Wohngebäudeversicherung
Wichtige Absicherung für Schäden am Gebäude
mehrWert Redaktion
12. März 2025

Hast du eine Wohngebäudeversicherung, bist du jedoch auf der sicheren Seite: Die Versicherung kommt für Schäden auf, die an deiner Immobilie entstehen. Vor welchen Schäden und Kosten du dich durch die Wohngebäudeversicherung schützt, wann sie leistet und was sie kostet, zeigen wir dir jetzt.
Das Wichtigste auf einen Blick
Übernahme von Reparatur- oder Wiederaufbaukosten: Deine Wohngebäudeversicherung übernimmt die Kosten, die durch Leitungswasser-, Sturm- und Feuerschäden an deinem Gebäude entstehen
Die Wohngebäudeversicherung ist keine Pflichtversicherung: Du bist nicht dazu verpflichtet, eine Gebäudeversicherung für dein Wohngebäude zu haben. Bedenke aber, dass die Versicherung für alle Immobilieneigentümer im Fall von Schäden ratsam ist
Erweiterbarer Versicherungsschutz: Der Schutz deiner Wohngebäudeversicherung ist bei vielen Versicherern erweiterbar. Durch optionale Zusatzbausteine weitest du ihn etwa auf Extremwetterschäden aus
Was ist eine Wohngebäudeversicherung?
Eine Wohngebäudeversicherung ist für dich als Immobilieneigentümer ein wichtiger Risikoschutz gegen potenzielle Schäden an deinem Gebäude. In ihrer Basisversion kommt die Versicherung für Schäden auf, die durch Feuer und Blitzschlag, Leitungswasser oder Sturm und Hagel an deiner Wohnimmobilie entstehen.
Wie wichtig eine Wohngebäudeversicherung für Hauseigentümer ist, zeigt sich an folgendem Beispiel: Allein im Jahr 2020 mussten die deutschen Versicherer für Schäden in Höhe von rund 5,5 Milliarden Euro an Wohngebäuden aufkommen.
Wann leistet die Gebäudeversicherung?
Deine Wohngebäudeversicherung leistet, wenn es aufgrund eines versicherten Ereignisses zu Schäden an deinem Gebäude kommt.
Grundgefahren, die vom Schutz einer Wohngebäudeversicherung in der Basisversion umfasst sind, sind:
Blitzschlag und Feuer
Leitungswasser
Sturm und Hagel
Weitere Gefahren für dein Gebäude können auf Wunsch und gegen einen Aufpreis mit in den Versicherungsvertrag für die Wohngebäudeversicherung aufgenommen werden.
Was ist ein Wohngebäude?
Beachte im Zusammenhang mit der Wohngebäudeversicherung: Damit der Versicherungsschutz greift, muss es sich bei deiner Immobilie um ein zumindest zu 50 Prozent zu Wohnzwecken genutztes Gebäude handeln. Ist das nicht der Fall, musst du eine Gebäudeversicherung für gewerblich genutzte Immobilien abschließen.
Verursacht eine der vom Versicherungsschutz umfassten Gefahren einen Schaden an deinem Gebäude beziehungsweise an Bestandteilen des Gebäudes, kommt die Wohngebäudeversicherung für den Schaden auf. Neben dem Hauptgebäude selbst sind folgende Gebäude-Elemente vom Versicherungsschutz umfasst:
Wände
Dach
fest verbaute Fenster und Türen
Terassen und Balkone
Elemente, die fest im Gebäude installiert worden sind (beispielsweise Einbauküchen, Einbaumöbel, Sanitärinstallationen oder fest verlegte Fußböden)
Gebäudezubehör (Müllboxen oder Briefkasten und Klingelanlagen)
Solaranlagen
Bei vielen Versicherern kann der Versicherungsschutz auf Nebengebäude (Garagen, Schuppen oder Carports) ausgeweitet werden.
Für welche Schadensarten kommt die Wohngebäudeversicherung auf?
Die Basisversion der meisten Wohngebäudeversicherungen deckt Feuer-, Leistungswasser- und Sturmschäden am Gebäude ab. Was genau unter diesen Schadensarten zu verstehen ist, erfährst du jetzt:
Feuerschäden
Feuerschäden sind Schäden, die durch Brand, Blitzschlag sowie Ex- oder Implosionen an deinem Wohngebäude entstehen. Die Wohngebäudeversicherung greift auch dann, wenn die Schäden durch Feuer von fest verbauten elektrischen Geräten ausgehenLeitungswasserschäden
Bei Schäden, die an deinem Gebäude durch Leitungswasser entstehen, handelt es sich oft um Frost- oder Rohrbruchschäden. Versichert sind Schäden, die von sämtlichen leitungswasserführenden Einrichtungen ausgehen. Nicht versichert sind Schäden am Gebäude durch Überschwemmungen, da diese nicht durch Leitungswasser verursacht werdenSturmschäden
Deine Wohngebäudeversicherung deckt Sturmschäden ab, die ab Windstärke 8 entstehen. Häufig auftretende Schadensfälle infolge eines Sturms sind abgedeckte oder beschädigte Dächer und entsprechende Folgeschäden am Gebäude. Außerdem sind auch Hagelschäden vom Schutz der Wohngebäudeversicherung umfasst
Rauchmelder
In vielen deutschen Bundesländern sehen die Bauverordnung vor, dass ein Rauchmelder in Schlafräumen sowie im Flur angebracht sein muss. Gilt diese Vorschrift in deinem Bundesland, gefährdest du deinen Versicherungsschutz, falls du sie missachtest.
Wann leistet die Wohngebäudeversicherung nicht?
Es gibt verschiedene Schadensarten am Gebäude, für die eine Wohngebäudeversicherung nicht aufkommt. Insbesondere zahlt sie nicht für Schäden, die an Geräten, Möbeln, Kleidung oder anderen beweglichen Gegenständen, die sich in deinem Gebäude befinden, entstehen. Für solche Schäden kannst du eine Hausratversicherung abschließen. Außerdem sind folgende Schadenstypen nicht durch die Gebäudeversicherung abgedeckt:
Nicht versicherte Feuerschäden:
Die Versicherung kommt nicht für Feuerschäden am Gebäude auf, die durch willentlich angezündetes Material (beispielsweise Holz in einem Kamin) entstehen. Auch Überspannungsschäden sind regelmäßig nicht mitversichertNicht versicherte Sturmschäden:
Die Wohngebäudeversicherung leistet nicht bei Sturmstärke, die durch Stürme mit weniger als Windstärke 8 entstehen. Hast du dich bei Stürmen ab Windstärke 8 fahrlässig verhalten und etwa Fenster oder Türen des Gebäudes nicht sicher verschlossen, leistet die Gebäudeversicherung ebenfalls nichtNicht versicherte Wasserschäden:
Für Wasserschäden kommt deine Wohngebäudeversicherung nur auf, wenn sie durch Leitungswasser verursacht wurden. Entstehen Schäden am Gebäude durch Überschwemmungen, Grundwasser oder witterungsbedingten Rückstau, sind sie nicht vom Versicherungsschutz umfasstSchäden an unfertigen Gebäuden:
Ist deine Wohnimmobilie noch nicht fertiggestellt, greift der Schutz der Wohngebäudeversicherung noch nicht. Du hast aber die Möglichkeit, eine entsprechende Versicherung für Rohbauten abzuschließen
Wohngebäudeversicherung
Ergänzung für deine Wohngebäudeversicherung: die Elementarschadenversicherung
In ihren Basisversionen kommen Wohngebäudeversicherungen nicht für Elementarschäden auf. Das bedeutet, dass deine Versicherung nicht zahlt, wenn dein Gebäude durch Erdbeben, Erdrutsche, Überschwemmungen, Lawinen oder Starkregenereignisse beschädigt wird. Gerade jetzt – in Zeiten des Klimawandels – zeigt sich aber, dass es wichtig ist, Wohngebäude gegen diese Risiken und Schäden abzusichern. Um einen entsprechenden Schutz zu erhalten, kannst du deine Wohngebäudeversicherung um den Baustein “Elementarschadenversicherung” erweitern.
Wer braucht eine Wohngebäudeversicherung?
Die Wohngebäudeversicherung ist keine Pflichtversicherung. Dennoch ist sie für Hauseigentümer ein Muss. Schließlich können Sachschäden oder die Zerstörung eines Gebäudes gravierende finanzielle Folgen haben. Die Wohngebäudeversicherung kommt für entstehende Schäden auf oder finanziert den Wiederaufbau, falls dein Gebäude zerstört wird.
Es lässt sich daher sagen, dass kein Immobilieneigentümer auf die Wohngebäudeversicherung verzichten sollte. Das gilt auch für Wohnungseigentümer – allerdings gibt es hier eine Besonderheit:
Bist du Eigentümer einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus, schließt du eine Wohngebäudeversicherung nicht selbst und nur für deine Wohnung ab. Stattdessen schließt die Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) regelmäßig eine Wohngebäudeversicherung für das gesamte Gebäude ab. Diese schützt alle Eigentumswohnungen gleichermaßen gegen potenzielle Schäden
Wie leistet die Wohngebäudeversicherung?
Tritt ein Versicherungsfall bei Schäden ein, zahlt die Wohngebäudeversicherung:
die Kosten für Reparaturen, die aufgrund des Eintritts eines versicherten Ereignisses entstehen
die Kosten für einen notwendigen Abriss des Gebäudes inklusive Aufräumarbeiten und Sicherung des Grundstücks
die Kosten der Wiedererrichtung des Gebäudes zum sogenannten Neuwertpreis. Das bedeutet, dass deine Versicherung die Kosten für die Errichtung eines neuen, gleichartigen Gebäudes zu heute geltenden Preisen finanziert
Fahrlässigkeit führt zur Leistungskürzung
Deine Wohngebäudeversicherungen kann ihre Leistung kürzen, falls du einen Schaden am Gebäude durch grobe Fahrlässigkeit mitverursacht hast. Das bedeutet: Verzichtest du im Winter komplett auf das Heizen und kommt es infolgedessen zu einem frostbedingten Rohrbruch, muss sie Wohngebäudeversicherung anfallende Kosten nicht in voller Höhe übernehmen.
Was kostet eine Wohngebäudeversicherung?
Eine Wohngebäudeversicherung in ihrer Basisversion erhältst du bei vielen Versicherern schon ab rund 10 Euro monatlich. Möchtest du den Versicherungsschutz auf Extremwetterereignisse ausweiten, kostet dich die Versicherung ab 15 Euro monatlich. Wie hoch der Versicherungsbeitrag ausfällt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig:
Wohnfläche des Gebäudes
Anzahl der Risiken, welche der Versicherungsschutz umfasst
Lage des Gebäudes
Ausstattung des Gebäudes
Baujahr
Höhe der vereinbarten Versicherungssumme
Unterversicherung vermeiden
Liegt die vereinbarte Versicherungssumme unter dem Neubauwert deines Hauses, liegt eine Unterversicherung vor. Im Schadensfall erhältst du nicht die gesamten Kosten eines Neubaus erstattet. Achte, um eine Unterversicherung zu vermeiden, darauf, den Wert deines Gebäudes korrekt zu ermitteln und eine entsprechende Versicherungssumme mit der Gebäudeversicherung zu vereinbaren.
So gehst du im Schadensfall vor
Kommt es zu einem Schadensfall, ist es wichtig, dass du alle Schäden an deinem Gebäude für die Gebäudeversicherung dokumentierst. Fertige hierzu einen schriftlichen Schadensbericht an, lege Fotos bei und melde die Schäden unverzüglich bei deinem Versicherer. Je nachdem, wie hoch die entstandenen Schäden sind, schickt die Versicherung einen Gutachter, der die Schadenshöhe prüft.
Achte außerdem darauf, Notmaßnahmen zu ergreifen, um weitere Schäden von deinem Gebäude abzuwenden. Das bedeutet etwa: Bemerkst du einen Leitungswasserschaden, drehst du den Haupthahn der Wasserleitung sofort zu. Wurde das Dach deines Hauses durch einen Sturm abgedeckt, verschließt du es mit einer Plane. Eine vollständige Reparatur musst du dabei nicht vornehmen. Musst du Schäden an deinem Haus sofort selbst beheben, weil es ansonsten unbewohnbar wäre, sprichst du die Maßnahmen zuvor mit deinem Versicherer ab.
Was passiert bei einem Eigentümerwechsel mit der Wohngebäudeversicherung?
Ändert sich der Eigentümer einer Immobilie durch Kauf beziehungsweise Verkauf, geht der Versicherungsschutz der Wohngebäudeversicherung kraft Gesetzes automatisch auf den neuen Eigentümer über. Der neue Eigentümer hat aber die Möglichkeit, die Gebäudeversicherung sofort oder zum Ende der Versicherungslaufzeit zu kündigen und sich für einen Versicherer seiner Wahl zu entscheiden.
Ändern sich die Eigentumsverhältnisse durch eine Erbschaft, tritt der Erbe automatisch in die bestehende Wohngebäudeversicherung ein. Anders als ein Käufer kann er die Versicherung für das Gebäude nicht sofort kündigen.
Die Wohngebäudeversicherung als Muss für Immobilieneigentümer
Als Hauseigentümer bist du nicht dazu verpflichtet, eine Wohngebäudeversicherung zu haben. Dennoch raten wir dazu, eine entsprechende Versicherung gegen potenzielle Schäden am Gebäude abzuschließen.
Kommt es zu Schäden an deinem Gebäude oder wird es etwa durch einen Brand komplett zerstört, kommen immense Kosten auf dich zu. Im schlimmsten Fall können die Wiederaufbaukosten deine Existenz bedrohen. Sichere dein Gebäude daher mithilfe einer Wohngebäudeversicherung ab. Achte dabei darauf, dass die vereinbarte Versicherungssumme dem Wert deines Gebäudes entspricht.
Häufig gestellte Fragen zur privaten Krankenversicherung
Für welche Schäden kommt die Wohngebäudeversicherung auf?
Deine Wohngebäudeversicherung zahlt, wenn das versicherte Gebäude beschädigt oder zerstört wird. Die gebäudeversicherung kommt für Schäden auf, die durch Feuer, Leitungswasser oder Sturm und Hagel entstehen.
Dürfen die Kosten der Wohngebäudeversicherung auf den Mieter umgelegt werden?
Die Kosten der Wohngebäudeversicherung sind umlagefähige Kosten. Das bedeutet, dass die Kosten für die Wohngebäudeversicherung über die Nebenkosten auf die Mieter eines Hauses umgelegt werden dürfen.
Welche Gebäude und Nebengebäude sind in der Wohngebäudeversicherung versichert?
Grundsätzlich sind im Rahmen der Wohngebäudeversicherung alle im Versicherungsschein genannten Bauwerke versichert. Neben dem Hauptgebäude können auch Nebengebäude wie Garagen oder Carports gegen Schäden mitversichert sein.