Krankentagegeld

Deine Absicherung im Krankheitsfall

Daniel Seeger
Geschrieben von

Daniel Seeger

Aktualisiert am

27. November 2023

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1 Minute
mehrWert - Krankentagegeld – deine Absicherung im Krankheitsfall

Unfälle und Erkrankungen, die dich für längere Zeit arbeitsunfähig machen, sind echte Schicksalsschläge. Begleitet werden sie häufig von gravierenden finanziellen Einbußen. Eine Krankentagegeldversicherung schützt dich vor diesen Einbußen und ermöglicht es dir, dich ohne finanzielle Sorgen auf deine Genesung zu konzentrieren. Ob sich die Krankentagegeldversicherung für dich lohnt? Hier erfährst du es.

Das Wichtigste auf einen Blick 

  • Private Vorsorge für vorübergehende Arbeitsunfähigkeit: Krankentagegeld ist eine private Zusatzversicherung, die Einkommensverluste abfängt

  • Sicherung von Existenz und Lebensstandard: Nach einem Unfall oder bei längerer Krankheit können existenzbedrohende finanzielle Engpässe entstehen. Davor schützt eine Krankentagegeld-Versicherung alle Erwerbstätigen

  • Individuell an deine Lebenssituation anpassbar: Wie viel Tagegeld du bekommst, bestimmst du. Die Kosten der Krankentagegeld-Versicherung richten sich nach der Höhe des gewünschten Krankentagegelds

  • Keine Leistungshöchstdauer: Krankentagegeld ist steuerfrei. Du erhältst es bis du wieder arbeiten kannst

Krankentagegeld: Was ist das überhaupt?

Die Krankentagegeld-Versicherung schützt vor Verdienstausfällen und Einkommensverlusten, die aufgrund von unfall- oder krankheitsbedingter, vorübergehender Arbeitsunfähigkeit entstehen. Gesetzlich Versicherte können sie freiwillig bei einem Versicherer ihrer Wahl abschließen. Bei Privatversicherten ist das Krankentagegeld oft bereits im Leistungsumfang ihrer privaten Krankenvollversicherung enthalten. Du bist privat versichert? Dann schau gleich in deinem Versicherungsvertrag nach, dort findest du die entsprechende Information.

Verwechslungsgefahr: Krankentagegeld vs. Krankengeld

Die Begriffe Krankengeld und Krankentagegeld klingen ähnlich und werden häufig verwechselt. Das bedeuten sie:

  • Krankengeld wird im Falle längerer, aber vorübergehender Arbeitsunfähigkeit von der gesetzlichen Krankenkasse gezahlt. Es soll Verdienstausfälle gesetzlich versicherter Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ausgleichen

  • Krankentagegeld steht für die freiwillig abschließbare, private Krankentagegeldversicherung. Auch das Krankentagegeld wird im Falle einer vorübergehenden Arbeitsunfähigkeit ausbezahlt. Du erhältst es zusätzlich zum Krankengeld der gesetzlichen Krankenversicherung

Warum ist eine Krankentagegeld-Versicherung sinnvoll?

Dass im Falle einer wochen- oder monatelangen Arbeitsunfähigkeit finanzielle Schwierigkeiten entstehen, liegt an den Regelungen rund um Lohn- und Gehaltszahlungen im Krankheitsfall:

mehrWert - GKV bei KrankentagegeldmehrWert - PKV bei Krankentagegeld

In einem Angestelltenverhältnis erhältst du von deinem Arbeitgeber im Krankheitsfall Lohn oder Gehalt, wenn du krank bist für sechs Wochen in voller Höhe von deinem Arbeitgeber. Anschließend erhältst du statt deines Lohns oder Gehalts Krankengeld von deiner gesetzlichen Krankenversicherung. Allerdings zahlt dir die Versicherung nicht die gewohnte, volle Summe aus. Stattdessen bekommst du einen Betrag, der rund 20 Prozent unter deinem gewohnten Einkommen liegt.

Bist du freiberuflich oder selbstständig tätig, erhältst du keine Lohnfortzahlung – schließlich hast du keinen Arbeitgeber, der sie zahlen könnte. Ob du nach Ablauf von sechs Wochen Krankengeld von deiner Krankenversicherung erhältst, hängt von deinem Vertrag ab. Gerade im Falle einer Selbstständigkeit ist es jedoch nicht ungewöhnlich, wenn du von deinem Versicherer kein Krankentagegeld erhältst.

Für wen ist Krankentagegeld sinnvoll?

Für Selbstständige genauso wie für Angestellte stellt eine längerfristige Arbeitsunfähigkeit ein finanzielles Risiko dar. Beide Gruppen können das Risiko mit einer Krankentagegeld-Versicherung minimieren.

Krankentagegeld für Angestellte

Gesetzlich versicherte Angestellte erhalten im Falle von Krankheit für 42 Kalendertage (sechs Wochen) eine Lohnfortzahlung von ihrem Arbeitgeber. Anschließend zahlt ihnen die gesetzliche Krankenkasse (GKV) Krankengeld aus. Die genaue Höhe des Krankengelds hängt vom Einkommen ab. Durchschnittlich wird es in Höhe von 80 Prozent des Nettoeinkommens ausgezahlt. Reicht diese Summe nicht aus, um laufende Kosten zu decken, ist ein zusätzliches Krankentagegeld sinnvoll.

Privat versicherte Angestellte erhalten im Fall einer Erkrankung für sechs Wochen eine Lohnfortzahlung von ihrem Arbeitgeber. Nach Auslaufen der Lohnfortzahlung erhalten sie allerdings kein Krankengeld von ihrer Versicherung – ihr Verdienstausfall beträgt dann 100 Prozent. Etwas anderes gilt nur dann, wenn die private Krankenversicherung ein Tagegeld vorsieht. Ist das nicht der Fall, ist eine separate Krankentagegeld-Versicherung sinnvoll.

Selbstständige und Freiberufler

Privat versicherte Selbstständige und Freiberufler erhalten im Falle einer krankheits- oder unfallbedingten Arbeitsunfähigkeit weder eine Lohnfortzahlung noch ein Krankengeld. Sieht ihr Versicherungstarif nicht bereits ein Krankentagegeld vor, müssen sie für die Dauer ihrer Erkrankung auf ihr gesamtes Einkommen verzichten. Für sie ist eine Krankentagegeld-Versicherung daher unverzichtbar.

Freiwillig gesetzlich versicherte, freiberuflich oder selbstständig Tätige haben rund um Krankengeld und Krankentagegeld mehrere Möglichkeiten:

Eine Besonderheit gilt außerdem für Künstler und Publizisten: Entscheiden sie sich für den Wahltarif, erhalten sie das Krankengeld bereits ab dem 15. Tag. Dennoch kann ein Krankentagegeld sinnvoll sein, um im Falle einer Erkrankung mehr Geld zur Verfügung zu haben oder früher finanzielle Leistungen zu erhalten.

Familienversicherte, Praktikanten und Studenten

Familienversicherte, Praktikanten und Studenten haben prinzipiell keinerlei Anspruch auf ein Krankengeld. Für sie ist eine private Krankentagegeld-Versicherung sinnvoll und notwendig.

Beamte

Beamte erhalten ihre vollen Bezüge im Erkrankungsfall unbefristet durch den Dienstherrn ausgezahlt. Eine Krankentagegeld-Versicherung ist für sie nicht notwendig.

Das Krankentagegeld hat viele Facetten und erfordert eine professionelle Begleitung. Wir liefern dir alle wichtigen Informationen und eine persönliche Beratung. Trag dich ein. Wir melden uns.

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Wie viel Krankentagegeld bekommen Versicherte?

Beim Abschluss der Krankentagegeld-Versicherung legst du die Höhe der Tagessätze individuell fest. Sie kann bei bis zu 100 Prozent deines Nettoeinkommens pro Tag liegen. Das vereinbarte Tagegeld wird bei Eintritt des Versicherungsfalls steuerfrei und auch an Sonn- und Feiertagen ausgezahlt. In der Einkommenssteuererklärung ist es nicht anzugeben.

Den passenden Tagessatz wählen

Wie viel Tagegeld du bekommst, kannst du selbst festlegen. Allerdings solltest du seine Höhe mit Bedacht wählen. Ein höheres Krankentagegeld erhöht deine Versicherungsprämie.

Dementsprechend solltest du die Höhe des Tagegeldes so festlegen, dass sie zu deinen Bedürfnissen passt. Das bedeutet: Dein gesamtes Nettoeinkommen solltest du nur absichern, wenn du über keinen finanziellen Spielraum verfügst und stets auf dein volles Einkommen angewiesen bist. Gleichzeitig sollte das Tagegeld hoch genug sein, um deine regelmäßigen Ausgaben finanzieren zu können, wie

mehrWert - Ausgaben, die das Krankentagegeld abdecken sollte

Krankentagegeld für gesetzlich Versicherte

Bist du gesetzlich versichert, kannst du Krankengeld und Krankentagegeld gleichzeitig erhalten. Bei der Festlegung der Tagessatzhöhe kannst du das Krankengeld der gesetzlichen Krankenkasse berücksichtigen. So musst du nur noch einen kleinen Teil deines Einkommens privat absichern.

Wie lange wird Krankentagegeld gezahlt?

Krankentagegeld wird für die gesamte Dauer der unfall- oder krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeit ausbezahlt. Einen maximalen Leistungszeitraum gibt es nicht.

Beachten musst du allerdings, dass die Auszahlung endet, wenn sich dein Gesundheitszustand voraussichtlich nicht bessert. Bist du dauerhaft erwerbsunfähig, liegt nämlich eine vollständige (nicht durch das Krankentagegeld abgesicherte) Berufsunfähigkeit vor.

Ab wann wird Krankentagegeld ausgezahlt?

Die Karenzzeit (das ist der Zeitraum zwischen Eintritt der Arbeitsunfähigkeit und der ersten Auszahlung des Krankentagegelds) deiner Krankentagegeldversicherung wählst du selbst.

Viele gesetzlich versicherte Arbeitnehmer entscheiden sich für ein Krankentagegeld, das nach sechs Wochen zusätzlich zum Krankengeld der GKV ausgezahlt wird. Privat versicherte Selbstständige und Freiberufler, die im Krankheitsfall weder Lohnfortzahlung noch Krankengeld erhalten, wählen ein Krankentagegeld mit kürzerer Karenzzeit.

Krankentagegeld: Diese Kosten fallen an

Die Beitragshöhe für deine Krankentagegeldversicherung ist von mehreren Faktoren abhängig: der Höhe des gewünschten Tagegeldes, der gewählten Karenzzeit, dem Alter der versicherten Person bei Vertragsschluss sowie vom Gesundheitszustand des Versicherten. Wie hoch der Versicherungsbeitrag ist, lässt sich pauschal nicht festlegen.

Zur Orientierung lässt sich sagen: Gesetzlich versicherte Arbeitnehmer zahlen für ihre Krankentagegeld-Versicherung, die ab dem 43. Tag leistet, durchschnittlich etwa 16 Euro monatlich.

Leistungen im Versicherungsfall beantragen: So geht’s

Tritt der Versicherungsfall ein und musst du Krankentagegeld beantragen, gehst du folgendermaßen vor:

mehrWert - Krankentagegeld beantragen

So kannst du deine Krankentagegeld-Versicherung kündigen

Möchtest du nicht mehr für den Fall einer krankheits- oder unfallbedingten Arbeitsunfähigkeit versichert sein, kannst du deine Krankentagegeld-Versicherung kündigen. Bei den meisten Versicherungsverträgen ist hierfür eine Frist von 3 Monaten zum Ende eines Versicherungsjahres vorgesehen. Innerhalb dieser Frist kannst du deinen Vertrag schriftlich und formlos kündigen.

Sonderkündigungsrecht bei Beitragserhöhung

Kündigt dir dein Versicherer eine Beitragserhöhung an, steht dir ein Sonderkündigungsrecht zu. In diesem Fall kannst du deinen Vertrag innerhalb eines Monats ab Verkündung der Beitragsanpassung kündigen.

Das solltest du rund um dein Krankentagegeld beachten

Möchtest du eine private Krankentagegeld-Versicherung abschließen, solltest du die Angebote mehrerer Anbieter vergleichen. Ferner solltest du folgende Details und Besonderheiten rund um den Vertrag kennen:

Krankentagegeld zusammengefasst

Krankentagegeld ist eine Zusatzversicherung, die sowohl für Angestellte als auch für selbstständig oder freiberuflich Tätige sinnvoll ist. Sie zahlt dann, wenn es aufgrund von Unfall oder Krankheit zu einer länger andauernden Arbeitsunfähigkeit des Versicherungsnehmers kommt. Tritt eine vorübergehende Arbeitsunfähigkeit ein, müssen Selbstständige und Freiberufler oft auf ihr vollständiges Einkommen verzichten. Angestellte erhalten ihr Einkommen nur teilweise durch die GKV ersetzt.

Eine Krankentagesgeld-Versicherung federt dieses finanzielle Risiko ab und zahlt im Falle der Arbeitsunfähigkeiten einen vereinbarten Betrag. So können sich Versicherte auf ihre Genesung konzentrieren, ohne sich um ihre Finanzen Sorgen machen zu müssen.

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Häufig gestellte Fragen zum Krankentagegeld

Was ist Krankentagegeld?

Krankengeld ist eine private Zusatzversicherung. Sie ist von Angestellten genauso wie von selbstständig oder freiberuflich Tätigen abschließbar. Sie dient dazu, Einkommenseinbußen, die bei längerer Krankheit entstehen können, auszugleichen.

Wann findet die Krankentagegeld-Auszahlung statt?

Ab welchem Krankheitstag die Krankentagegeld-Versicherung leistet, hängt von der Vereinbarung mit dem Versicherer ab. Viele Versicherte entscheiden sich für eine Leistung ab dem 43. Tag.

Wo liegt der Unterschied zwischen Krankengeld und Krankentagegeld?

Beim Krankentagegeld handelt es sich um eine private Zusatzversicherung. Sie kann von gesetzlich Versicherten genauso wie von privat versicherten Personen abgeschlossen werden. Krankengeld hingegen ist eine Leistung, die nur gesetzlich versicherten Personen im Falle längerer Krankheit von der Krankenkasse erhalten.

Wie hoch ist das Krankentagegeld?

Wie hoch das durch einen privaten Versicherer gezahlte Krankentagegeld ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Schließlich kann die Tagesgeldhöhe entsprechend der eigenen Bedürfnisse individuell mit dem Versicherer vereinbart werden.