Wärmepumpen – Sind sie über die Gebäudeversicherung abgedeckt?
Wärmepumpe richig absichern
mehrWert Redaktion
12. Dezember 2023
Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich für umweltfreundliche und energieeffiziente Heizsysteme wie Wärmepumpen. Diese innovative Technologie nutzt die natürliche Wärme aus der Umgebung, um Häuser zu beheizen und Warmwasser bereitzustellen. Doch was passiert, wenn Ihre Wärmepumpe beschädigt wird oder einen Defekt aufweist? Hier kommt die Wohngebäudeversicherung ins Spiel.
Eine Wohngebäudeversicherung bietet Schutz für Ihr Zuhause und die darin enthaltenen fest installierten Elemente. Dazu gehören in der Regel auch Wärmepumpen, die fest mit dem Gebäude verbunden sind. Doch welche Schäden werden abgedeckt und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? Erfahren Sie, wie die Wohngebäudeversicherung Ihre Wärmepumpe schützen kann und worauf Sie achten sollten, um den bestmöglichen Versicherungsschutz zu gewährleisten.
Wärmepumpen – Sind sie über die Gebäudeversicherung abgedeckt?
Mittlerweile sorgen hunderttausende Wärmepumpen in Deutschland dafür, dass die Menschen es auf klimafreundliche und umweltverträgliche Weise warm haben. Nicht zuletzt dank des jüngsten Gasheizungsverboits dürfte es für Installateure auch in den nächsten Jahren mehr als genug zu tun geben. Eine halbe Million Wärmepumpen sollen nach den Plänen der Bundesregierung ab 2024 jährlich in Deutschland hinzukommen.
Spätestens mit dem Einbau sollte man sich informieren, wie die nicht unerhebliche Investition Wärmepumpe versichert werden kann. In vielen Gebäudeversicherungen sind Wärmepumpen automatisch mitversichert. Aber schützt die Police auch wirklich vor allen relevanten Gefahren ausreichend? Was ist bei Vandalismus oder Diebstahl? Wer zahlt bei Überflutung? Hier erhalten Sie hilfreiche Antworten im kompakten Überblick.
Die Wärmepumpe gilt weithin als die beste Alternative zum Heizen mit fossilen Energieträgern. 2022 wurden 236.000 Heizungswärmepumpen eingebaut, was im Vergleich zum Vorjahr einer Absatzsteigerung von 53 Prozent entspricht. 2023 erwartet der Branchenverband sogar 350.000 neu installierte Geräte – ein weiteres Plus von über 50 Prozent.
Wie lassen sich Wärmepumpen versichern?
Wärmepumpen sind häufig innerhalb der Gebäudeversicherung mitversichert. Mit der Anschaffung einer Wärmepumpe lassen sich bestehende Gebäudeversicherungen häufig einfach erweitern. Denn: Mit einer Wärmepumpe steigt auch der Wert des Hauses und folglich auch die Höhe der Versicherungssumme bzw. die Beiträge. Erfahrungsgemäß fällt die Beitragserhöhung durch eine Wärmepumpe jedoch für gewöhnlich moderat aus. Für einen besseren Schutz lohnt es sich oft, eine extra Elektronikversicherung abzuschließen.
Wärmepumpen gegen Diebstahl versichern?
Wärmepumpen bzw. dessen Außengeräte sind längst ins Fadenkreuz von „professionellen“ Diebesbanden geworden. Mit einem Wert in Höhe von mehreren zehntausend Euro verwundert das nicht. Schließlich sind sie angesichts der immer noch bestehenden Knappheit an Geräten durch anhaltende, globale Lieferkettenprobleme heiß begehrt. Und zumal Wärmepumpen mit ihrem ungeschützten Standort außerhalb des Hauses, meist im Vorgarten, oftmals zur Straße hin, eine leicht Beute abgeben. Gerade Rohbauten sind betroffen.
Außerdem ist zu bedenken, dass Luftwärmepumpen, die sich über die Umweltluft speisen, draußen im Kontakt zur Luft stehen müssen. Während beispielsweise Erdwärmepumpen, die unterirdisch verbaut sind, naturgemäß einbruchsicherer verbaut sind.
Aber zahlt die Gebäudeversicherung eigentlich, wenn die Anlage beschädigt oder gestohlen wird?
Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Richtig ist: Bei der Versicherung einer Wärme¬pumpe ist meist nicht relevant, ob es sich um eine Luft- oder Geothermie-Wärme¬pumpe handelt. Wichtiger ist den Versichern der Standort der Wärmepumpenanlage. Grundsätzlich kommt es auch immer auf den jeweiligen Tarif an. Während einige Versicherer Wärmepumpen von Vornherein ausschließen, da sie aus ihrer Sicht nicht zum Gebäude gehören, decken andere diese aufgrund ihrer direkten Verbindung mit dem Gebäude umstandslos mit ab. Hier variiert dann allerdings das Spektrum der eingeschlossenen Gefahren.
Typischerweise treten Wohngebäudeversicherungen für Schäden ein, wenn das Haus beschädigt oder ganz zerstört wird. Z. B. durch:
Feuer
Leitungswasser
Naturgefahren wie Sturm und Hagel
Frost
Bruchschäden an den Zuleitungsrohren
Folgende Gefahren sind häufig standardmäßig nicht eingeschlossen und müssen ggf. ergänzend in Zusatzbausteinen oder Extra-Policen versichert werden:
Diebstahl
Vandalismus
Schutz gegen Elementarschäden: Schäden durch Überschwemmung, Rückstau, Starkregen, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen, Vulkanausbruch
Aus Versicherersicht gelten Wärmepumpen als „besonders schadensgefährdet“. Als Vorbedingung der Versicherung kann der Anbieter daher verschiedene Sicherheitsvorkehrungen verlangen (die tatsächlich auch sinnvoll sein können):
Eine Umzäunung um das Grundstück
Eine Umzäunung der Heizanlage selbst
Die Installation an der Hauswand in einer schwer zu erreichenden Höhe
Was kostet eine Wärmepumpen Versicherung?
Eine Versicherung für die Wärmepumpe deckt eine der teuereren Anschaffungen am Haus sinnvoll und günstig ab. Ab zehn Euro im Monat leistet sie nicht nur bei:
Diebstahl und Vandalismus, sondern kann auch
z. B. bei Überspannung, Kurzschluss oder Überstrom sowie
bei Bedienungsfehlern eintreten
Wärmepumpe kaputt! Was passiert im Schadensfall?
Hier wird zunächst festgestellt, ob es sich um einen Teilschaden oder Totalschaden handelt. Bei einem Teilschaden sind die Wiederherstellungskosten zuzüglich des Werts des Altmaterials geringer als der Neuwert. Normalerweise übernimmt die Versicherung dann die Kosten für die Reparatur der Anlage. Um einen Totalschaden handelt es sich, wenn die voraussichtlichen Wiederherstellungskosten höher als der Neuwert der Wärmepumpe ausfallen würden. Hier ist es üblich, dass der Versicherer den Zeitwert der Anlage zahlt, also das Äquivalent für Alter, Abnutzung und Zustand sowie abzüglich dem Wert des Altmaterials.
Häufig gestellte Fragen zur Absicherung der Wärmepumpe durch die Wohngebäudeversicherung
Deckt meine Wohngebäudeversicherung Schäden an meiner Wärmepumpe ab?
In der Regel deckt eine Wohngebäudeversicherung Schäden an fest mit dem Gebäude verbundenen Elementen ab, zu denen auch die Wärmepumpe zählt. Es ist jedoch wichtig, die genauen Bedingungen und den Umfang der Versicherungsdeckung in Ihrem Versicherungsvertrag zu überprüfen, da die Leistungen je nach Versicherungsgesellschaft variieren können.
Sind Schäden aufgrund von Verschleiß oder mangelnder Wartung durch die Wohngebäudeversicherung abgedeckt?
In der Regel sind Schäden aufgrund von normalem Verschleiß oder mangelnder Wartung nicht durch die Wohngebäudeversicherung abgedeckt. Es wird erwartet, dass Versicherungsnehmer ihre Wärmepumpe regelmäßig warten lassen, um potenzielle Probleme zu vermeiden. Es ist ratsam, die Wartungsanforderungen und -intervalle in Ihrem Versicherungsvertrag zu überprüfen und sicherzustellen, dass diese eingehalten werden, um den Versicherungsschutz aufrechtzuerhalten.
Was sollte ich tun, wenn meine Wärmepumpe beschädigt ist und ich Anspruch auf Versicherungsleistungen erheben möchte?
Im Falle einer beschädigten Wärmepumpe sollten Sie umgehend Ihre Versicherungsgesellschaft kontaktieren und den Schaden melden. Es ist wichtig, alle erforderlichen Informationen und Nachweise bereitzustellen, wie z. B. Fotos, Schadensberichte und Reparaturkostenkalkulationen. Ihre Versicherung wird den Schaden prüfen und Ihnen mitteilen, ob er abgedeckt ist und welche Schritte zur Schadensregulierung erforderlich sind. Es ist ratsam, den Rat eines Fachmanns hinzuzuziehen und die Anweisungen Ihrer Versicherungsgesellschaft zu befolgen, um den Prozess reibungslos abzuwickeln.