Private Krankenversicherung Tarife für Beamte
So findest du den richtigen PKV-Tarif für Beamte
Anja Glorius
12. Dezember 2023
Fast alle verbeamteten Personen sind in einer privaten Krankenversicherung versichert. Falls auch du verbeamtet bist, solltest du also über die verschiedenen Aspekte einer privaten Krankenversicherung für Beamte Bescheid wissen. Alles, was du bei der Wahl des richtigen Tarifs beachten musst, erfährst du hier.
Die Bedeutung des passenden Tarifs
Viele Beamte entscheiden sich für eine private Krankenversicherung (PKV). Das liegt nicht nur daran, dass sie sich unabhängig vom Einkommen privat versichern können, sondern auch an ihrer besonderen Situation: Sie erhalten über die Dienstbehörde, beispielsweise vom Staat, der Kommune oder dem Land, eine sogenannte Beihilfe. Das bedeutet, diese übernimmt einen gewissen Anteil der Behandlungskosten im Krankheitsfall direkt. Die Versicherungspflicht gilt zwar auch für Beamte, aber nur für den Teil der Kosten, die nicht von der Beihilfe gedeckt werden. Wenn deine Beihilfe beispielsweise 50 Prozent deiner Kosten übernimmt, musst du nur die restlichen 50 Prozent durch eine gesetzliche oder private Krankenversicherung decken.
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) kostet für alle Versicherten den gleichen Anteil am Lohn und sichert die gleichen Leistungen zu. Beamte müssen also denselben Prozentsatz zahlen, obwohl bereits ein großer Teil der Behandlungskosten von der Beihilfe getragen werden.
Die private Krankenversicherung bietet den Vorteil, dass die Beiträge von den Leistungen in frei wählbaren Tarifen abhängen. Sie ist für Beamte günstiger, weil sie nur das leisten muss, was die Beihilfe nicht leistet. Damit du ihre Vorteile optimal für dich nutzen kannst, ist die Wahl des richtigen Tarifs wichtig. Was genau der richtige Tarif ist, hängt von persönlichen Faktoren ab, über die du hier mehr erfährst.
Tarifarten bei privaten Krankenversicherungen
Private Krankenversicherungen bieten in der Regel verschiedene Tarife an, die bestimmte Leistungen bieten und sich preislich unterscheiden. Meistens begegnen dir folgende Tarife:
Der Standardtarif ist ein Tarif für bereits lange privat versicherte Personen. Er ist meistens deutlich günstiger als der Höchstbetrag der GKV und bietet einen ähnlichen Leistungsumfang wie diese.
Der Basistarif ist nach dem Standardtarif der günstigste Tarif. Auch Personen, die neu in die PKV eintreten, können ihn nutzen. Er bietet ähnliche Leistungen wie der Standardtarif und die gesetzliche Krankenversicherung.
Economy- oder Premiumtarife sind teurer als der Basis- oder Standardtarif und bieten einen höheren Leistungsumfang.
Tarife speziell für Beamte
Weil Beamte aufgrund der Beihilfe nur einen Teil der Kosten im Krankheitsfall versichern müssen, bieten viele private Krankenversicherungen Tarife an, die nur den zu versichernden Restbetrag decken. Sie sind günstiger als die üblichen Tarife und gegebenenfalls auch als die gesetzliche Krankenversicherung. Außerdem können sie bei der richtigen Wahl sehr umfangreiche Leistungen bieten.
Ein Beamtenanwärtertarif kann von Personen genutzt werden, die sich auf eine verbeamtete Stelle im öffentlichen Dienst vorbereiten. Sie sind meist günstig und bieten ähnliche Leistungen wie die GKV. Sobald sie Beamte werden und Beihilfe erhalten, können sie in einen regulären Tarif wechseln.
Ein Beihilfetarif deckt den Teil der Kosten, den die Beihilfe nicht übernimmt. Der Leistungsumfang kann dem der Beihilfe entsprechen oder auch Zusatzleistungen umfassen.
Ein Beihilfeergänzungstarif deckt insbesondere die Leistungen, die nicht von der Beihilfe übernommen werden. Ein Beispiel dafür wäre eine vollständige Übernahme des Zahnersatzes.
Faktoren, die bei der Tarifwahl eine Rolle spielen
Der Leistungsumfang der Tarife kann stark variieren. Welche Leistungen du benötigst, hängt unter anderem von deiner gesundheitlichen Situation und den Leistungen deiner Beihilfe ab. Weil PKV-Tarife für Beamte deutlich günstiger sind, kannst du bei vergleichsweise geringen Beiträgen von Zusatzleistungen profitieren, die über den Basisschutz hinausgehen. Dazu zählen unter anderem:
Auslandsreisekrankenversicherungen
Zahnbehandlungen
Chefarztbehandlungen
Ein- oder Zweibettzimmer
Sehhilfen
Hörgeräte
Besondere Impfungen
Vorsorgeuntersuchungen
Psychotherapie
Die Höhe der Beiträge richtet sich zu großen Teilen nach der Wahl des Tarifs. Hier gilt das Äquivalenzprinzip: Die gezahlten Beiträge müssen den erbrachten Leistungen entsprechen. Sie werden also nicht wie bei der gesetzlichen Krankenversicherung aus dem Gehalt errechnet. Allerdings können sie mit steigendem Alter auch steigen.
Darüber hinaus können die Beiträge je nach Vorerkrankungen durch einen sogenannten Risikozuschuss steigen. Aufgrund der Öffnungsaktion haben Beamte den Vorteil, dass sie nicht wegen Vorerkrankungen abgelehnt werden und der Risikozuschuss auf 30 Prozent beschränkt ist.
Außerdem solltest du beachten, dass sich der Betrag der Beihilfe verändern kann. Das kann beispielsweise bei Renteneintritt oder der Geburt eines Kindes der Fall sein. In dem Fall werden auch die Beiträge der privaten Krankenversicherung angepasst.
Zuletzt solltest du dich darüber informieren, wie hoch die Selbstbeteiligung im Tarif ausfällt. Je nach Tarif kann es sein, dass zwar viele Leistungen übernommen werden, aber das nur teilweise. Es kann zum Beispiel sein, dass zwei Tarife eine Leistung wie den Zahnersatz übernehmen, aber nur einer der beiden Tarife den vollen Betrag erstattet.
Tipps zur Auswahl des richtigen Tarifs
Zuletzt gibt es einige Tipps, die du dir bei der Tarifwahl noch einmal vor Augen führen kannst.
Wäge mögliche Entwicklungen in deinem Leben ab
Planst du beispielsweise Kinder oder gehst du in naher Zukunft in Rente? Das kann sich auf deine Beiträge auswirken.Überprüfe die Leistungen deiner Beihilfe
Gibt es zu füllende Lücken, auf die du nicht verzichten willst? Dabei solltest du auch deinen Gesundheitszustand bedenken. Wenn du viel Zeit im Krankenhaus verbringen, könnten Einzel- oder Zweibettzimmer sinnvoll sein.Bedenke die Auswirkungen einer privaten Krankenversicherung für Ehepartner und Kinder
Im Gegensatz zur GKV können Kinder nicht einfach familienversichert werden.Überprüfe, ob es für dich besondere Regelungen gibt
Wenn du in der Bundespolizei oder der Bundeswehr tätig bist, kannst du gegebenenfalls Leistungen von Truppenärzten in Anspruch nehmen.Halte Fristen ein
Wenn du vorerkrankt bist und durch die Öffnungsaktion in eine PKV eintreten willst, musst du das innerhalb von sechs Monaten nach Verbeamtung tun.Unabhängige Experten
Unabhängige Experten können dir eine Hilfe sein, wenn du das Gefühl hast, dass du die verschiedenen Tarifoptionen nicht verstehst. Eine einmalige Investition kann Geld sparen, indem sie dich zum passenden Tarif führt.
Häufig gestellte Fragen zu dem richtigen Tarif der PKV für Beamte
Welche Leistungen sind in einem speziellen Tarif für Beamte in der PKV enthalten?
In einem speziellen Tarif für Beamte in der privaten Krankenversicherung sind in der Regel umfangreiche Leistungen enthalten, die auf die Beihilfevorschriften abgestimmt sind. Dazu gehören beispielsweise die Kostenübernahme für ärztliche Behandlungen, Medikamente, Krankenhausaufenthalte und Vorsorgeuntersuchungen.
Wie hoch sind die Beiträge für den richtigen Tarif der PKV als Beamter?
Die Höhe der Beiträge für den richtigen Tarif der privaten Krankenversicherung als Beamter hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem gewählten Leistungsumfang, dem Eintrittsalter, dem Gesundheitszustand und dem Dienstrang. Es ist empfehlenswert, sich von einem Versicherungsberater speziell für Beamte beraten zu lassen, um die individuellen Beiträge zu ermitteln.
Gibt es eine Selbstbeteiligung in einem Tarif der PKV für Beamte?
Ja, in vielen Tarifen der privaten Krankenversicherung für Beamte gibt es eine Selbstbeteiligung. Die Höhe der Selbstbeteiligung variiert je nach Tarif und kann Einfluss auf die Beitragshöhe haben. Es ist wichtig, die Selbstbeteiligung bei der Auswahl des Tarifs zu berücksichtigen und das richtige Verhältnis von Kosten und Leistung für die individuellen Bedürfnisse abzuwägen.