menschen jeden Alters wichtig sein. Es ist wichtig, deine eigenen Bedürfnisse und finanzielle Möglichkeiten zu berücksichtigen. Besonders bei einem familiären Risiko kann eine Krebsversicherung sinnvoll sein.
Kann ich meine Krebsversicherung kündigen?
Die meisten Krebsversicherungen kannst du jederzeit zum nächsten Monat kündigen. Bei finanziellen Engpässen bieten dir einige Versicherungen an, die Beitragszahlungen für eine gewisse Zeit zu verringern oder auszusetzen.
Bekomme ich mein Geld zurück, wenn ich nicht an Krebs erkranke?
Nein. Bei der Krebsversicherung gilt, wie bei jeder anderen Risikoversicherung auch, dass du das Geld nicht zurückerstattet bekommst.