Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsfragen
Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsfragen: Beerdigungsvorsorge trotz Vorerkrankungen
Daniel Seeger
17. September 2024
Niemand denkt gerne über das eigene Ableben und die anschließende Beerdigung nach. Dennoch ist es wichtig und sinnvoll, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen und vorzusorgen. Eine Vorsorgeoption ist der Abschluss einer Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsfragen. Mithilfe der Versicherung sorgst du für einen würdevollen Abschied vor und entlastet deine Angehörigen und Erben finanziell. Alles Wissenswerte rund um eine Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsfragen erfährst du hier.
Gesundheitsfragen bei der Sterbegeldversicherung: Was bedeutet das?
Möchtest du eine Sterbegeldversicherung abschließen, stellt dir der Versicherer Gesundheitsfragen, bevor es zum endgültigen Vertragsschluss kommt. Üblich ist diese Vorgehensweise auch bei vielen anderen Versicherungsarten. Üblich sind Gesundheitsfragen beispielsweise vor dem Abschluss von privaten Krankenversicherungen oder Zahnzusatzversicherungen.
Die Gesundheitsfragen helfen dem Versicherer, sich einen Eindruck von deinem Gesundheitszustand zu verschaffen und zu bewerten, wie wahrscheinlich der zeitnahe Eintritt des Versicherungsfalles ist. Konkret bedeutet das: Durch die Auswertung deiner Antworten auf seine Gesundheitsfragen möchte der Versicherer einschätzen, wie lange du voraussichtlich in deine Sterbegeldversicherung einzahlen wirst, bevor er die gewünschte Beisetzung finanzieren muss.
Wie genau die Gesundheitsprüfung aussieht und welche Fragen dir gestellt werden, ist von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich. Bei einigen Versicherern musst du detailliert Auskunft über deinen Gesundheitszustand geben. Bei anderen reicht es aus, wenn du bestätigst, nicht unter bestimmten Vorerkrankungen zu leiden.
Hast du die Fragen beantwortet, wertet der Versicherer die Ergebnisse aus und macht dir ein individuelles Versicherungsangebot. Möglich ist es außerdem, dass der Versicherer deinen Antrag ablehnt.
Entscheidest du dich für eine Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsfragen, ersparst du dir die Gesundheitsprüfung. Du kannst die Versicherung sogar dann abschließen, wenn du bereits unter einer schweren Vorerkrankung leidest.
Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsfragen: Welche Auswirkungen hat der Verzicht auf die Gesundheitsprüfung?
Die Versicherungsbedingungen einer Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsfragen unterscheiden sich von denen einer Beerdigungsversicherung mit Gesundheitsprüfung. Der Verzicht des Versicherers auf Gesundheitsfragen hat üblicherweise folgende Auswirkungen auf deinen Versicherungsvertrag:
Bei Sterbegeldversicherungen ohne Gesundheitsfragen sind die monatlichen Beiträge höher als bei Tarifen mit Gesundheitsprüfung
Bei Sterbegeldversicherungen ohne Gesundheitsfragen ist nach Vertragsschluss eine Wartezeit vorgesehen. Je nach Anbieter sind Wartezeiten von 6 bis 36 Monaten möglich. Verstirbt der Versicherungsnehmer während der Wartezeit, leistet der Versicherer nicht oder nur anteilig. Bei manchen Versicherern richtet sich der Leistungsumfang während der Wartezeit nach der bereits verstrichenen Wartezeit
Einen vollen Leistungsanspruch hast du erst dann, wenn die Wartezeit abgelaufen ist. Eine Ausnahme von dieser Regelung besteht meist nur dann, wenn die versicherte Person bei einem Unfall verstirbt. In diesem Fall zahlen viele Versicherer trotz laufender Wartezeit die volle Versicherungssumme aus
Die Vor- und Nachteile einer Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsfragen im Überblick
Sterbegeldversicherungen sind insbesondere für Personen, die bereits (schwer) erkrankt sind und für ihre Beerdigung vorsorgen möchten, eine sinnvolle Option. Bedenke jedoch: Die Sterbegeldabsicherung ohne Gesundheitsprüfung bringt neben Vor- auch einige Nachteile mit sich:
Die Vorteile
Sterbegeldversicherungen ohne Gesundheitsprüfungen sind auch für Personen mit Vorerkrankung abschließbar
die Leistungsfallprüfung geht oft schneller – das entlastet Angehörige zusätzlich
es besteht keine Gefahr, Gesundheitsfragen unbeabsichtigt falsch zu beantworten und den Versicherungsschutz zu gefährden
Die Nachteile
Beiträge sind höhere als bei Tarifen mit Gesundheitsprüfung
Bei Tarifen ohne Gesundheitsfragen ist eine Wartezeit vorgesehen
Für wen lohnt sich die Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsfragen?
Eine Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsfragen ist für dich sinnvoll, wenn die bei den Tarifen vorgesehene Wartezeit kein Problem für dich darstellt, du aufgrund deines Gesundheitszustandes aber keinen anderen Versicherungsschutz (mit Gesundheitsprüfung) erhalten könntest.
Der Fall ist das etwa dann, wenn du in den letzten 5 Jahren vor Versicherungsabschluss unter bestimmten Vorerkrankungen gelitten hast oder bestimmte Medikamente einnehmen musstest.
Außerdem interessant: Bei manchen Versicherern kann die Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsprüfung auch ohne Unterschrift der versicherten Person abgeschlossen werden. Das ist wichtig, wenn du einen Dritten ohne dessen Wissen versichern möchtest.
Was kostet eine Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsfragen?
Entscheidest du dich dafür, eine Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsfragen abzuschließen, kostet dich die Absicherung meist zwischen 25 und 50 Euro monatlich. Wie hoch der monatliche Beitrag genau ausfällt, hängt zum einen vom Versicherungsanbieter, zum anderen von der gewünschten Versicherungssumme ab.
Das gibt es rund um deine Sterbeversicherung ohne Gesundheitsprüfung zu beachten
Bevor du eine Sterbeversicherung ohne Gesundheitsfragen abschließt, solltest du dich mit den Besonderheiten dieses Versicherungstyps auseinandersetzen. Insbesondere Folgendes solltest du wissen:
Sterbeversicherung mit kurzer Wartezeit
Verzichtet der Versicherer bei Vertragsschluss auf Gesundheitsfragen, sieht deine Sterbegeldversicherungen üblicherweise eine Wartezeit vor. Für dich bedeutet das: Ist die Wartezeit zum Zeitpunkt des Todes des Versicherten noch nicht abgelaufen, wird die Versicherungssumme nicht oder nur teilweise ausgezahlt.
Selbstverständlich kannst du deinen Todeszeitpunkt aber nicht voraussehen. Dementsprechend solltest du dich für eine Versicherung mit besonders kurzer Wartezeit entscheiden. Die Wartefrist sollte nicht länger als sechs bis zwölf Monate sein.
Übrigens: Für Suizidfälle ist eine längere Wartezeit vorgesehen und beträgt meist zwei bis drei Jahre.
Anteilige Auszahlung während der Wartezeit
Einige Versicherer übernehmen Beerdigungskosten zumindest anteilig, wenn der Versicherte bereits während der Wartezeit verstirbt. Wähle eine solche Versicherung, wenn du bereits schwerer erkrankt bist und du dir höchste finanzielle Sicherheit für deine Hinterbliebenen wünschst.
Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsprüfung und Wartezeit?
Versicherer, die auf eine Gesundheitsprüfung bei Vertragsschluss verzichten, sehen bei ihren Sterbegeldversicherungen eine Wartezeit vor. Versicherungen, bei denen sowohl auf Gesundheitsprüfung als auch auf eine Wartezeit verzichtet wird, gibt es nicht.
Was, wenn der Versicherte während der Wartezeit verstirbt?
Verstirbt der Versicherte bereits während der Wartezeit, leistet die Versicherung gar nicht oder nur teilweise. Viele Versicherungen zahlen in diesen Fällen lediglich die eingezahlten Beträge – oft abzüglich einer Verwaltungsgebühr – an die Hinterbliebenen aus.
Die passende Einzahlungsdauer
In eine Sterbegeldversicherung zahlst du nur für einen fest vereinbarten Zeitraum ein. Meist orientiert sich die Einzahlungsdauer an deinem Alter und du zahlst Beiträge, bis du ein Alter von 65 oder 75 Jahre erreicht hast. Wähle die Einzahlungsdauer so, dass sie zur gewünschten Auszahlungssumme passt und deine monatlichen Beiträge nicht zu hoch ausfallen. Achte aber gleichzeitig darauf, den Einzahlungszeitraum kurz und überschaubar zu halten.
Zweckbindung gewünscht?
Manche Sterbegeldversicherungen können zweckgebunden ausgezahlt werden. Das bedeutet, dass die ausbezahlte Versicherungssumme allein für die Finanzierung der Beerdigungskosten verwendet werden darf. Sieht der Versicherungsvertrag keine Zweckbestimmung vor, kann der Empfänger der Versicherungssumme frei über das Geld verfügen.
Tarife vergleichen und sparen
Vergleiche die Tarife mehrerer Anbieter für Sterbegeldversicherungen ohne Gesundheitsfragen genau miteinander, bevor du dich für ein Angebot entscheidest. Achte dabei insbesondere auf die vertraglich vorgesehene Wartezeit der Tarife und entscheide dich in Ruhe für das Angebot, das am besten zu dir passt. Wir helfen dir gerne dabei, den passenden Tarif für dich zu finden.
Häufig gestellte Fragen zur Sterbeversicherung ohne Gesundheitsfragen
Was kostet eine Sterbegeldversicherung ab 60?
Eine Sterbegeldversicherung kannst du auch noch abschließen, wenn du 60 Jahre oder älter bist. Günstige Tarife mit einer Versicherungssumme bis 5.000 Euro sind schon ab rund 30 Euro monatlich zu haben.
Was kostet eine Sterbeversicherung im Monat?
Die Kosten für eine Sterbegeldversicherung richten sich nach dem Eintrittsalter, der Einzahlungsdauer und der gewünschten Versicherungssumme. Günstige Tarife sind auch für lebensältere Versicherte ab etwa 25 Euro monatlich zu haben.
Wie sinnvoll ist eine Sterbegeldversicherung?
Eine Sterbegeldversicherung ist dann sinnvoll, wenn du deine Hinterbliebenen nicht mit den Kosten deiner Beerdigung belasten möchtest. Kann deine Beerdigung voraussichtlich nicht aus deinem Nachlass bezahlt werden, lohnt sich eine Sterbegeldversicherung.