ETF - Exchange Traded Funds
ETFs als langfristige Geldanlage: So baust du ohne hohe Risiken Vermögen auf
mehrWert Redaktion
11. Februar 2025

In den vergangenen Jahren ist die Investition in ETFs immer beliebter geworden. ETFs (kurz für: Exchange Traded Funds) ähneln in ihrer Funktionsweise klassischen Fonds. Wie Aktien lassen auch sie sich an der Börse handeln und bilden einen Wertpapierindex nach. Für gewöhnlich sind ETFs passiv gemanagte Indexfonds. Möchtest du langfristig eine gute Rendite erzielen, sind kosteneffiziente ETFs eine gute Wahl für dich. Alles, was du noch zu diesem Thema wissen solltest, erfährst du hier.
Das Wichtigste auf einen Blick
Begriffserklärung: Bei ETFs (Exchange Traded Funds) handelt es sich um Indexfonds, die einen Aktienindex nachbilden. Sie helfen dir durch eine attraktive Rendite dabei, langfristig Vermögen aufzubauen.
Günstige Anlageform: Als passive Fonds gibt es bei EFTs kein Fondsmanagement. Weil sie einen bestimmten Index exakt nachbilden, sind sie deutlich günstiger als aktive Fonds, was wiederum die Rendite erhöht.
Sichere Investition: Geld, das du in ETFs investierst, gilt als Sondervermögen. Für den Fall einer Insolvenz der Kapitalgesellschaft bleibt es vor einem Verlust geschützt.
Langfristige Geldanlage: EFTs eignen sich vor allem als langfristige Form der Kapitalanlage.
ETFs – Definition und Funktionsweise
ETFs sind Fonds, die an der Börse gehandelt werden und welche die Kursentwicklung eines Index möglichst exakt nachbilden. Sie bieten dir die Möglichkeit, mit hoher Kosteneffizienz in den Kapitalmarkt zu investieren. Auf diese Weise kannst du im Idealfall langfristig Vermögen aufbauen.
Um die Indizes genau nachzubilden, werden jene Aktien miteinander kombiniert, die auch der „echte“ Index enthält. ETFs zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie dir eine gute Renditechance bieten, ohne dass du dafür zu hohe finanzielle Risiken eingehen musst. Sie sind nicht nur vergleichsweise preiswert, sondern auch transparent und umfassend diversifiziert. Nutzen kannst du sie sowohl einzeln als auch über einen festen Sparplan.
In der Praxis funktionieren ETS so, dass beispielsweise eine Fondsgesellschaft dein Kapital sowie das von weiteren Anlegern verwendet, um damit Wertpapiere aus dem Index zu kaufen. Das sind in der Regel Anleihen oder auch Aktien.
Hierzu ein Beispiel:
Der Deutsche Aktienindex (DAX) gibt den Wert der 40 größten Unternehmen an der Börse in Deutschland an. ETFs, die den DAX nachbilden, kaufen nun exakt diese 40 Aktien nach. Die Wertentwicklung wäre somit identisch mit der des DAX.
ETFs – eine preiswerte Lösung für Anleger
Ziel eines ETFs ist grundsätzlich, dass du genau jene Rendite damit erzielst, die auch der Index erzielt. Er bietet dir die Möglichkeit, vergleichsweise günstig und unkompliziert am Börsenmarkt teilzunehmen, indem du der breiten Masse folgst.
Welche Aktien in den Index aufgenommen werden, wird mehrmals im Jahr untersucht. Sobald sich die Zusammensetzung des Index verändert, wird auch der ETF entsprechend angepasst.
Dieses System macht ETFs besonders attraktiv für dich: Du investierst deutlich weniger in sie als beispielsweise in aktive Fonds, bei denen ein Fondsmanager Aktien auswählt. Für dich fallen normalerweise nur geringe oder auch keine Vermittlungskosten beim Kauf an und auch die laufenden Kosten entsprechen nur einem Bruchteil von denen eines aktiven Fonds.
Das bedeutet: Mit ETFs hast du von Anfang an mehr von der ursprünglichen Wertentwicklung.
ETFs oder Aktien?
Du kannst dich bei der Geldanlage entweder für ETFs oder auch für einzelne Aktien entscheiden. Was sich davon für dich besser eignet, hängt einerseits von deinen persönlichen Zielen, andererseits aber auch von deiner Risikobereitschaft ab. ETFs bieten dir die Möglichkeit, als Anleger in mehrere Unternehmen Geld anzulegen, deren Wertentwicklung von ETFs imitiert werden. Mit einer Aktie kannst du stattdessen in ein einzelnes Unternehmen investieren.
Geldanlage und Vermögensaufbau
Einige Anleger investieren parallel zu einem breit angelegten ETF-Investment zusätzlich in Einzelaktien. Wichtig dabei ist, dass die Anlagesummen bei diesen niedriger sind als beim ETF-Basisinvestment. So bleibt das Investitionsrisiko überschaubar. Wenn du eine ähnliche Vorgehensweise anstrebst, musst du dir allerdings entsprechend höherer Risiken und eines größeren Verwaltungsaufwands bewusst sein.
Diese Arten von ETFs gibt es
Die Nachbildung eines Aktienindex bezeichnet sich als sogenannte Replikation. Die Wahl der Replikationsart hängt einerseits von den Transaktionskosten, die beim Handel mit ETFs anfallen, andererseits von der Größe des Index ab. Welche Methode für dich als Anleger die richtige für eine langfristige Investition in ETFs darstellt, bestimmen vor allem deine persönlichen Anlageziele.
Grundsätzlich gibt es bei ETFs drei verschiedene Arten der Replikation:
Physische Replikation:
Bei der physischen Replikation imitieren ETFs den entsprechenden Index mit exakt den gleichen Aktien, die auch im Index enthalten sind. Dies ist allerdings nur bis zu einer gewissen Anzahl an Titeln möglich. Würde ein ETF einen umfassenden Index 1:1 nachbilden, könnten sich die Transaktionskosten durch die zahlreichen Einzeltransaktionen deutlich erhöhen. Die Folge wäre eine schmälere Rendite. ETFs mit physischer Replikation sind eher für Anfänger ideal, da sie dir einen guten Überblick darüber bieten, in welche Aktien du dein Geld anlegst.Synthetische Replikation:
In der Regel imitieren synthetische ETFs einen Index, der physisch kaum replizierbar ist, um eine ähnlich hohe Rendite zu erzielen. Das kann allerdings nur klappen, wenn ETFs andere Wertpapiere erwerben und mit dem Index-Anbieter einen Renditetausch, der als Swap bezeichnet wird, durchführen. Daher werden synthetische ETFs auch Swap-ETFs genannt.Sampling:
Beim Sampling handelt es sich um eine Unterkategorie der physischen Replikation. Geht es um einen voluminösen Index mit zahlreichen Einzeltiteln, kann der ETF samplen. Dadurch wird der umfassende Index vereinfacht. Konkret bedeutet das: Es werden ausschließlich repräsentative Aktien erworben, die sich deutlich auf die Indexrendite auswirken. Die geringe Anzahl der Titel bringt im Falle von Veränderungen kaum Anpassungen mit sich – so lassen sich die Anzahl der Transaktionen sowie auch deren Kosten nachhaltig reduzieren.
In diese ETFs kannst du investieren
Möchtest du dein Geld in ETFs anlegen, steht dir dafür eine große Brandbreite an verschiedenen Indexfonds zur Verfügung. Welche ETFs für deine individuelle Geldanlage am besten geeignet sind, hängt von deinen persönlichen Präferenzen ab.
Zu den ETF-Bereichen zählen zum Beispiel die folgenden Kategorien:
Länder ETFs – wie zum Beispiel USA- oder Deutschland ETFs
Branchen-ETFs – wie zum Beispiel Technologie- oder Erneuerbare-Energien-ETFs
Themen ETFs – wie zum Beispiel Automobil-ETFs
Regional spezifizierte ETFs – wie zum Beispiel Europa- oder Asien-ETFs
Weiterhin gibt es ETFs, die sich auf weltweit gehandelte Aktien konzentrieren. Das sind zum Beispiel der DAX, der S&P 500 oder auch der MSCI World.
Inzwischen gibt es weltweit knapp 9.000 unterschiedliche ETFs, die noch viele mehr Indizes nachbilden.
ETFs kaufen – was dabei wichtig ist
Der Kauf von ETFs ist für dich als Anleger relativ unkompliziert. Dafür benötigst du lediglich ein Depot für deine Wertpapiere sowie ein Verrechnungskonto, um die Zahlungen zu übermitteln. Dein Depot kannst du im Internet eröffnen und bequem verwalten.
Wenn du ETFs kaufen und danach verwahren möchtest, ist es nicht nötig, dass du dafür eine Filialbank aufsuchst. Viele Banken verlangen hohe Gebühren für ein Wertpapierdepot. Besser ist es, ein kostenloses Online-Depot bei einem Broker im Netz oder bei einer Direktbank zu eröffnen.
Ein Wertpapier-Depot bietet dir stets einen guten Überblick über deine bereits erworbenen Wertpapiere sowie über Kurse. Weiterhin hast du die Möglichkeit, einen individuellen ETF-Sparplan einzurichten und zu verwalten sowie darüber Käufe und Verkäufe vorzunehmen.
Sobald du dein Depot eröffnest und dich für einen Aktienindex entschieden hast, kannst du fast schon starten. Nun gibst du die Wertpapier-Identifikationsnummer (ISIN) oder auch die -Kennnummer (WKN) über die Suchfunktion in deinem Depot ein und folgst den Anweisungen. Im Zuge dessen entscheidest du, wie viele Anteile du erwerben möchtest und ob du beim Kauf ein Kurslimit eingeben willst. Ebenfalls legst du fest, an welcher Börse der Handel mit den ETF-Fonds stattfinden soll.
Hast du alle Angaben gemacht, bestätigst du den Auftrag, der im Anschluss direkt an die entsprechende Börse übermittelt wird. Die Ausführung findet in der Regel innerhalb kurzer Zeit statt und die ETF-Fonds werden in dein Depot eingebucht.
Wie du die richtigen ETFs für dich auswählst
Unter den hunderten ETFs, aus denen du am Markt wählen kannst, die richtigen zu finden, ist oft nicht so einfach. Der erste wichtige Schritt ist daher, am besten zunächst jene ETFs auszuwählen, die für dich in Frage kommen: Überlege dir, in welche Basiswerte du gerne investieren würdest.
Möchtest du dich auf deutsche Aktien konzentrieren, ist ein DAX-ETF für dich eventuell das Richtige.
Planst du eine Investition in weltweit gehandelte Aktien, ist beispielsweise ein Indexfonds, der auf dem MSCI World Index basiert, eine gute Wahl. Auf diese Weise kannst du nach und nach die für dich interessanten ETFs herausfiltern, bis du deine Favoriten findest.
Folgende Fragen können dich bei der Auswahl unterstützen:
Gibt es bestimmte Regionen oder Länder, die ich favorisiere?
Möchte ich lieber in Rohstoffe oder Aktien investieren?
Interessiert mich die Investition in eine bestimmte Branche?
Wie wichtig ist mir die Chance besonders hoher Erträge? Hier könnte ein Nebenwerteindex, wie beispielsweise der SDAX, interessant sein.
Nimm dir Zeit, um dich mit den unterschiedlichen Arten vertraut zu machen und deren jeweilige Eigenschaften kennenzulernen. So fällt es dir letzten Endes leichter, die richtige Entscheidung zu treffen.
Wie sich die Kosten bei ETFs zusammensetzen
ETFs sind eine vergleichsweise preiswerte Form der Geldanlage. Sie bilden Indizes so nach, dass du als Anleger normalerweise nur mit geringen Kosten rechnen musst. Welche Kosten bei der Auswahl von ETFs für dich relevant sind und welche Gebühren anfallen können, solltest du dennoch wissen. Denn diese stellen ein entscheidendes Kriterium bei der Planung deiner Anlagestrategie dar. Beachte dabei, dass jegliche Art von Gebühren deine Rendite verringert.
Diese Kosten fallen an, wenn du in ETFs investierst:
Transaktionskosten: Diese Kosten fallen einmalig beim Verkauf oder Kauf von ETFs an und setzen sich aus der Depotgebühr sowie den Handelsplatzgebühren an.
Total Exprense Ratio (TER): Die TER gibt die gesamten Verwaltungskosten für einen ETF an. Sie wird als jährlicher Kostenfaktor angegeben und ohne dein Zutun jeden Tag von deinem Anbieter vom Fondsvolumen abgezogen.
Spread: Hierbei handelt es sich um die Differenz aus Verkaufs- und Kaufpreis an der Börse, also somit um den Preis, zu dem du einen ETF oder eine Aktie an der Börse handeln kannst.
Die Kosten im Detail
Total Expense Ratio
Die TER stellt die Gesamtkostenquote dar und gewährt dir einen Überblick über die Kosten, die jedes Jahr für einen ETF anfallen. In dieser Quote sind sämtliche Gebühren enthalten, die unmittelbar vom Fondsvermögen abgezogen werden, um damit den Anbieter deines ETFs zu bezahlen.
Dazu zählen unter anderem Vermarktungskosten, Verwaltungskosten oder auch Lizenzgebühren, die dein ETF-Anbieter an den Verwalter des Index entrichtet.
Seit 2004 schreibt der Gesetzgeber die Angabe des TER in Deutschland vor. Du kannst diese Informationen unter anderem auf der Webseite deines ETF-Anbieters oder in Fondsprospekten nachlesen. Bitte beachte: Je nachdem, um welchen ETF es sich handelt, können noch weitere Gebühren für dich anfallen, wenngleich diese normalerweise eher niedrig sind. Das sind zum Beispiel Tracking- oder Transaktionskosten.
Transaktionskosten
Abhängig vom Broker, bei dem du deine ETFs lagerst und kaufst, können zusätzlich Transaktionskosten oder auch Kosten für die Führung deines Wertpapierdepots anfallen. Beachte diesen Aspekt unbedingt, wenn du auf der Suche nach dem richtigen Broker bist.
Das bedeutet: Bei jeder Transaktion kann ein Broker eine Ordergebühr verlangen, die du bei einigen Anbietern auch als pauschale Gebühr entrichten kannst.
Spread
Handelst du an der Börse, kannst du immer zwei Preise lesen:
Das Gebot ist jener Preis, den jemand für eine Aktie zu zahlen bereit ist.
Dieser wird auch als Geldkurs bezeichnet.Die Nachfrage ist jener Preis, den jemand für den Verkauf einer Aktie erhalten möchte.
Dieser wird auch als Briefkurs bezeichnet.
Die Differenz zwischen den beiden Werten wird als Spread oder auch als Geld-Brief-Spanne bezeichnet. Der Spread ist außerhalb der offiziellen Börsenzeiten für gewöhnlich höher – dies solltest du beim Handeln stets im Hinterkopf behalten.
So sicher ist die Geldanlage in ETFs
Generell gilt: Kapital, das du in Fondsanteile investierst, gilt als sogenanntes Sondervermögen und ist entsprechend geschützt. Sei also unbesorgt: Für den Fall eines Bankrotts deines ETF-Anbieters bist du auch weiterhin Eigentümer deiner Fondsanteile.
Hier schreibt der Gesetzgeber vor, dass Fondsgesellschaften das Kapital ihrer Kunden bzw. ihrer Fondsanteile stets vom Unternehmensvermögen trennen müssen. Deshalb wird dein Kapital für gewöhnlich bei unabhängigen Depotbanken verwahrt. Dadurch wird verhindert, dass dein angelegtes Geld im Falle einer Pleite der Fondsgesellschaft in die Konkursmasse einfließt. Darüber hinaus muss die Depotbank die ETFs auch weiterhin verwalten – so lange, bis andere ETF-Anbieter die Fondsanteile ankaufen.
Im Falle einer Insolvenz der Depotbank selbst erhält ein anderer Treuhänder deine Fondsanteile, der diese künftig verwahrt. Du hast somit dadurch also keine Nachteile.
Auch wenn dein Broker oder deine Online-Direktbank, bei denen du ein Wertpapierdepot führst, nicht mehr solvent sein sollte, musst du dir keine Sorgen machen. In diesem Fall wird dein Depot ebenfalls an einen Treuhänder übertragen, der künftig dein neuer Ansprechpartner wird.
ETFs können für dich eine rentable Form der Geldanlage sein
Nicht grundlos haben sich ETFs in den vergangenen Jahren zu einer immer beliebteren Form der Geldanlage entwickelt. Planst du deine Investitionen sorgfältig, kannst du dein Geld durchaus gewinnbringend anlegen und somit von einer attraktiven Rendite profitieren.
Ob ETFs für dich persönlich die passende Investitionsform sind, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Denn ehe du dich für einen ETF entscheidest, musst du verschiedene Dinge beachten – immerhin legst du dein Geld an der Börse an. Eine attraktivere Renditechance als alternative Sparprodukte von Banken bietet ein Investmentfonds dir in jedem Fall – allerdings solltest du dir zu jedem Zeitpunkt darüber im Klaren sein, welche Risiken finanzielle Investitionen am Kapitalmarkt mit sich bringen.
Häufig gestellte Fragen zu EFTs
ETFs und aktive Investmentfonds – was sind die Unterschiede?
Der größte Unterschied zwischen aktiven Investmentfonds und ETFs liegt vor allem im Fondsmanagement und den damit zusammenhängenden Kosten. Indexfonds und ETFs sind allgemein kosteneffizienter als Investmentfonds, die aktiv gemanagt werden. Somit fallen dafür für dich geringe Gesamtkosten an.
Besteht bei ETFs ein Währungsrisiko?
Bei manchen ETFs werden die Wertpapiere in US-Dollar gehandelt. Dabei gibt es gegenüber dem Euro ein gewisses Währungsrisiko. Sofern der Dollarkurs während des Zeitraums der Geldanlage fällt, ist ein Währungsverlust nicht auszuschließen. Wenn der Dollar hingegen stärker wird, kann auch deine ETF-Rendite höher ausfallen. Wir empfehlen dir, dein Vermögen in mehrere ETFs mit verschiedenen Währungen aufzuteilen, um das Währungsrisiko und somit auch mögliche Verluste deutlich zu reduzieren.
Was muss hinsichtlich der Steuer beachtet werden?
In Deutschland fallen alle Kapitalerträge bis auf sehr wenige Ausnahmen unter die Abgeltungssteuer. Das gilt auch für Erträge, die du mit deinen ETF-Fonds oder anderen Investitionen erzielst.