Risikolebensversicherung
Risikolebensversicherung - Finanzielle Absicherung für den Ernstfall
mehrWert Redaktion
4. Juli 2024
Immer wieder kommt es im Leben zu unerwarteten Ereignissen - vollkommen unerwartet stirbt ein geliebter Mensch oder es kommt zum eigenen Todesfall. Für die Angehörigen ist der Verlust nicht nur emotional sehr belastend, sondern kann auch finanziell zu einem Problem werden, wenn es sich beim Verstorbenen um den Hauptverdiener gehandelt hat. Hier kann dir eine Risikolebensversicherung einen umfassenden Schutz bieten, wenn dir etwas passiert. Alles Wichtige zum Thema erfährst du hier.
Was ist eine Risikolebensversicherung?
Indem du eine Risikolebensversicherung abschließt, sicherst du deine Familie finanziell ab, falls dir etwas zustoßen sollte. Im Todesfall erhalten Hinterbliebene dann einen festen Betrag, der auch als Todesfallsumme bezeichnet wird. Insbesondere wenn du der Hauptverdiener in deiner Familie bist, ist eine Risikolebensversicherung für dich wichtig. Hast du beispielsweise ein Darlehen abzubezahlen oder Kinder zu versorgen, bewahrst du deine Familie mit dieser Police vor finanziellen Schwierigkeiten. Die Versicherung kann dann zum Beispiel laufende Kreditraten tilgen oder die Ausbildung der Kinder bezahlen.
Bei der Risikolebensversicherung kannst du zwischen zwei Versicherungsarten wählen:
Gleichbleibende Versicherungssumme: Bei der ersten Variante bleibt die Versicherungssumme konstant.
Fallende Versicherungssumme: Bei der zweiten Variante verringert sich der vereinbarte Auszahlungsbetrag im Laufe der Zeit schrittweise.
Beide Varianten bringen denselben Vorteil mit sich: Sie geben dir und deiner Familie das sichere Gefühl, im Ernstfall den gewohnten Lebensstandard aufrechterhalten zu können.
Diese Leistungen bietet eine Risikolebensversicherung
Die Risikolebensversicherung ist eine Summenversicherung mit Einmalzahlung. Stirbt die versicherte Person beziehungsweise einer der versicherten Personen, wir die Versicherungssumme an den oder die Begünstigte ausbezahlt.
Die Risikolebensversicherung ist immer dann lohnenswert, wenn ein Hauptverdiener den Lebensstandard der Familie sichert und wo bei einem Ausfall ein finanzieller Ruin drohen würde. Wenn dein Einkommen zum Beispiel die Familie versorgt und du gerade ein Haus gekauft hast, ist eine Risikolebensversicherung sinnvoll. So kann deine Familie im Ernstfall den Kredit auch weiterhin abzahlen und gerät nicht in finanzielle Not. Auch für selbstständige Geschäftsleute bietet diese Police einen umfassenden Schutz.
Damit die vereinbarte Versicherungssumme ausbezahlt wird, müssen Versicherte bereits bei der Beantragung achtsam sein. Zu Beginn werden dir verschiedene Fragen zur eigenen Gesundheit gestellt. Denn bereits, wenn die Todesursache nicht eindeutig festgestellt werden kann, kann es zu Problemen bei der Auszahlung der Versicherungssumme kommen. Das kann zum Beispiel dann passieren, wenn du bewusst Vorerkrankungen verschwiegen hast. Es ist ratsam, dich bereits vor der Unterzeichnung des Vertrags nach den Leistungen deiner Risikolebensversicherung zu erkundigen. So kannst du dich darauf verlassen, dass deine Angehörigen später umfassend abgesichert sind.
Für wen ist eine Risikolebensversicherung sinnvoll
Wenn ein Todesfall zu finanziell beachtlichen Schäden führen kann, ist die Risikolebensversicherung eine wichtige Absicherung. Ratenzahlungen für einen hohen Kredit, die plötzlich nicht mehr geleistet werden können, sind ein typisches Beispiel dafür. Die Hinterbliebenen müssen sich dann in ihrer Trauer nicht noch zusätzlich Sorgen um Geldnot machen.
Sinnvoll ist die Police auch für unverheiratete Paare, da Hinterbliebene nach dem Tod des Partners keine Witwen- bzw. Witwerrente erhalten. Sofern beide Partner zum gemeinsamen Haushaltseinkommen beitragen, bietet sich eine verbundene Risikolebensversicherung als optimale Lösung an.
Risikolebensversicherung für Partner: Diese Möglichkeiten hast du
Mit dem Abschluss einer Risikolebensversicherung stellst du sicher, dass deine Familie finanziell abgesichert ist, sollte dir etwas zustoßen. Doch wie sieht es aus, wenn sowohl du als auch dein Partner oder deine Partnerin berufstätig sind? Gerade wenn es größere finanzielle Verpflichtungen oder Kinder gibt, muss im Ernstfall auch der hinterbliebene Partner diese erfüllen können. Werden durch eine Risikolebensversicherung beide Partner abgesichert, kann der Hinterbliebene im Todesfall des Partners den bisherigen Lebensstandard erhalten.
Grundsätzlich können du und dein Partner aus drei Versicherungsvarianten wählen:
Der Abschluss zwei einzelner Risikolebensversicherungen
Der Abschluss der verbundenen Risikolebensversicherung
Der Abschluss einer Über-Kreuz-Versicherung
Zwei einzelne Risikolebensversicherungen
Entscheiden du und dein Partner euch für diese Versicherungsvariante, schließt jeder Partner einen eigenen Vertrag ab. Somit sind beide jeweils Versicherungsnehmer und gleichzeitig die versicherte Person, während der andere der Begünstigte ist.
Sollte eine Person im Rahmen der festgelegten Vertragslaufzeit sterben, erhält der hinterbliebene Partner die vereinbarte Versicherungssumme, die aus dem Vertrag des Verstorbenen stammt. Der Versicherungsvertrag des Hinterbliebenen läuft dagegen normal weiter. Er kann seinen Vertrag dann entweder beenden oder jemand anderen als Begünstigten eintragen lassen.
Die verbundene Risikolebensversicherung
Diese Versicherungsart ist ein gemeinsamer Vertrag für beide von euch: Du und dein Partner sichern sich somit gegenseitig mit einer einzigen Police ab. Sie wird aus diesem Grund auch als „Partnertarif“ bezeichnet.
Sowohl du als auch dein Partner sind gleichzeitig als Versicherte und Bezugsberechtigte im Vertrag aufgeführt. Als Versicherungsnehmer können eine oder auch beide Partner eingetragen werden. Wenn einer von euch beiden während der Vertragslaufzeit stirbt, erhält der Hinterbliebene die Versicherungssume ausbezahlt. Der Vertrag wird nach der Auszahlung automatisch aufgelöst.
Die Über-Kreuz-Versicherung
Diese Variante der Risikolebensversicherung für Partner setzt sich genau genommen aus zwei Versicherungsverträgen zusammen. Anders als bei der klassischen Versicherung, bei der du dein eigenes Leben absicherst, damit Partner im Ernstfall weiterhin finanziellen Verpflichtungen nachkommen kann, wirst du bei der Über-Kreuz-Versicherung selbst gegen den Todesfall deines Partners abgesichert. Dein Partner tut dasselbe und sichert sich gegen deinen Todesfall ab.
Im Vertrag bist du somit als Versicherungsnehmer, Begünstigter und Beitragszahler aufgeführt, dein Partner ist dagegen die versicherte Person. Im Vertrag deines Partners verhält sich dies genau umgekehrt.
Wie lange sollte die Laufzeit einer Risikolebensversicherung sein?
Zum Vertragsbeginn legst du gemeinsam mit der Versicherungsgesellschaft die Laufzeit der Risikolebensversicherung fest. Diese beträgt in den meisten Fällen 20 oder 25 Jahre. Du hast zwar die Option, die Versicherung vorzeitig zu kündigen, allerdings ist dies mit Aufwand und mitunter auch mit finanziellen Einbußen verbunden Deshalb machst du dir am besten im Vorfeld umfassend Gedanken um die richtige Laufzeit der Risikolebensversicherung.
Die maximale Laufzeit der Police hängt maßgeblich von deinem Alter ab. Viele Versicherungsgesellschaften sichern den Todesfall nur bis zu einem gewissen Höchstalter ab. Nach der exakten Altersgrenze kannst du dich beim jeweiligen Versicherer erkundigen. Weiterhin gibt es eine maximale Laufzeit, die von Versicherung zu Versicherung variiert. Bei einigen Anbietern kannst du die Risikolebensversicherung beispielsweise mit einer Laufzeit von maximal 50 Jahren abschließen.
Die Summe der Beiträge für eine Risikolebensversicherung ist zwar mit einer längeren Laufzeit höher. Allerdings wird eine zu kurze Laufzeit, falls nach deren Ablauf eine neue Versicherung abgeschlossen wird, meist noch teurer. Denn du musst du damit rechnen, durch das höhere Alter und eventuell hinzugekommenen Erkrankungen auch höhere Beiträge zu bezahlen.
Was kostet eine Risikolebensversicherung?
Die Kosten einer Risikolebensversicherung lassen sich nur schwer pauschalisieren, denn sie orientieren sich vor allem an der Laufzeit der Police sowie an der vereinbarten Versicherungssumme. Auch dein Beruf hat auf die Beitragshöhe Einfluss. Die meisten Versicherungsgesellschaften verlangen zudem eine Gesundheitsprüfung, um das Risiko eines möglichen Todesfalls einzuschätzen. Bist du Raucher, übergewichtig oder hast gewisse Vorerkrankungen, kann dies zu höheren Beiträgen führen oder in einigen Fällen sogar zur Ablehnung seitens der Versicherung führen.
Für den Versicherungsbeitrag spielen eine Rolle:
Alter bei Abschluss
Gesundheit bei Abschluss
Höhe der Versicherungssumme
Laufzeit der Absicherung
Raucher oder Nichtraucher
Extreme Sportarten
Welche Versicherungssumme sollte gewählt werden?
Eine wichtige Frage vor dem Abschluss einer Risikolebensversicherung ist die nach der richtigen Versicherungssumme. Diese sollte idealerweise vier- bis fünfmal so hoch sein wie das Brutto-Jahresgehalt des Hauptverdieners in der Familie. Jedoch solltest du auch deine individuelle Lebenssituation berücksichtigen: Hast du zum Beispiel einen Hauskredit aufgenommen, sollte die Versicherungssumme entsprechend höher ausfallen. Ansonsten kann es erforderlich sein, dass du die Summe in den nachfolgenden Jahren erneut anpasst, sollte sich deine Lebenssituation ändern.
Ebenfalls wichtig ist die Wahl der richtigen Versicherungssumme für Familien mit Kindern.
Diese sollte so hoch angesetzt werden, dass die Ausbildung der Kinder in jedem Fall abgeschlossen werden kann. Bist du nicht sicher, welche Versicherungssumme die richtige für deine Risikolebensversicherung ist, kannst du dir im Vorfeld von einem unabhängigen Versicherungsberater Tipps holen.
Ist eine fallende Versicherungssumme in der Risikolebensversicherung sinnvoll?
Beim Abschluss einer Risikolebensversicherung musst du dich entscheiden, ob die Versicherungssumme über die Laufzeit hinweg konstant bleiben oder fallen soll. Wählst du eine Versicherung mit konstanter Versicherungssumme, bedeutet dies, dass sich dieser Betrag bis zum Vertragsende nicht verändert. Beachte jedoch, dass die Beiträge bei dieser Variante höher ausfallen als bei einer Risikolebensversicherung mit fallender Versicherungssumme.
Nutzt du die Risikolebensversicherung zur Absicherung eines Darlehens, kann die Variante mit fallender Versicherungssumme für dich sinnvoller sein. Bei diesem Szenario reduziert sich die Höhe der Versicherungssumme Schritt für Schritt, weshalb auch die Beiträge in der Regel niedriger sind.
Annuitätisch fallende und linear fallende Risikolebensversicherung
Entscheidest du dich für eine Risikolebensversicherung mit fallender Versicherungssumme, kannst du zwischen der annuitätisch und der linear fallenden Risikolebensversicherung wählen.
Bei der annuitätisch fallenden Risikolebensversicherung verringert sich die Versicherungssumme am Anfang der Laufzeit eher langsam und sinkt mit fortschreitender Laufzeit immer schneller. Der Grund: Die Versicherungssumme berechnet sich nach dem Tilgungs- und Zinssatz.
Bei der linear fallenden Versicherungssumme reduziert sich die Versicherungssumme jährlich um einen gewissen Prozentsatz. Hast du zum Beispiel ein Haus gekauft und dafür einen Kredit mit einem festen Tilgungsplan aufgenommen, ist diese Lösung ideal, um das Darlehen für den Todesfall abzusichern.
Darauf solltest du beim Abschluss einer Risikolebensversicherung achten
Beim Abschluss einer Risikolebensversicherung solltest du auf verschiedene Aspekte achten.
Die Versicherungssumme
Mit der Versicherungssumme legst du fest, wie viel die Hinterbliebenen im Todesfall von der Versicherung ausbezahlt bekommen. Die Höhe hat direkten Einfluss auf die Versicherungsbeiträge.
Die Laufzeit
Die Laufzeit einer Risikolebensversicherung sollte lang genug sein, um laufende Verbindlichkeiten abzudecken - wie zum Beispiel die Ausbildung von Kindern oder die Tilgung eines Hauskredits.
Leistungen vergleichen
Ehe du dich für ein Angebot entscheidest, vergleiche verschiedene Versicherungsgesellschaften und deren Leistungen miteinander. Die Beitragshöhe ist zwar wichtig, dennoch kommt es primär darauf an, dass die Versicherung im Ernstfall auch die gewünschten Leistungen bietet.
Auf die Erbschaftssteuer achten
Mitunter kann eine Erbschaftssteuer auf die Versicherungssumme anfallen. Für unverheiratete Partner, die sich gegenseitig schützen möchten, empfiehlt sich der Abschluss zwei einzelner Verträge.
Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß beantworten
Die Gesundheitsfragen sollten möglichst sorgfältig und immer ehrlich beantwortet werden. Ansonsten riskierst du den Versicherungsschutz und somit auch die finanzielle Absicherung deiner Angehörigen.
Zahlungsweise festlegen
Eine jährliche Zahlungsweise kann dir bei vielen Versicherern Rabatte gewähren. Der Vorteil: Du zahlst insgesamt weniger als bei einer monatlichen oder vierteljährlichen Zahlung.
Was im Todesfall zu tun ist
Nicht immer wissen Angehörige darüber Bescheid, ob ein Verstorbener zu Lebenszeiten eine Risikolebensversicherung abgeschlossen hat. Deshalb ist es wichtig, dass du dieses Thema gemeinsam mit deinem Partner besprichst und die Versicherungsunterlagen an einem Ort hinterlegt werden, auf den im Ernstfall jeder Zugriff hat.
Wichtig ist zunächst, die Versicherungsgesellschaft unverzüglich über den Todesfall in Kenntnis zu setzen. Natürlich sitzt der Schock bei einem unerwarteten Todesfall erst einmal tief - dennoch ist es wichtig, keine Zeit verstreichen zu lassen und nicht länger als zwei bis drei Tage mit der Meldung zu warten. Hierfür genügen eine E-Mail oder ein Anruf beim Versicherer.
Dieser wird im Anschluss mitteilen, welche Unterlagen er braucht. Normalerweise sind dies die amtliche Sterbeurkunde und der Versicherungsschein.
Die Sterbeurkunde dient als Nachweis des Todesfalls und kann beim örtlichen Standesamt beantragt werden.
Zur Beantragung der Sterbeurkunde benötigst du die folgenden Unterlagen:
Personalausweis des Verstorbenen
Totenschein oder Leichenbeschauschein
Falls vorhanden, Geburts- oder Heiratsurkunde
Im Durchschnitt nimmt die Ausstellung einer Sterbeurkunde zwei bis drei Wochen in Anspruch. Bei einer hohen Auslastung kann dies auch länger dauern.
In gewissen Fällen fordert die Versicherungsgesellschaft zudem ein ärztliches Attest, in dem die Todesursache angegeben ist.
Bist du laut Versicherungsvertrag nicht Begünstigter, sondern als Erbe für die Auszahlung der Versicherungssumme zuständig? In diesem Fall brauchst du einen Erbschein. Diesen kannst du beim Nachlassgericht oder Notar beantragen.
Sobald du alle Unterlagen beisammen hast, fertigst du davon Kopien an und sendest diese per Einschreiben mit Rückschein an die Versicherungsgesellschaft. Das Einschreiben sichert dir einen rechtlichen Nachweis dafür, dass du die Unterlagen rechtzeitig verschickt hast. Im Anschluss prüft die Versicherung die Dokumente und wird die Versicherungssumme in den nachfolgenden Wochen ausbezahlen.
Häufig gestellte Fragen zur Risikolebensversicherung
Kann eine Risikolebensversicherung ohne Gesundheitsprüfung und Gesundheitsfragen abgeschlossen werden?
Vor allem für Personen mit Vorerkrankungen kann die Gesundheitsprüfung vor dem Abschluss einer Risikolebensversicherung unangenehm sein. Für gewöhnlich kommst du bei der Antragstellung allerdings nicht um die Gesundheitsfragen herum. Solltest du dennoch auf ein Angebot stoßen, das damit wirbt, keine Gesundheitsprüfung durchzuführen, ist es wichtig, dass du genau auf die vertraglichen Details achtest. Hier lauern oft Fallstricke wie eine geringe Leistung im Todesfall oder auch unverhältnismäßig hohe Versicherungsbeiträge.
Lohnt sich die Risikolebensversicherung auch mit Vorerkrankungen noch?
Hast du eine Vorerkrankung, ist es eventuell sinnvoller, deine Familie auf andere Weise finanziell abzusichern. Hier bietet sich beispielsweise als Alternative eine Sterbegeldversicherung an, damit die Hinterbliebenen im Todesfall zumindest die Kosten für eine Bestattung nicht aus eigener Tasche bezahlen müssen.
Werden Beiträge zurückerstattet, wenn der Ernstfall nicht eintritt?
Da die Risikolebensversicherung eine reine Risikoversicherung ist, ist das Risiko der Tod des Versicherten. Sollte der Versicherungsfall nicht eintreten, gibt es in der Regel auch keine Rückzahlung der Beiträge.