Altersrückstellungen in der privaten Krankenversicherung

Alles über Altersrückstellungen in der privaten Krankenversicherung

mehrWert Redaktion
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Aktualisiert am

16. November 2023

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Im höheren Alter häufen sich für viele Menschen auch die Arztbesuche. Als Versicherter in der privaten Krankenversicherung (PKV) möchtest du deine Gesundheit und finanzielle Situation in jedem Alter in guten Händen wissen. Altersrückstellungen (auch Alterungsrückstellung genannt) spielen dabei eine zentrale Rolle. Im Folgenden werden wir dir alles Wichtige über diese Art der Altersvorsorge erklären.

Das Wichtigste auf einen Blick 

  • Definition: Altersrückstellungen/Alterungsrückstellung sind Geldbeträge, die du als Versicherter in der privaten Krankenversicherung monatlich zahlst, um deine Gesundheitskosten im Alter abzudecken. Sie dienen als individuelle Vorsorge

  • Vorteile: Mithilfe der Altersrückstellungen wird dir ermöglicht, dass die Versicherungsprämien der PKV im Alter nicht plötzlich in die Höhe schießen. Da die Gesundheitskosten im Alter tendenziell höher sind, gewährleisten die Altersrückstellungen, dass du auch dann noch finanziell ausreichend abgesichert bist

  • Mitnahme: Bei einem Wechsel in eine andere Krankenversicherung kannst du deine bislang angesparte Alterungsrückstellung nicht oder nur teilweise mitnehmen. Die Altersrückstellungen bleiben dem bisherigen Versicherungsunternehmen zugeordnet, da diese Rückstellungen individuell für dich angespart wurden

Definition und Zweck der Altersrückstellungen

Die privaten Krankenversicherungen haben ein eigenes System entwickelt, um die höheren Gesundheitskosten der Versicherten mit steigendem Alter zu bewältigen. Altersrückstellungen bilden dabei die zentrale Säule dieser Methode. Um eine enorme Beitragserhöhung im Alter zu vermeiden, werden von deinen monatlichen Beiträgen für die private Krankenversicherung automatisch Teile zurückgelegt. Es werden also Rücklagen gebildet, die, wenn du später mehr gesundheitliche Leistungen in Anspruch nehmen musst, deine medizinische Versorgung gewährleisten. Deshalb ist es ratsam, möglichst früh Mitglied der PKV zu werden.

Je später du in die private Krankenversichrung eintrittst, desto höher ist dein monatlicher Beitrag: Schließlich hast du dann weniger Zeit, eine ausreichende Alterungsrückstellung zu bilden. Du zahlst also in früheren Versicherungsjahren etwas mehr als nötig wäre, um deinen aktuellen Versicherungsbedarf zu decken. Das gewährleistet aber, dass deine Beiträge im Alter nicht plötzlich in die Höhe schießen.

Möchtest du das Versicherungsunternehmen wechseln, verfällt dein Anspruch auf einen großen oder den ganzen Teil der bereits angesparten Altersrückstellung. Informiere dich bei Unzufriedenheit also lieber erst einmal, ob du innerhalb der Versicherung in einen anderen Tarif wechseln kannst, bevor du über einen Versicherungswechsel nachdenkst.

Wie Altersrückstellungen berechnet werden

Die Höhe der Altersrückstellung ist gesetzlich geregelt. Dabei werden 10 Prozent auf den Monatsbeitrag aufgeschlagen, um zu verhindern, dass ab dem 65. Lebensjahr die Beiträge erhöht werden müssen. Diese 10 Prozent sind allerdings nur ein Mindestprozentsatz, es kann durchaus sein, dass einige Versicherer höhere Abgaben verlangen. Die Grundlage für den Prozentsatz bilden die aktuellen Kosten für gesundheitliche und vor allem medizinische Leistungen. Zusätzlich wird aber auch eine vermutete Prognose für die Zukunft bei der Errichtung der Beiträge bedacht. Steigen die Kosten schneller als erwartet, müssen die Beiträge trotzdem erhöht werden. Auch eine Erhöhung der Lebenserwartung führt zu höheren Versicherungsprämien, denn medizinische Leistungen werden so länger in Anspruch genommen.

Auswirkungen auf Versicherungsprämien

Die Altersrückstellungen haben einen direkten Einfluss auf deine Versicherungsprämie. Je höher die monatlichen Abgaben für die Altersrückstellung, desto höher muss die zu zahlende Versicherungsprämie sein. Daher sind die monatlichen Beiträge zur privaten Krankenversicherung bei spätem Eintritt höher. Es bleibt bei einem späteren Eintritt in die PKV weniger Zeit, um eine ausreichende Rückstellung anzusparen. Ein frühzeitiger Eintritt bietet dir den Vorteil, dass du grundsätzlich eher mit geringeren Beiträgen rechnen kannst. So kannst du langfristig von einer stabilen und planbaren finanziellen Situation profitieren.

Du möchtest mehr über die Altersrückstellungen in der PKV oder die private Krankenversicherung allgemein wissen? Trag dich ein. Wir melden uns. Wir liefern dir alle wichtigen Informationen und eine persönliche Beratung.

Altersrückstellungen in der privaten Krankenversicherung

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Unterschiede zwischen PKV und gesetzlicher Krankenversicherung

Die private Krankenversicherung und die gesetzliche Krankenversicherung unterscheiden sich unter anderem in ihrem Prinzip der finanziellen Alterssicherung. In der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wird das sogenannte Umlageverfahren verwendet. Dabei werden die Gesundheitskosten der Versicherten nicht einzeln angespart, sondern aus den laufenden Beiträgen der Versicherungsmitglieder finanziert. Die jüngeren und gesunden Mitglieder zahlen also die Rente der aktuellen älteren und erkrankten Mitglieder. Das nennt sich auch Solidaritätsprinzip. Die private Krankenversicherung beruht im Gegensatz dazu auf dem Prinzip der Kapitaldeckung. Mit der Altersrückstellung werden individuelle Rücklagen gebildet, von denen du als Versicherter im steigenden Alter profitierst.

In der Krankenzusatzversicherung gibt es ebenfalls Tarife, in denen Rückstellungen für das Alter gebildet werden. Dies ist allerdings, anders als bei der privaten Krankenversicherung, nicht vom Gesetzgeber vorgegeben, sondern wird vom Versicherungsunternehmen selbst festgelegt. So findest du bei Zusatzversicherungen oft günstigere Tarife, die keine Altersrückstellung bilden. Sie mögen zwar für den Moment günstiger sein, allerdings kannst du mit ihnen nicht für spätere Jahre vorsorgen und es finden häufiger Beitragsanpassungen statt.

Expertenmeinungen zu Altersrückstellungen

Die Altersrückstellung oder auch Alterungsrückstellung ist ein jahrzehntelang bewährtes Prinzip, um Mitgliedern der privaten Krankenversicherung eine langfristige finanzielle Sicherheit zu gewährleisten. Die Ansparung ermöglicht eine Beitragsstabilität, von der Versicherte nur profitieren können. Möchtest du dich weiter über die Sinnhaftigkeit von Rückstellungen in der PKV informieren, kannst du dich von unseren Experten beraten lassen. Wir können dir zu diesem Thema nähere Auskünfte geben.

Mit Altersrückstellungen für später vorsorgen

Die privaten Krankenversicherungen nutzen Altersrückstellungen als wirksame Methode, um stabile Versicherungsbeiträge auch im Alter noch zu gewährleisten. Es wird zwar ein monatlich etwas höherer Betrag gezahlt, damit sorgst du aber direkt für die Zukunft vor. Durch frühes Eintreten in die private Krankenversicherung kannst du von niedrigeren Beiträgen profitieren, da die monatlichen Abgaben für die Altersrückstellung geringer sind. Altersrückstellungen sind ein wesentlicher Bestandteil der privaten Krankenversicherung, die es dir ermöglichen, keine Sorgen um Gesundheitskosten im Alter haben zu müssen. Denk also langfristig und zukunftsorientiert, damit deine Gesundheitsversorgung in allen Lebensphasen ausreichend gesichert ist.

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Häufig gestellte Fragen zu der Altersrückstellung in der PKV

Gibt es private Krankenversicherungen, die keine Altersrückstellungen bilden?

Nein. Es gibt mittlerweile gesetzliche Regelungen, dass in Tarifen einer privaten Krankenversicherung Altersrückstellungen gebildet werden müssen. Kinder- und Jugendtarife sind allerdings von dieser Regelung ausgenommen.

Was passiert mit meiner Altersrückstellung, wenn ich die PKV wechseln möchte?

Deine angesparte Altersrückstellung kannst du meistens leider nicht vollständig zu einer neuen Versicherung mitnehmen. Das gilt übrigens auch für einen Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung. Wenn du unzufrieden mit deinem Tarif bist, lohnt es sich eher, nach einem neuen Tarif zu schauen, anstatt das Versicherungsunternehmen zu wechseln.

Kann ich mir die Altersrückstellung auszahlen lassen?

Nein, das geht nicht. Die Altersrückstellungen sind zweckgebunden und können ausschließlich für die Finanzierung von gesundheitlichen Leistungen im Alter verwendet werden.

Ist die Altersrückstellung für alle gleich hoch?

Nein, es gibt einen Mindestprozentsatz von 10 Prozent, der allerdings auch höher ausfallen kann. Besonders wenn du erst später in die PKV wechselst, wird der Beitrag für die Altersrückstellung höher angesetzt. Je später du beginnst, in die Altersrückstellung einzuzahlen, desto weniger Zeit bleibt dir, ausreichend für spätere Jahre zu sparen.