Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit
Die Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit – lohnt sie sich?
Daniel Seeger
12. Dezember 2023
Interessierst du dich für den Abschluss einer Sterbegeldversicherung, spielt für dich sicherlich auch die Beitragshöhe eine Rolle bei der Auswahl eines Versicherers. Doch deutlich wichtiger für die Wahl der richtigen Police ist die Wartezeit: Denn während dieser hast du keinen Anspruch auf die Versicherungsleistung. Alles, was du zu diesem Thema wissen musst, erfährst du hier.
Was die Wartezeit in der Sterbegeldversicherung bedeutet
Bei der Wartezeit einer Sterbegeldversicherung handelt es sich um die Zeitspanne zwischen dem im Vertrag festgelegten Versicherungsbeginn und dem tatsächlichen Beginn des Versicherungsschutzes.
Beim vertraglich festgelegten Beginn handelt es sich um jenen Tag, an dem du Beiträge für deine Versicherung entrichtest und dir somit Anspruch auf den später greifenden Versicherungsschutz sicherst. Dieser greift wiederum erst nach Ablauf einer gewissen Wartezeit, die jeder Versicherer individuell festlegt.
Das bedeutet: Nach dem Ende der Wartezeit muss die Versicherungsgesellschaft die volle Versicherungssumme auszahlen, wenn der Versicherte stirbt.
Bei manchen Versicherungsgesellschaften gilt außerdem die sogenannte gestaffelte Wartezeit. Das heißt, dass die Karenzzeit in mehrere Zeiträume unterteilt wird – dementsprechend hoch wird auch die Leistung ausbezahlt.
Eine solche Staffelung gibt es allerdings nicht bei allen Sterbegeldversicherungen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass du vor dem Vertragsabschluss genau auf die individuellen Vertragsbedingungen deines gewählen Versicherers achtest.
Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit: Der kleine, aber wichtige Unterschied
Häufig haben Hinterbliebene im Rahmen einer Sterbegeldversicherung mit Wartezeit keinen Anspruch auf den vollen Versicherungsschutz, sollte der Versicherte sterben – und das liegt an der vertraglich vereinbarten Wartezeit. In dieser wird festgelegt, dass ab dem Beginn des Vertrags erst eine gewisse Zeit vergehen muss, ehe Anspruch auf die volle Versicherungsleistung besteht.
Wenn der Versicherte während der Wartezeit stirbt, wird also oft nur ein Teil der Versicherungssumme an die Hinterbliebenen ausbezahlt. Abhängig von der entsprechenden Sterbegeldversicherung kann die Wartezeit zwischen sechs Monaten und drei Jahre betragen.
Dem gegenüber steht das Modell der Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit. Für Versicherte bedeutet das, dass ab dem Zeitpunkt des Vertragsabschlusses ein sofortiger Anspruch auf die volle Versicherungsleistung besteht. Diese Form der Sterbegeldversicherung geht allerdings oft mit einer detaillierten Gesundheitsprüfung einher, welche die Konditionen des Vertrags sowie auch die Beitragshöhe beeinflussen kann.
Was die Beitragshöhe bei der Sterbegeldversicherung außerdem bestimmt
Ein relevantes Kritierum für die Beitragsberechnung einer Sterbegeldversicherung ist das Alter des Versicherten. Je älter du zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bist, desto höher fallen auch die Beiträge aus, die du für deine Police bezahlen musst.
Weitere entscheidende Faktoren sind zudem die im Vertrag festgelegte Versicherungssumme und dein Gesundheitszustand, wobei insbesondere eventuelle Vorerkrankungen eine Rolle spielen. Sie können in einigen Fällen auch dazu führen, dass du überhaupt kein Angebot für eine Sterbegeldversicherung bekommst.
Beachte, dass die Kosten für eine Bestattung sowie für die nachfolgende Grabpflege schnell 5.000 Euro und mehr kosten können. Gehst du beim Vertragsabschluss einer Sterbegeldversicherung von geringen zweistelligen Monatsbeiträgen aus, kann ein Altersunterschied von nur 10 Jahren oft schon die Kosten verdoppeln.
Die Gesundheitsprüfung bei der Sterbegeldversicherung
Insbesondere bei der Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit gibt es häufig eine Gesundheitsprüfung für Antragsteller, die einen Versicherungsvertrag abschließen möchten. Deren genauer Aufbau ist von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich.
Normalerweise bezieht sich die Gesundheitsprüfung auf Erkrankungen und Medikationen in den letzten fünf Jahren vor dem Versicherungsabschluss. Wichtig ist auch, dass die Gesundheitsfragen stets von der zu versichernden Person selbst beantwortet werden müssen.
Anhand dieser Prüfung können Versicherungsgesellschaften das Risiko eines Versicherungsfalls besser einschätzen. Wenn du zum Beispiel an einer ernsten oder gar chronischen Erkrankung mit einem höheren Sterberisiko leidest, kann es sein, dass dich eine Versicherungsgesellschaft auf einen Tarif ohne Gesundheitsprüfung verweist, bei dem es dafür eine Wartezeit gibt.
Entscheidend ist – wie bei jeder anderen Gesundheitsprüfung – dass alle Fragen wahrheitsgemäß beantwortet werden und nichts verschwiegen wird. Sofern du falsche Angaben machst oder wichtige Informationen über deine Gesundheit nicht angibst, riskierst du den Versicherungsschutz. Das kann beispielsweise zur Folge haben, dass die Hinterbliebenen dann trotz einer zuvor abgeschlossenen Sterbegeldversicherung und bezahlter Beiträge selbst die Kosten für eine Bestattung des Versicherten tragen müssen.
Somit ist festzuhalten: Möchtest du keine Angaben zu deinem Gesundheitszustand machen, empfehlen wir dir den Abschluss einer Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsprüfung. Bei dieser musst du jedoch mit höheren Beiträgen sowie einer Wartezeit rechnen.
Die Vor- und Nachteile einer Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit
Eine Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich.
Zu den wichtigsten Vorteilen gehören die folgenden Punkte:
Sofortiger Versicherungsschutz: Sobald du den Vertrag abschließt, greift dein Versicherungsschutz.
Auszahlung der vollen Versicherungsleistung: Die Hinterbliebenen erhalten ab der ersten Sekunde nach der Vertragsunterzeichnung im Versicherungsfall die volle Versicherungssumme ausbezahlt.
Oft günstigere Beiträge: Es gibt viele Sterbegeldversicherungen, die dank der Gesundheitsprüfung und dem somit niedrigeren Risiko für den Versicherer deutlich günstiger sind.
Doch auch diese Nachteile solltest du berücksichtigen:
Problematische Vorerkrankungen: Leidest du an chronischen oder ernsten Vorerkrankungen, kannst du dich normalerweise nicht ohne Wartezeit versichern.
Zusätzliche Nachfragen: Es kommt häufig vor, dass Ärzte und Krankenkassen aufwändige Nachforschungen anstellen, um einen Leistungsfall genauer zu prüfen.
Risiko der Leistungsverweigerung: Selbst bei versehentlichen Falschangaben bei den Gesundheitsfragen kann es passieren, dass der Versicherer die Leistung nicht ausbezahlt.
Was im Falle eines Unfalltods während der Wartezeit der Sterbegeldversicherung passiert
Wenn der Versicherte aufgrund eines Unfalls stirbt, haben die Hinterbliebenen im Rahmen einer Sterbegeldversicherung normalerweise sofortigen Anspruch auf die volle Versicherungsleistung.
Für wen eine Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit sinnvoll ist
Generell ist eine Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit sinnvoll für jeden Menschen, der seine Angehörigen nicht mit hohen Bestattungskosten belasten möchte. Schließt du eine Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit ab, genießt du den vollen Versicherungsschutz ab genau jenem Zeitpunkt, zu dem du den Vertrag unterzeichnet hast. Sie ist daher für jeden zu empfehlen, der kein Risiko eingehen möchte, dass seine Angehörigen keine ausreichende Leistung bekommen, sollte der Versicherte frühzeitig sterben.
Häufig gestellte Fragen zur Sterbeversicherung ohne Wartezeit
Bis zu welchem Alter kann ich eine Sterbegeldversicherung abschließen?
Du kannst eine Sterbegeldversicherung bis ins hohe Alter abschließen – bei einigen Versicherungsgesellschaften sogar bis zum 90. Lebensjahr. Es gibt allerdings bei einigen Versicherern ein Mindestalter beim Vertragsabschluss, wie zum Beispiel ein Alter von 40 Jahren.
Kann ich eine Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit für Dritte abschließen?
Weil ein Tarif ohne Wartezeit normalerweise eine Gesundheitsprüfung voraussetzt, muss der Versicherte in den Vertragsabschluss eingebunden werden und die Gesundheitsfragen selbst ausfüllen. Es kann sonst passieren, dass die Angehörigen im Versicherungsfall keinen Anspruch auf die Auszahlung der Leistungen haben. Möchtest du eine dritte Person versichern, ohne dass diese darüber informiert wird, musst du mit einer Wartezeit rechnen – anders kannst du die Gesundheitsprüfung nicht umgehen. So kannst du zum Beispiel eine andere Person versichern, obgleich du der Versicherungsnehmer bist.
Wie hoch sollte die Versicherungssumme einer Sterbegeldversicherung sein?
Die Versicherungssumme ist jener Betrag, den die Hinterbliebenen im Versicherungsfall ausbezahlt bekommen. Eine durchschnittliche Bestattung kostet meist zwischen 5.000 und 8.000 Euro – bitte setze die Versicherungssumme daher lieber etwas höher als zu niedrig an.