Fondsgebundene Rentenversicherung
Fondsrente einfach erklärt
mehrWert Redaktion
16. November 2023
Gerade in Zeiten niedriger Zinsen stellt deine fondsgebundene Rentenversicherung eine attraktive Alternative zur klassischen Altersvorsorge dar. Weißt du, wie eine fondsgebundene Rentenversicherung funktioniert, verspricht sie attraktive Renditen und kann dich im Alter absichern? Alles Wissenswerte über diese private Rentenversicherungsform erfährst du hier.
Was ist eine fondsgebundene Rentenversicherung?
Eine fondsgebundene Rentenversicherung ist eine Form der privaten Vorsorge für deinen Ruhestand. Anders als bei der klassischen Form der privaten Rentenversicherung mit Garantieverzinsung wird ein Großteil deiner eingezahlten Beiträge in Anlageformen investiert, die besonders gute Gewinnchancen mitbringen. Das bedeutet: deine Beiträge fließen meist in Aktien und Investmentfonds.
Entwickeln sich deine Anlagen positiv, profitierst du als Versicherungsnehmer von den Erträgen und erhältst im Alter eine hohe Rente. Sind deine Beiträge in riskante Fonds geflossen oder entwickeln sich deine Anlagen aus anderen Gründen schlecht, sind Wertverluste möglich.
Weil die Wertentwicklung deiner Fonds nicht genau vorhergesagt werden kann und von vielen Faktoren abhängt, garantiert dir dein Versicherer in der Regel keine bestimmte Rentenhöhe. Vielmehr trägst du als Versicherungsnehmer das Risiko deiner Anlagen allein.
Um dir mehr Sicherheit zu bieten, halten einige Versicherer die Option bereit, deine Fonds genau für dich zu beobachten. Stellt sich ein Fonds als schwach heraus, trennt sich der Versicherer von ihm und investiert deine Beiträge und dein angespartes Kapital in Investmentfonds, die bessere Renditen versprechen. Außerdem kannst du mit dem Versicherer vereinbaren, dass dein Kapital in den letzten Jahren vor Rentenbeginn in sichere Fonds umgeschichtet wird. So sind größere Verluste kurz vor deinem Ruhestand quasi ausgeschlossen.
Fondsgebundene Rentenversicherung: die Vorteile
Vergleichst du die fondsgebundene mit klassischen Rentenversicherungen, bringen Fondspolicen gleich mehrere überzeugende Vorteile mit sich. Insbesondere versprechen sie sogar in Zeiten niedriger Zinsen attraktive Gewinne und können steuerliche Vorteile mitbringen.
Renditen auch in Niedrigzinsphasen
Setzt du auf eine fondsgebundene Rentenversicherung, bist du von niedrigen Zinsen kaum betroffen. Schließlich werden deine Beiträge nicht – wie bei klassischen Rentenversicherungen mit Garantieverzinsung – in Anlagen investiert, die so gut wie keine Zinsen bringen. Vielmehr setzt du mit deiner Fondsrenten etwa auf Aktien und kannst so auch während einer Niedrigzinsphase hohe Renditen erwirtschaften. Das kann die Höhe deiner späteren privaten Renten und deinen finanziellen Spielraum im Alter deutlich erhöhen.
Wie risikoreich und renditeorientiert deine fondsgebundene Rentenversicherung sein darf, kannst du selbst bestimmen. Beim Abschluss des Vertrages kannst du zwischen verschiedenen Risikoklassen wählen. So kannst du deine Altersvorsorge an deine bevorzugte Anlagestrategie anpassen. Du hast die Wahl zwischen folgenden Risikoklassen:
Risikoklasse 1: Für Sparer, die sich größtmögliche Sicherheit wünschen. Deine Beiträge fließen ausschließlich in sichere Anlagen
Risikoklasse 2: Für Sparer, denen Sicherheit wichtig ist. Nur die mit deinen Beiträgen erwirtschafteten Überschüsse fließen in Fonds
Risikoklasse 3: Für Sparer, die sich eine ausgewogene Sicherheit-Rendite-Mischung wünschen. Entsprechende Tarife sehen oft Garantieleistungen und Risikobegrenzungen vor
Risikoklasse 4: Für Sparer, die Ertragsschwankungen finanziell aushalten können und sich gute Chancen auf Zinsgewinne wünschen
Risikoklasse 5: Für Sparer, die renditeorientiert und risikobereit anlegen wollen. Ertragschancen, aber auch Verlustrisiken sind hier sehr hoch
Steuerliche Begünstigung für Fondsrenten
Zahlst du in deine fondsgebundene Rentenversicherung ein, musst du während der Ansparphase keine Steuern für die gezahlten Beiträge entrichten. Außerdem bleiben dein Freistellungsauftrag für Kapitalerträge und dein Sparerpauschbetrag unberührt.
Wird dir deine Rente später ausgezahlt, musst du nur einen geringen Teil – den sogenannten Ertragsanteil – individuell versteuern. Entscheidest du dich für eine Kapitalauszahlung (also für eine Auszahlung deines Kapitals “auf einen Schlag”), musst du bei Renteneintritt ab 62 Jahren und nach einer Vertragslaufzeit von zumindest zwölf Jahren nur für 50 Prozent deiner Erträge Steuern zahlen.
Fondsgebundene Rentenversicherung: die Nachteile
Eine fondsgebundene Rentenversicherung bringt das Potenzial mit, deine gesetzliche Rente merklich aufzubessern. Allerdings kommt die private Fondsrente nicht ohne Nachteile aus. Bevor du einen entsprechenden Vertrag unterzeichnest, solltest du folgende Nachteile des Rentenmodells bedenken:
Keine garantierte Rentenhöhe
Schließt du eine private Fondsrentenversicherung ab, sichert dir dein Versicherer ab Erreichen des vereinbarten Rentenalters eine lebenslange monatliche Rente zu. Allerdings wird dir keine bestimmte Rentenhöhe garantiert. Die Höhe deiner späteren Rente hängt davon ab, wie sich der Wert deiner Investitionen entwickelt.
Der Umstand, dass der Versicherer bei Vertragsschluss einen sogenannten Rentenfaktor errechnet, ändert daran nichts. Der Rentenfaktor gibt zwar an, wie viel Rente du pro 10.000 Euro Sparkapital ausgezahlt bekommst. Allerdings ist er nicht garantiert und stellt nur eine Prognose dar.
Hohe Abschlusskosten
Fondsrentenversicherungen haben vergleichsweise hohe Abschlusskosten. Diese Kosten musst du in den ersten Jahren über deine Beiträge bezahlen. Das bedeutet: Anfangs wird nur ein Teil deiner Beiträge für dich investiert. Der andere Teil geht direkt an den Versicherer. Gerade in den ersten Jahren können die anfallenden Kosten eventuelle Gewinne schnell auffressen.
Auf die richtige Fondsauswahl kommt es an
Deine Rendite und damit auch deine spätere Rentenhöhe hängen bei einer fondsgebundenen Rentenversicherung von der Auswahl der Fonds ab, in die dein Geld fließt. Mit der Fondsauswahl stehen und fallen deine Chancen auf eine auskömmliche Rente.
Häufig gestellte Fragen zur betrieblichen Altersvorsorge
Wie sinnvoll ist eine fondsgebundene Rentenversicherung?
Eine fondsgebundene Rentenversicherung ist als renditestarke Zusatzrente sinnvoll. Sie ist von einer positiven Aktienmarktentwicklung abhängig und lohnt sich daher insbesondere für junge Menschen. Schließlich gilt: Je länger die Laufzeit, desto besser können Marktschwankungen ausgeglichen und Renditen erwirtschaftet werden.
Wie funktioniert eine fondsgebundene Rentenversicherung?
Bei der fondsgebundenen Rentenversicherung werden deine Beiträge während der Ansparphase am Kapitalmarkt investiert. Ab Rentenbeginn erhältst du von der Rentenversicherung eine lebenslange Rente ausgezahlt. Wie hoch die Rente ausfällt, hängt allerdings von den Entwicklungen am Aktienmarkt während der Ansparphase ab.
Welche Fonds kann ich in fondsgebundenen Rentenversicherungen wählen?
Zwischen welchen Investmentfonds du wählen kannst, hängt von deinem Versicherungsanbieter ab. Oft kannst du in aktiv gemanagte Fonds investieren. Bei einigen Anbietern kannst du außerdem auch passive Aktienindex-Fonds oder ETFs wählen.