Kosten der Rechtsschutzversicherung

Das kostet dich deine Absicherung im Streitfall

mehrWert Redaktion
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mehrWert Redaktion

Aktualisiert am

19. Juni 2024

Ein Mann informiert sich über die Kosten der Rechtsschutzversicherung

Ein Streit mit den Nachbarn, der Blick auf eine Baustelle, anstatt wie bei der Urlaubsbuchung versprochen auf den Strand. Im Alltag können aus vermeintlichen Kleinigkeiten schnell mal Konflikte entstehen, die sich nicht allein durch die Beteiligten lösen lassen. Wenn es um den Arbeitsplatz, das Zuhause oder die Familie geht, hört für viele der Spaß auf und die Sache landet schnell mal beim Anwalt oder sogar vor Gericht. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern führt in der Regel auch zu hohen Kosten. Da ist es hilfreich, wenn eine Rechtsschutzversicherung die finanzielle Belastung trägt oder zumindest Unterstützung bietet. Wenn du dich für diesen Fall absichern möchtest, zeigen wir dir, auf welche Faktoren du bei der Auswahl der richtigen Versicherung achten solltest und welche Kosten dabei auf dich zukommen können.

Das Wichtigste auf einen Blick 

  • Unterstützung: Bei rechtlichen Konflikten unterstützt dich eine Rechtsschutzversicherung mit der Übernahme der entstehenden Kosten

  • Entlastung: Die finanzielle Unterstützung erhältst du durch die Rechtsschutzversicherung in den vertraglich vereinbarten Rechtsbereichen

  • Flexibel: Du entscheidest welche Bereiche du mit deiner Rechtsschutzversicherung abdecken möchtest

  • Aufmerksamkeit: Einige Rechtsbereiche lassen sich prinzipiell nicht versichern; auch Konflikte, die vor Vertragsabschluss entstanden sind, werden nicht vom Rechtsschutz abgedeckt

Wann ist eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll?

Wenn du dir Gedanken machst, wie du dich in möglichst vielen Lebenslagen- und Bereichen mit einer Versicherung schützt, sind zunächst andere Bereiche wichtiger als eine Rechtsschutzversicherung. Beispielsweise eine Berufsunfähigkeits- oder Haftpflichtversicherung. Besonders bei Letzterer geht es schnell um sehr hohe Summen, bis in den Millionenbereich. Verglichen damit oder einem krankheitsbedingten Berufsausfall, geht es beim Rechtsschutz um vergleichsweise geringe Kosten. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass du in einen Rechtsstreit gerätst oder es sogar zu einem Gerichtsprozess kommt ist statistisch eher gering. Allerdings sind die Kosten für eine umfangreiche Rechtsschutzversicherung, verglichen mit dem Risiko, diese auch zu benötigen, relativ hoch.

Ob du trotzdem eine Rechtsschutzversicherung abschließen solltest, hängt vor allem davon ab, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass es in deinem persönlichen Alltag zu rechtlichen Auseinandersetzungen kommen kann. Wenn du Berufspendler bist oder das Gefühl hast am Arbeitsplatz könnte es zu Problemen kommen, ist Rechtsschutz in den Bereichen Verkehr und Arbeit eine Überlegung wert. Es gilt also: Je höher die Wahrscheinlichkeit ist, dass du tatsächlich rechtliche Unterstützung brauchst, desto sinnvoller ist es eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen.

Kosten einer Rechtsschutzversicherung

Wie bei anderen Versicherungen gilt auch bei der Rechtsschutzversicherung, dass die Beitragskosten von unterschiedlichen Faktoren abhängen. Zunächst kommt es darauf an, welche Bausteine du in die Versicherung aufnimmst und welcher Leistungsumfang im Vertrag vereinbart wird. Außerdem werden dein Alter und dein Wohnort eine Rolle spielen, genauso wie die berufliche Situation und dein Familienstand. Dann kommt es noch auf die Höhe der im Schadensfall vereinbarten Selbstbeteiligung an und ob du deine Beiträge monatlich oder jährlich bezahlen möchtest.

Wir zeigen dir die wichtigsten Versicherungsbereiche, was diese abdecken und ab welchem Preis du diese erhalten kannst:

Privatrechtsschutz

Im Versicherungsfall bietet die Privatrechtsschutzversicherung in der Regel die Kosten für den Anwalt, das Gerichtsverfahren, die Zeugen und auch für Gutachter oder Sachverständige. Bei vielen Tarifen hast du zusätzlich die Möglichkeit auf eine telefonische Rechtsberatung. Außerdem bieten dir viele Versicherer auch die Übernahme der Kosten einer Mediation, also einer außergerichtlichen Schlichtung, an.

Eine Privatrechtsschutzversicherung, die die wichtigsten Kriterien erfüllt, erhältst du schon ab einem monatlichen Betrag von 6 Euro.

Berufsrechtsschutz

Die Berufsrechtsschutzversicherung zahlt bei Rechtsstreitigkeiten rund um deinen Arbeitsplatz. Konflikte entstehen dort zum Beispiel bei der Vergütung, bei ordentlichen Kündigungen oder Abmahnungen, bei Unstimmigkeiten zum Thema Arbeitszeugnis oder bei der Urlaubsvergabe. Auch hier sind die Kosten für Anwalt, Gerichtsverfahren, Zeugen, Sachverständige und Gutachter sowie für eine eventuelle außergerichtliche Lösung bei den meisten Tarifen mit abgedeckt.

Auch hier beginnen die Tarife bei 6 Euro monatlich. Die Berufsrechtsversicherung wird allerdings nur in Kombination mit einer Privatrechtsschutzversicherung angeboten.

Mietrechtsschutz

Auch rund ums Wohnen können Rechtsstreitigkeiten entstehen. Für Mieter hilft in diesem Fall eine Mietrechtsschutzversicherung. Themen, die hier zu Konflikten führen sind etwa Mängel in der Wohnung, Vertragsverletzungen, Mieterhöhungen, Ankündigungen von Eigenbedarf oder Unstimmigkeiten bei Betriebskosten, Nebenkosten oder der Mietkaution.

Auch hier übernimmt die Mietrechtsschutzversicherung die Kosten für Anwalt und Gerichtskosten und für Sachverständige und Gutachter. Auch die Bezahlung einer Mediation und eine telefonische Rechtsberatung wird in guten Verträgen mit einbezogen. In Verbindung mit einer Privatrechtsversicherung werden Mietrechtsversicherungen ab 10 Euro im Monat angeboten.

Verkehrsrechtsschutz

Bei der Verkehrsrechtsschutzversicherung ist es etwas komplexer. Hier ist zunächst zu klären, für was genau diese zuständig ist. Denn auch die Kfz-Haftpflicht- und die Kaskoversicherung haben ihre Zuständigkeitsbereiche. Die Haftpflichtversicherung bietet Rechtsschutz für von deinem Fahrzeug verursachten Personen-, Sach- und Vermögensschäden. Die Kaskoversicherung hingegen bietet dir Schutz für Schäden an deinem Fahrzeug, für die kein anderer haftet, beispielsweise bei Dellen durch Hagel.

Gibt es Streit zu Schadensrechtsforderungen mit dem Unfallgegner, du hast rechtliche Unstimmigkeiten mit dem Autohändler oder deine Kfz-Steuer wurde falsch berechnet, dann kann dir eine Verkehrsrechtsschutzversicherung helfen. Auch bei anderen Rechtsfragen wie etwa bei Bußgeldern oder Führerscheinentzug findest du dort Unterstützung.

Ab monatlich 4 Euro werden Verkehrsrechtsschutzversicherungen angeboten.

Die Wahl der richtigen Rechtsschutzversicherung ist für den Ernstfall entscheidend. Der Antragsprozess und die einzelnen Tarifbedingungen sind oftmals komplex. Wir helfen dir dabei gerne und beraten dich kostenfrei. Trag dich einfach ein. Wir melden uns.

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Alternativen zu einer Rechtsschutzversicherung

In manchen Bereichen gibt es Möglichkeiten, auch ohne eine Rechtsschutzversicherung im Streitfall Hilfe zu bekommen. Eine Alternative ist eine Erstberatung bei einem Anwalt beziehungsweise der Austausch von anwaltlichen Schreiben. Diese sind vergleichsweise günstig und viele Anliegen lassen sich hierdurch bereits vorgerichtlich klären.

Bei Streitigkeiten mit dem Vermieter kann ein Mietverein Abhilfe schaffen. Für Jahresbeiträge zwischen 50 und 100 Euro kannst du dich dort in rechtlichen Fragen beim Thema Miete beraten lassen. Das ist günstiger als eine Rechtschutzversicherung und du erhältst trotzdem eine fundierte Beratung. Als Vermieter kannst du diesen rechtlichen Beistand durch eine Mitgliedschaft in einem Vermieterverein bekommen.

Bei rechtlichen Fragen rund um deinen Arbeitsplatz ist es von Vorteil, wenn du Mitglied bei einer Gewerkschaft bist. Durch das Bezahlen deiner Mitgliedsbeiträge kannst du dort bei Problemen ebenfalls von einer Rechtsberatung profitieren.

Sollten gegen dich Schadensersatzforderungen erhoben werden, ist deine private Haftpflichtversicherung der erste Ansprechpartner. Bei verkehrsrechtlichen Fragen bietet die Mitgliedschaft bei einem Automobilclub, wie etwa dem ADAC, oft eine Erstberatung an. Willst du trotzdem auf Nummer sicher gehen und auch in Fällen abgesichert sein, die nicht auch von diesen Institutionen abgedeckt werden, ist eine Rechtsschutzversicherung die richtige Wahl. Aber achte beim Vertragsabschluss unbedingt darauf, dass die Leistungen, die du erhalten möchtest, explizit im Versicherungsvertrag festgehalten werden.

Mit der Rechtsschutzversicherung auf der sicheren Seite

Die Sorge in einen Rechtsstreit verwickelt zu werden und auf hohen Anwalts- oder Gerichtskosten sitzen zu bleiben macht den Abschluss einer Rechtsschutzversicherung attraktiv. Auf der anderen Seite ist die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich in eine solche Situation zu kommen, recht gering. Außerdem gibt es in vielen Fällen Alternativen, die dir in rechtlichen Fragen zur Seite stehen können. Möchtest du dich dennoch möglichst umfangreich absichern, ist eine Rechtsschutzversicherung eine Möglichkeit, dir mehr Sicherheit zu geben. Lasse dich vor Vertragsabschluss am besten ausführlich beraten, damit du am Ende bei einer rechtlichen Auseinandersetzung nicht trotz erwartetem Schutz auf hohen Kosten sitzen bleibst. Die angebotenen Leistungen variieren je nach Versicherung und Höhe der Beiträge. Ein Versicherungsexperte oder Makler sind hier die richtigen Ansprechpartner.

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Häufig gestellte Fragen zu den Kosten der Rechtsschutzversicherung

Die statistische Wahrscheinlichkeit in einen Rechtsstreit zu geraten, bei dem hohe Anwalts- oder Gerichtskosten entstehen, ist gering. Wenn du aber für möglichst viele Eventualitäten abgesichert sein möchtest, ist eine Rechtsschutzversicherung das richtige Mittel.

Nein. Der Umfang des Schutzes hängt von den von dir individuell vertraglich vereinbarten Leistungen ab. Je nach Versicherer und der Höhe deiner Beiträge, bist du besser oder schlechter abgesichert. Ein Rundum-Sorglos-Paket wirst du allerdings nicht erhalten.

Bei vielen Rechtsfragen kannst du dir, je nach Thema, auch anderen Rechtsbeistand einholen. Mieter- beziehungsweise Vermietervereine, Gewerkschaften oder Automobilclubs sind hier zum Beispiel zu nennen. Auch durch bereits vorhandene Versicherungen, wie etwa Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherungen bei Verkehrsrecht sind viele Fälle schon abgesichert.