Pflegegrade

Die 5 Pflegegrade: So läuft die Feststellung der Pflegebedürftigkeit ab

mehrWert Redaktion
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Aktualisiert am

4. Juli 2024

mehrWert - Die 5 Pflegegrade: So läuft die Feststellung der Pflegebedürftigkeit ab

Wirst du pflegebedürftig, gibt der Pflegegrad als Maßeinheit an, wie intensiv du auf Unterstützung angewiesen bist. Liegt eine Pflegebedürftigkeit vor, richtet es sich nach deinem Pflegegrad, welche Zuschüsse du von der Pflegekasse erhältst, um deine Alltagsunterstützung zu finanzieren. Alles Wissenswerte rund um das Thema Pflegegrad und seine Feststellung erfährst du jetzt. 

Das Wichtigste auf einen Blick 

  • Der Pflegegrad als Maßeinheit: Die Höhe der finanziellen Unterstützung durch die Pflegekasse richtet sich nach dem Pflegegrad. 

  • Höherer Pflegegrad, höhere Zuschüsse: Es gibt fünf Pflegegrade. Je höher der Pflegegrad, desto höher die Zuschüsse der Pflegekasse. Je nach Pflegegrad erhältst du zwischen 125 Euro und 2.005 Euro Zuschuss von der Pflegekasse. 

  • Offizielle Einstufung durch den Medizinischen Dienst (MD): Um dich offiziell in einen Pflegegrad einzustufen, erfolgt eine medizinische Begutachtung. Bei gesetzlich Versicherten führt diese der Medizinische Dienst (MD) durch. Bei Privatversicherten erfolgt die Begutachtung durch die Firma Medicproof  

Was ist ein Pflegegrad?

Der Pflegegrad gibt wieder, wie pflegebedürftig eine Person ist. „Pflegebedürftigkeit“ meint dabei einen Zustand, in dem jemand aufgrund von körperlicher Beeinträchtigung, altersbedingt oder aufgrund von Krankheit im Alltag dauerhaft auf Hilfe oder Pflege durch andere angewiesen ist. Wie stark die Pflegebedürftigkeit ausgeprägt und wie groß der Pflegebedarf ist, wird anhand von fünf Pflegegraden ausgedrückt: je höher der Pflegebedarf, desto höher der Pflegegrad.  

Die Höhe des Pflegegrades entscheidet darüber, welche Zuschüsse du als Versicherter von deiner Pflegekasse erhältst. Mit der Höhe des Pflegegrades steigt die Höhe der Geldleistungen, die die Pflegekasse erbringt.

Wer erhält einen Pflegegrad? 

Wer dauerhaft in seiner Selbstständigkeit und seinen Alltagskompetenzen eingeschränkt ist, erhält einen Pflegegrad. Ursache des Hilfsbedarfs können beispielsweise eine Demenzerkrankung, psychische Probleme oder eine geistige oder körperliche Behinderung sein. Je nach Schwere der Beeinträchtigung wird Betroffenen ein Pflegegrad zwischen 1 und 5 zugeordnet.   

So läuft die Pflegebegutachtung ab

Damit eine Einstufung zu einem Pflegegrad erfolgen kann, ist eine Pflegebegutachtung notwendig. Die Begutachtung wird in Deutschland vom Medizinischen Dienst (MD, früher MDK für Medizinischer Dienst der Krankenversicherer) durchgeführt. Bei Privatversicherten erfolgt die Begutachtung durch die Medicproof GmbH. Das Ergebnis der Begutachtung entscheidet darüber, ob der Antrag des Versicherten auf einen Pflegegrad genehmigt wird. Hiervon hängt ab, ob und in welcher Höhe eine Pflegefinanzierung durch die Pflegekasse möglich ist. 

Vorbereitung auf die Pflegebegutachtung 

Es ist wichtig, dass der Pflegebedarf bei der Begutachtung realistisch eingeschätzt wird. Es ist darum sinnvoll, den täglich tatsächlich anfallenden Pflege- und Betreuungsaufwand in einem Pflegetagebuch zu dokumentieren. Pflegst du einen Angehörigen, kannst du darin aufschreiben, welche Hilfe die Person benötigt. Das erhöht die Chance auf einen fairen Pflegegrad. 

Die Pflegebegutachtung findet im Zuhause des Antragstellers statt. Berücksichtigt werden dabei körperliche, psychische und kognitive Beeinträchtigungen, die eine Pflegebedürftigkeit rechtfertigen können.  Die Höhe des Pflegegrades entscheidet darüber, welche Zuschüsse du als Versicherter von deiner Pflegekasse erhältst. Mit der Höhe des Pflegegrades steigt die Höhe der Geldleistungen, die die Pflegekasse erbringt.

Diese Kriterien sind bei der Begutachtung relevant

Folgende Gesichtspunkte werden bei der Pflegebegutachtung geprüft: 

mehrWert - Kriterien für die Pflegebegutachtung

Welcher Pflegegrad einem Menschen zugeordnet wird, hängt davon ab, wie stark er in den genannten Punkten eingeschränkt ist und wie viel Hilfe im Alltag nötig ist.

Die Pflegebegutachtung bei Kindern

Wird ein Kind pflegebedürftig, erfolgt eine Pflegebegutachtung durch speziell geschulte Gutachter für Kinder – oft durch einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin. Bei der Begutachtung werden nicht die gleichen Punkte wie bei Erwachsenen geprüft. Vielmehr geht es darum, wie selbstständig das Kind im Vergleich zu einem gesunden Kind gleichen Alters ist. 

Das bedeuten die fünf Pflegegrade

Bei der Pflegebegutachtung wird nicht allein geprüft, in welchen Lebensbereichen eine Person auf Unterstützung angewiesen ist. Je nachdem, wie häufig und wie intensiv Hilfe erforderlich ist, werden Punkte vergeben und addiert. An der erreichten Punktzahl lassen sich der Pflegegrad sowie der verbliebene Grad der Selbstständigkeit ablesen: 

Die obenstehende Grafik zeigt: Erhältst du im Rahmen der Pflegebegutachtung eine Punktzahl von 10 zugeordnet, erhältst du dementsprechend keinen Pflegegrad. Eine Punktzahl von 30 hingegen entspricht Pflegegrad 2 und der Erkenntnis, dass du in deiner Selbstständigkeit erheblich beeinträchtigt bist.

Die 5 Pflegegrade haben viele Facetten und erfordern eine professionelle Begleitung. Wir liefern dir alle wichtigen Informationen und eine persönliche Beratung. Trag dich ein. Wir melden uns.

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Leistungen der Pflegekasse je nach Pflegegrad

Wer pflegebedürftig ist, hat Anspruch auf Leistungen der Pflegekasse. Die Anspruchshöhe ist teilweise abhängig, teilweise unabhängig vom Pflegegrad: 

Leistungen unabhängig vom Pflegegrad

Leistungen bei Pflegegrad 2 bis 5

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Bedenke jedoch, dass Pflegegeld oder Pflegesachleistung regelmäßig nicht ausreichen, um alle tatsächlich anfallenden Pflegekosten zu bezahlen. Allerdings kannst du eine Pflegezusatzversicherung abschließen, um dich und deine Angehörigen für den Fall einer Pflegebedürftigkeit abzusichern. Die private Zusatzversicherung schließt die Kostenlücke und schützt dich und deine Angehörigen vor hohen Kosten.

Den Pflegegrad ändern oder erhöhen?

Ist der Pflegegrad festgelegt, richten sich die Leistungen, die eine pflegebedürftige Person erhält, nach ihm. Verschlechtert sich die psychische Verfassung des Betroffenen oder schreitet seine Krankheit weiter voran, entspricht der festgelegte Pflegegrad nicht mehr dem tatsächlichen Pflegebedarf. Fallen Pflegegrad und tatsächlicher Bedarf auseinander, können die pflegebedürftige Person oder ihre Angehörigen einen Antrag auf Neubegutachtung bzw. Höherstufung bei der Pflegekasse stellen. 

Anders sieht es aus, wenn der Pflegegrad durch die begutachtende Person falsch festgelegt wurde. Bist du der Meinung, dass dein Pflegegrad oder der eines Angehörigen zu niedrig eingestuft oder Leistungen zu Unrecht abgelehnt wurden, kannst du Widerspruch gegen den entsprechenden Bescheid der Pflegekasse einlegen. Ab Erhalt des Bescheids zur Pflegegradeinstufung hast du dafür einen Monat Zeit. 

Der Pflegegrad als Maßeinheit

Der Pflegegrad drückt aus, wie pflegebedürftig eine Person ist. Je höher der Pflegegrad, desto höher sind die Zuschüsse, welche die Pflegekasse zu häuslicher Pflege, Heimbetreuung und anderen Pflegemaßnahmen leistet. Festgelegt wird der Pflegegrad durch unabhängige Begutachtende der privaten oder gesetzlichen Pflegekasse. Ändert sich der festgelegte Pflegegrad, kannst du eine Erhöhung bei der Pflegekasse beantragen. 

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Häufig gestellte Fragen zu Pflegegraden

Wie hoch ist das Pflegegeld für pflegende Angehörige?  

Hat ein Pflegebedürftiger mindestens Pflegegrad 2 und wird von einem Angehörigen gepflegt, erhält der Pflegebedürftige ein Pflegegeld. Die Höhe des Pflegegeldes liegt (je nach Pflegegrad) zwischen 316 und 901 Euro monatlich. Das Pflegegeld kann an die pflegenden Angehörigen weitergegeben werden.

Wann gelte ich als pflegebedürftig? 

Pflegebedürftig ist, wer bei alltäglichen Verrichtungen (Körperpflege, Reinigen der Wohnung, Fortbewegung oder Ähnlichem) auf die Hilfe von Dritten angewiesen ist.

Bei welchen Krankheiten bekommt man einen Pflegegrad? 

Einen Pflegegrad erhalten Menschen, die aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls in ihrer Selbstständigkeit und Alltagskompetenz eingeschränkt sind. Welche Krankheit für die Pflegebedürftigkeit ursächlich ist, ist irrelevant. Umstände, die oft zu einem Pflegegrad führen, sind Schlaganfälle psychische Erkrankungen oder geistige Behinderungen.