Wohngebäudeversicherung
Wichtige Absicherung für Schäden am Gebäude
mehrWert Redaktion
31. Oktober 2023
Dein Wohngebäude ist einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Durch Unwetter, Leitungswasser und viele andere alltägliche Gefahren kann es beschädigt oder zerstört werden. Musst du dein Gebäude wiederaufbauen oder reparieren, entstehen hohe Kosten.
Was ist eine Wohngebäudeversicherung?
Eine Wohngebäudeversicherung ist für dich als Immobilieneigentümer ein wichtiger Risikoschutz gegen potenzielle Schäden an deinem Gebäude. In ihrer Basisversion kommt die Versicherung für Schäden auf, die durch Feuer und Blitzschlag, Leitungswasser oder Sturm und Hagel an deiner Wohnimmobilie entstehen.
Wie wichtig eine Wohngebäudeversicherung für Hauseigentümer ist, zeigt sich an folgendem Beispiel: Allein im Jahr 2020 mussten die deutschen Versicherer für Schäden in Höhe von rund 5,5 Milliarden Euro an Wohngebäuden aufkommen.
Wann leistet die Gebäudeversicherung?
Deine Wohngebäudeversicherung leistet, wenn es aufgrund eines versicherten Ereignisses zu Schäden an deinem Gebäude kommt.
Grundgefahren, die vom Schutz einer Wohngebäudeversicherung in der Basisversion umfasst sind, sind:
Blitzschlag und Feuer
Leitungswasser
Sturm und Hagel
Weitere Gefahren für dein Gebäude können auf Wunsch und gegen einen Aufpreis mit in den Versicherungsvertrag für die Wohngebäudeversicherung aufgenommen werden.
Verursacht eine der vom Versicherungsschutz umfassten Gefahren einen Schaden an deinem Gebäude beziehungsweise an Bestandteilen des Gebäudes, kommt die Wohngebäudeversicherung für den Schaden auf. Neben dem Hauptgebäude selbst sind folgende Gebäude-Elemente vom Versicherungsschutz umfasst:
Wände
Dach
Fest verbaute Fenster und Türen
Terrassen und Balkone
Elemente, die fest im Gebäude installiert worden sind (beispielsweise Einbauküchen, Einbaumöbel, Sanitärinstallationen oder fest verlegte Fußböden)
Gebäudezubehör (Müllboxen oder Briefkasten und Klingelanlagen)
Solaranlagen
Bei vielen Versicherern kann der Versicherungsschutz auf Nebengebäude (Garagen, Schuppen oder Carports) ausgeweitet werden.
Für welche Schadensarten kommt die Wohngebäudeversicherung auf?
Die Basisversion der meisten Wohngebäudeversicherungen deckt Feuer-, Leistungswasser- und Sturmschäden am Gebäude ab. Was genau unter diesen Schadensarten zu verstehen ist, erfährst du jetzt:
Feuerschäden
Feuerschäden sind Schäden, die durch Brand, Blitzschlag sowie Ex- oder Implosionen an deinem Wohngebäude entstehen. Die Wohngebäudeversicherung greift auch dann, wenn die Schäden durch Feuer von fest verbauten elektrischen Geräten ausgehenLeitungswasserschäden
Bei Schäden, die an deinem Gebäude durch Leitungswasser entstehen, handelt es sich oft um Frost- oder Rohrbruchschäden. Versichert sind Schäden, die von sämtlichen leitungswasserführenden Einrichtungen ausgehen. Nicht versichert sind Schäden am Gebäude durch Überschwemmungen, da diese nicht durch Leitungswasser verursacht werdenSturmschäden
Deine Wohngebäudeversicherung deckt Sturmschäden ab, die ab Windstärke 8 entstehen. Häufig auftretende Schadensfälle infolge eines Sturms sind abgedeckte oder beschädigte Dächer und entsprechende Folgeschäden am Gebäude. Außerdem sind auch Hagelschäden vom Schutz der Wohngebäudeversicherung umfasst
Wann leistet die Wohngebäudeversicherung nicht?
Es gibt verschiedene Schadensarten am Gebäude, für die eine Wohngebäudeversicherung nicht aufkommt. Insbesondere zahlt sie nicht für Schäden, die an Geräten, Möbeln, Kleidung oder anderen beweglichen Gegenständen, die sich in deinem Gebäude befinden, entstehen. Für solche Schäden kannst du eine Hausratversicherung abschließen. Außerdem sind folgende Schadenstypen nicht durch die Gebäudeversicherung abgedeckt:
Nicht versicherte Feuerschäden:
Die Versicherung kommt nicht für Feuerschäden am Gebäude auf, die durch willentlich angezündetes Material (beispielsweise Holz in einem Kamin) entstehen. Auch Überspannungsschäden sind regelmäßig nicht mitversichertNicht versicherte Sturmschäden:
Die Wohngebäudeversicherung leistet nicht bei Sturmstärke, die durch Stürme mit weniger als Windstärke 8 entstehen. Hast du dich bei Stürmen ab Windstärke 8 fahrlässig verhalten und etwa Fenster oder Türen des Gebäudes nicht sicher verschlossen, leistet die Gebäudeversicherung ebenfalls nichtNicht versicherte Wasserschäden:
Für Wasserschäden kommt deine Wohngebäudeversicherung nur auf, wenn sie durch Leitungswasser verursacht wurden. Entstehen Schäden am Gebäude durch Überschwemmungen, Grundwasser oder witterungsbedingten Rückstau, sind sie nicht vom Versicherungsschutz umfasstSchäden an unfertigen Gebäuden:
Ist deine Wohnimmobilie noch nicht fertiggestellt, greift der Schutz der Wohngebäudeversicherung noch nicht. Du hast aber die Möglichkeit, eine entsprechende Versicherung für Rohbauten abzuschließen
Ergänzung für deine Wohngebäudeversicherung: die Elementarschadenversicherung
In ihren Basisversionen kommen Wohngebäudeversicherungen nicht für Elementarschäden auf. Das bedeutet, dass deine Versicherung nicht zahlt, wenn dein Gebäude durch Erdbeben, Erdrutsche, Überschwemmungen, Lawinen oder Starkregenereignisse beschädigt wird. Gerade jetzt – in Zeiten des Klimawandels – zeigt sich aber, dass es wichtig ist, Wohngebäude gegen diese Risiken und Schäden abzusichern. Um einen entsprechenden Schutz zu erhalten, kannst du deine Wohngebäudeversicherung um den Baustein “Elementarschadenversicherung” erweitern.
Wer braucht eine Wohngebäudeversicherung?
Die Wohngebäudeversicherung ist keine Pflichtversicherung. Dennoch ist sie für Hauseigentümer ein Muss. Schließlich können Sachschäden oder die Zerstörung eines Gebäudes gravierende finanzielle Folgen haben. Die Wohngebäudeversicherung kommt für entstehende Schäden auf oder finanziert den Wiederaufbau, falls dein Gebäude zerstört wird.
Wie leistet die Wohngebäudeversicherung?
Tritt ein Versicherungsfall bei Schäden ein, zahlt die Wohngebäudeversicherung:
die Kosten für Reparaturen, die aufgrund des Eintritts eines versicherten Ereignisses entstehen
die Kosten für einen notwendigen Abriss des Gebäudes inklusive Aufräumarbeiten und Sicherung des Grundstücks
die Kosten der Wiedererrichtung des Gebäudes zum sogenannten Neuwertpreis. Das bedeutet, dass deine Versicherung die Kosten für die Errichtung eines neuen, gleichartigen Gebäudes zu heute geltenden Preisen finanziert
Was kostet eine Wohngebäudeversicherung?
Eine Wohngebäudeversicherung in ihrer Basisversion erhältst du bei vielen Versicherern schon ab rund 10 Euro monatlich. Möchtest du den Versicherungsschutz auf Extremwetterereignisse ausweiten, kostet dich die Versicherung ab 15 Euro monatlich. Wie hoch der Versicherungsbeitrag ausfällt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig:
Wohnfläche des Gebäudes
Anzahl der Risiken, welche der Versicherungsschutz umfasst
Lage des Gebäudes
Ausstattung des Gebäudes
Baujahr
Der Höhe der vereinbarten Versicherungssumme
So gehst du im Schadensfall vor
Kommt es zu einem Schadensfall, ist es wichtig, dass du alle Schäden an deinem Gebäude für die Gebäudeversicherung dokumentierst. Fertige hierzu einen schriftlichen Schadensbericht an, lege Fotos bei und melde die Schäden unverzüglich bei deinem Versicherer. Je nachdem, wie hoch die entstandenen Schäden sind, schickt die Versicherung einen Gutachter, der die Schadenshöhe prüft.
Was passiert bei einem Eigentümerwechsel mit der Wohngebäudeversicherung?
Ändert sich der Eigentümer einer Immobilie durch Kauf beziehungsweise Verkauf, geht der Versicherungsschutz der Wohngebäudeversicherung kraft Gesetzes automatisch auf den neuen Eigentümer über. Der neue Eigentümer hat aber die Möglichkeit, die Gebäudeversicherung sofort oder zum Ende der Versicherungslaufzeit zu kündigen und sich für einen Versicherer seiner Wahl zu entscheiden.
Häufig gestellte Fragen zur Wohngebäudeversicherung
Für welche Schäden kommt die Wohngebäudeversicherung auf?
Deine Wohngebäudeversicherung zahlt, wenn das versicherte Gebäude beschädigt oder zerstört wird. Die gebäudeversicherung kommt für Schäden auf, die durch Feuer, Leitungswasser oder Sturm und Hagel entstehen.
Dürfen die Kosten der Wohngebäudeversicherung auf den Mieter umgelegt werden?
Die Kosten der Wohngebäudeversicherung sind umlagefähige Kosten. Das bedeutet, dass die Kosten für die Wohngebäudeversicherung über die Nebenkosten auf die Mieter eines Hauses umgelegt werden dürfen.
Welche Gebäude und Nebengebäude sind in der Wohngebäudeversicherung versichert?
Grundsätzlich sind im Rahmen der Wohngebäudeversicherung alle im Versicherungsschein genannten Bauwerke versichert. Neben dem Hauptgebäude können auch Nebengebäude wie Garagen oder Carports gegen Schäden mitversichert sein.