Schadenfreiheitsklassen

Bedeutung, Rabatte und Einstufung in der Autoversicherung

mehrWert Redaktion
Geschrieben von

mehrWert Redaktion

Aktualisiert am

13. März 2025

mehrWert - Kfz-Haftpflichtversicherung

Wenn du dich mit Kfz-Versicherungen beschäftigst, ist dir bestimmt der Begriff Schadenfreiheitsklassen oder kurz SF-Klassen begegnet. Diese spielen eine entscheidende Rolle bei der Berechnung deiner Autoversicherungsprämie. Sie haben einen Einfluss auf die Kosten und den Schutz deines Fahrzeugs. Im Folgenden erklären wir dir, was genau Schadenfreiheitsklassen bedeuten und wie sie funktionieren.

Das Wichtigste auf einen Blick 

  • Bewertung deiner Fahrhistorie: Schadenfreiheitsklassen sind ein Bewertungssystem für Autofahrer in der Kfz-Versicherung. Sie zeigen an, wie lange du ohne selbst verschuldete Unfälle unterwegs bist. Je länger du unfallfrei fährst, desto höher ist die SF-Klasse und desto niedriger sind die Versicherungsbeiträge

  • Einstufung und Rückstufung: Die Schadenfreiheitsklasse beginnt für Fahranfänger bei SF 0 oder SF ½. Mit jedem unfallfreien Jahr steigt die Klasse. Verursachst du einen Unfall, führt das zu einer Rückstufung und du musst einen höheren Versicherungsbeitrag zahlen. Die Rückstufung variiert je nach Versicherer

  • Rabattschutz: Du kannst dich mit einem sogenannten Rabattschutz vor Rückstufungen schützen. Damit wird dir eine begrenzte Anzahl von Unfällen pro Jahr erlaubt, ohne dass du in der SF-Klasse zurückgestuft wirst. Allerdings ist der Rabattschutz recht teuer und wird bei einem Versicherungswechsel nicht berücksichtigt

  • Schaden selbst zahlen: Du kannst eine Rückstufung auch vermeiden, indem du kleinere Schäden aus eigener Tasche bezahlst. Das kann sich je nach deiner finanziellen Situation lohnen, besonders, wenn der Schaden nicht viel teurer ist als dein Eigenanteil durch die Selbstbeteiligung

Was sind Schadenfreiheitsklassen?

Schadenfreiheitsklassen sind ein System zur Bewertung von Versicherungsnehmern in der Kfz-Versicherung. Sie geben an, wie lange ein Autofahrer ohne selbst verschuldete Unfälle gefahren ist. Je länger du unfallfrei unterwegs bist, desto höher ist deine Schadenfreiheitsklasse und desto niedriger ist die Versicherungsprämie. Der Preisnachlass wird auch Schadenfreiheitsrabatt genannt.

Die Schadenfreiheitsklasse ist dabei nur für ein Fahrzeug nutzbar. Leihst du jemandem dein Auto und diese Person verursacht einen Unfall, wird das auf deine Schadenfreiheitsklasse angerechnet. Deine SF-Klasse sinkt also, dementsprechend musst du eine höhere Versicherungsprämie zahlen. Die Einstufung deiner Schadenfreiheitsklasse erfährst du jedes Jahr in der Beitragsinformation deiner Kfz-Versicherung. Steht dort beispielsweise SF 6, bist du sechs Jahre lang unfallfrei gefahren.

Für die Kfz-Haftpflicht und die Vollkasko gibt es getrennte Schadenfreiheitsklassen. Die Beiträge für die Teilkasko werden von Schadenfreiheitsklassen nicht beeinflusst. Hast du über eine längere Zeit kein Auto versichert, verfällt deine SF-Klasse in der Regel. Allerdings sind die Verfallsfristen je nach Versicherer unterschiedlich. Einige Versicherungsverträge erlauben eine Pause von bis zu sieben Jahren. Nach Ablauf dieser Zeit steigst du wieder bei Schadenfreiheitsklasse 1 ein.

Wie funktionieren Schadenfreiheitsklassen?

In der Regel beginnt deine Schadenfreiheitsklasse bei SF 0, wenn du dein erstes Auto versicherst und deinen Führerschein erst weniger als drei Jahre besitzt. Mit jedem unfallfreien Jahr steigst du eine Stufe auf. Ein selbstverschuldeter Unfall lässt dich in eine niedrigere SF-Klasse zurückfallen. Dies führt dazu, dass du ab dem nächsten Versicherungsjahr höhere Beiträge zahlen musst. Die Rückstufung fällt je nach Versicherungsunternehmen unterschiedlich stark aus. Das kommt darauf an, was der Versicherer in seiner Rückstufungstabelle festgelegt hat.

Du kannst eine Rückstufung vermeiden, indem du einen Rabattschutz oder einen Rückkauf des Schadens veranlasst. Der Rabattschutz ermöglicht dir in der Regel einen Unfall pro Jahr, ohne dass du zurückgestuft wirst und deinen Schadenfreiheitsrabatt verlierst. Dafür musst du allerdings zwischen 15 und 30 Prozent höhere Beiträge zahlen.

Zudem kannst du diesen Rabattschutz bei einem Versicherungswechsel nicht mitnehmen. Stattdessen steigst du bei dem neuen Versicherer mit einer SF-Klasse ein, die an deiner tatsächlichen Schadenbilanz orientiert ist. Bei einem Rückkauf des Schadens hast du bis zu sechs Monate Zeit, die Kosten des Schadens an das Versicherungsunternehmen zurückzuzahlen. Je nach Versicherung erreichst du die höchste Schadenfreiheitsklasse nach 31 bis 36 Jahren unfallfreiem Fahren. Es gibt aber auch Versicherungen, bei denen es bis zu 50 SF-Klassen gibt. Dafür musst du ganze 46 bis 50 Jahre unfallfrei unterwegs sein. Zudem gibt es Sonderklassen:

Diese Sonderklassen sind, bis auf SF ½, mit höheren Beitragskosten verbunden.

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Einstufung und Rabatte: Schadensfreiheitsrabatt Tabelle

Versicherungsgesellschaften können eigene Tabellen für Schadenfreiheitsklassen entwickeln. Auch die damit verbundenen Beitragsrabatte können sie selbst festlegen.

Bei der Allianz beispielsweise sieht die Schadensfreiheitsklassen-Tabelle so aus:

SF-Klasse
Bedingung
SF-Rabatt (in Prozent)
Beitragssatz (in Prozent)

SF 1

1 Jahr unfallfrei

0 %

100 %

SF 2

2 Jahre unfallfrei

ca. 15 %

ca. 85 %

SF 3

3 Jahre unfallfrei

ca. 30 %

ca. 70 %

SF 4

4 Jahre unfallfrei

ca. 40 %

ca. 60 %

SF 5-8

5-8 Jahre unfallfrei

ca. 45-50 %

ca. 50-55 %

SF 9-15

9-15 Jahre unfallfrei

ca. 55-60 %

ca. 40-45 %

SF 16-25

16-25 Jahre unfallfrei

ca. 65-70 %

ca. 30-35 %

SF 26-30

26-30 Jahre unfallfrei

ca. 75 %

ca. 25 %

SF 26-30

26-30 Jahre unfallfrei

ca. 75 %

ca. 25 %

SF 31-35/36

31-35/36 Jahre unfallfrei

ca. 80 %

ca. 20 %

SF 37-40

37-40 Jahre unfallfrei

ca. 81 %

ca. 19 %

SF 41-45

41-45 Jahre unfallfrei

ca. 82 %

ca. 18 %

SF 46-50

46-50 Jahre unfallfrei

ca. 83 %

ca. 17 %

Da die Rabatte je nach Versicherer variieren, ist es ratsam, die verschiedenen Angebote zu vergleichen, um die besten Konditionen zu erhalten.

Übertragung der Schadenfreiheitsklasse

Die Übertragung der Schadenfreiheitsklasse ist unter bestimmten Umständen je nach Versicherer möglich.

Tipps zur optimalen Nutzung der SF-Klassen

Schadenfreiheitsklassen als Faktor für günstige Autoversicherungen

Schadenfreiheitsklassen sind ein entscheidender Faktor für die Berechnung deiner Autoversicherungsprämie. Indem du unfallfrei fährst und somit deine Schadenfreiheitsklassen stetig steigt, kannst du bei der Kfz-Versicherung deutlich sparen. Deine SF-Klasse ist also eine Art Spiegel deiner Fahrhistorie. Sie steigt, wenn du unfallfrei fährst, und fällt, wenn du einen Unfall verursachst. Vorsichtiges Autofahren rettet also nicht nur dein Leben und das anderer Menschen, sondern wird auch finanziell belohnt. Da die Versicherungen selbst über die Schadenfreiheitsklassen und die damit einhergehenden Rabatte entscheiden dürfen, lohnt sich ein regelmäßiger Versicherungsvergleich. Möchtest du sicherstellen, dass du durch einen Unfall nicht in eine niedrigere SF-Klasse fällst, kannst du einen Rabattschutz kaufen. Dieser ist allerdings recht teuer und verfällt, wenn du die Versicherung wechselst. Fahr also lieber vorsichtig und übernimm, wenn möglich, die Reparatur kleinerer Schäden selbst. Eine sichere Fahrweise ermöglicht dir also nicht nur, deine Gesundheit zu schützen, sondern zahlt sich auch finanziell aus!

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Häufig gestellte Fragen zu den Schadenfreiheitsklassen

Für diesen Fall gibt es die Sondereinstufung SF-Klasse ½. Der Beitragssatz liegt dann nicht wie in SF-Klasse 0 bei 200 bis 260 Prozent, sondern bei 100 bis 140 Prozent.

Das kommt darauf an, ob der Schaden ein Fall für die Voll- oder Teilkasko ist. Ein Glasschaden ist ein Fall für die Teilkasko, die automatisch in deiner Vollkaskoversicherung enthalten ist. In der Teilkasko gibt es keine SF-Klassen, also wirst du nicht zurückgestuft und dein Beitragssatz wird auch nicht erhöht. Bei einem Lackschaden ist die Vollkasko verantwortlich und du fällst in der SF-Klasse zurück. Hier lohnt es sich möglicherweise, den Schaden selbst zu bezahlen.

Der Schadenfreiheitsrabatt wird durch die Schadenfreiheitsklasse bedingt. Der Rabatt ist der Beitragsnachlass, der durch die höhere SF-Klasse entsteht.