Geldanlage
Mit der richtigen Geldanlage zum langfristigen Vermögensaufbau
mehrWert Redaktion
28. November 2023
Aktien, Gold oder doch Kryptowährungen? Auf der Suche nach der richtigen Form der Geldanlage begegnest du den verschiedensten Möglichkeiten. Gerade, wenn du dich bislang noch nicht mit dem Thema befasst hast, können dich die zahlreichen Optionen erst einmal vor viele Fragen stellen.
Wir stellen dir vor, welche Möglichkeiten es für einen langfristigen Vermögensaufbau gibt, welche Vor- und Nachteile die einzelnen Anlageformen aufweisen und wie du die Produkte, die am besten zu deinen Wünschen und Zielen passen, auswählst.
Die Geldanlage – warum sie ein wichtiges Thema ist
Vielleicht hast du dir bereits selbst die Frage gestellt, warum das Thema Geldanlage so wichtig ist. Die Antwort ist ganz einfach: Damit sich dein gespartes Geld vermehren kann und du deine Ziele und Wünsche realisieren kannst.
Eine effektive Vermögensanlage dient dir in erster Linie dazu, dein Leben unabhängiger und sicherer zu gestalten. Wünschst du dir, irgendwann einmal ein Haus zu bauen, eine Weltreise zu machen oder auch im Alter abgesichert zu sein, dann ist entsprechendes Kapital dafür die Grundlage. Nicht jeder Mensch verdient ausreichend, um sich seine Wünsche allein durch das Sparen zu verwirklichen. Dazu kommt die gesetzliche Rente, die vielen Menschen nicht ausreichen wird, um den bisherigen Lebensstandard zu erhalten.
Aus diesem Grund ist Geldanlage ein wichtiges Thema, mit dem du dich frühzeitig befassen solltest. Es gibt dafür viele verschiedene Möglichkeiten und Anlageformen, die wir dir im Folgenden näher vorstellen.
Plane deine Geldanlage Schritt für Schritt
Befasst du dich mit dem Thema Geldanlage, gehst du dabei Schritt für Schritt vor. Als Erstes gilt es, dein Anlagepotenzial und deine Anlageziele zu definieren. Auch der Anlagehorizont spielt eine wichtige Rolle.
1. Anlagepotenzial definieren
Ganz am Anfang steht vor allem eine Frage: Wie viel Geld kann ich investieren? Der verfügbare Anlagebetrag spielt für die Auswahl des für dich geeigneten Anlageprodukts eine entscheidende Rolle. Bei bestimmten Anlageklassen gibt es gewisse Mindestbeträge, die angelegt werden müssen. Oft stehen damit auch die Konditionen der Angebote in direktem Zusammenhang.
Zur Festlegung deines Potenzials für die Geldanlage verschaffst du dir am besten zunächst einen genauen Überblick über deine finanzielle Situation.
Dabei spielen vor allem die folgenden Faktoren eine Rolle:
Gehalt und weitere Einnahmen: Idealerweise solltest du mindestens drei Monatsgehälter als Notgroschen zur Seite legen. Hast du Kinder oder besitzt eine Immobilie, ist dieser Aspekt besonders wichtig.
Ausgaben: Liste dir auf, wie viel du jeden Monat für Faktoren wie Miete, Lebensmittel, Gas und Strom, Freizeit, Kleidung oder Bildung ausgibst. Hierbei kann dir ein Haushaltsbuch behilflich sein, indem du feste Ausgaben über einen längeren Zeitraum protokollierst. Mache dir auch darüber Gedanken, ob die Ausgaben sich in Zukunft noch erhöhen können – beispielsweise durch ein Studium deines Kindes.
Verbindlichkeiten: Egal, ob Ratenkredit, Immobiliendarlehen oder Dispokredit – Schulden erschweren eine effektive Geldanlage. Als Erstes solltest du also versuchen, deine Schulden zurückzubezahlen, um dich von jeglichen finanziellen Verpflichtungen zu befreien. Auch dies ist bereits eine Art der Geldanlage: Indem du einen Kredit abzahlst, sparst du dir weitere teure Zinsen – Geld, das du wiederum gewinnbringend anlegen kannst.
Nachdem du deine finanzielle Situation unter die Lupe genommen hast, kannst du dein Anlagepotenzial klar definieren und weißt, wie viel Geld du monatlich oder auch einmalig anlegen kannst.
2. Anlageziel bestimmen
Es ist sinnvoll, wenn du bereits im Vorfeld weißt, wofür du dein Geld überhaupt anlegen möchtest. Setze dich deshalb mit deinen persönlichen Wünschen und Zielen auseinander: Benötigst du Kapital, um irgendwann eine Immobilie bauen zu können oder möchtest du dir ein Auto kaufen? Wünschst du dir Sicherheit für das Alter oder möchtest du mdeine Familie mit der Geldanlage finanziell absichern?
Wenn du noch kein persönliches Anlageziel hast, ist das nicht schlimm: Geldanlage lohnt sich immer, denn es findet sich sicher irgendwann einmal ein Grund, für den du das angesparte Kapital verwenden möchtest.
3. Anlagehorizont festlegen
Damit deine Geldanlage möglichst effektiv verläuft, solltest du dir frühzeitig darüber Gedanken machen, wie lange du dein Geld anlegen möchtest. Das Anlageziel spielt dabei eine tragende Rolle. Hinsichtlich des Anlagehorizontes unterschieden sich:
Kurzfristige Anlage
Mittelfristige Anlage
Langfristige Anlage
Bei einem Anlagezeitraum von bis zu zwölf Monaten – wie beispielsweise für die Anschaffung eines Autos – handelt es sich um einen vergleichsweise kurzen Zeitraum für die Geldanlage. Ein Zeitraum von fünf Jahren gilt dagegen bereits als mittlerer Anlagezeitraum, wie zum Beispiel zum Sparen für das Studium deines Kindes.
Wenn es um das Thema Altersvorsorge geht, handelt es sich es dagegen um einen langen Anlagehorizont von mehreren Jahrzehnten. Gerade langfristige Geldanlage ist planbar und Risiken können mit der richtigen Strategie vermieden werden.
Überlege dir außerdem, welcher Anlagezeitpunkt für dich der richtige ist. Gerade wenn du dein Geld an der Börse, beispielsweise in Aktien oder andere Wertpapiere, anlegen möchtest, spielt dieser eine wichtige Rolle: Investierst du in einer kursschwachen Phase, kannst du in einer nachfolgenden Hochphase deutlichen Gewinn mit deinen Wertpapieren machen.
Hast du noch keine Erfahrung mit dem Börsenhandel, ist es oft nicht ganz einfach, einzuschätzen, wann das Börsentief erreicht ist. Dann ist eventuell ein Sparplan, in den du monatlich Geld einzahlst, eine geeignetere Lösung für dich. Willst du Geld für die nächsten 10, 20 oder 30 Jahre anlegen, ist der Anlagezeitpunkt kaum relevant.
Geldanlage und die Anlageklassen
Es gibt viele verschiedene Arten von Geldanlagen mit unterschiedlichen Eigenschaften sowie Vor- und Nachteilen. Damit du diese leichter miteinander vergleichen kannst, unterteilt man sie in sogenannte Anlageklassen. Auf diese Weise werden in ihren Eigenschaften ähnliche Formen in Gruppen zusammengefasst. Das macht es für dich als Anleger einfacher, die richtige Anlageform auszuwählen, die optimal zu deinen Zielen passt.
Sobald du eine geeignete Geldanlage gefunden hast, kannst du dein Depot zusätzlich um weitere Investments aus der gleichen oder einer anderen Anlageklasse ergänzen. Auf diese Weise baust du dir ein individuelles Portfolio mit einer breiten Streuung deiner Geldanlage auf, das dich beim Vermögensaufbau unterstützt.
Was sind Anlageklassen?
Eine Anlageklasse enthält immer Produkte mit identischen Risiko- und Ertragstreibern. Dabei spielen insbesondere vier Faktoren eine tragende Rolle: Die Laufzeit, die Liquidität, die Risikoklasse und die Wertschwankung.
Bei der Liquidität geht es darum, wie schnell ein Finanzprodukt sich in Bargeld umwandeln lässt. Unterschieden wird dabei zwischen sehr liquiden Geldanlagen bis zu Investments, die fast illiquid sind. Als liquide Geldanlagen gelten zum Beispiel Tagesgeld, Sparbücher. Geld, das du auf diese Weise anlegst, wird dir bei Bedarf innerhalb weniger Tage ausbezahlt und ist somit für dich schnell verfügbar. Legst du allerdings Kapital in einen geschlossenen Fond an, kannst du erst nach dem Ablauf der festgelegten Laufzeit darauf zugreifen – es ist daher illiquide angelegt. Während kurzfristige Geldanlagen nur bis zu einem Jahr angelegt werden, kann ein langfristiges Anlageprodukt eine Laufzeit von 15 Jahren haben, bis du auf das Geld zugreifen kannst. Dazu zählen zum Beispiel einige geschlossene Fonds.
Die Risikoklasse ist für dich als Anleger ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Geldanlage. Unterschieden wird zwischen risikoschwachen Anlageformen, bei denen du kaum ein Verlust- oder Wertschwankungsrisiko eingehst, und spekulativen Investments mit hohem Verlustrisiko.
Die Wertschwankungen unterscheiden sich von Geldanlage zu Geldanlage. Einige weisen eine hohe Stabilität auf. Das bedeutet, dass der Wert des eingezahlten Geldes gleich bleibt – wie zum Beispiel auf einem Tagesgeldkonto. Bei volatilen Anlagen, wie zum Beispiel Aktien oder Fonds, verändert sich der Wert stetig. Langfristig erzielst du mit volatilen Geldanlagen mehr Gewinn als mit einem wertstabilen Investment.
Diese Anlageklassen gibt es bei der Geldanlage
Der Kapitalmarkt setzt sich aus unterschiedlichen Anlageklassen zusammen, die auch als Assetklassen bezeichnet werden. Damit werden Vermögenswerte mit vergleichbaren Eigenschaften in Gruppen zusammengefasst. Jede Anlageklasse zeichnet sich durch individuelle Ertragspotenziale und Risiken für die Geldanlage aus, auch die Wertentwicklungen sind verschieden. Abhängig von der wirtschaftlichen Lage kann sich eine Klasse entweder positiv oder negativ entwickeln. Wir empfehlen dir daher, dein Geld auf unterschiedliche Klassen zu verteilen.
Auf diese Weise werden das Risiko sowie eine mögliche Rendite in ein Verhältnis zueinander gesetzt. Dieses wird als Risiko-Rendite-Profil bezeichnet.
Diese vier Anlageklassen gibt es:
Aktien - also Anteile an einem Unternehmen
Verzinste Anlagen – wie zum Beispiel Renten oder Anleihen
Immobilien – wie zum Beispiel Immobilienfonds
Alternative Investments
Zusätzlich gibt es noch weitere Assetklassen, wie Objekte mit Sammlerwert oder auch Rohstoffe.
Klassische Produkte für die Geldanlage
Liquidität (Festgeld und Tagesgeld)
Einlagen auf Festgeld- oder Tagesgeldkonten werden in Deutschland durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu einer Summe von mindestens 100.000 Euro abgesichert. Damit gehst du praktisch kein Risiko bei der Geldanlage ein.
Bedenke jedoch, dass dadurch auch keine besonderen Erträge möglich sind. Neben Festgeld- und Tagesgeldkonten gehören auch Geldmarktfonds zu den Spareinlagen. Diese investieren in sichere Geldmarktinstrumente wie beispielsweise Festgeld. Sie eignen sich gut für dich, wenn für dich der Sicherheitsaspekt bei der Geldanlage im Vordergrund steht.
Die Geldanlage ist liquide und für dich jederzeit verfügbar. Lediglich bei Festgeld gibt es häufig Einschränkungen bei der Liquidität – das Geld ist je nach Laufzeit nicht immer für dich verfügbar.
Anleihen
Hierbei handelt es sich um festverzinsliche Wertpapiere. Kaufst du Anleihen, erhältst du damit Anspruch auf die Rückzahlung deines investierten Geldes sowie der vereinbarten Zinsen. Du kannst Anleihen beispielsweise von Unternehmen oder Staaten kaufen.
Das Risiko hängt sowohl vom Aussteller als auch von der Laufzeit ab. Deutsche Staatsanleihen zeichnen sich durch eine gute Bonität und ein geringes Risiko aus – dafür sind die Zinsen allerdings relativ niedrig. Unternehmensanleihen von kleineren Betrieben mit einer längeren Laufzeit bringen ein höheres Risiko bei der Geldanlage mit sich, können dir dafür aber auch einen höheren Ertrag bescheren.
Aktien
Aktien sind an der Börse gehandelte Wertpapiere. Mit dem Kauf von Aktien erwirbst du Eigentumsanteile an einem Unternehmen. Beeinflusst wird die Wertentwicklung der Aktien von positiven oder negativen wirtschaftlichen Entwicklungen des Unternehmens.
Entwickelt sich die Wirtschaft positiv, zahlt das Unternehmen dir als Aktieninhaber Dividenden aus. Du profitierst außerdem von Kurssteigerungen, wenn du deine Aktie zu einem höheren Wert verkaufen kannst. In einem Aktienkurs wird in der Regel auch die Inflation berücksichtigt, so dass die Investition auch bei geringen Kursschwankungen meist inflationsgeschützt ist.
Zur Risikostreuung eignen sich besonders Aktienfonds ohne einen bestimmten Anlageschwerpunkt sehr gut. Fonds, deren Anlageschwerpunkt beispielsweise bei Nachhaltigkeit oder Sicherheit liegt, unterliegt häufig stärkeren Schwankungen. Betrachtet man die Entwicklungen der vergangenen Jahre, haben Aktienfonds bei langfristiger Geldanlage stets eine Rendite erzielt, die sich über der Inflationsrate bewegte.
Alternative Anlageprodukte
Immobilien
Immobilien stellen eine der beliebtesten Formen der Geldanlage dar. Viele Menschen kaufen im Laufe ihres Lebens eine Immobilie zur Eigennutzung. Dafür investieren sie einen großen Teil ihres Kapitals in nur eine einzige Anlageform. Auf diese Weise entsteht das sogenannte Klumpenrisiko. Das bedeutet: Kommt es zu einem Zusammenbruch des Immobilienmarktes, kann auch deine Immobilie deutlich an Wert verlieren.
Allerdings steigen die Preise und die Nachfrage für Immobilien in Gegenden mit einer guten Infrastruktur stetig, so dass Immobilien derzeit primär an Wert gewinnen und eine der sichersten Formen der Geldanlage darstellen.
Alternativ dazu kannst du eine Investition in Immobilienfonds in Betracht ziehen. Die Fondsanteile lassen sich frei an der Börse handeln und bieten dir aus diesem Grund Liquiditätsvorteile. Diese Geldanlage eine ähnlich hohe Flexibilität wie Aktienfonds, sind allerdings stärker an eine gewisse Anlageform gekoppelt und daher von negativen wirtschaftlichen Entwicklungen entsprechend stärker betroffen.
Crowdinvesting
Crowdinvesting ist eine typische Form des alternativen Investments, vor allem auf dem Immobilienmarkt. Bislang konnten gerade Anleger mit geringem Kapital nicht in größere Immobilienprojekte investieren – durch Crowdinvesting ändert sich das jedoch.
Mittlerweile gibt es verschiedene Plattformen für Immobilien-Crowdinvesting, so dass du gemeinsam mit anderen privaten Anlegern in Immobilienprojekte investieren kannst. Mehrere Investoren bringen somit Kapital für ein Projekt zusammen, das keiner alleine aufbringen kann oder möchte. Für dich als Anleger bieten sich dadurch breitere Investitionsmöglichkeiten und auch Immobilienfirmen profitieren von dieser effizienten Form der Immobilienfinanzierung.
Achtung: Verwechsle Crowdinvesting nicht mit Crowdfunding. Beim Crowdfunding handelt es sich um Spenden, beim Crowdinvesting stattdessen um eine Form der Geldanlage mit einer Chance auf Rendite.
Private Equity
Übersetzt bedeutet der Begriff „privates Beteiligungskapital“ und bezeichnet den direkten Kauf von Unternehmensbeteiligungen. Diese Form der Geldanlage ist vor allem für professionelle Anleger geeignet, die in Unternehmen und Geschäftsmodelle mit einem höheren Wachstumspotenzial investieren möchten.
Hedgefonds
Bei Hedgefonds handelt es sich um Investmentfonds, die in traditionelle Assetklassen investieren. Ihre Anlagestrategien können allerdings vielschichtig und sehr individuell aufgebaut sein.
Rohstoffe
Rohstoffe sind zum Beispiel Gold, Silber, Kaffee, Kohle, Holz oder Getreide.
Grundsätzlich werden Rohstoffe in vier Klassen unterteilt:
Edelmetalle – wie Gold, Silber oder Platin
Industriemetalle – wie Kupfer, Aluminium oder Nickel
Energie-Rohstoffe – wie Kohle, Öl oder Gas
Agrar-Rohstoffe – wie Getreide, Kakao oder Kaffee
Außer Gold und Silber, die du zum Beispiel in Form von Barren bei dir zu Hause in einem Safe lagern kannst, gibt es kaum Optionen, um direkt in physische Rohstoffe zu investieren - denn natürlich bewahrst du Getreide oder Kaffee nicht in entsprechender Menge bei dir zu Hause auf. Dafür gibt es Investmentfonds oder auch Zertifikate, die dies schriftlich oder digital bestätigen.
Auch kannst Du Aktien von Unternehmen, die im Rohstoffhandel tätig sind, kaufen. Beachte jedoch, dass die Wertentwicklungen für Rohstoffe teils starken Schwankungen unterliegen und sowohl von der wirtschaftlichen Marktlage als auch von geostrategischen Faktoren der Herstellungs- oder Anbauländer abhängen.
Bislang spielen Rohstoffe beim Aufbau einer Anlagestrategie meist eher eine untergeordnete Rolle. Weil sie sich durch eine hohe Volatilität auszeichnen und kaum Möglichkeiten für eine direkte Investition bieten, verändert sich dies vermutlich in nächster Zeit nicht.
Anders verhält es sich mit Edelmetallen, die bereits seit einiger Zeit zur Diversifikation einer Anlagestrategie empfehlenswert sind. Insbesondere Gold ist eine sichere Form der Geldanlage, die eine hohe Wertbeständigkeit aufweist.
Objekte mit Sammlerwert
Es gibt gewisse Gegenstände, die einen Sammlerwert aufweisen können und sich deshalb für eine Geldanlage eignen. Dazu gehören zum Beispiel Oldtimer, Briefmarken, Uhren, Weine, Kunstwerke oder auch Münzen.
Seltene Objekte gewinnen oft schnell an Wert, allerdings geht mit einem steigenden Wert auch eine Abnahme des potenziellen Käuferkreises einher.
Berücksichtige dabei, dass die Geldanlage in Sammlerstücke sehr spekulativ ist und gerade in Zeiten einer schwachen Wirtschaft keine sichere Form der Geldanlage darstellt. Möchtest du Sammlerstücke verkaufen, wenn die Menschen gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten ihr Geld beisammenhalten, wirst du kaum einen Käufer finden.
Bedenke ebenfalls, dass je nach Art des Sammlerstücks auch Kosten für die Einlagerung entstehen können, wie zum Beispiel für einen teuren Oldtimer in einer sicheren, abgeschlossenen Garage. Damit der Wert eines solchen Fahrzeugs langfristig erhalten bleibt, kommen in diesem Fall zusätzlich noch Wartungskosten zustande.
Möchtest du Geld in Sammlerstücke investieren, sei im Zweifelfalls darauf vorbereitet, dass du dafür womöglich dauerhaft dein Kapital aufgibst, falls sich dafür kein Käufer findet.
Kryptowährungen
Kryptowährungen existieren nur digital und erhalten ihren Wert durch spezielle kryptografische Verfahren. Das macht sie unter anderem fälschungssicher. Zu den bekanntesten Kryptowährungen zählen Bitcoin und Ether, es gibt allerdings noch viele weitere digitale Währungen.
Der Wert einer Kryptowährung wird vor allem durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Der Einfluss von Zentralbanken hat nichts mit der Wertentwicklung zu tun.
Der Handel mit Kryptowährungen findet vor allem online statt und ist auch für Einsteiger relativ unkompliziert möglich. Beachte allerdings, dass Kryptowährungen eine sehr spekulative Form der Geldanlage darstellen und daher keine Sicherheit bieten. Zudem unterliegen die Währungen starken Wertschwankungen.
Die Diversifikation der Geldanlage
Wir empfehlen dir, deine Geldanlagen möglichst breitgefächert aufzubauen, um damit mögliche Verluste und somit auch dein Risiko zu verringern. Beschränke dich daher möglichst nicht auf eine einzige Anlageklasse für die Geldanlage, sondern baue dir ein vielschichtiges Portfolio auf.
Dabei ist die Diversifikation auf unterschiedliche Arten möglich:
Anlageklassen
Anlagebranche
Anlageregion
Anlagezeitraum
Anlageklasse
Entscheide dich für mehrere Anlageklassen anstatt nur für eine. Investierst du zum Beispiel dein ganzes Geld in Aktien, besteht das Risiko, im Falle einer Wirtschaftskrise viel Kapital zu verlieren, solltest du deine Anteile währenddessen verkaufen müssen.
Sinnvoller ist es gerade im Hinblick auf eine mögliche Krise, dein Geld sowohl auf Aktien als auch auf weitere Anlageformen wie Rohstoffe oder Immobilien zu verteilen.
Anlagebranche
Investiere dein Geld in mehr als nur eine Branche. Anfang der Jahrtausendwende investierten zum Beispiel viele Menschen vor allem in Solarenergie. Zehn Jahre später drohte diesen Investoren allerdings ein massiver Kapitalverlust, da viele Solarunternehmen Insolvenz anmeldeten. Verteilst du dein Kapital auf verschiedene Branchen, verhinderst du ein Klumpenrisiko und somit auch mögliche Totalverluste der Geldanlage.
Anlageregion
Verteile dein Kapital auf unterschiedliche Regionen und Länder. Kommt es zu einer politischen oder wirtschaftlichen Krise in einem Land, werden deine Investitionen dadurch nicht voll belastet. Das gilt insbesondere, wenn du dein Geld in ETFs oder Aktienfonds anlegst.
Anlagezeitraum
Es ist wenig sinnvoll, dein Geld in Festgeld mit identischer Laufzeit anzulegen. Besser ist es, die Abläufe etwas aufzuteilen. So vermeidest du, dass du in einer Niedrigzinsphase dein ganzes Kapital wieder auf ein Neues anlegen musst, und schützt dich gleichzeitig auch vor steigenden Zinsen. Bei einer längeren Laufzeit kann sich für dich die Investition in Fonds lohnen. Bedenke dabei, dass dein Geld dann allerdings für dich erst einmal für eine gewisse Zeit nicht verfügbar ist.
Wie du die richtige Form der Geldanlage für dich findest
Bei der Wahl der passenden Geldanlageform solltest du vor allem auf drei Faktoren achten:
Sicherheit
Rendite
Verfügbarkeit
Diese drei Aspekte sind für dich eine wichtige Orientierung zur Wahl der Geldanlage, die am besten für deine Ziele und Wünsche geeignet ist. Worauf du deinen Fokus legst, bleibt dir selbst überlassen: Manche Anleger legen größeren Wert auf Sicherheit als andere, wieder anderen ist die Verfügbarkeit des Geldes nicht so wichtig. Einige Anleger entscheiden sich dagegen für die Chance auf eine gute Rendite und nehmen dafür höhere Risiken in Kauf.
Wir empfehlen dir, dein Portfolio auf unterschiedliche Geldanlageformen aufzuteilen. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, zwei oder drei Monatsgehälter als Notreserve für finanzielle Schwierigkeiten beiseite zu legen, die für dich stets verfügbar sind. Hierfür eignet sich ein Tagesgeldkonto sehr gut.
Zum mittelfristigen und langfristigen Aufbau bietet sich stattdessen eine Investition deines Geldes in Fonds an, da diese Wertschwankungen über mehrere Jahre gut ausbalancieren können. Für den langfristigen Vermögensaufbau stellen Immobilien zusätzlich noch immer eine sehr sichere Form der Geldanlage dar, da diese tendenziell eher an Wert gewinnen.
In Phasen mit steigenden Hypothekenzinsen und sehr hohen Immobilienpreisen ist dieses Investment jedoch genau zu kalkulieren.
Häufig gestellte Fragen zur Geldanlage
Wie teile ich mein Geld am besten auf?
Setze beim Investieren deines Geldes möglichst auf mehrere Anlageklassen. Hierbei spricht man von der sogenannten Asset-Allokation, die dir mehr Sicherheit für deine Investitionen bietet. Hast du zum Beispiel bereits etwas mehr Geld gespart, kannst du beispielsweise eine Immobilie erwerben und in renditestarke Aktien investieren, um langfristig mehr Vermögen aufzubauen.
Welche Form der Geldanlage bringt das größte Risiko mit sich?
Grundsätzlich gilt: Je spekulativer ein Produkt ist und je größer die Renditechance ist, desto mehr Risiken gehen auch mit der Geldanlage einher. Sei dir also stets darüber bewusst, wie riskant deine Geldanlage ist. Hedgefonds oder auch Dividendenfonds sind zum Beispiel Anlageformen, die sich nur für Anleger mit einer entsprechenden Erfahrung auf dem Finanzmarkt eignen.
Soll ich bei der Geldanlage auf Rendite oder Sicherheit setzen?
Ob dir Rendite oder Sicherheit bei der Geldanlage wichtiger ist, hängt von deinem persönlichen Empfinden ab. Anleger, die großen Wert auf Sicherheit legen, entscheiden sich meist für eine Kombination aus 75 Prozent sicherer und 25 Prozent renditeorientierter – und somit auch riskanterer – Produkte für die Geldanlage. Bist du dagegen dazu bereit, mehr Risiken einzugehen, kannst du auch ein Portfolio aus 40 % renditeorientierter und 60 % sicherer Geldanlageprodukten zusammenstellen.
Rentiert sich die Geldanlage auch in einer Niedrigzinsphase?
Durch die anhaltende Niedrigzinsphase büßt du sogar Kapital ein, wenn du dein Geld beispielsweise auf dem Sparbuch oder als Bargeld lagerst. Deshalb ist die Geldanlage auch bei niedrigen Zinsen sinnvoll. Eine Kombination aus renditeorientierten und sicheren Geldanlageprodukten ist ein sinnvoller Weg für einen effektiven langfristigen Vermögensaufbau.