Private Krankenversicherung
So funktioniert die private Krankenversicherung
Anja Glorius
1. Dezember 2023
In Deutschland besteht für alle Menschen Versicherungspflicht. Du kannst zwischen gesetzlicher und privater Krankenkasse wählen, sofern du selbstständig bist oder jährlich mindestens 64.350 Euro verdienst: Sowohl die gesetzliche (GKV) als auch die private Krankenversicherung (PKV) sind Teil des deutschen Gesundheitssystems. Du fragst dich, wie die private Krankenversicherung funktioniert und ob sich der Wechsel für dich lohnt? Hier erfährst du es.
Das ist unter einer privaten Krankenversicherung zu verstehen
Die private Krankenversicherung (kurz PKV) ist – wie die gesetzliche Krankenversicherung – Teil des deutschen Gesundheitssystems. Das Gesundheitssystem umfasst dabei sämtliche Beziehungen im Bereich des Gesundheitswesens, die zwischen privaten und gesetzlichen Krankenversicherern und ihren Versicherten bestehen.
Um zu verstehen, was eine private Krankenversicherung ist und welche Rolle sie im Gesundheitssystem einnimmt, musst du zwei wichtige Besonderheiten des Systems kennen: die Versicherungspflicht und die sogenannte Dualität.
Versicherungspflicht
Prinzipiell gilt in Deutschland Vertragsfreiheit. Die Vertragsfreiheit ergibt sich aus dem Grundgesetz und erlaubt dir, selbst zu entscheiden, ob und mit wem du eine vertragliche Bindung eingehst. Seit 2009 gilt im Gesundheitsbereich allerdings eine Einschränkung der Vertragsfreiheit: die Versicherungspflicht.
Das bedeutet: Aus Gründen des Gesundheitsschutzes ist jeder verpflichtet, in einer Krankenversicherung versichert zu sein. Diese Regel gilt für alle Person, die für mindestens sechs Monaten in Deutschland leben. Hast du deinen ständigen Wohnsitz in Deutschland, musst du also eine Krankenversicherung haben.
Dualität
An die in Deutschland geltende Versicherungspflicht musst du dich halten. Es gibt zwei Wege, um der Versicherungspflicht nachzukommen: die gesetzliche und die private Krankenversicherung.
Beide Krankenversicherungsarten sind „gleichberechtigt“. Das bedeutet, dass du, um deiner Versicherungspflicht nachzukommen, sowohl gesetzlich als auch privat versichert sein kannst. Das deutsche Gesundheitswesen wird aus diesem Grund als zweigliedrig oder dual bezeichnet.
Die Unterschiede zwischen PKV und GKV
Die PKV ist privatwirtschaftlich organisiert. Die gesetzliche Krankenversicherung hingegen ist öffentlich-rechtlich aufgebaut. Das bedeutet in erster Linie: Das Versicherungsverhältnis mit deiner PKV kommt aufgrund eines individuellen Vertrages zustande. Mit der GKV entsteht das Versicherungsverhältnis kraft Gesetzes.
Spürbar ist dieser Unterschied für dich folgendermaßen:
Die Versicherungsleistungen deiner privaten Krankenversicherung vereinbarst du mit deinem Versicherer vertraglich. Da gilt das sogenannte Äquivalenzprinzip – der Grundsatz der Gleichwertigkeit von Leistung und Gegenleistung. Auf diese Weise kannst du die Leistungen wählen, die du möchtest, und die Höhe deiner Versicherungsbeiträge mitbestimmen: Wählst du weniger umfangreiche Leistungen, ist die Versicherungsprämie niedriger. Bei der PKV kannst du dir außerdem Beiträge erstatten lassen, wenn du keine Leistungen von der privaten Krankenkasse in Anspruch genommen hast.
Die GKV leistet nach dem Solidaritätsprinzip. Das bedeutet, dass alle Versicherten gleiche Leistungen erhalten. Trotzdem sind die Prämien, die Versicherte zahlen, unterschiedlich hoch. Sie richten sich nicht nach den Versicherungsleistungen, sondern nach dem Einkommen des Versicherten. Versicherte mit niedrigem Einkommen zahlen für die gleichen Leistungen weniger als Personen mit höherem Einkommen. Rückerstattungen oder die freie Wahl gewünschter Leistungen sind nicht vorgesehen.
Wer kann eine PKV abschließen?
Die PKV stellt nicht für alle Menschen, die in Deutschland versicherungspflichtig sind, eine Option dar. Grund dafür ist: Du kannst eine private Krankenversicherung nur dann abschließen, wenn du zu den in § 5 SGB V (Sozialgesetzbuch V) genannten Personengruppen gehörst. Das sind:
Selbstständig und freiberuflich Tätige
Richter und Beamte
Angestellte, deren Bruttoeinkommen über 64.350 Euro jährlich liegt (Stand: 2022)
Personen ohne oder mit sehr geringem Einkommen (höchstens 450 Euro monatlich)
Private Krankenversicherung: Die Vor- und Nachteile
Die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen unterscheiden sich deutlich voneinander. Welches System für dich passend ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Vielmehr musst du mit Blick auf deine Lebenssituation entscheiden, welche Krankenkasse für dich infrage kommt.
Besteht für dich die Möglichkeit, eine private Krankenversicherung abzuschließen, sind folgende Vor- und Nachteile deiner Überlegung zur PKV wichtig:
Die Vorteile
Beste Betreuung und Vorzugsbehandlung: Viele private Krankenversicherungsverträge beinhalten die Kostenübernahme für Behandlungen in Privatkliniken, bei Spezialisten oder im Ausland. Außerdem wirst du in der privaten Krankenkasse bei der Terminvergabe bevorzugt und erhältst schneller einen Arzttermin
Individuelle Gesundheitsleistungen: Entscheidest du dich für die PKV, kannst du deinen Tarif innerhalb der privaten Krankenkasse individuell wählen. Du kannst dich für die Leistungen entscheiden, auf die du Wert legst. Du erhältst den Schutz von der PKV, der zu dir passt
Garantierte Gesundheitsleistungen: Außerdem ist der Versicherungsschutz, den du einmal mit der privaten Krankenkasse vereinbart hast, garantiert. Das bedeutet: Anders als die GKV kann die PKV ihren Leistungsumfang nicht nachträglich reduzieren oder Leistungen streichen
Die Nachteile
Veränderlicher Leistungsumfang: Bei einer privaten Krankenversicherung hängt dein Beitrag nicht von deinem Verdienst ab, sondern von den Leistungen, die dein Tarif beinhaltet. Wählst du einen Tarif innerhalb der privaten Krankenkasse mit weniger umfangreichen Leistungen, ist die Versicherung preisgünstig. Bedenke jedoch, dass du mit fortschreitendem Alter einen umfangreicheren Tarif benötigst. Dieser wird teurer sein
Steigende Beiträge: Hinzu kommt, dass die Beiträge der PKV mit den Jahren ansteigen. Das gilt selbst dann, wenn du keine umfangreicheren Leistungen benötigst. Anders als bei der gesetzlichen Versicherung richten sich deine Beträge in der privaten Krankenkasse nämlich auch nach den tatsächlichen Kosten für Leistungen. Im Alter steigen die Beiträge gemeinsam mit den tatsächlichen Kosten an. Wirst du erwerbslos oder erhältst im Alter eine niedrige Rente, kann es passieren, dass du dir die steigenden Beiträge deiner PKV nicht mehr leisten kannst. Abmildern lassen sich hohe Beitragssteigerungen im Rentenalter durch sogenannte Beitragsentlastungstarife. Bei diesen zahlst du in Zeiten, in denen du mehr verdienst, einen höheren Beitrag und sparst sozusagen Geld an. Das angesparte Geld verwendet die PKV später, um hohe Beitragssteigerungen im Rentenalter zu verhindern oder sie abzumildern
Keine Familienversicherung: Anders als in der gesetzlichen gibt es in der privaten Krankenversicherung keine Familienversicherung. Das bedeutet, dass du Lebenspartner oder Kinder nicht kostenfrei in de PKV mitversichern kannst. Sollen Familienmitglieder ebenfalls privat versichert sein, müssen für sie weitere Versicherungsverträge abgeschlossen und entsprechende Beiträge an die private Kranlenversicherung gezahlt werden
Für wen lohnt sich die private Krankenversicherung?
Hast du die Möglichkeit, dich in einer privaten Krankenkasse zu versichern, bedeutet das nicht in jedem Fall, dass die private Krankenversicherung die ideale Absicherungsform für dich ist. Ob sie sich die PKV für dich lohnt oder nicht, hängt vielmehr von deinen Erwartungen und deiner persönlichen Lebenssituation ab. Im Detail bedeutet das:
Möchtest du dir lebenslangen Zugang zu herausragender medizinischer Versorgung sichern, ist die private Krankenversicherung die richtige Wahl für dich. Ob du Mitglied in der PKV werden solltest oder nicht, hängt davon ab, ob du dir den Versicherungsschutz langfristig leisten kannst.
Bist du Existenzgründer, Berufseinsteiger oder ist deine Familienplanung noch nicht abgeschlossen, solltest du zweimal überlegen, ob du die Beiträge zur privaten Krankenversicherung langfristig finanziell stemmen kannst. Stehst du voll im Berufsleben und hast ein ausreichend hohes und verlässliches Einkommen, ist die Entscheidung für eine PKV womöglich leichter.
Das sollte eine PKV leisten
Es gibt einige PKV-Leistungen, die unverzichtbar sind. Sie sollten unbedingt Teil deines Tarifs innerhabl der privaten Krankenversicherung sein:
Freie Arztwahl: Es gibt PKV-Tarife, die dir vorschreiben, dass du im Krankheitsfall zuerst einen bestimmten Arzt (etwa deinen Hausarzt) aufsuchen musst. Das kann zeitraubend sein. Wähle einen PKV-Tarif, der eine freie Arztwahl vorsieht. So kannst du dich direkt von einem Facharzt behandeln lassen.
Arzthonorare: Wirst du von einem Arzt behandelt, rechnet dieser seine Leistungen nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) oder Ärzte (GOÄ) ab. In den Gebührenordnungen sind für einzelne Behandlungen verschiedene Regelsätze und Höchstsätze vorgesehen. Achte darauf, dass deine private Krankenkasse zumindest den Regelsatz der Arzthonorare erstatten. So bleibst du auf den Kosten für ärztliche Behandlung nicht sitzen.
Bedenke außerdem: Möchtest du dich von Spezialisten oder in Privatkliniken behandeln lassen, solltest du einen PKV-Tarif wählen, der Kosten auch über die Höchstsätze der Gebührenverordnung hinaus erstattetMedikamente und Hilfsmittel: Achte darauf, dass deine PKV die Kosten für Hilfsmittel und Medikamente komplett übernimmt. Die Leistungen sollten dabei nicht auf Generika oder eine „einfache Ausführung“ von Hilfsmittel beschränkt sein
Zahnleistungen: Wähle einen Tarif innerhalb der privaten Krankenversicherung, der die Kostenerstattung für Zahnbehandlungen, Zahnersatz und Kieferorthopädie vorsieht. In guten Tarifen ist eine Kostenübernahme für Zahnbehandlung zu 100 und die Kostenübernahme für Zahnersatz zu 80 bis 90 Prozent vorgesehen
Sinnvolle Zusatzleistungen deiner PKV
Bestimmte Gesundheitsleistungen sind nicht unverzichtbar, aber sinnvoll. Sie sollten im Leistungsumfang deines PKV-Tarifs enthalten sein:
Psychotherapeutische Behandlungen: Stationäre und ambulante Behandlungen bei einem Psychotherapeuten sind als medizinisch notwendige Leistungen in der PKV mitversichert. Manche Versicherer schränken die Leistungen für ambulante Psychotherapien allerdings ein. Achte darauf, dass deine PKV mindestens 50 Sitzungen finanziert
Kosten stationärer Versorgung: Sinnvoll kann ein PKV-Tarif sein, der die Leistungen deiner Versicherung nicht an die Regeln des Krankenhausentgeltgesetzes, der Bundespflegesatzverordnung oder an die sogenannte Fallpauschalenvereinbarung, sondern allein an vertragliche Vereinbarungen knüpft. So erhältst du die Möglichkeit, auch höhere Kosten von der privaten Krankenversicherung erstattet zu erhalten und dich in Privatkliniken oder im Ausland behandeln zu lassen
Reha und Anschlussheilbehandlungen: Erhältst du keine Leistungen der Renten- oder gesetzlichen Unfallversicherung (weil du selbstständig oder freiberuflich tätig bist), solltest du darauf achten, dass deine PKV Kosten für Reha- oder Anschlussheilbehandlungen (nach einem Klinikaufenthalt) übernimmt
Palliativmedizin und Hospiz: Es gibt private Versicherungen, die ihre Leistungen für Palliativ- oder Hospizversorgung (also Sterbebegleitung sowie ergänzende Schmerztherapie) einschränken. Achte darauf, einen PKV-Tarif zu wählen, der zumindest für die stationäre sowie teilstationäre Hospizversorgung aufkommt
Optional abschließbare Leistungen deiner PKV
Bestimmte Leistungen privater Krankenversicherer sind nicht in allen Tarifen enthalten. Entscheide dich für einen PKV-Tarif, der diese Leistungen beinhaltet, wenn sie dir aufgrund deiner individuellen Lebenssituation wichtig erscheinen:
Schutzimpfungen: Kosten für Impfungen werden nicht in allen Tarifen privater Krankenversicherer übernommen. Achte darauf, dass der Umfang der übernommenen Impfungen zumindest den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) entspricht
Heilpraktikerleistungen: Setzt du nicht allein auf Schulmedizin, musst du bei vielen privaten Krankenversicherungstarifen für Heilpraktikerleistungen selbst aufkommen. Entscheide dich für einen PKV-Tarif, der Heilpraktikerleistungen einschließt, falls du diese in Anspruch nehmen möchtest
Wechselmöglichkeiten: Einige Privattarife ermöglichen es dir, deinen Versicherungsschutz in der PKV unter bestimmten Bedingungen zu ändern oder ihn zu erhöhen, ohne zuvor die sonst übliche Gesundheitsprüfung durchlaufen zu müssen. Ein solcher Tarif mit Wechselmöglichkeit (sogenanntes Optionsrecht) ist sinnvoll, wenn dein Versicherungstarif ansonsten einen eher geringen Leistungsumfang hat. Durch das Optionsrecht kannst du deinen PKV-Tarif später problemlos aufstocken
Krankentagegeld: Arbeitest du selbstständig oder freiberuflich, erhältst du im Krankheitsfall keine Lohnfortzahlung. Entscheide dich für einen Tarif mit Krankentagegeld, um einen vorübergehenden Verdienstausfall zu kompensieren
Was kostet eine private Krankenversicherung?
Was eine private Krankenversicherung kostet, lässt sich nicht pauschal sagen. Schließlich hängt die Höhe der Versicherungsbeiträge zur privaten Krankenversicherung von individuellen Faktoren wie den gewünschten Leistungen, dem Alter, dem Arbeitsverhältnis und dem Gesundheitszustand des Versicherten ab.
Beispielhaft lässt sich sagen, dass eine 35-jährige Person, die in einem Angestelltenverhältnis arbeitet, nur etwa 250 Euro monatlich für ihre private Krankenversicherung zahlt. Schließlich steuert der Arbeitgeber bis zu 385 Euro monatlich zur privaten Krankenversicherung bei. Mit zunehmendem Alter erhöhen sich die Beiträge für die PKV allerdings.
Um dir deine PKV dauerhaft leisten zu können, kannst du jedoch einen sogenannten Alters- oder Beitragsentlastungstarif abschließen. Bei diesen Tarifen der privaten Krankenversicherung zahlst du in jüngeren Jahren einen etwas höheren Beitrag. Ein Teil deines Beitrags wird durch den Versicherer „zur Seite gelegt“. Das so angesparte Geld wird ab deinem Renteneintritt dazu verwendet, um deine Beiträge zur PKV stabil zu halten beziehungsweise Beitragssteigerungen moderat zu halten.
Zurück in die gesetzliche Krankenversicherung: die PKV einfach kündigen?
Deine private Kranken- und Pflegeversicherung kannst du zum Ende des Versicherungsjahres kündigen. Die Kündigungsfrist beträgt drei Monate. Wann das Versicherungsjahr in deinem Fall endet, entnimmst du deinen Versicherungsunterlagen.
Beachte bitte: Da eine Pflicht zur Krankenversicherung besteht, musst du trotz Kündigung ununterbrochen krankenversichert bleiben. Das bedeutet, dass du dich im Anschluss an deine Kündigung entweder bei einer anderen privaten oder der gesetzlichen Krankenkasse versichern musst. Entscheidest du dich für die GKV, musst du bedenken, dass du den Wechsel nur unter bestimmten Voraussetzungen vornehmen kannst:
Arbeitest du in einem Angestelltenverhältnis, musst du, um von der PKV in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln zu können, versicherungspflichtig werden. Dafür musst du zum einen jünger als 55 Jahre alt sein. Zum anderen darfst du nicht mehr als 64.350 Euro brutto jährlich verdienen (Warst du am 31. Dezember 2002 bereits privat versichert, gilt für dich eine Einkommensgrenze von 58.050 Euro). Erfüllst du diese Voraussetzungen, kannst du von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln
Bist du selbstständig oder freiberuflich tätig, kannst du in der Regel nicht in die gesetzliche Krankenversicherung zurückkehren. Eine Rückkehr ist meist nur dann möglich, wenn du einen Arbeitsvertrag unterschreibst und deine Selbstständigkeit aufgibst. Auch in diesem Fall musst du allerdings jünger als 55 Jahre alt sein, um den Wechsel von der privaten Krankenversicherung in die GKV vornehmen zu können
Das solltest du rund um deine private Krankenversicherung beachten
Vergleiche die Tarife verschiedener Anbieter für die PKV miteinander, bevor du eine private Krankenversicherung abschließt. Unterstützung erhältst du dabei von einem Versicherungsmakler. Wichtig ist es für dich außerdem, folgende Besonderheiten der privaten Krankenversicherung zu kennen. Berücksichtige sie bei deiner Entscheidung für einen PKV Versicherer:
Langfristige Bindung an einen Versicherer: Entscheidest du dich für einen privaten Krankenversicherer, bist du gewissermaßen lebenslang an die private Krankenversicherung gebunden. Das hat folgenden Grund: Zwar kannst du deine private Krankenversicherung kündigen und dir einen neuen, günstigeren Anbieter suchen – wirtschaftlich lohnt sich der Wechsel jedoch nicht. Schließlich spart dein Versicherer einen Teil deiner eingezahlten Beiträge als sogenannte Altersrückstellungen an, um deine Beitragshöhe im Alter moderat zu halten. Wechselst du deine Krankenversicherung, kannst du höchstens einen Teil der Altersrückstellungen mit zu deinem neuen Anbieter nehmen. Die übrigen „Ersparnisse“ verfallen.
Privatpatienten müssen in Vorleistung gehen: Lässt du dich als Privatpatient von einem Arzt behandeln, musst du die Rechnung für die meisten ärztlichen Leistungen als PKV-Versicherter erst einmal selbst begleichen. Später bekommst du die Kosten von deiner Versicherung erstattet. Nimmst du Leistungen in Anspruch, die von deinem PKV-Tarif nicht umfasst sind, werden diese Kosten nicht übernommen
Beiträge sind von der Steuer absetzbar: Die Beiträge, die du für deine private Krankenversicherung zahlst, kannst du zum Teil steuerlich absetzen. Sie gelten als Vorsorgeaufwendungen und sind Sonderausgaben
mehrWert private Krankenversicherungen
Häufig gestellte Fragen zur privaten Krankenversicherung
Was kostet private Krankenversicherung?
Was eine private Krankenversicherung kostet, lässt sich pauschal nicht sagen. Die Beiträge hängen von Alter und Gesundheitszustand sowie von den gewünschten Versicherungsleistungen ab.
Kann ein Privatversicherter in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln?
Wer für einen längeren Zeitraum privat versichert war, kann als Angestellter nur dann in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln, wenn sein Einkommen weniger als 64.350 Euro brutto jährlich beträgt. Selbstständige oder Freiberufler können regelmäßig nur durch die Aufnahme eines Anstellungsverhältnisses in die GKV wechseln.
Wer kann eine private Krankenversicherung abschließen?
Eine private Krankenversicherung kann abschließen, wer selbstständig oder freiberuflich tätig oder Richter oder Beamter ist. Außerdem können sich Angestellte mit Bruttoeinkommen über 64.350 Euro jährlich sowie Personen mit keinem oder einem Einkommen von höchstens 450 Euro monatlich eine private Krankenversicherung abschließen.