Was kostet die private Krankenversicherung?
So funktioniert die private Krankenversicherung
Anja Glorius
28. Februar 2025

Die Kosten einer privaten Krankenversicherung (PKV) richten sich hauptsächlich nach den gewünschten Leistungen und dem Alter des Versicherten bei Vertragsschluss. Allerdings gibt es zwischen verschiedenen Versicherungsanbietern durchaus Preisunterschiede. Mit welchen PKV-Kosten du rechnen musst und worauf du bei deiner privaten Krankenversicherung achten solltest, zeigen wir dir jetzt.
Das Wichtigste auf einen Blick
PKV-Kosten variieren: Die Kosten deiner privaten Krankenversicherung werden anhand deines Alters und deines Gesundheitszustandes bei Vertragsschluss sowie der gewünschten Leistungen berechnet. Bist du jung und gesund, ist die PKV daher eventuell günstiger als die gesetzliche Krankenversicherung
Langfristig planen: Entscheidest du dich für einen Wechsel von der GKV in die PKV, musst du dir die PKV-Kosten und die mit zunehmendem Alter steigende Beiträge langfristig leisten können. Wäge sorgfältig ab, ob eine private Krankenversicherung für dich die richtige Wahl ist
Sinnvolle Leistungsauswahl: Überlege in Ruhe, welche Leistungen der PKV du wirklich benötigst. Was deine private Krankenversicherung kostet, hängt nämlich auch vom gewählten Tarif und den beinhalteten Leistungen ab
Was kostet die private Krankenversicherung: So werden PKV-Beiträge berechnet
Wie viel du für deine private Krankenversicherung bezahlen musst, hängt – anders als bei der gesetzlichen Krankenversicherung – nicht von deinem Einkommen ab. Vielmehr bestimmt der Versicherer deinen PKV-Beitrag vornehmlich anhand folgender Punkte:
Alter bei Vertragsschluss
Gesundheitszustand zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses
Leistungen, die dein gewählter PKV-Tarif beinhaltet
Das bedeutet: Obwohl du dein Alter und deinen Gesundheitszustand bei Vertragsschluss nicht beeinflussen kannst, bestimmst du deine PKV-Kosten dennoch mit. Schließlich ist das Leistungsspektrum deiner PKV – anders als bei der GKV – nicht gesetzlich vorgegeben. Du entscheidest selbst, welche Leistungen du von deiner privaten Krankenversicherung erhalten möchtest. Je umfangreicher dein gewählter Tarif ist, desto höher sind deine PKV-Kosten und desto geringer das Kostenrisiko im Krankheitsfall.
Sparen mithilfe einer sinnvollen Tarifwahl
Die Bemessung der PKV-Kosten im Detail
Welche Kosten für eine private Krankenversicherung anfallen, ist individuell verschieden. Davon, wie dem Versicherer die Beitragsbemessung anhand individueller Faktoren gelingt, erhältst du im Folgenden einen Eindruck:
Gesundheitszustand: Im Internet gibt es viele Vergleichsrechner, welche dir die ungefähren Kosten deiner PKV anzeigen. Allerdings sind die angezeigten Preise nicht verlässlich, da sie nur für kerngesunde Versicherte gelten. Deinen aktuellen Gesundheitszustand prüft der Versicherer vor Vertragsschluss mittels verschiedener Gesundheitsfragen und lässt das Ergebnis in die Beitragsbemessung einfließen.
Im Rahmen der Gesundheitsprüfung musst du etwa zu Allergien, Lebensgewohnheiten, Vorerkrankungen und anderen Gesundheitsproblemen Auskunft geben. Die Fragen helfen dem Versicherer bei der Einschätzung deiner zu erwartenden tatsächlichen GesundheitskostenAlter: Dein Alter hat einen Einfluss auf die Beitragshöhe. Grund dafür ist, dass deine Beiträge deine tatsächlich anfallenden Gesundheitskosten decken sollen. Um zu ermitteln, welche Kosten voraussichtlich für deine Versorgung anfallen, zieht der Versicherer statistische Werte zurate.
Lebensältere Versicherte haben dabei den Nachteil, dass ältere Menschen statistisch gesehen häufiger ärztlich behandelt werden. Außerdem müssen sie – etwa aufgrund chronischer Erkrankungen – oftmals kostspielige Behandlungen in Anspruch nehmen. Deswegen zahlen ältere Versicherungsnehmer einen höheren monatlichen BeitragLeistungsumfang: Je größer der Leistungsumfang, den du dir von deiner PKV wünschst, desto höher sind auch die monatlich anfallenden Kosten. Dennoch solltest du dich nicht von besonders günstigen Tarifen locken lassen. Prüfe genau, auf welche Leistungen du bei einem besonders günstigen Tarif verzichten musst – schließlich willst du nicht riskieren, schlechter als in der GKV versichert zu sein.
Obwohl sich nicht pauschal sagen lässt, wie viel Versicherte für ihre PKV zahlen, kann als grober Richtwert gelten:
Angestellte: Für einen leistungsstarken PKV-Tarif zahlt ein 35-jähriger Angestellter etwa 500 bis 700 Euro. Allerdings übernimmt der Arbeitgeber die Hälfte der Kosten einer privaten Kranken- und Pflegeversicherung. Beachte jedoch, dass er monatlich nur einen Zuschuss von maximal 403,99 Euro leisten muss
Selbstständige: Selbstständige müssen ihren PKV-Beitrag vollständig aus eigener Tasche finanzieren. Sie müssen (bei einem Eintrittsalter von 35) mit Kosten in Höhe von 460 bis 640 Euro monatlich rechnen
Beide Gruppen können ihren gezahlten Eigenanteil steuermindernd geltend machen.
Kosten sparen durch einen Wechsel in die PKV?
Ein Wechsel in die private Krankenversicherung ist insbesondere für junge, gesunde Menschen verlockend. Sie zahlen nur vergleichsweise niedrige Beiträge, erhalten aber umfangreichere Leistungen als in der GKV.
Bedenke jedoch: Die PKV ist langfristig betrachtet keine Sparoption. Allerdings ist sie eine Möglichkeit, dir hochwertige medizinische Versorgung lebenslang zu sichern. Außerdem ist die PKV für Gutverdiener mit einer guten Altersvorsorge in fast allen Fällen günstiger als die GKV.
Unterschiedliche PKV-Kosten für verschiedene Berufsgruppen
Was du für deine PKV zahlen musst, hängt unter anderem auch davon ab, ob du beruflich als Angestellter, Selbstständiger oder als Beamter tätig bist. Für unterschiedliche Berufsgruppen gelten rund um die PKV verschiedene Regelungen, die sich auf die für dich entstehenden Kosten der privaten Krankenversicherung auswirken können:
PKV-Kosten für Angestellte: Kannst du dich als Angestellter aufgrund deines hohen Einkommens für eine private Krankenversicherung entscheiden, erhältst du von deinem Arbeitgeber einen Kostenzuschuss in Höhe von 50 Prozent zur Privaten Kranken- und Pflegeversicherung. Allerdings ist der Arbeitgeberzuschuss zur PKV auf monatlich maximal 403,99 Euro gedeckelt.
Das bedeutet: Kostet deine PKV 500 Euro monatlich, zahlt dein Arbeitgeber einen Zuschuss in Höhe von 250 Euro im MonatPKV-Kosten für Beamte: Bist du verbeamtet, erhältst du sogenannte Beihilfe von deinem Dienstherrn. Das hat zur Folge, dass du nur einen kleinen Teil deiner PKV-Kosten aus eigener Tasche zahlen musst. Wie hoch dein Beihilfeanspruch ist, hängt von Dienstverhältnis und Dienstort ab.
PKV-Kosten für Selbstständige und Freiberufler: Die meisten Selbstständigen und Freiberufler erhalten keine Beihilfen oder Arbeitgeberzuschüsse. Sie müssen die Kosten ihrer privaten Krankenversicherung vollständig aus eigener Tasche zahlen. Die anfallenden Kosten sind dabei vom erzielten Einkommen unabhängig und richten sich in erster Linie nach den gewünschten Versicherungsleistungen
PKV-Kosten für Kinder und Studenten: Die private Krankenversicherung kennt keine Familienversicherung. Das bedeutet, dass deine Kinder einen eigenen Versicherungsvertrag benötigen. Die Kosten dafür musst du selbst finanzieren – erhältst auch hier aber einen Zuschuss in Höhe von 50 Prozent von deinem Arbeitgeber.
Bist du hingegen verbeamtet, kannst du deine Kinder meist schon für etwa 40 Euro monatlich PKV-versichern. Bist du kein Beamter, kostet dich die Versicherung etwa 100 Euro monatlich.
Für Studierende gibt es spezielle PKV-Tarife ab etwa 90 Euro monatlich.PKV-Kosten für Rentner: Rentner erhalten einen Zuschuss in Höhe von 50 Prozent zur Finanzierung ihrer privaten Krankenversicherungskosten von ihrem Rentenversicherungsträger. Der Zuschuss ist allerdings gedeckelt und darf höchstens 8,1 Prozent des gesamten Rentenanspruchs ausmachen
PKV-Kosten sind individuell verschieden
Die Kosten der privaten Krankenversicherung sind individuell verschieden. Das hängt damit zusammen, dass die Beitragshöhe nicht einkommensabhängig ermittelt wird. Stattdessen richten sich die PKV-Kosten nach individuellen Faktoren wie Gesundheitszustand, Alter und Beruf beziehungsweise Anstellungsverhältnis des Versicherungsnehmers. Möchtest du wissen, was die PKV in deinem konkreten Fall kostet, musst du ein Angebot von einem Versicherer einholen.
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Häufig gestellte Fragen zu den Kosten der privaten Krankenversicherung
Wie viel kostet eine private Krankenversicherung im Monat?
Wie viel eine private Krankenversicherung monatlich kostet, hängt von individuellen Faktoren und Merkmalen des Versicherungsnehmers ab. Was die PKV im Einzelfall kostet, lässt sich daher nicht pauschal sagen. Beispielhaft kann jedoch gelten:
Ein 30 Jahre alter Angestellter zahlt durchschnittlich etwa 250 Euro monatlich für seine PKV. Ein gleich alter Selbstständiger zahlt im Durchschnitt zwischen 350 und 550 Euro monatlich.
Wie hoch ist der Basistarif für Rentner in der PKV?
Der Basistarif der privaten Krankenversicherung kostet maximal 728,18 Euro (Stand: 2023) monatlich.
Wie teuer ist der Standardtarif in der PKV?
Der Standardtarif der PKV bietet Leistungen, die grob mit denen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) vergleichbar sind. Für den Standardtarif zahlen Versicherte durchschnittlich 390 Euro monatlich. Der Tarif kann maximal bis zu 728,18 Euro im Monat kosten.