Ist eine Unfallversicherung sinnvoll oder überflüssig?

Alles, was du wissen musst

mehrWert Redaktion
Geschrieben von

mehrWert Redaktion

Aktualisiert am

25. Juni 2024

Eine Person rutscht in einer Pfütze aus

Unsere heutige Welt ist schnelllebig und unvorhersehbar. Risiken und unvorhergesehene Ereignisse sind unsere ständigen Begleiter, weshalb es von großer Bedeutung ist, für alle Eventualitäten abgesichert zu sein. Auch, wenn wir es dir nicht wünschen, ein Unfall kann dein Leben von einem Moment auf den anderen drastisch verändern, sowohl gesundheitlich als auch finanziell. Um in solchen Situationen finanziell abgesichert zu sein, gibt es die Unfallversicherung. Sie soll dir in schwierigen Lebenssituationen eine finanzielle Stütze bieten. Aber wie sinnvoll ist diese Art der Versicherung wirklich? Das, und alles, was du über Unfallversicherungen wissen musst, erfährst du in diesem Artikel!

Das Wichtigste auf einen Blick 

  • Leistungsfall: Der Leistungsfall tritt bei der Unfallversicherung, wie der Name schon sagt, nur dann ein, wenn du durch einen Unfall verletzt wurdest. Ein Unfall liegt nur vor, wenn eine Kraft von außen auf dich eingewirkt hat. Die daraus entstandene Beeinträchtigung muss voraussichtlich für mindestens drei Jahre bestehen bleiben

  • Leistungen: Eine Unfallversicherung bietet dir finanzielle Unterstützung, wenn du aufgrund der Unfallfolgen Teile deines Einkommens verlierst. So zahlt sie dir eine Invaliditätsleistung. Die Höhe ist abhängig von der vereinbarten Versicherungssumme und der Gliedertaxe. Einige Versicherungen zahlen zudem eine Unfallrente. Auch Todesfallleistungen, Bergungskosten und kosmetische Operationen können im Versicherungsschutz inbegriffen sein

  • Beitragskosten: Die Beitragskosten variieren je nach Anbieter, Leistungsumfang und deinen Lebensumständen. Für Menschen mit risikofreien Berufen liegen die Beitragskosten in der Regel bei 105 Euro. Risikoreiche Berufe oder Hobbys erhöhen die Beträge. In diesen Fällen kannst du dich ab 170 Euro versichern lassen

  • Berufsunfähigkeitsversicherung: Die Unfallversicherung lohnt sich in der Regel nur dann, wenn du keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kannst. Diese zahlt nämlich unabhängig von den Ursachen deiner Beeinträchtigung eine monatliche Rente

Leistungen und Kosten im Überblick

Ganz egal, wie vorsichtig du durch deinen Alltag gehst, vor dem Risiko eines Unfalls bist du leider nicht geschützt. Stell dir vor, du wirst in deiner Freizeit von einem Auto angefahren. Oder vielleicht hast du ein risikoreiches Hobby wie Reiten oder Skifahren? Durch einen Unfall kannst du so stark verletzt werden, dass du dauerhaft eingeschränkt bist. Im schlimmsten Fall können die Unfallfolgen sogar dazu führen, dass du arbeitsunfähig wirst und dadurch Teile deines Einkommens verlierst. Die gesetzliche Unfallversicherung kommt nur für Unfälle auf, die im Zusammenhang mit deiner Arbeit passieren. Eine private Unfallversicherung dagegen bietet dir auch für Unfälle in der Freizeit eine wertvolle Unterstützung. Sie fängt nämlich die finanziellen Belastungen, die durch einen Unfall entstehen können, auf. Im Leistungsfall zahlt sie dir eine gewisse Geldsumme aus, die du frei verwenden kannst. Diese Geldsumme hängt von der vereinbarten Versicherungsleistung und der Gliedertaxe ab. So könntest du mit dem Geld beispielsweise deinen Lebensstandard aufrechterhalten oder deine Wohnung barrierefrei umbauen lassen.

Die genauen Leistungen sind abhängig von dem Versicherer und dem von dir gewählten Tarif. In der Regel sind folgende Leistungen im Versicherungsschutz aber enthalten:

  • Invaliditätsleistungen: Kannst du aufgrund eines Unfalls dauerhaft nicht mehr arbeiten, erhältst du eine einmalige Geldsumme. Das ist die sogenannte Invaliditätsleistung

  • Unfallrente: Einige Versicherungen zahlen dir im Leistungsfall eine regelmäßige Rente, die Unfallrente, aus. Diese wird aber, wenn überhaupt, erst ab einem Invaliditätsgrad von 50 Prozent gezahlt

  • Todesfallleistungen: Niemand denkt gerne über das eigene Ableben nach. Trotzdem ist es beruhigend zu wissen, dass die Liebsten auch im schlimmsten Fall eine finanzielle Unterstützung erhalten. Die meisten Unfallversicherungen bieten Todesfallleistungen an, sodass du dir um die finanzielle Sicherheit deiner Familie keine Sorgen machen musst

Auch Bergungskosten, Krankenhaustagegeld und unfallbedingte kosmetische Operationen werden von vielen Versicherern abgedeckt.

Die Beitragskosten der Unfallversicherungen variieren ebenfalls je nach Anbieter und Leistungsumfang. Führst du einen risikofreien Beruf aus, kannst du bereits ab 105 Euro einen Versicherungsschutz finden. Bei risikoreichen Berufen liegen die Beitragskosten bei rund 170 Euro.

Vor- und Nachteile einer privaten Unfallversicherung

Geld erhalten, nachdem du einen Unfall hattest, klingt zunächst richtig gut. Die Unfallversicherung bietet tatsächlich auch einige Vorteile:

Du siehst, eine Unfallversicherung bietet dir einen umfangreichen Schutz im Ernstfall abhängig von der Versicherungssumme und Gliedertaxe.

Doch trotz der vielen Vorteile gibt es bei dieser Versicherung auch einige Nachteile:

Die Entscheidung für eine Unfallversicherung sollte also gut überlegt sein. Besonders sinnvoll ist eine solche Versicherung für Menschen, die nicht in die Berufsunfähigkeitsversicherung aufgenommen werden. Diese zahlt nämlich unabhängig von der Ursache der Beeinträchtigung. Zudem tritt der Leistungsfall bereits ein, wenn du deinen aktuellen Beruf voraussichtlich mindestens sechs Monate nicht ausüben kannst. Dafür sind die Beitragskosten aber deutlich höher und die Gesundheitsprüfung ist umfangreicher. Hast du also bereits Vorerkrankungen oder übst einen risikoreichen Beruf aus, ist eine Unfallversicherung eine sinnvolle Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung.

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Worauf du bei der Auswahl einer Unfallversicherung achten solltest

Auf folgende Punkte solltest du bei der Tarifauswahl achten:

Leistungen, die in einer Unfallversicherung nicht zwangsläufig eingeschlossen sein müssen, sind unter anderem:

Finde heraus, ob eine Unfallversicherung für dich sinnvoll ist

Eine Unfallversicherung bietet zweifellos eine wichtige finanzielle Absicherung im Falle eines Unfalls. Sie schützt dich vor den finanziellen Belastungen, die durch Unfälle entstehen können. Die Leistungen sind beispielsweise eine Einmalleistung oder sogar eine Unfallrente, wenn du so stark beeinträchtigt bist, dass du nicht arbeiten kannst. Bedenke aber, dass die Unfallversicherung, wie der Name schon sagt, wirklich ausschließlich bei Unfällen zahlt. Erkrankungen und psychische Folgeschäden sind meist vom Versicherungsschutz ausgenommen. Trotz der niedrigen Beitragskosten solltest du dich deshalb zunächst informieren, ob du eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kannst. Sie bietet dir unabhängig von der Ursache bereits bei einem halben Jahr Berufsunfähigkeit eine monatliche Rente. Kannst du keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, ist die Unfallversicherung aber eine sinnvolle Alternative.

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Häufig gestellte Fragen zur Unfallversicherung

Kann ich die Beiträge für die Unfallversicherung von der Steuer absetzen?

Ja, das ist möglich. Dafür musst du deine Beiträge in deiner Steuererklärung bei den Vorsorgeaufwendungen angeben.

Ab welchem Alter kann ich eine Unfallversicherung abschließen?

In der Regel musst du für einen Versicherungsschutz zwischen 17 und 81 Jahre alt sein.

Kann ich meine Unfallversicherung kündigen?

Ja, das ist jedes Jahr bis zu drei Monate vor Ablauf des Vertrags möglich. Du solltest die Unfallversicherung aber nur dann kündigen, wenn du beispielsweise durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgesichert bist.