Heilpraktikerversicherung

Was sie abdeckt und warum sie sinnvoll ist

Daniel Seeger
Geschrieben von

Daniel Seeger

Aktualisiert am

16. November 2023

mehrWert - Heilpraktikerversicherung: Was sie abdeckt und warum sie sinnvoll ist

In Deutschland nimmt die Anzahl der Menschen zu, die für ihre Gesundheit auf Mittel außerhalb der Schulmedizin zurückgreifen. Im Rahmen einer Umfrage von YouGov und Statista (2016) teilte nahezu die Hälfte der Befragten mit, Methoden der Alternativmedizin ausprobiert zu haben. Ein Viertel der Befragten fügte hinzu, regelmäßig Heilpraktiker zu besuchen.

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen in der Regel keine Kosten für eine Heilpraktikerbehandlung. Ziehst du Naturheilverfahren vor, lohnt sich der Abschluss einer Zusatzversicherung. In diesem Artikel zeigen wir dir, welche Kosten eine Heilpraktikerversicherung übernimmt, welche Kriterien für die Kostenübernahme wichtig sind und welche Therapieformen von einer Heilpraktikerversicherung anerkannt werden.

Das Wichtigste auf einen Blick 

  • Ergänzung deiner Krankenversicherung: Die Zusatzversicherung übernimmt die Kosten, die Kassen gar nicht oder nur teilweise decken

  • Umfangreiches Leistungsangebot: Heilpraktikerversicherungen sind nicht auf Naturheilkunde und Alternativmedizin beschränkt, sondern decken auch Physiotherapie und Psychotherapie

  • Variable Kostenübernahme: Eine Zusatzversicherung übernimmt mehr Kosten als die gesetzliche Krankenversicherung. Die Höhe der Kostenübernahme sowie jährliche Maximalbeiträge können aber variieren

  • Kleiner Preis: Eine Zusatzversicherung kostet im Grundtarif oft nur rund zehn Euro im Monat 

Was ist eine Heilpraktikerversicherung und welche Leistungen deckt sie ab?

Die Heilpraktikerversicherung ist eine zusätzliche Absicherung, die den gesetzlichen Versicherungsschutz ergänzt. Sie erstattet die Kosten, die entstehen, falls du dich in eine heilpraktische Behandlung begibst. 

Mehr als nur Naturheilkunde

Die Zusatzversicherung zahlt mehr als nur Naturheilkundeleistungen. Grundsätzlich geht es um all die Behandlungen, die ohne eine medizinische oder psychotherapeutische Ausbildung durchgeführt werden dürfen: Der Begriff des Heilpraktikers bezeichnet die allgemeine, nicht medizinische Ausübung der Heilkunde. Daher bezieht sich die Bezeichnung „Heilpraktiker“ nicht nur auf alternativmedizinische Methoden. Behandlungen durch Physio- und Psychotherapeuten fallen ebenso in das Spektrum der Zusatzversicherung.

Diese therapeutischen Ansätze werden von der Zusatzversicherung abgedeckt:

  • Phytotherapie

  • Homöopathie

  • Aromatherapie

  • Chiropraktik und Osteopathie

  • Physiotherapie

  • Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), z. B. Akupunktur

  • Kinesiologie

  • Bioenergetik

  • Atemtherapie

  • Blutegelbehandlung

  • Ausleitende Verfahren 

  • Bioresonanztherapie

Und im psychotherapeutischen Bereich:

  • Systemische Therapie

  • NLP-Coaching

  • Autogenes Training

  • Hypnose

Wichtig zu wissen ist, dass auch Ärzte Heilpraktikerleistungen erbringen können. Für deine Krankenversicherung ist also irrelevant, ob du beim Arzt warst: Ausschlaggebend ist die Art von Behandlung oder Untersuchung. Das heißt wiederum, dass du die Heilpraktikerversicherung selbst dann nutzen kannst, wenn du einen Schulmediziner aufsuchst. 

Zwei Therapiekataloge zur Orientierung

Versicherungen orientieren sich an zwei Verordnungen, um Heilpraktikerleistungen zu definieren: der Gebührenordnung der Heilpraktiker (GebüH) und dem Hufelandverzeichnis. Die beiden Kataloge listen die verschiedenen Arten von Behandlungen und die entsprechenden Preise auf, die Heilpraktiker erbringen.

Mithilfe der Verzeichnisse kannst du herausfinden, ob deine Therapie durch eine Zusatzversicherung für Heilpraktiker erstattet wird. Bedenke bitte, dass die Gebührenordnung selten aktualisiert wird. Informiere dich also immer auch bei deiner Versicherung und bei deinen Therapeuten!

Den Unterschied machen die Behandlungen

Die Heilpraktikerversicherung gilt nicht für Heilpraktiker allein: Auch ein Schulmediziner kann Leistungen erbringen, welche die Zusatzversicherung abdeckt! Allgemeine Übersichten der Behandlungen (und ihrer ungefähren Preise) findest du in der Gebührenordnung der Heilpraktiker (GebüH) und im Hufelandverzeichnis.

Welche Kosten werden übernommen?

Heilpraktiker erbringen die verschiedensten Leistungen. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen aber nur einen geringen Anteil der Kosten. Dies gilt auch, wenn Ärzte heilpraktische Behandlungen durchführen.

Mit einer Heilpraktiker-Zusatzversicherung stellst du sicher, dass die Kosten für deine Behandlung bei einem Heilpraktiker erstattet werden. Die Höhe der Kostenübernahme und ihre Voraussetzungen sowie der (häufig jährliche) Maximalbetrag variieren je nach Tarif und Versicherer:

Die Heilpraktikerversicherung hat viele Facetten und erfordert eine professionelle Begleitung. Wir liefern dir alle wichtigen Informationen und eine persönliche Beratung. Trag dich ein. Wir melden uns.

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Wichtige Kriterien bei der Tarifauswahl

Eine Zusatzversicherung ist für dich sinnvoll, wenn deine aktuelle Krankenversicherung die Kosten für Heilpraktiker und alternative Behandlungsmethoden nicht übernimmt. Um eine Zusatzversicherung zu finden, die zu dir passt, beachte bitte Folgendes: 

Fünf Fragen, die für die Wahl der richtigen Versicherung entscheidend sind

  1. Welche Leistungen sind in welchem Umfang abgedeckt?

  2. In welcher Höhe werden Kosten übernommen?

  3. Existiert ein jährlicher Maximalbetrag und wenn ja, in welcher Höhe?

  4. Wie lange musst du auf die Kostenerstattung im Leistungsfall warten?

  5. Ist eine Gesundheitsprüfung bei Abschluss notwendig? 

Eine Heilpraktikerversicherung ist sinnvoll, wenn du auf alternative Behandlungsformen setzt

Eine Heilpraktiker-Zusatzversicherung ist eine Versicherung, die deine bestehende Krankenversicherung ergänzt. Sie ist für dich sinnvoll, wenn du neben der Schulmedizin auch alternative Behandlungsformen wünschst. Sie erstattet insbesondere Kosten, die durch Behandlungen bei Heilpraktikern entstehen. Daneben deckt die Versicherung sowohl die Naturheilkunde als auch die komplementäre und die integrative Medizin, sowie manche Ansätze in der Psychotherapie ab, wie zum Beispiel systemische Therapie und NLP-Coaching.

Günstige Heilpraktikerversicherungen starten bei ca. 10 Euro im Monat.

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Häufig gestellte Fragen zur Heilpraktikerversicherung

Übernehmen Krankenkassen Behandlungen durch Heilpraktiker?

Die Krankenkassen übernehmen diese Kosten gelegentlich, üblicherweise aber nicht in vollem Umfang. Private Zusatzversicherungen hingegen sind dafür gemacht, die Kosten von Heilpraktikerbehandlungen zu erstatten.

Wie viel kostet eine Zusatzversicherung für Heilpraktiker?

Der Basis-Tarif einer Zusatzversicherung für Heilpraktiker startet in der Regel mit zehn Euro im Monat. Je nach Alter, Leistungen und Gesundheitsstand des Versicherungsnehmers kann der Preis steigen.

Welche Therapien werden von der Zusatzversicherung für Heilpraktiker abgedeckt?

Diese Information findest du am beim jeweiligen Versicherer heraus. Orientieren kannst du dich aber an zwei Katalogen, die selbst für die Versicherungsgesellschaften als Quellen angesehen werden: der Gebührenordnung der Heilpraktiker (GebüH) und dem Hufelandverzeichnis.

Sind Psychotherapeuten Heilpraktiker?

Ja. Nicht alle, aber manche Psychotherapeuten sind als Heilpraktiker tätig.