Rürup Rente

Alles über die Rürup-Rente beziehungsweise Basisrente

mehrWert Redaktion
Geschrieben von

mehrWert Redaktion

Aktualisiert am

16. November 2023

Lesezeit
1 Minute
mehrWert - Das musst du über die Berufsunfähigkeitsversicherung wissen

Die Basisrente, die auch als Rürup-Rente bezeichnet wird, ist seit vielen Jahren ein beliebtes Produkt zur privaten Altersvorsorge. Doch für wen eignet sie sich eigentlich und was sollte beim Vertragsabschluss beachtet werden? Alles, was du zum Thema wissen solltest, erfährst du hier.

Das Wichtigste auf einen Blick 

  • Private Altersvorsorge mit Förderung: Die Basisrente wird auch als Rürup-Rente bezeichnet und ist ein privates Altersvorsorgeprodukt, das dir staatliche Förderungen in Form von steuerlichen Vorteilen bietet 

  • Steuerliche Vergünstigungen: Wie auch bei der gesetzlichen Rentenversicherung kannst du Beiträge für die Basisrente steuerlich geltend machen. Dennoch musst du deine Rentenauszahlungen nach dem Renteneintritt versteuern

  • Für Selbstständige interessant: Ursprünglich wurde die Rürup-Rente für Selbstständige und Freiberufler entwickelt, die nicht wie Angestellte über die gesetzliche Rentenversicherung abgesichert sind

  • Verschiedene Vorteile und Nachteile: Die Basisrente bietet dir zahlreiche Vorteile, wie die steuerliche Absetzbarkeit oder einen Pfändungsschutz vor Gläubigern. Dafür ist sie allerdings unflexibel

Das Prinzip der Rürup-Rente

Bei der Rürup-Rente handelt es sich um ein Produkt zur privaten Altersvorsorge, welches nach dem Kapitaldeckungsprinzip funktioniert. Damit schließt du einen speziellen Vorsorgevertrag ab und erhältst im Alter eine lebenslange monatliche Rente. Optional garantierte Leistungen und Überschussbeteiligungen kannst du in den Vertrag einschließen. Die Rente ist nach dem Ökonom Bert Rürup benannt und wurde 2005 eingeführt.

Die Basisrente hilft dir dabei, die Versorgungslücke im Alter zu schließen, steuerliche Vorteile zu nutzen und gleichzeitig Risiken wie Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit durch zusätzliche Bausteine abzusichern.

Du kannst die Rürup-Rente in grundsätzlich drei Varianten abschließen

  • Als Basisrente mit oder ohne Hinterbliebenenschutz

  • Als fondsgebundene Basisrente

  • Als Sofortrente Als Sofortrente 

Rürup-Rente mit oder ohne Hinterbliebenenschutz

Triffst du keine zusätzliche Vereinbarung, um Hinterbliebene wie den Ehepartner oder deine Kinder abzusichern, erhalten sie keine Leistungen, falls du sterben solltest. Du kannst aus diesem Grund eine Hinterbliebenenrente als zusätzlichen Baustein in die Basisrente miteinschließen.

Fondsgebundene Rürup-Rente

Bei dieser Variante handelt es sich um eine sinnvolle Lösung, wenn du eine gewisse Risikobereitschaft mitbringst und Vorsorgesparer bist. Die von dir eingezahlten Beiträge fließen in Investment- oder Aktienfonds. Beim Renteneintritt wird der Wert des angesparten Kapitals festgestellt und während der Auszahlungsphase der Rente wie bei einer normalen Rentenversicherung angelegt.

Der Versicherer garantiert dir bereits zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses einen Faktor zur Feststellung der lebenslangen Rente aus dem gesparten Kapital. Anhand dieses Faktors lässt sich erkennen, wie viel Rente du für jeweils 10.000 Euro Kapital bekommst. Die genaue Rentenhöhe wird erst ab dem Renteneintritt errechnet. Wie hoch diese ausfällt, hängt allerdings auch von Börsen- und Fondsentwicklungen ab.

Möchtest du das dabei bestehende Verlustrisiko senken, empfehlen wir dir die Vereinbarung einer Garantieleistung. Dies stellt sicher, dass ein Teil der Beiträge dazu genutzt wird, dass für dich beim Renteneintritt in jedem Fall die von dir bis zu diesem Zeitpunkt eingezahlten Beiträge bereit stehen.

Basisrente als Sofortrente

Diese Form der Rürup-Rente eignet sich für dich, wenn dein Renteneintritt kurz bevorsteht und du mit steuerlichen Vergünstigungen aus deinem bereits vorhandenen Kapital eine lebenslange Rente erzielen möchtest. Du bezahlst hierfür einmalig einen höheren Betrag, aus dem sich sofort eine lebenslange Rente ergibt.

Dank der steuerlichen Förderung ist es einfacher, die Steuerlast zu reduzieren und macht diese Lösung zu einer attraktiven Variante für deine private Altersvorsorge. Wenn du möchtest, kannst du auch die Sofortrente zusätzlich durch eine Hinterbliebenenabsicherung für deine Familie ergänzen.

Die Rürup-Rente - welche Vor- und Nachteile bietet sie?

Die Rürup-Rente bringt als privates Altersvorsorgeprodukt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich, die du kennen solltest.

Die Vorteile 

Die Nachteile

Wie funktioniert die Basisrente?

Derzeit bieten vor allem Versicherer, die in erster Linie Lebensversicherungen anbieten, die Basisrente als Altersvorsorgeprodukt an. Du erhältst mit dieser eine lebenslange Rente – ganz egal, ob du 80 oder über 100 Jahre alt wirst. Darüber hinaus können Überschüsse, die dein Versicherer erwirtschaftet, die im Vertrag vereinbarte Rentenhöhe steigern.

Du kannst die Höhe der Zahlungen individuell an deine finanziellen Möglichkeiten und deine Lebenssituation anpassen. So steht es dir frei, selbst zu entscheiden, ob du deine Beiträge monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder nur einmal im Jahr einzahlen möchtest.  

Sonderzahlungen lohnen sich

Durch flexible Sonderzahlungen kannst du die Fördermöglichkeiten für die Steuer maximal ausnutzen. Darüber hinaus kannst du Sondereinkünfte gezielt dazu verwenden, um damit deine spätere Rente zu erhöhen.

Wichtig:

Die von dir eingezahlten Beiträge für die Rürup-Rente sind vor dem Zugriff Dritter geschützt: Weder das Sozialamt noch die Agentur für Arbeit oder auch Gläubiger können darüber verfügen. Im Falle von Arbeitslosigkeit bleibt das angesparte Geld also in jedem Fall erhalten.

Beachte bitte auch, dass du eine Basisrente nicht kündigen kannst. Du hast allerdings die Möglichkeit der Beitragsfreistellung. Eine Auszahlung vor dem regulären Renteneintritt ist prinzipiell nicht möglich.  

Wer kann die Rürup-Rente abschließen?

Allgemein kann jeder in Deutschland einen Vertrag für die Rürup-Rente abschließen. Es spielt dabei keine Rolle, ob du angestellt, selbstständig, freiberuflich tätig oder verbeamtet bist.

Ursprünglich entwickelte man die Basisrente jedoch für Selbstständige, die für ihr Alter finanziell vorsorgen möchten. Für sie kann die Basisrente ein sinnvoller Ersatz für die gesetzliche Renten darstellen oder als zusätzliches Einkommen während des Ruhestands dienen. Ob die Rürup-Rente auch für dich sinnvoll ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.

Grundsätzlich gilt:
Je höher dein Einkommen ist und je mehr Kapital in deinen Vertrag fließt, desto mehr lohnt sich diese Form der privaten Altersvorsorge für dich.

Die Rürup-Rente für Angestellte

Wenn du selbstständig oder freiberuflich tätig und daher nicht über die deutsche Rentenversicherung abgesichert bist, bietet dir die Basisrente die Möglichkeit der steuerlich geförderten Altersvorsorge. Das bedeutet, dass du von steuerlichen Vorteilen während des Ansparens profitieren kannst. Lohnenswert ist dieser Aspekt insbesondere für Besserverdiener, die den Maximalbetrag von aktuell 25.369 Euro steuerlich geltend machen möchten. Je mehr du in deinen Rürup-Rentenvertrag investierst, desto mehr profitierst du auch von der steuerlichen Erstattung während des Ansparens.

Planbares Einkommen ist wichtig

Es ist von Vorteil, wenn du sicher weißt, dass dein Einkommen langfristig beständig sein wird. Denn die Basisrente lohnt sich insbesondere dann, wenn du die hohen steuerlichen Vergünstigungen beanspruchst. Das bedeutet allerdings, dass du auch entsprechend viel in den Vertrag einbezahlen musst. Ebenfalls solltest du dir sicher sein, dass du das Kapital bis zum Renteneintritt sicher nicht benötigen wirst. 

Möchtest du dir noch in naher Zukunft eine Immobilie kaufen, wartest du besser mit dem Abschluss eines Basisrentenvertrags. Denn: Das Kapital aus dem Basisrentenvertrag kannst du nicht für den Kauf eines Hauses oder einer Wohnung verwenden. Das Geld ist fest und für dich bis zum Renteneintritt unzugänglich angelegt.

Die Rürup-Rente für Studenten und junge Unternehmer

Wenn du noch studierst oder gerade ein eigenes Unternehmen gegründet hast, solltest du dich erst einmal nicht mit dem Thema Rürup-Rente befassen. Denn dann ist es wichtig, dein Kapital dort zu investieren, wo es gerade am wichtigsten ist: In dein Unternehmen. Kannst du nämlich zum Anfang deiner Karriere nur geringe Beiträge in die Basisrente einbezahlen, verlierst du dadurch einen Großteil deiner steuerlichen Vergünstigungen. Je geringer die Höhe der eingezahlten Beiträge ausfällt, desto weniger Steuern werden dir erstatten. Du bist aber dennoch dazu verpflichtet, deine Rente im Alter ab dem Jahr 2040 zu 100 Prozent zu versteuern.

Bedenke außerdem: Du kannst die Rürup-Rente nicht kündigen. Solltest du irgendwann doch in einen Job als Angestellter wechseln, läuft dieser ebenfalls weiter.

Berufsunfähigkeitsversicherung lieber separat abschließen

Oft werben Versicherungsgesellschaften mit Basisrenten, die mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung kombiniert werden. Dabei handelt es sich jedoch um einen unkündbaren Vertrag mit wenig Flexibilität, der sich nicht für jeden eignet. Wir empfehlen dir daher, eine BU lieber als einzelne Versicherung abzuschließen. 

Die Rürup-Rente für Angestellte

Bist du angestellt, kann sich der Abschluss eines Vertrags für die Rürup-Rente durch den steuerlichen Vorteil in jedem Fall für dich lohnen.

Hierzu ein Beispiel:

Du verdienst pro Jahr 50.000 Euro brutto. 18,6 Prozent deines Gehalts (= 9.300 Euro) davon fließen in die gesetzliche Rentenversicherung.

Dieser Anteil wird von der förderfähigen Maximalsumme von derzeit 25.369 Euro abgezogen.
Dir bleiben somit noch immer 16.339 Euro, die in einen Basisrentenvertrag fließen könnten.

Stelle dir in diesem Zusammenhang allerdings die Frage, ob du ergänzend zu deiner gesetzlichen Rente eine zusätzliche Rentenversicherung mit geringer Flexibilität benötigst. Beachte dabei, dass dir das Geld bis zum Renteneintritt nicht mehr zur Verfügung steht.

Anders als bei einer Lebensversicherung ist es nicht möglich, das angesparte Kapital auf einen Schlag auszuzahlen.

Möchtest du dir die Möglichkeit offenhalten, das Kapital wieder bei finanzieller Not aus dem Vertrag entnehmen zu können, ist ein flexibles Altersvorsorgeprodukt unter Umständen eine bessere Lösung für dich. Das können zum Beispiel ein ETF-Sparplan oder ein Riester-Vertrag sein, bei dem du das Geld für den Kauf einer Immobilie nutzen darfst.

Die Rürup-Rente ist für den Ernstfall entscheidend. Wir helfen dir dabei gerne und beraten dich kostenfrei. Trag dich einfach ein. Wir melden uns.

Rürup-Rente

Oder melde dich ganz einfach bei uns

Wodurch entsteht der Steuervorteil bei der Basisrente?

In der Ansparphase profitierst du bei der Basisrente von steuerlichen Vergünstigungen.

Dafür zahlst du im Ruhestand Steuern auf die Rente, die dir ausbezahlt wird. Die meisten Menschen erhalten dadurch einen finanziellen Vorteil, weil das Einkommen im Ruhestand normalerweise niedriger ist als in den Jahren, in denen sie noch erwerbstätig waren.

Im Gegensatz zu einem Riester-Vertrag, bei denen der Gesetzgeber die Verträge über steuerliche Vorteile und Zulagen fördert, generiert sich die staatliche Förderung bei einem privaten Rürup-Rentenvertrag ausschließlich über die Steuer.
Im Jahr 2022 kannst du Beiträge von maximal 25.369 Euro als Altersvorsorgeaufwendungen in deiner Steuerklärung angeben. Davon werden 94 Prozent vom Finanzamt anerkannt.
Jedes Jahr steigert der Teil des absetzbaren Kapitals um 2 Prozent – im Jahr 2025 sind es somit bereits 100 Prozent.

Wie hoch deine steuerliche Vergünstigung also tatsächlich ausfällt, hängt einerseits von deinem Steuersatz, andererseits auch von der Höhe deines zu versteuernden Einkommens ab.

Generell gilt: Je höher dein Einkommen ist, desto höher ist auch deine Rückerstattung vom Finanzarmt. Je höher dein Einkommen im Ruhestand ist, desto höher fällt allerdings auch die Steuerlast für deine ausbezahlte Rürup Rente aus.  

So viel kannst du in den Vertrag deiner Rürup-Rente einzahlen

Bist du selbstständig und zahlst nicht in die Deutsche Rentenversicherung ein, kannst du die Obergrenzen für die Altersvorsorgeaufwendungen vollständig für deinen Basisrentenvertrag nutzen.
Die höchstmögliche Einzahlung für den steuerlichen Vorteil beträgt im Jahr 2022 25.369 Euro.

Zahlst du in die gesetzliche Rentenversicherung ein und möchtest diese durch die Basisrente aufstocken, berücksichtige bitte, dass deine einbezahlten Beiträge für die gesetzliche Rente schon auf den steuerlichen Maximalbetrag angerechnet werden.

Das bedeutet: Der Betrag ist gedeckelt, den du mit steuerlichen Vergünstigungen in deine Rürup-Rente einzahlen kannst.

Dasselbe gilt auch, wenn du angestellt bist und mit der Basisrente sparen möchtest. Hier reduzieren die Beiträge für die gesetzliche Rentenversicherung (aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil) die Höhe der Einzahlungen in den Rürup-Rentenvertrag, die steuerlich geltend gemacht werden können.

Für Selbstständige und Freiberufler aber auch für Angestellte sinnvoll

Die Basisrente richtet sich an jeden, der sich mit dem Eintritt in das Rentenalter finanziell absichern und einer Rentenlücke vorbeugen möchte. Besonders sinnvoll ist dieses private Altersvorsorgeprodukt dabei für Selbstständige und Freiberufler, allerdings können auch Angestellte und Beamte noch von den hohen steuerlichen Vorteilen profitieren.

Generell ist die Rürup-Rente gut für dich geeignet, wenn du einem hohen Steuersatz unterliegst: Dann erhältst du jährlich im Rahmen deiner Steuererklärung wieder Geld zurück. Bist du Unternehmer, ist der hohe Schutz in der Ansparphase für dich besonders hilfreich, denn auch im Falle einer Insolvenz bleibt dein Geld geschützt.

mehrWert Beratung vereinbaren

Häufig gestellte Fragen zur Basisrente

Für wen lohnt sich die Rürup Rente wirklich? 

Da die Basisrente in erster Linie für Selbstständige und Freiberufler entwickelt wurde, die keine Einzahlungen in die gesetzliche Rentenkasse leisten, lohnt sich diese Form der privaten Altersvorsorge insbesondere für diese Personengruppen. Doch auch viele andere Vorsorgesparer können davon profitieren. Grundsätzlich ist die Basisrente für jeden eine Überlegung wert, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben und einkommenssteuerpflichtig berufstätig sind.

Wie unterscheiden sich Basisrente und Riester-Rente?

Bei der Rürup-Rente profitierst du von staatlichen Förderungen in Form steuerlicher Vergünstigungen, die allerdings auch von deinem Einkommen und den von dir gezahlten Beiträgen abhängen. Die Basisrente kann von jedem abgeschlossen werden, egal ob selbstständig oder angestellt.

Bei der Riester-Rente gibt es ebenfalls eine staatliche Förderung durch Zulagen und ggf. auch von steuerlichen Vorteilen. Hier spielt neben der Beitragshöhe auch die familiäre Situation als Faktor eine Rolle. Zudem kann die Riester-Rente nicht von jedem abgeschlossen werden.

Unterliegt die Rürup Rente später der Beitragspflicht zur Krankenversicherung?

Die Beitragspflicht hängt davon ab, ob du gesetzlich oder privat versichert bist. Als gesetzlich Krankenversicherter unterliegst du grundsätzlich nicht der Beitragspflicht. Auf eine private Krankenversicherung wirkt sich die Basisrente überhaupt nicht aus: Die Beiträge für die PKV legt der Anbieter selbst fest – hier spielt dein Einkommen keine Rolle.