Krankentagegeld in der privaten Krankenversicherung

Alles, was du wissen musst

Anja Glorius
Geschrieben von

Anja Glorius

Aktualisiert am

21. Juni 2024

Lesezeit
1 Minute
Ein Mann informiert sich über das Krankentagegeld in der PKV

Wenn du aufgrund einer Krankheit für einen längeren Zeitraum bei deiner Arbeit ausfällst, kann das schwere finanzielle Konsequenzen haben. Für gesetzlich Versicherte gibt es für diesen Fall in Deutschland das Krankengeld. Doch gibt es diese Option auch für Privatversicherte? Schließlich bietet dir die private Krankenversicherung (PKV) viele Vorteile, darunter individuelle Tarifgestaltung und kürzere Wartezeiten bei Arztterminen. Daher lässt die PKV dich natürlich auch nicht im Stich, wenn du für längere Zeit krank bist. Hier spricht man dann von dem sogenannten Krankentagegeld. Was genau das ist und welche Voraussetzungen für den Leistungsbezug festgelegt sind, erfährst du hier!

Das Wichtigste auf einen Blick 

  • Krankentagegeld als essenzielle Absicherung: In der privaten Krankenversicherung gibt es nach der Entgeltfortzahlung keine gesetzliche Unterstützung. Um eine Versorgungslücke zu vermeiden, musst du eine Krankentagegeldversicherung abschließen. So kannst du auch bei längerer Krankheit deine laufenden Kosten decken

  • Flexibilität: Im Gegensatz zum gesetzlichen Krankengeld kannst du den Leistungsumfang der Krankentagegeldversicherung flexibel gestalten. Die einzige Einschränkung besteht darin, dass das Krankentagegeld dein aktuelles Nettoeinkommen nicht übersteigen darf. So kannst du die Absicherung genau an deine individuelle Lebenssituation anpassen

  • Voraussetzungen: Um als privatversicherte Person Krankentagegeld zu erhalten, musst du eine entsprechende Vereinbarung mit deiner Versicherung getroffen haben. Im Leistungsfall musst du deine Krankheit mit einem ärztlichen Attest nachweisen können. Nimm frühzeitig Kontakt zu deinem Arzt auf, um durch Karenzzeiten entstehende Versorgungslücken zu vermeiden

  • Berufsunfähigkeitsversicherung als zusätzliche Versicherung: Um im Krankheitsfall umfassend abgesichert zu sein, solltest du zusätzlich eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Die Krankentagegeldversicherung zahlt nämlich lediglich bei vorübergehender Arbeitsunfähigkeit. Bei einer dauerhaften Berufsunfähigkeit erhältst du ohne entsprechende Absicherung keine finanzielle Unterstützung

Was ist Krankentagegeld und warum ist es wichtig?

Niemand beschäftigt sich gerne mit der Möglichkeit, langfristig krank zu werden. Trotzdem solltest du dich für den Ernstfall umfassend abgesichert wissen. Fällst du für sechs Wochen bei der Arbeit aus, erhältst du als gesetzlich sowie als Privatversicherter die Entgeltfortzahlung durch den Arbeitgeber. Anschließend erhalten gesetzlich Versicherte Krankengeld von ihrer Krankenversicherung.

In der privaten Krankenversicherung gibt es kein Krankengeld nach dem Ablauf der sechs Wochen Lohnfortzahlung. Um trotzdem deine monatlichen Ausgaben decken zu können, musst du eine private Krankentagegeldversicherung abschließen. Meist wird sie von den privaten Krankenversicherungen bei Versicherungsabschluss als Zusatzbaustein angeboten. So kannst du verhindern, dass im Krankheitsfall eine Versorgungslücke entsteht. Denn ohne diese Unterstützung kann eine längere Krankheit schnell zu finanziellen Problemen führen, insbesondere wenn du keine anderen Einkommensquellen hast. Das Krankentagegeld sorgt dafür, dass du deine laufenden Kosten wie Miete, Lebensmittel und andere Ausgaben decken kannst, während du dich auf deine Genesung konzentrierst.

Um eine Versorgungslücke zu vermeiden, sollte dein Tarif vorsehen, dass du ab dem 43. Tag deiner Erkrankung Anspruch auf das sogenannte Krankentagegeld hast. In der Regel schließt du diese zusätzliche Absicherung gemeinsam mit der PKV ab. Achte dabei aber unbedingt darauf, dass die Höhe und Dauer der Leistung angemessen sind. Ist das nicht der Fall, kannst du auch bei einer anderen Versicherungsgesellschaft einen entsprechenden Krankentagegeldtarif abschließen.

Voraussetzungen für Krankentagegeld in der privaten Krankenversicherung

Während die gesetzliche Krankenversicherung das Krankengeld nur zahlt, wenn die Arbeitsunfähigkeit durch eine Krankheit entsteht, sind die Voraussetzungen für den Leistungsbezug einer PKV flexibler. Im Allgemeinen gibt es folgende Voraussetzungen für das Krankentagegeld:

Die Krankentagegeldversicherung zahlt nicht, wenn du berufsunfähig bist. Das ist der Fall, wenn du deinem Beruf auf Dauer nicht mehr nachgehen kannst. Arbeitsunfähig bist du, wenn du für einen vorübergehenden Zeitraum deiner Arbeit nicht nachgehen kannst.

Eine Krankentagegeldversicherung gleicht einen Einkommensausfall im Fall einer Krankheit. Diese Versicherung hat viele Facetten und erfordert eine professionelle Begleitung. Wir liefern dir alle wichtigen Informationen und eine persönliche Beratung. Trag dich ein. Wir melden uns.

Krankentagegeldversicherung

Oder melde dich ganz einfach bei uns

Höhe und Dauer des Krankentagegelds

Der große Vorteil der Krankentagegeldversicherung gegenüber dem gesetzlichen Krankengeld ist die flexible Anpassung der Leistungen an deine Lebensumstände. So entscheidest du über die Höhe beinahe vollständig selbst. Die einzige Einschränkung ist die Begrenzung auf die Höhe deines aktuellen Nettoeinkommens. Das Krankentagegeld darf also gemeinsam mit anderen Krankengeldern das Nettoeinkommen nicht übersteigen. Du solltest die Höhe des Krankentagegelds an deine individuelle finanzielle Situation anpassen. Berechne dafür deine monatlichen Ausgaben sorgfältig. Dabei musst du unbedingt bedenken, dass dein Arbeitgeber nach Ende der Lohnfortzahlung den Zuschuss zu deiner privaten Krankenversicherung sowie die Hälfte der Rentenversicherungsbeiträge nicht mehr bezahlt. In die Berechnung deiner monatlichen Ausgaben musst du also den vollständigen Monatsbeitrag deiner PKV sowie die Beiträge der Rentenversicherung einkalkulieren.

Im Gegensatz zum Krankengeld kannst du das Krankentagegeld zeitlich unbefristet beziehen. Der Anspruch endet erst, wenn die Arbeitsunfähigkeit endet oder eine Berufsunfähigkeit festgestellt wird.

Unterschiede zwischen Krankengeld in der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung

Während gesetzlich Versicherte automatisch nach Ende der Entgeltfortzahlung einen Anspruch auf Krankengeld haben, gibt es in der PKV keine solche Absicherung. Ist das Krankentagegeld nicht in deiner Krankenvollversicherung inbegriffen, musst du einen separaten Tarif abschließen.

Der größte Unterschied zwischen der privaten und gesetzlichen Absicherung besteht in der Höhe und Dauer des Leistungsbezugs. Während das Krankengeld in Höhe und Dauer stark begrenzt ist, kannst du bei einer Krankentagegeldversicherung den Leistungsumfang selbst bestimmen.

Tipps zur optimalen Absicherung im Krankheitsfall

Eine umfassende Absicherung ist essenziell, um finanzielle Einbußen während einer längeren Krankheitsphase zu vermeiden. Als privatversicherte Person hast du nach Ende der Entgeltfortzahlung keinen Anspruch auf Krankengeld. Die Krankentagegeldversicherung ist also unumgänglich, um Versorgungslücken zu schließen. Achte bei Versicherungsabschluss auf folgende Dinge:

Sicherheit durch Krankentagegeld in der privaten Krankenversicherung

Eine umfassende Absicherung im Krankheitsfall ist essenziell, um finanzielle Notsituationen zu vermeiden. Bist du privat versichert, hast du nach der Entgeltfortzahlung keinen Anspruch auf gesetzliche Unterstützung. Während gesetzlich Versicherte automatisch nach der Entgeltfortzahlung Anspruch auf Krankengeld haben, müssen Mitglieder der PKV eine Krankentagegeldversicherung abschließen. Das bietet den Vorteil, dass du über den Leistungsumfang selbst entscheiden kannst und die Höhe der Zahlungen flexibel an deine individuelle Lebenssituation angepasst werden kann. Mittlerweile wird die Krankentagegeldversicherung häufig während des Abschlusses der Krankenvollversicherung mitversichert. Ist das aber nicht der Fall oder du findest bei einem anderen Anbieter bessere Konditionen, kannst du eine separate Versicherung abschließen. Achte dabei auf Warte- und Karenzzeiten sowie Zahlungen bei einer Wiedereingliederung. Mit der richtigen Versicherung kannst du sicherstellen, dass du im Krankheitsfall finanziell stabil bleibst und dich auf deine Genesung konzentrieren kannst.

mehrWert Beratung vereinbaren

mehrWert private Krankenversicherungen

Häufig gestellte Fragen zum Krankentagegeld in der PKV

Ja, das ist möglich. Trage die Beiträge dafür bei den Vorsorgeaufwendungen ein.

Obwohl der Leistungsfall eigentlich nur bei vollständiger Arbeitsunfähigkeit eintritt, zahlen mittlerweile viele Versicherer auch noch Krankentagegeld, wenn du im Rahmen einer Wiedereingliederung stückweise deine Stunden erhöhst. Frage für genauere Informationen bei deinem Versicherer nach.

Das lässt sich pauschal nicht sagen. Die Beiträge sind abhängig von der Höhe des Krankentagegelds, dem Auszahlungsbeginn, deinem Alter bei Versicherungsabschluss und auch von deinem Gesundheitszustand.