Versicherungsmakler
So findest du einen kompetenten Versicherungsmakler
mehrWert Redaktion
31. Oktober 2023
Ein Versicherungsmakler hilft dir dabei, das für dich passende Versicherungsangebot zu finden. So hast du mehr Zeit, um dich mit den schönen Dingen des Lebens zu beschäftigen – mit Kleingedrucktem und Fachbegriffen musst du dich dank des Versicherungsmaklers nicht befassen.
Makler als Joker im Versicherungsdschungel
Du möchtest herausfinden, welche Versicherungen du benötigst oder ob du ausreichend abgesichert bist? Dafür ist Expertise erforderlich. Versicherungsmakler sind in diesem Zusammenhang dein Joker. Sie beantworten dir folgende Fragen:
Welche Versicherungen brauche ich?
Welche Angebote passen zu meinem Bedarf?
Welche der passenden Angebote sind für mich besonders günstig?
Insbesondere durch ihre unabhängige Beratung unterscheiden sie sich von anderen Versicherungsvermittlern. Dennoch werden sie – genau wie etwa Versicherungsvertreter – der Gruppe der Versicherungsvermittler zugeordnet.
Makler, Berater und Co.: Welche Unterschiede gibt es zwischen Versicherungsvermittlern?
In der Versicherungswelt treten verschiedene Akteure auf. Neben Versicherungsmaklern ist oft von Versicherungsvertretern oder -beratern die Rede. Die Begriffe klingen ähnlich und meinen allesamt sogenannte Versicherungsvermittler. Im Detail unterscheiden sich die verschiedenen Arten von Versicherungsvermittlern jedoch voneinander:
Versicherungsmakler arbeiten selbstständig im Auftrag ihrer Kunden. Sie sind keiner Versicherungsgesellschaft verpflichtet und können unabhängig zu Versicherungsprodukten verschiedener Anbieter beraten. Für ihre Tätigkeit als Versicherungsmakler stellen sie Kunden keine Rechnung. Stattdessen erhält der Makler eine Provision bzw. Courtage vom Versicherer, falls es zu einem Vertragsschluss kommt
Versicherungsvertreter sind selbstständige Handelsvertreter nach § 84 HGB (Handelsgesetzbuch) oder festangestellte Mitarbeiter einer Gesellschaft und unterliegen der sogenannten Ausschließlichkeit. Das bedeutet, sie beraten ausschließlich zu Produkten der Versicherungsgesellschaft, für die sie arbeiten. Alternativangebote anderer Versicherungsunternehmen unterbreiten sie nicht. Vertreter erhalten von „ihrer“ Versicherung eine Provision, falls es zum Abschluss eines Versicherungsvertrages kommt
Mehrfachagenten sind Versicherungsvertreter, die für wenige Versicherungsunternehmen arbeiten. Auch sie erhalten eine Provision
Versicherungsberater sind von Versicherungsgesellschaften unabhängig. Sie beraten auf ihrem Spezialgebiet umfassend und neutral. Anders als Makler arbeiten sie auf Honorarbasis und stellen ihren Kunden eine Rechnung für ihre Leistungen. Deutschlandweit gibt es nur rund 300 Versicherungsberater. Sie zeichnet aus, dass sie ihre Kunden auch außergerichtlich sowie gerichtlich bis zu einem Streitwert von 5.000 Euro im Rechtsstreit oder bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche gegenüber dem Versicherer vertreten dürfen
Versicherungsvermittler: Die Unterschiede auf einen Blick
Was macht ein Versicherungsmakler
Versicherungsmakler vermitteln zwischen ihren Kunden und Versicherungsunternehmen. Sie beraten, unterstützen beim Abschluss des Versicherungsvertrags und betreuen bestehende Versicherungsverträge. Konkret müssen Makler folgende Aufgaben erfüllen:
Bedarfsanalyse: Makler analysieren, welche Versicherungen – von der Sachversicherung bis hin zur Krankenversicherung und Altersvorsorge – individuell benötigt werden. Sie geben Empfehlungen ab und holen Angebote für Kunden ein
Anpassung der Versicherung an die Lebenssituation: Ist klar, welche Versicherung erforderlich ist, finden Versicherungsmakler den passenden Tarif. Dabei berücksichtigen sie, welche Leistungen Kunden benötigen und vergleichen Tarife verschiedener Anbieter sowie Preise miteinander
Betreuung bestehender Verträge: Ist Versicherungsschutz vorhanden, gehört die regelmäßige Prüfung der Absicherung zu den Makleraufgaben. Durch die Prüfung soll sichergestellt werden, dass Kunden nur für notwendige Policen zahlen, ihr Schutz aber stets ausreichend ist. Ergibt die Überprüfung, dass Verbesserungsbedarf besteht, macht der Makler passende Vorschläge, um seine Kunden und ihre Familien umfassend abzusichern
Rechtliche Grundlagen der Zusammenarbeit mit dem Makler
Entscheidest du dich für die Zusammenarbeit mit einem Versicherungsmakler, werden zwei Rechtsbegriffe relevant: der Maklervertrag und die Maklervollmacht.
Der Maklervertrag wird zwischen dir und dem Vermittler geschlossen. Er regelt das sogenannte Innenverhältnis. Das bedeutet, dass der Vertrag das Verhältnis zwischen Kunden und Makler inklusive wechselseitiger Rechte und Pflichten klarstellt
Die Maklervollmacht ist deine Ermächtigung, dich in Versicherungsangelegenheiten zu vertreten. Sie erlaubt es dem Versicherungsmakler, in deinem Auftrag Informationen bei bestehenden Versicherungspartnern einzuholen oder nicht mehr benötigte Versicherungen in deinem Auftrag zu kündigen. Das bedeutet: Die Maklervollmacht regelt das sogenannte Außenverhältnis – sie stellt klar, wann der Makler gegenüber Dritten (also nach außen) im Namen seiner Kunden handeln darf
Sowohl der Maklervertrag als auch die Maklervollmacht sind erforderlich, damit der Vermittler Kunden beraten und in ihrem Namen handeln darf. Selbstverständlich wird jede Handlung vorab mit den Kunden abgestimmt.
Versicherungsmakler
Verantwortung und Haftung des Maklers
Vermittelt und betreut ein Makler Angebote und Policen im Kundenauftrag, treffen ihn verschiedene Pflichten. Alle Pflichten sind gewissenhaft zu erfüllen. Dabei haftet er für die Qualität seiner Beratungsleistungen und seiner Empfehlungen. Im Detail bedeutet das:
Umfassende Beratungspflicht: Makler sind dazu verpflichtet, vor möglichen Versicherungsrisiken zu warnen. Ebenso müssen sie über Kosten, Versicherungsbedingungen, passende Versicherungssummen und viele weitere Details des Versicherungsvertrags aufklären. Dabei müssen sie mehr als nur Kundenfragen beantworten. Sie müssen aktiv auf Versicherungslücken und Gefahren hinweisen sowie Verträge regelmäßig prüfen
Betreuung vorhandener Policen: Vor dem Abschluss eines Versicherungsvertrags erhältst du umfassende Informationen zu Vertragsinhalten. Ist die Police abgeschlossen, geht die Arbeit allerdings weiter:
Ändert sich die Lebenssituation des Kunden, unterbreitet ihm der Makler Anpassungsvorschläge, um eine bestmögliche Absicherung weiterhin sicherzustellen. Um von diesem Plus an Sicherheit zu profitieren, ist es wichtig, dass Kunden über wichtige Änderungen ihrer Lebensverhältnisse (Umzug, neue Arbeitsstelle oder die Geburt eines Kindes) informieren. Nur so sind verlässliche Bedarfs-Updates durchführbarHaftung: Makler sind verpflichtet, nach bestem Wissen und Gewissen zu beraten und den Versicherungsbedarf objektiv zu prüfen. Außerdem müssen sie über Risiken aufklären und einen individuell passenden Versicherungsschutz empfehlen. Darauf, dass der Vermittler diesen Verpflichtungen nachkommt, müssen sich Kunden nicht blind verlassen. Vielmehr haftet der Vermittler für die Qualität seiner Beratung: Ist die Beratung mangelhaft, stellt das eine Pflichtverletzung dar. Entsteht ein Schaden aufgrund fehlerhafter oder lückenhafter Beratung, muss der Vermittler diesen ersetzen
Einen Versicherungsmakler einschalten – die Vorteile:
Schaltest du einen Versicherungsmakler ein, hat das mehrere Vorteile für dich:
Unabhängige, individuelle Beratung: Makler arbeiten versicherungsunabhängig, kennen aber die Angebote vieler Versicherungsunternehmen. Sie können aus den Angeboten mehrerer Versicherer die Tarife heraussuchen, die passend sind und das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Der Kunde profitiert von Expertise und Marktkenntnis des Vermittlers
Umfassende Versicherungskonzepte aus einer Hand: Makler beraten objektiv und analysieren vorhandene Policen. So können sie auf Versicherungslücken oder eine Überversicherung hinweisen. Sie sind verlässliche Ansprechpartner für alle Versicherungsfragen
Ständige Betreuung: Hat der Versicherungsmakler den Abschluss eines Vertrages vermittelt, betreut er die Police solange der Maklervertrag ungekündigt ist. Das bedeutet: Ändert sich etwas an bestehenden Verträgen, macht er darauf aufmerksam, gibt Empfehlungen ab, unterstützt seine Kunden beim Einreichen wichtiger Dokumente im Schadensfall oder kennt den passenden Ansprechpartner
Überversicherung
„Überversicherung“ meint, dass mehrere Versicherungen vorhanden sind, die ein identisches Risiko abdecken. Außerdem kann eine Überversicherung vorliegen, wenn die vereinbarte Versicherungssumme den Wert des abgesicherten Gutes oder Interesses übersteigt.
Einen Versicherungsmakler einschalten – die Nachteile:
Wer sich an einen Versicherungsmakler wendet, sollte neben den Vor- auch folgende Nachteile bedenken:
Kein vollständiger Marktüberblick: Der Vermittler hat einen breiten Überblick über den Versicherungsmarkt. Allerdings vermittelt er Verträge nur zu ausgewählten, nicht aber zu allen Versicherungsgesellschaften. Das hat einen einfachen Grund: Er empfiehlt nur Versicherer, die ihn für seine Leistung entlohnen. Gesellschaften, die das nicht tun, empfiehlt er nicht
Haftung nur für beweisbare Fehler: Beraten oder betreuen Versicherungsmakler ihre Kunden fehlerhaft, müssen sie für die hierdurch entstandenen Schäden haften. Allerdings liegt die Beweislast für Fehler beim Kunden. Der Kunde muss nachweisen, dass er fehlerhaft beraten worden ist. Eine Beweislastumkehr zuungunsten des Maklers gibt es nur in bestimmten Sonderfällen. Ein solcher Sonderfall liegt etwa dann vor, wenn (anders als vorgeschrieben) kein Beratungsprotokoll angefertigt wurde
Das Makler-Portfolio
Makler arbeiten durchschnittlich mit 60 bis 70 Versicherungsgesellschaften zusammen. Nur wenige Gesellschaften (beispielsweise die Debeka, HUK oder Central) lehnen die Zusammenarbeit mit Versicherungsmaklern ab. Sie vermitteln ihre Produkte ausschließlich über eigene Vertreter oder online..
Einen Versicherungsmakler finden – was gibt es zu beachten?
Wer seine Versicherungsgeschäfte einem Fachmann oder einer Fachfrau anvertraut, möchte bestmögliche Beratung. Um diese auch zu erhalten, ist bei der Maklerauswahl auf Spezialisierung, Größe des Unternehmens sowie auf seinen Ruf zu achten. Im Detail bedeutet das:
Spezialisierung statt All-In-One: Kein Vermittler kann sich als Einzelkämpfer mit allen Versicherungssparten, -tarifen und -gesellschaften auskennen. Wird damit geworben, in allen Bereichen beraten zu können, sollten Kunden hellhörig werden. Wahrscheinlich vermittelt der Makler dann nach dem Bauchladenprinzip von Allem etwas – kann aber nur oberflächlich beraten. All-in-One-Makler sollten Mandanten daher meiden. Anders verhält es sich bei größeren Maklerunternehmen. Große Unternehmen haben Mitarbeiter mit Spezialisierung auf verschiedenen Fachgebieten und decken so das gesamte Versicherungsspektrum ab
Ruf und Bewertungen: Es lohnt sich, Informationen über den zukünftigen Makler einzuholen. Wie zufrieden waren andere Kunden mit seinen Leistungen? Leicht lässt sich ein erster Eindruck etwa über Google-Bewertungen gewinnen
Bauchgefühl: Referenzen und Bewertungen zum Versicherungsmakler sind nicht alles – wichtig ist auch das eigene Bauchgefühl. Nimmt sich der Versicherungsexperte genügend Zeit und fühlt sich der Kunde gut beraten, ist das ein gutes Zeichen
Versicherungsmakler: Welche Kosten fallen an?
Für die erfolgreiche Vertragsvermittlung zwischen Kunden und Versicherern erhalten Versicherungsmakler eine Entlohnung. Die Entlohnung wird Maklercourtage genannt und vom Versicherungsunternehmen gezahlt. Von seinem Kunden verlangt der Versicherungsexperte für seine Beratung kein Geld. Erbringt er allerdings weitere Zusatzleistungen (z.B. 24-Stunden-Erreichbarkeitkeit, Unterlagenpflege oder Ähnliches) darf er hierfür ein Entgelt etwa in Form einer Betreuungspauschale berechnen.
Leistungen auf Honorarbasis
Einige Versicherungsinteressenten haben die Befürchtung, dass Makler, die eine Courtage erhalten, weniger unabhängig beraten. Manche Vermittler nehmen daher Abstand vom Courtage-System und verlangen ein Honorar für Beratung und Vertragsbetreuung. Das ist zulässig. Zu bedenken ist allerdings, dass Kunden bei dieser Abrechnungsweise selbst für das Maklerhonorar aufkommen müssen.
Sind Versicherungen beim Makler teurer, weil er eine Provision erhält?
Die Abschluss- und Betreuungscourtage, die dein Makler vom Versicherer erhält, wirkt sich auf deine Versicherungskosten aus. Zwar musst du die Beträge nicht direkt zahlen. Die Versicherung berücksichtigt sie aber bei der Kalkulation der Versicherungsprämien. Wie hoch die Maklervergütung ist, hängt von der Versicherungsart und dem -anbieter ab. Es lässt sich daher nicht pauschal sagen, inwieweit die Maklercourtage deine Versicherung verteuert.
Hierzu ein Beispiel:
Schließt du eine private Haftpflichtversicherung ab, kostet dich diese beispielsweise 69 Euro jährlich. Von diesem Betrag gehen 15 bis 25 Prozent an den Makler. Er erhält so 6,90 Euro bis 17,25 Euro jährlich. Das ist seine Vergütung für Vertragsvermittlung und laufende Betreuung des Vertrags. Bei anderen Versicherungen (etwa Kfz-Versicherungen) sind niedrigere Vergütungen von 4 bis 10 Prozent möglich.
Den Maklervertrag kündigen – geht das?
Wer Leistungen eines Vermittlungsmaklers in Anspruch nehmen möchte, schließt mit ihm einen Maklervertrag. Besteht kein Interesse mehr an der Zusammenarbeit, ist der Vertrag durch Kündigung beendbar. Welche Fristen dabei gelten, ist im Maklervertrag geregelt. Üblicherweise sind keine oder sehr kurze Kündigungsfristen vorgesehen.
Versicherungsmakler handeln in deinem Interesse
Versicherungsmakler unterstützen ihre Kunden bei der Analyse des Versicherungsbedarfs. Sie helfen dabei, Versicherungslücken zu erkennen oder überflüssige Policen zu kündigen. Außerdem finden sie im Versicherungsdschungel verschiedener Gesellschaften die individuell passenden Angebote. Dabei achten sie darauf, optimalen Schutz zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis zu empfehlen.
Eine Fachfrau oder einen Fachmann einzuschalten ist für dich sinnvoll, wenn du dir über Versicherungen keine Gedanken machen möchtest. Der Experte übernimmt alle Schritte, die erforderlich sind, damit du und deine Familie gut geschützt sind. Bezahlen musst du dafür nicht – die Maklercourtage übernimmt der Versicherer. Dennoch handeln Makler allein in deinem Interesse und sitzen sozusagen in deinem Boot.
Häufig gestellte Fragen zu Versicherungsmaklern
Was ist ein Versicherungsmakler?
Ein Versicherungsmakler ist eine Person, die Versicherungsverträge vermittelt und betreut. Der Makler handelt im Auftrag und im Interesse seiner Kunden (der Versicherungsnehmer).
Was macht ein Versicherungsmakler?
Versicherungsmakler vermitteln Versicherungsverträge und beraten Neu- und Bestandskunden rund um ihre Versicherungsfragen. Das bedeutet: Sie analysieren den Bedarf ihrer Kunden, finden passende Angebote und unterstützen sie im Schadensfall.
Benötige ich einen Versicherungsmakler?
Für Laien ist es schwierig, festzustellen, welche Versicherungsangebote notwendig und sinnvoll sind. Ähnlich kompliziert ist der Vergleich von Versicherungen und Tarifen mehrerer Anbieter. Schaltest du einen Makler ein, übernimmt er alle diese Aufgaben rund um das Thema Versicherungen. Seine Beratung spart so Zeit und garantiert bestmöglichen Versicherungsschutz. Schließlich kennt der Makler den Markt und ist verpflichtet, passende und günstige Angebote für dich zu finden.