Betriebliche Krankenversicherung

Betriebliche Krankenversicherung: Gesundheit und Employer Branding

mehrWert Redaktion
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mehrWert Redaktion

Aktualisiert am

16. November 2023

mehrWert - Betriebliche Krankenzusatzversicherung

Nichts geht über die Gesundheit – das gilt auch auf dem Arbeitsmarkt. Moderne Unternehmen steigern ihre Attraktivität für Fachkräfte und Top-Talente durch eine betriebliche Krankenversicherung (bKV) und machen sie so zu einer wirkungsvollen Strategie gegen hohe Fluktuation und den Fachkräftemangel.

Das Wichtigste auf einen Blick 

  • Gruppenversicherung: Die betriebliche Krankenversicherung ist eine Versicherung für die Mitarbeiter eines Unternehmens

  • Gegenstand der Versicherung: Die bKV enthält je nach Tarif verschiedene Leistungen auf dem Niveau einer privaten Krankenversicherung

  • Flexible Kostentragung: Eine betriebliche Krankenversicherung kann sowohl arbeitgeber- als auch arbeitnehmerfinanziert sein

  • Versteuerung: Falls die monatlichen bKV-Beiträge pro Mitarbeiter innerhalb einer Grenze von 50 Euro bleiben, gilt die betriebliche Krankenversicherung als steuerfreier Sachlohn

  • Grundsätzlich vorteilhaft: Durch die Einrichtung einer bKV gewinnt ein Unternehmen an Attraktivität für Arbeitskräfte und Investoren sowie an Produktivität durch den besseren Gesundheitsschutz der Mitarbeiter

Was ist eine betriebliche Krankenversicherung?

Eine betriebliche Krankenversicherung ist eine Gruppenversicherung. Versichert werden die Arbeitnehmer eines Unternehmens, die den Status von Privatversicherten erhalten: Der Versicherer übernimmt Kosten, welche die gesetzliche Krankenversicherung nicht abdeckt.

Die Besonderheit einer bKV liegt darin, dass sie über das Arbeitsverhältnis erfolgt. Der Versicherungsnehmer einer betrieblichen Krankenversicherung ist der Arbeitgeber: Er schließt den Vertrag mit der Versicherung ab, so dass das Personal seines Unternehmens krankenversichert wird.

Allerdings musst du als Arbeitgeber beachten, dass du erst unter bestimmten Bedingungen eine bKV einrichten darfst. Dies hängt hauptsächlich von der Anzahl und den Kategorien von Arbeitnehmern ab, die du versichern möchtest. Bei Fragen zu diesem Thema stehen meine Mitarbeitenden und ich dir jederzeit zur Verfügung.

Die Zusatzleistungen der bKV

Durch eine betriebliche Krankenversicherung sichert der Arbeitgeber verschiedene Krankenzusatzleistungen für sein Personal ab. Welche das sind, variiert nach Tarif und Anbieter.

Typische Leistungen einer bKV sind:

Den Umfang bestimmst du als Arbeitgeber in Zusammenarbeit mit der Versicherungsgesellschaft. Um deine bKV nach den Bedürfnissen des Unternehmens zu gestalten, stehen bei den meisten Versicherern drei Modelle zur Verfügung:

  1. Das Bausteinmodell: Die ‚Bausteine‘ sind die Leistungen, die der Versicherer anbietet. In diesem Fall entscheidet der Arbeitgeber allein, welche Produkte er seinen Mitarbeitern zur Verfügung stellen möchte.

  2. Das Budgetmodell: Der Arbeitgeber vereinbart mit der Versicherung ein Budget, worüber die Mitarbeiter verfügen. Innerhalb dieses Budgets dürfen die Arbeitnehmer die Leistungen selbst auswählen.

  3. Das Kombimodell: Der Arbeitgeber vereinbart einen festen Leistungsumfang für alle versicherten Mitarbeiter sowie ein Budget zur individuellen Auswahl bestimmter Produkte.

Die betriebliche Krankenversicherung hat viele Facetten und erfordert eine professionelle Begleitung. Wir liefern dir alle wichtigen Informationen und eine persönliche Beratung. Trag dich ein. Wir melden uns.

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Die Kosten einer betrieblichen Versicherung und wer sie trägt

Eine bKV ist grundsätzlich günstiger als eine individuelle, private Krankenzusatzversicherung. Der Sinn dahinter ist, dass du für die Arbeitskräfte deiner Firma einen Gruppenrabatt erhältst.

Obwohl es auch arbeitnehmerfinanzierte betriebliche Krankenversicherungen gibt, finanzierst du in der Regel als Arbeitgeber die bKV deines Unternehmens. Abhängig von Tarif, Anbieter und abgedeckten Produkten variieren dann die Versicherungskosten: Zusatzversicherungen für Auslandsreisen lassen sich bereits ab knapp einem Euro monatlich pro Mitarbeiter finden, während eine stationäre Krankenzusatzversicherung meist etwas mehr kostet.

Wie funktioniert eine betriebliche Krankenversicherung? Vertragsabschluss und Veränderungen im Versicherungsverhältnis

Sind die Voraussetzungen erfüllt und steht der Leistungsumfang fest, schließt der Arbeitgeber den Versicherungsvertrag ab. Dieser legt fest:

Nach Vertragsabschluss übernimmt der Versicherer die direkte Kommunikation mit den Versicherten. Das schafft einerseits Vertrauen beim Personal, weil keine vertraulichen Informationen und Gesundheitsdaten an dich weitergegeben werden. Andererseits reduziert das deinen administrativen Aufwand.

Allerdings musst du die Kommunikation mit der Versicherungsgesellschaft zügig aufnehmen, falls sich die Bedingungen der bKV deines Unternehmens verändern. Neueintritte und Austritte sind zum Beispiel für den bKV-Vertrag relevant: Der Arbeitgeber muss Veränderungen in der Anzahl der versicherten Mitarbeiter beim Versicherer rechtzeitig melden. Dadurch können in einigen Fällen Veränderungen eintreten, die zur Umorganisation oder sogar zur Kündigung der Versicherung führen.

Die Versteuerung der betrieblichen Krankenversicherung

Eine betriebliche Krankenversicherung steuerfrei sein, fall sie als Sachlohn oder Sachbezug eingestuft wird. Die Begriffe bezeichnen alle Vergütungen, die der Arbeitnehmer nicht in Geld, sondern in der Form von Benefits (Sachleistungen) erhält. Seit 2019 betrifft diese Einstufung auch die betriebliche Krankenversicherung.

Unter bestimmten Voraussetzungen sind Sachbezüge steuerfrei. Zu diesem Zweck musst du mit Blick auf die bKV Folgendes beachten:

Über die 50-Euro-Grenze hinaus werden die bKV-Beiträge für deine Mitarbeiter steuerpflichtig. Du kannst aber vermeiden, dass darunter die Attraktivität deines Unternehmens für deine Angestellten und für Arbeitssuchende leidet: Ein sinnvolles Versteuerungsmodell kommt dir dabei zu Hilfe. Drei Modelle stehen dir zur Verfügung:

  1. Individuelle Besteuerung: Du erhöhst das Bruttoeinkommen deiner Mitarbeiter um den bKV-Beitrag als geldwerten Vorteil. Die Arbeitnehmer tragen somit die steuerliche Mehrbelastung und die bKV verliert zum Teil ihre Funktion der Mitarbeiterbindung.

  2. Nettolohnversteuerung: Du erhöhst das Bruttoeinkommen der Mitarbeiter so weit, bis ihr Nettolohn durch die steuerpflichtigen bKV-Beiträge nicht reduziert wird. Der steuerliche Nachteil fällt hier auf deine Seite. Trotzdem vermittelt dieses Versteuerungsmodell den Eindruck, dass du deine Mitarbeiter schätzt und unterstützt.

  3. Pauschalversteuerung: Die Versteuerung der bKV-Beiträge wird pauschalisiert. Allerdings muss das zuständige Finanzamt die Pauschalisierung genehmigen. Du musst aber darauf achten, dass die Pauschalisierung mindestens 20 Mitarbeiter betrifft.

    In diesem Fall entstehen Vorteile sowohl für dich als auch für deine Mitarbeiter. Obwohl du die steuerliche Mehrbelastung trägst, verringert die Pauschalisierung den administrativen Aufwand.

Warum eine betriebliche Krankenversicherung? Employer Branding und Mitarbeiterbindung

Durch eine bKV entstehen für den Arbeitgeber verschiedene Vorteile. Diese hängen mit dem sogenannten Employer Branding zusammen: Das Unternehmen positioniert sich auf dem Markt als attraktiver Arbeitgeber. Eine betriebliche Krankenversicherung baut Loyalität und Vertrauen beim Personal auf, bindet qualifizierte Arbeiter an die Firma und verbessert das Unternehmensbild in den Augen möglicher Investoren.

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Betriebliche Krankenversicherung zusammengefasst

Eine betriebliche Krankenversicherung ist eine Gruppenversicherung. Der Arbeitgeber schließt sie übergreifend für seine Angestellten ab. Während der Arbeitgeber der Versicherungsnehmer ist, sind die Arbeitnehmer die Versicherten. Der Versicherungsvertrag muss einige Bedingungen erfüllen: Eine Mindestanzahl von Mitarbeitern muss versichert werden und die Gruppe muss nach homogenen Kriterien definiert werden.

Die bKV deckt je nach Tarif und Vertrag zwischen Versicherer und Unternehmer verschiedene Leistungen ab. Die Kosten einer bKV können sowohl vom Arbeitgeber als auch vom Arbeitnehmer übernommen werden. Die meisten Vorteile bietet meist eine arbeitgeberfinanzierte Versicherung.

Für den Arbeitgeber ist eine betriebliche Krankenversicherung sinnvoll, weil dadurch qualifizierte Mitarbeiter langfristig an sie gebunden werden. Dadurch wirkt das Unternehmen attraktiver für Arbeitssuchende sowie für mögliche Investoren. Arbeitnehmer profitieren zudem von Krankenzusatzversicherungen auf privatversichertem Niveau, die entweder ohne zusätzliche Kosten oder für einen günstigeren Tarif als bei individuellen Zusatzversicherungen abgeschlossen werden kann. Wichtig ist zu beachten, dass steuerliche Vorteile vom monatlichen bKV-Beitrag pro Mitarbeiter abhängen: Unter einer Grenze von 50 Euro sind bKV-Beiträge steuerfrei.

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Häufig gestellte Fragen zur betrieblichen Krankenversicherung

Wie funktioniert eine betriebliche Krankenversicherung?

Eine betriebliche Krankenversicherung wird vom Arbeitgeber mit einer Versicherungsgesellschaft abgeschlossen. Versichert werden die Mitarbeiter oder eine Gruppe von Mitarbeitern des Unternehmens. Grundsätzlich meldet der Arbeitgeber die zu versichernde Gruppe beim Versicherer und wählt einen Tarif aus. Nehmen die Mitarbeiter das Angebot wahr, nimmt die Versicherungsgesellschaft direkt mit ihnen Kontakt auf, ohne dass der Arbeitgeber vermitteln muss. Dieser verpflichtet sich wiederum gegenüber der Versicherungsgesellschaft, eventuelle vertragsrelevante Veränderungen zu melden.

Kann ich die Beiträge zur betrieblichen Krankenversicherung für meine Mitarbeiter steuerlich absetzen?

Grundsätzlich ja. Allerdings können weitere steuerliche Vorteile für die Mitarbeiter entstehen, wenn bestimmte Bedingungen vorliegen. Eine davon ist die 50-Euro-Grenze für bKV-Beiträge, bezogen auf den gesamten Sachlohn. Zwei Versteuerungsmodelle, die Nettolohnversteuerung und die pauschalisierte Versteuerung, sind auch für den Arbeitnehmer vorteilhaft. Das steigert die Attraktivität deines Unternehmens.

Ist eine betriebliche Krankenversicherung für Unternehmer sinnvoll?

Ja, sie gehört sogar zu einer heutzutage wesentlich gewordenen Employer-Branding-Strategie. Zu vergleichsweise geringen Kosten steigert eine bKV die Attraktivität einer Firma für potenzielle Mitarbeiter. Dadurch werden qualifizierte Fachkräfte langfristig an die Firma gebunden und das Unternehmen profitiert von einer besseren Wettbewerbsposition. Das Unternehmensbild wird in den Augen der Investoren ebenfalls verbessert. Letztlich fördert eine bKV die Produktivität einer Firma: Gesunde Mitarbeiter bedeuten ein gesundes Unternehmen.

Was passiert, wenn ich meinen Job wechsle oder in die Rente gehe?

Grundsätzlich gilt das Prinzip, dass die privat abgedeckten Zusatzleistungen der bKV behalten werden können. Sie müssen dennoch auf eigene Kosten bezahlt werden. Allerdings bleibt der Tarif günstiger als bei individuellen privaten Krankenversicherungen. Auf jeden Fall informiert sich der Versicherte bei der Versicherungsgesellschaft selbst, um herauszufinden, welche Bedingungen für seine bKV gelten.