Private Krankenversicherung für Beamte

Die private Krankenversicherung für Beamte

Anja Glorius
Geschrieben von

Anja Glorius

Aktualisiert am

10. Januar 2024

Lesezeit
1 Minute
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Eine private Krankenversicherung (kurz: PKV) ist unter Beamtinnen und Beamte nach wie vor die erste Wahl: Über 90 Prozent der Staatsbediensteten sind privat versichert. Prinzipiell haben allerdings auch Beamte die Möglichkeit, gesetzlich krankenversichert zu sein. Ob die private Krankenversicherung für Beamte tatsächlich die beste Versicherungsoption ist oder ob sich ein Wechsel in die GKV lohnt, erfährst du hier.

Das Wichtigste auf einen Blick 

  • Einkommensunabhängige Versicherungsmöglichkeit: Beamte haben – anders als Angestellte – immer die Möglichkeit, eine private Krankenversicherung (PKV) abzuschließen. Das Einkommen spielt dabei keine Rolle

  • Viel Leistung, geringe Kosten: Der Dienstherr des Beamten übernimmt im Rahmen der Beihilfe mindestens 50 Prozent der Kosten für eine private Krankenversicherung. Beamte müssen nur einen vergleichsweise geringen Restkostenanteil für die PKV selbst tragen

  • Die GKV ist auch für Beamte eine Option: Prinzipiell können sich Beamte auch für die gesetzliche Krankenversicherung entscheiden. Meist lohnt sich eine Mitgliedschaft in der GKV für sie jedoch nicht

Die private Krankenversicherung ist für Beamte meist die erste Wahl

Beamte und Beamtinnen haben die Möglichkeit, sich bei einer privaten Krankenversicherung (PKV) günstig zu versichern. Grund dafür ist, dass die meisten Beamten einen Anspruch auf Gesundheitskostenbeihilfe gegenüber ihrem Dienstherrn haben. Besteht ein solcher Anspruch auf Beihilfe, übernehmen die Kommune, das Land oder der Bund einen festgelegten Prozentwert sämtlicher anfallender Gesundheitskosten – vom Arztbesuch bis hin zu notwendigen Medikamenten und sonstigen Behandlungen.

Um die übrigen Gesundheitskosten abzudecken, können Beamte eine private oder gesetzliche Krankenversicherung abschließen. Diese trägt die Gesundheitskosten, welche der Staat nicht übernimmt. Anders als Angestellte haben alle Beamten die freie Wahl, ob sie eine private oder gesetzliche Krankenversicherung abschließen möchten. 

Keine Jahresarbeitsentgeltgrenze für Beamte

Anders als Angestellte müssen Beamte und Beamtenanwärter keine bestimmte Einkommensgrenze überschreiten, um eine private Krankenversicherung (PKV) abschließen zu können. Angestellte müssen hingegen ein Bruttojahreseinkommen von mehr als 66.6000 Euro (Stand 23) erreichen, um eine PKV abschließen zu können.

Diese staatlichen Beihilfen erhalten Beamte

Die Höhe der Beihilfe, die Beamte für anfallende Gesundheitskosten erhalten, richtet sich nach Bundes- oder Landesrecht. Bundesbeamte mit maximal einem Kind erhalten beispielsweise eine Beihilfe in Höhe von 50 Prozent der anfallenden Gesundheitskosten. Sind zwei oder mehr Kinder vorhanden, steigt der Beihilfesatz auf 70 Prozent.

Die Beihilfehöhe bei Landesbeamten richtet sich nach den Verordnungen des jeweiligen Bundeslandes. Die Unterschiede zwischen den Ländern bezüglich der Beihilfen sind dabei oft gravierend: Während in einigen Ländern auch die Kosten für Einbettzimmer oder Chefarztbehandlungen teilweise übernommen werden, können Beamte in anderen Ländern mit solchen Leistungen nicht rechnen.

Ändert sich der Beihilfeanspruch eines Beamten etwa aufgrund von Heirat oder durch die Geburt eines Kindes, muss der private Krankenversicherungsschutz – entsprechend des veränderten Beihilfeanspruchs – gesenkt oder erhöht werden. Benötigst du Hilfe bei der Anpassung deiner privaten Krankenversicherung, helfen wir dir gerne weiter. 

Beihilfeansprüche von Lebens- und Ehepartnern

Sofern Ehe- oder Lebenspartner eines Beamten bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreiten, haben sie ebenfalls Anspruch auf Beihilfe. Gleiches gilt für Kinder.  

So funktioniert die Erstattung von Gesundheitskosten

Werden ärztliche Behandlungen, Medikamente oder eine medizinische Versorgung notwendig, können Beamte diese Leistungen in Anspruch nehmen. Anschließend reichen sie die Rechnungen dafür bei ihrer zuständigen Beihilfestelle ein. Die Beihilfestelle erstattet die angefallenen Kosten in Höhe des für den Beamten geltenden Beihilfesatzes.

Die Kosten der Leistungen, die von der Beihilfestelle nicht erstattet werden, muss der Beamte privat übernehmen beziehungsweise kann sie sich von seiner privaten Krankenversicherung oder gesetzlichen Krankenkasse erstatten lassen.

Schließt der Beamte eine private Krankenversicherung ab, kann er festlegen, bis zu welcher Höhe der Anteil der privat zu übernehmenden Behandlungskosten durch die PKV erstattet werden soll. Prinzipiell ist eine Kostendeckung bis zu 100 Prozent möglich.

Die Private Krankenversicherung (PKV) für Beamte hat viele Facetten und erfordert eine professionelle Begleitung. Wir liefern dir alle wichtigen Informationen und eine persönliche Beratung. Trag dich ein. Wir melden uns.

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Darum ist eine private Krankenversicherung für Beamte sinnvoll

Beamte können prinzipiell wählen, ob sie privat oder gesetzlich krankenversichert sein möchten. Die private Krankenversicherung ist für Beamte dabei meist die beste Versicherungsoption. Das hat mehrere Gründe:

Neue pauschale Beihilfe zur GKV

Seit einiger Zeit ist in fünf Bundesländern eine pauschale Beihilfe für gesetzlich versicherte Beamte vorgesehen. Hierbei handelt es sich um eine Art Arbeitgeberzuschuss für Beamte, die sich für die GKV entscheiden. Der Wechsel in die GKV lohnt sich für Beamte aufgrund des geringeren Leistungsumfangs der GKV aber üblicherweise nicht. 

Die gesetzliche Krankenversicherung für Beamte?

Das Sozialgesetzbuch sieht vor, dass Beamte von der Pflicht, gesetzlich krankenversichert zu sein, befreit sind. Dennoch haben sie die Möglichkeit, sich freiwillig gesetzlich zu versichern. Entscheidest du dich als Beamter gegen die private Krankenversicherung, für die du staatliche Beihilfe erhältst, ist das jedoch meist nicht sinnvoll:

Anders als ein normaler Angestellter musst du in der GKV den vollen Beitragssatz selbst zahlen – einen Beihilfeanspruch hast du nicht, wenn du gesetzlich versichert bist.

Die PKV als erste Wahl für Beamte

Bist du als Beamter privat versichert, erhältst du von deinem Dienstherrn Beihilfen zu Gesundheitskosten in Höhe von mindestens 50 Prozent. Die Beihilfen umfassen dabei auch die Kosten für eine private Krankenversicherung. Dieses System sorgt dafür, dass eine private Krankenversicherung für dich meist günstiger ist als die GKV. Gleichzeitig profitierst du von umfassenderen, garantierten Gesundheitsleistungen. Bei der Auswahl des optimalen PKV-Versicherungstarifs unterstützen wir dich gerne.

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Häufig gestellte Fragen zur PKV für Beamte

Was kostet eine private Krankenversicherung für Beamte?

Was eine private Krankenversicherung für Beamte kostet, ist von mehreren Faktoren abhängig. Eine Rolle spielen dabei unter anderem das Alter der versicherten Person, die Beihilfehöhe und eventuell vorhandene Vorerkrankungen. Beispielhaft kann gesagt werden: ein 28-jähriger Beamter ohne Vorerkrankungen zahlt bei 50 Prozent Beihilfe rund 230 Euro monatlich für seine PKV.
Ein entscheidender Kostenfaktor ist vor allem, ob du einer Risikogruppe angehörst oder gesundheitlich vorbelastet bist. In beiden Fällen musst du mit entsprechend höheren PKV-Beiträgen rechnen.

Sind Beamte automatisch privat versichert?

Nein. Beamte können wählen, ob sie sich für eine freiwillige Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung oder für eine private Krankenversicherung entscheiden möchten. Meist ist eine PKV für Beamte jedoch sinnvoller. Grund dafür: In der GKV müssen sie für anfallende Versicherungskosten allein aufkommen, während in der PKV ein großer Teil der Kosten von staatlicher Beihilfe gedeckt ist. 

Wie ist ein Beamtenanwärter krankenversichert?

Beamte haben die Wahl, sich freiwillig gesetzlich oder privat in einer PKV zu versichern. Das gilt dabei auch für Beamtenanwärter.