Private Krankenversicherung für Studenten
Optimaler Schutz und individuelle Leistungen für dein Studium
Anja Glorius
12. Dezember 2023
Du hast gerade dein Studium begonnen und es stellt sich die Frage, welche Art von Krankenversicherung zu deinen Bedürfnissen passt? Dann kann auch eine private Krankenversicherung (PKV) eine sinnvolle Option sein. Die Entscheidung, ob du dich über eine gesetzliche Krankenversicherung (GKV) oder privat versichern möchtest, ist in der Regel für das gesamte Studium bindend. Ein Wechsel zu einer PKV muss daher wohl überlegt sein.
Warum eine private Krankenversicherung für Studenten in Betracht ziehen?
Es gibt mehrere Faktoren, die eine private Krankenversicherung schon während deines Studiums attraktiv machen:
1. Du bist nicht mehr familienversichert.
Wenn du keinen Schutz mehr durch die kostenlose gesetzliche Familienversicherung mehr erhältst, musst du eigene Beiträge zur Versicherung bezahlen. In diesem Fall kannst du viel Geld sparen, wenn du zu einer PKV wechselst. Die monatlichen Beiträge sind geringer als in der GKV. Voraussetzung ist aber ein guter Gesundheitszustand. Vorerkrankungen – insbesondere psychischer Natur – sorgen für einen teuren Risikozuschlag. Es kann sogar passieren, dass die Versicherung den Antrag komplett ablehnt.
2. Dein Anspruch auf die studentische Krankenversicherung endet.
Verlierst du den Anspruch auf eine studentische Krankenversicherung, musst du dich freiwillig versichern. In diesem Fall steigen die Kosten für die GKV deutlich. Für das Wegfallen der Möglichkeit einer studentischen Krankenversicherung gibt es verschiedene Gründe:
Wenn du das 30. Lebensjahr vollendet hast. Bis zum Alter von 37 Jahren sind jedoch Ausnahmen möglich, zum Beispiel wenn du für eine längere Zeit krank warst.
Wenn du ein duales oder berufsbegleitendes Studium absolvierst, oder du an einer privaten Hochschule studierst.
Wenn du während des Semesters mehr als 20 Stunden in der Woche arbeitest.
Wenn du als Selbstständiger mehr als 2.467,50 Euro neben dem Studium verdienst.
Wenn du während des Semesters als Minijobber mehr als 520 Euro (als Werkstudent 620 Euro) verdienst.
Trifft einer dieser Punkte für dich zu, ist es möglich, dass du mit einer PKV 100 Euro oder mehr einsparen kannst.
3. Du möchtest auch nach dem Studium privat versichert bleiben.
Planst du auch nach dem Studium privat versichert zu bleiben, ist es von Vorteil, den Versicherungsvertrag schon als Student abzuschließen. Entscheidend für die Risikozuschläge der Versicherung ist dein Gesundheitszustand. Ändert sich dieser während oder nach dem Studium, zahlst du trotzdem den Tarif, der zu Studienbeginn berechnet wurde.
4. Du bist Beamtenkind
Erhalten deine Eltern Kindergeld für dich, kannst du als Beamtenkind von der staatlich finanzierten Beihilfe profitieren. Diese übernimmt bis zu 80 Prozent deiner Kosten für Ärzte und Medikamente. Für die restlichen 20 Prozent brauchst du dann zwar noch eine PKV, die Tarife sind in diesem Fall aber vergleichsweise günstig.
Vorteile der privaten Krankenversicherung während des Studiums
Wenn du dich während deines Studiums für eine private Krankenversicherung entscheidest, kannst du von einigen Vorteilen profitieren, die dir die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) nicht bietet. Denn die Leistungen, die dir die PKV bietet, sind um einiges umfangreicher als bei der GKV. Viele Versicherer bieten spezielle Tarife für Studierende an, die günstiger sind als die gesetzliche Krankenversicherung. Ein weiterer Vorteil zeigt sich nach Beendigung deines Studiums. Viele Studenten verdienen später gut oder machen sich selbstständig und bleiben privat versichert. Da der Vertrag bereits in jungen Jahren abgeschlossen wurde, profitieren sie nun von der früh durchgeführten Gesundheitsprüfung. Denn junge und gesunde Menschen bekommen die besten Konditionen.
Kosten und Beiträge der PKV für Studenten
Gute Tarife für private Krankenversicherungen für Studenten kosten zwischen 80 und 120 Euro monatlich. Der genaue Betrag hängt davon ab wie alt und gesund du bist und welche Leistungen abgedeckt werden. Zusätzlich musst du noch eine private Pflegeversicherung abschließen. Bis zum Alter von 39 Jahren kostet diese 16,46 Euro. Durchschnittlich liegen die Beiträge für die PKV für Studenten bei 116,46 Euro. Zum Vergleich: Studenten in der GKV zahlen bis zu ihrem 30. Lebensjahr etwa 124 Euro. Ab dem 30. Lebensjahr werden die finanziellen Vorteile der PKV noch deutlicher. Denn bei der gesetzlichen Krankenversicherung gibt es dann nicht mehr die Möglichkeit, die günstigen Studententarife zu bekommen. Dort musst du dich dann freiwillig versichern. Mindestens 203, 98 Euro werden hier monatlich fällig.
Die privaten Versicherer bieten für Studenten über 30 Jahren meist günstigere Tarife und bessere Konditionen an. Manche Anbieter bieten die günstigen Studententarife sogar bis zur Vollendung des 35. Lebensjahres an. Durchschnittlich 156,46 Euro zahlen kinderlose Studenten, die über 30 Jahren alt sind, für die PVK.
Ablauf des Wechsels zu einer PKV
Möchtest du dich während deines Studiums privat versichern, musst du dich von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung befreien lassen. Diese Befreiung muss innerhalb der ersten drei Monate nach Studienbeginn erfolgen. Im Normalfall ist die Entscheidung für die PKV für das ganze Studium bindend. Überlege dir also gut, ob der Wechsel für dich Sinn macht. Zurück in die GKV kannst du in der Regel erst, wenn du nach dem Studium eine abhängige Beschäftigung beginnst.
Welche Leistungen sollte eine PKV für Studenten bieten?
Anders als in der gesetzlichen Krankenversicherung, wo nur die regulären Leistungen (wirtschaftlich, zweckmäßig und ausreichend) bezahlt werden, kannst du bei Abschluss einer PKV einen individuellen Leistungsbereich vereinbaren. Dort kannst du von vielen Vorteilen profitieren. Vertraglich garantierte Leistungen sind meist die freie Arzt- und Krankenhauswahl, eine höhere Erstattung von Zahnarztkosten, oder der Zugang zu alternativen Heilmethoden. Außerdem erhältst du oft schneller Termine und wenn gewünscht, kannst du auch die die Möglichkeit auf ein Einzelzimmer oder die Behandlung durch den Chefarzt vereinbaren. Auch die Übernahme der Kosten für eine Psychotherapie, Medikamente und Verbandsmaterial werden von der privaten Krankenversicherung übernommen.
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Häufig gestellte Fragen zu der privaten Krankenversicherung für Studenten
Welche Vorteile bietet eine private Krankenversicherung für Studenten?
Eine private Krankenversicherung für Studenten bietet oft umfangreichere Leistungen und kann unter bestimmten Umständen sogar günstiger sein als die gesetzliche Krankenversicherung. Zudem ermöglicht sie einen nahtlosen Übergang nach dem Studium, falls man weiterhin privat versichert bleiben möchte.
Wie kann ein Student sich für eine private Krankenversicherung entscheiden?
Ein Student muss sich innerhalb der ersten drei Monate seines Studiums für eine private Krankenversicherung entscheiden, da ein Wechsel von der gesetzlichen zur privaten Krankenversicherung nur zu Beginn des Studiums möglich ist. Es ist ratsam, sich von Versicherungsmaklern, unabhängigen Beratern oder Beratungsstellen für Studenten helfen zu lassen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Gibt es finanzielle Unterstützung für Studenten, die sich privat versichern möchten?
Ja, Kinder von Beamten können von der staatlich finanzierten Beihilfe profitieren, die bis zu 80 Prozent der Kosten für ärztliche Behandlungen und Medikamente abdeckt. Die restlichen 20 Prozent können in der Regel durch günstige Tarife der privaten Krankenversicherungen abgedeckt werden. Es ist jedoch wichtig, individuell zu prüfen, ob die finanzielle Unterstützung ausreichend ist und die private Krankenversicherung für den jeweiligen Studenten die beste Option darstellt.