Entgeltumwandlung in der bAV

Entgeltumwandlung und betriebliche Altersvorsorge

mehrWert Redaktion
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Aktualisiert am

16. November 2023

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merhWert - Entgeltumwandlung in der bAV

Die Entgeltumwandlung ist ein Fachbegriff aus dem Gebiet der betrieblichen Altersvorsorge. Es bedeutet, dass der Arbeitgeber einen Teil von deinem Bruttolohn in die bAV einzahlt, sodass du für deine Rentenjahre ansparen kannst. Dadurch entstehen für dich neben der zusätzlichen Rente vor allem Steuervorteile. Was es rund um das Thema Entgeltumwandlung in der bAV zu wissen gibt, erfährst du im Folgenden.

Das Wichtigste auf einen Blick 

  • Altersvorsorge durch das Arbeitsverhältnis: Die Entgeltumwandlung ist ein rechtlich vorgesehener Mechanismus, wodurch Arbeitnehmer automatisch für ihre Altersvorsorge aus ihrem Bruttolohn Geld sparen

  • Indirekte staatliche Förderung: Der Staat beteiligts sich indirekt an der Finanzierung einer betrieblichen Altersvorsorge durch Steuervorteile

  • BAV hat viele Vorteile für Arbeitnehmer: Ein betriebliches Altersvorsorgesystem kann viele Vorteile mit sich bringen – sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber. Allerdings muss sie dafür sinnvoll organisiert sein

Was ist die Entgeltumwandlung?

Die Entgeltumwandlung ist ein Mechanismus, wodurch Angestellte für ihre zusätzliche Altersvorsorge neben der gesetzlichen Rente ansparen können. Arbeitnehmer haben einen rechtlichen Anspruch auf die Einrichtung einer bAV durch Entgeltumwandlung. Der Rechtsanspruch besteht für:

  • unbefristet und befristet, in Vollzeit und Teilzeit angestellte Mitarbeiter

  • Auszubildende

  • Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen

  • Vorstände

Das Prinzip der Entgeltumwandlung ist, dass ein Teil deines Bruttolohns von deinem Arbeitgeber in die betriebliche Altersvorsorge einer Firma eingezahlt wird. Der umzuwandelnde Bruttolohnanteil darf allerdings nicht höher als vier Prozent der jährlichen Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung sein.

Wie sich Einzahlung und Vorsorgeleistung aber konkret ausgestalten, hängt letztendlich von den Vereinbarungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern sowie vom Durchführungsweg der bAV einer Firma ab. Denn ein betriebliches Altersvorsorgesystem kann unterschiedlich organisiert sein – zum Beispiel als Direktversicherung, als Pensionskasse oder als Pensionsfonds.

Die drei Phasen der bAV durch Entgeltumwandlung

In der Regel gehen Arbeitnehmer und Arbeitgeber für die Errichtung einer bAV durch Entgeltumwandlung folgendermaßen vor.

  1. Vereinbarung, Ermächtigung, Errichtung
    Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbaren die Regelung für die Errichtung der betrieblichen Altersvorsorge. Dabei wird festgelegt, wie viel Geld aus dem Bruttolohn des Arbeitnehmers eingezahlt wird, sowie die Form der bAV insgesamt. Der Arbeitnehmer ermächtigt dann den Arbeitgeber dazu, einen Teil seines Bruttolohns in die bAV einzuzahlen

  2. Ansparphase
    Wird für einen Mitarbeiter die bAV errichtet, beginnt die Ansparphase. Durch Entgeltumwandlung zahlt der Arbeitnehmer monatlich automatisch ein. Neben dem arbeitnehmerfinanzierten Anteil bezuschusst der Arbeitgeber (mindestens 15 Prozent durch direkte Bezuschussung) und der Staat (indirekt durch Steuervorteile)

  3. Vorsorgeleistung
    Mit dem Erreichen des Rentenalters erfolgt die Vorsorgeleistung. Diese wird je nachdem als Rente, als Kapital oder als Kombination der zwei Formen dem Arbeitnehmer ausgezahlt

Die Durchführungswege der bAV

Die Entgeltumwandlung ist grundsätzlich ein rechtlich vorgesehener Mechanismus, wodurch Arbeitnehmer in eine bAV automatisch einzahlen. Allerdings ist sie kein betriebliches Altersvorsorgesystem per se. Es gibt insgesamt 6 Formen der bAV: die Direktzusage (oder Pensionszusage), die Unterstützungskasse (U-Kasse), der Pensionsfonds, die Direktversicherung, die Pensionskasse und das Sozialpartnermodell. Welches Modell zu deiner Firma passt, kann nur individuell entschieden werden. Am besten lässt du dich von einem Experten oder einer Expertin dazu beraten.

Vor- und Nachteile der Entgeltumwandlung

Eine pauschale Aussage darüber, wie viele und welche Vor- und Nachteile eine durch Entgeltumwandlung finanzierte bAV bringt, lässt sich nicht treffen. Das gilt sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber. Allerdings ist eine bAV für Angestellte sowieso sinnvoll, um im Rentenalter einen entspannten Lebensstandard zu behalten: Im 3-Schichten-Modell der Altersvorsorge in Deutschland gilt die bAV als geförderte Zusatzvorsorge zu der gesetzlichen Rente.

Willst du eine bAV für dein Unternehmen organisieren, solltest du dich zunächst mit den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Durchführungswege beziehungsweise bAV-Formen vertraut machen. Je nach Modell variieren die Rentabilität des Vorsorgeprodukts, die damit verbundenen Risiken sowie der Verwaltungsaufwand für dich als Arbeitgeber.

Dies gesagt, lassen sich einige allgemeine Vor- und Nachteile schildern.

Die Vorteile der Entgeltumwandlung

Die Nachteile der Entgeltumwandlung

Die Entgeltumwandlung in der betrieblichen Altersvorsorge ist umfangreich und erfordert eine professionelle Begleitung. Wir liefern dir alle wichtigen Informationen und eine persönliche Beratung. Trag dich ein. Wir melden uns.

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Rechtliche Grundlagen der Entgeltumwandlung

Die Entgeltumwandlung ist durch das Betriebsrentengesetz (BetrAVG) geregelt. Dadurch wird der Rahmen festgelegt, innerhalb dessen eine bAV mit Entgeltumwandlung errichtet werden darf. Der enthält sowohl Rechte als auch Pflichten für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Rechte und Pflichten

Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen haben laut dem BetrAVG folgende Rechte:

Umgekehrt haben Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen im Rahmen einer bAV durch Entgeltumwandlung folgende Pflichte:

Entgeltumwandlung und Steuer

Der abgezogene Entgeltanteil ist bis zu einer Höhe von 2 Prozent des Bruttogehalts als Sonderausgabe steuerlich absetzbar. Darüber hinaus sind die bAV-Beiträge, die du durch Entgeltumwandlung einzahlst, sozialversicherungsfrei: Weder der Arbeitnehmer noch der Arbeitgeber zahlen darauf Sozialversicherungsbeiträge. Beachte allerdings: Versteuert wird die zukünftige Vorsorgeleistung, davon abgesehen, ob du diese in der Form einer Rente, als Kapitalauszahlung oder als Kombination erhältst.

Altersvorsorge und Unternehmensstärkung

Die Entgeltumwandlung ist ein rechtlich vorgesehener Mechanismus, wodurch Angestellte automatisch in das betriebliche Altersvorsorgesystem ihrer Firma einzahlen. Wichtig ist, dass dadurch Steuervorteile für den Arbeitnehmer entstehen – und natürlich auch eine zusätzliche Rente neben der gesetzlichen. Allerdings profitiert auch der Arbeitgeber von einer sinnvoll organisierten bAV, zum Beispiel als Art und Weise, qualifizierte Fachkräfte an die Firma zu binden.

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Häufig gestellte Fragen zur Entgeltumwandlung in der bAV

Ist eine Entgeltumwandlung sinnvoll?

Eine Entgeltumwandlung ist meistens sinnvoll, vor allem für Geringverdienende. Wegen der indirekten staatlichen Förderung durch Steuervorteile ist die zusätzliche Altersvorsorge besonders attraktiv. Viel hängt allerdings davon ab, wie die bAV deines Unternehmens organisiert ist. Informiere dich daher bitte ausführlich darüber, wie ein betriebliches Altersvorsorgesystem gestaltet sein sollte.

Was kann der Arbeitnehmer beim Jobwechsel tun?

Grundsätzlich hängt alles davon ab, in welcher Form die bAV deiner Firma organisiert ist. In manchen Fällen kannst du deine alte Altersvorsorge privat weiterführen, in manchen anderen kannst du das angesparte Kapital in die bAV der neuen Firma mitnehmen.

Wird die bAV-Leistung versteuert?

Ja, die bAV-Leistung wird versteuert. Steuervorteile entstehen allerdings während der Ansparphase – was einen Teil der Attraktivität der bAV ausmacht.